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von Boro » 13. November 2008, 11:32
So einfach ist das "Auswildern", besser "Freisetzen", nicht immer! Abgesehen davon, dass die gehaltene Art aus der Region stammen sollte, sind vor allem das Habitat wichtig und die Gefahren, die dort möglicherweise lauern: Sprich, der Ort muss fĂŒr die Art entsprechend passen und es sollten möglichst keine anderen Ameisenarten in der NĂ€he wohnen. Das "Freisetzen" betreibe ich seit mehr als 10 Jahren und musste dabei feststellen, dass vor Ort ansĂ€ssige Arten immer sehr aggressiv auf die Neuankömmlinge reagieren. Die GröĂe der Art oder ihre Stellung in der Hierarchie spielen dabei keine Rolle: Einmal wurde mir eine freigesetzte Manica rubida-Kolonie von den Winzlingen Plagiolepis vindobonensis völlig aufgerieben, aber auch Myrmica sp., Tetramorium sp. etc. organisieren sofort KriegszĂŒge, um die Neulinge zu vernichten (Ausschaltung der Konkurrenz!). Von Lasius sp., vorab Lasius niger od. L. emarginatus will ich gar nicht reden, die organisieren in kurzer Zeit KriegszĂŒge mit einer LĂ€nge von10m und mehr und vernichten jeden Gegner, der zahlenmĂ€Ăig unterlegen ist.
Fazit: Das Habitat muss passen und es sollte möglichst frei von Konkurrenten sein!
Beste GrĂŒĂe Boro