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Südtürkei... - Fotobericht

Berichte (z.B. Reiseberichte, Ameisenfotoalben, Ausflüge, Schnappschüsse, etc.) mit vielen Fotos von Ameisen und Natur.
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Frank Mattheis
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#1 Südtürkei... - Fotobericht

Beitrag von Frank Mattheis » 15. November 2008, 19:07

Impressionen aus der Südtürkei.
Die Lufttemperaturen lagen jetzt Anfang November bei 30 Grad Celsius. Das ist auch für die südl. Türkei ungewöhnlich warm.
Es war sonnig, es hat nur einmal in der Nacht geregnet.
So ist die Fauna und Flora noch in sommerlicher Aktivität. An vielen Stellen jagten Cataglyphis, vor allem die riesigen Cataglyphis nodus, die hier die Ameisenwelt dominieren.
Ernteameisen sind ebenfalls nicht selten. Von einer besonders schönen Art mit ziegelroten Kopf und Thorax sind einige Bilder zu sehen. Diese Art legt kaum Straßen an, die Arbeiter fouragieren einzeln und sind viel beweglicher und schneller als die Arbeiter der meist benachbarten Kolonien anderer Arten.
Zwischen den Messor-Arten kommt es ständig zu Geplänkeln, die grossköpfigen roten Messor bewachen dann die Nesteingänge dichtgedrängt. Auf einem der Fotos ist der Angriff einer dunkleren Arbeiterin einer anderen Art auf einen
Nesteingang der Roten zu sehen, sie wird von den roten Majorarbeitern zurückgewiesen.
Diese dunklere Art legt lange Strassen an, die dicht belaufen werden. Die Strassen können über hundert Meter lang sein.
In vielen Eichen lebt eine Dolichoderine, Liometopum spec.. Die Kolonien sind sehr volksstark, eine Kolonie kann mehrere Eichen besetzen. Ich fand Kolonien von Liometopum microphalum vor Jahren auch an der Donau in Ungarn, deren Kolonien waren hier noch sehr viel grösser.
Wirbeltiere gab es ebenfalls in Mengen. Landschildkröten, Eidechsen, Geckos, Skinke, Schlangen, Frösche und Kröten waren allerorten an geeigneten Stellen anzutreffen. Eine Überraschung war ein Chamäleon für uns, wir haben es fotografiert.
An einen Fluss in der Nähe von Aspendos gab es eine Wasserstelle, die von Orientalischen Hornissen aufgesucht wurde. Diese wunderschönen Hornissen waren hier recht zahlreich, die Hornissen flogen in vier Richtungen ab, was bedeutete, dass in der Nähe vier Kolonien lebten. Diese Hornissen fliegen erstaunlich gewandt, sind sehr scheu und in keiner Weise bedrohlich. Die Arbeiterinnen der verschiedenen Kolonien tolerierten sich an der Wasserstelle.
Die Art ist sehr schön, hell und klar und mit viel Rot gezeichnet, ich konnte mich an diesen Tieren kaum sattsehen... Aber seht selbst.
Das sind nur Schnappschüsse, die Qualität ist nur ausreichend, aber das Wesentliche ist erkennbar.
Liebe Grüsse, Frank.
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Frank Mattheis
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#2 AW: Südtürkei...

Beitrag von Frank Mattheis » 15. November 2008, 19:13

Weitere Bilder. Nesteingänge der Messor, eine "handzahme" türkische Erdhummel auf türkischen Frühstückshonig, die eleganten Orientalischen Hornissen.
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Boro
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#3 AW: Südtürkei...

Beitrag von Boro » 15. November 2008, 22:04

Hallo Frank!
Ja, von 25-30° träumen jetzt viele! Interessante Bilder hast du da eingestellt. Am besten gefallen mir die roten Messor und natürlich die oriental. Hornissen. Schade, dass es die nicht bei uns gibt.
Die roten Messorameisen könnten übrigens Messor minor sein, da gibts allerdings ein paar Unterarten.
Hier hab ich schöne Bilder einer vergleichbaren Art gefunden:
Messor minor - Fourmis :: Forum [Acideformik, Tout sur le comportement et l'élevage des fourmis] Fourmi :: Forum

Für Vespa orientalis gibt es die bekannte Seite für weitere Infos:
Orientalische Hornisse (Vespa orientalis, engl. Oriental Hornet)
Beste Grüße v. Boro



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#4 AW: Südtürkei...

Beitrag von Anjubis » 15. November 2008, 22:28

Hallo

Die Messor sehen auch ein bisschen wie eine Cataglyphis aus.
Aber die Hornissen sind echt der Hammer,habe selber mal welche live in der Türkei gesehen.
(Bei und gab es) Es gab da reichlich Messor und Cataglyphis- Arten.

Mfg Mesut



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Frank Mattheis
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#5 AW: Südtürkei...

Beitrag von Frank Mattheis » 16. November 2008, 11:08

Danke für die Antworten. @Boro: Messor minor fand ich in Nordafrika. Die Art kommt wohl in der Türkei nicht vor, zumindest fand ich sie nirgends gelistet. Die nordafrikanischen rotgefärbten Messor-Formen, die ich fand, waren auch durchweg viel kleiner und weniger polymorph als diese hier. Ausserdem glänzender, nicht nur die Gaster, auch Kopf und Thorax rotglänzend. Für die Türkei fand ich folgende Arten:
Messor alexandrej, M. denticulatus, M. muticus, M. oertzeni, M. orientalis, M. sultanus, M. wassmanni.
Ja, die Hornissen sind wunderschön, sie wären eine Bereicherung der europäischen Fauna. Da kann man schon nachdenklich werden...
@Anjubis: Bilder der Cataglyphis nodus folgen demnächst. Muss ich noch welche machen.
Noch Ãœberlegungen zu Cataglyphis nodus.
Cataglyphis nodus soll ja bis nach Mitteleuropa vorkommen, lt. SEIFERT bis in die Slowakei. Eine erstaunliche Verbreitung, immerhin ist die türkische Südküste ein subtrop. Lebensraum mit ganzjährig milden Temperaturen. Die Slowakei hingegen hat kontinentales, winterkaltes Klima.
C. nodus wäre damit sicher der Vertreter mit der grössten Verbreitung unter den Cataglyphis, zumindest in Hinsicht aufs Klima in den besiedelten Breiten.
In der Slowakei vorkommend wäre C. nodus eine mitteleuropäische Ameise, damit eigentlich auch die grösste europäische Ameise. Die grossen Arbeiter erreichen eine Körperlänge von 16 mm, sind damit grösser als zB. Camponotus ligniperda.

LG, Frank.



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The_Paranoid
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#6 AW: Südtürkei...

Beitrag von The_Paranoid » 16. November 2008, 11:40

@Frank wegen der Liste der Türkei. Habe nur eine etwas ältere(und unvollständige) von 1976. Wenn bei dir M. alexandri gelistet wird muss diese ja auf jeden Fall neuer (nach 1981) sein. Würde mich mal interessieren woher du diese Liste für Türkei hast. Gern auch per PN.

Wegen der Größe bezüglich Cataglyphis Arten. Kann ich nur bestätigen. Habe es zwar nicht nachgemessen. Aber was ich so bei C. hispanicus gesehen habe, waren sie noch ein Stück größer als das was ich so von europäischen Camponotus Majoren kenne. C. nodus und hispanicus dürften sich von der Größe ja nicht groß unterscheiden.



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Frank Mattheis
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#7 AW: Südtürkei...

Beitrag von Frank Mattheis » 16. November 2008, 13:40

@The Paranoid: Stimmt, hispanicus ist ebenfalls sehr gross. Ich glaub aber, dass die grossen nodus-Arbeiter noch etwas massiver gebaut sind. Ich hatte C. hispanicus mal gehalten, ich kenne sie. Auch die Königinnen der hispanicus sind wesentlich kleiner als die von nodus. Hast aber recht, die beiden Arten sind sicher die grössten Ameisen Europas. Zumindest, was die Körpergrössen der Major-Arbeiter anbetrifft.
Wegen der Liste muss ich mal sehen. ich hab gestern verzweifelt gesucht, jetzt weiss ich gar nicht mehr, wo ich sie fand. Sie war aber auch etwas älter.
LG, Frank.

PS: Hier wäre der Link mit Informationen zur benachbarten griech. Ameisenfauna:http://antbase.org/ants/publications/14226/14226.pdf
Ich war etwas schnell, die Liste für die südl. Türkei zu übernehmen, aber wahrscheinlich ist die Ameisenfauna ähnlich zusammengesetzt.



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Frank Mattheis
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#8 AW: Südtürkei...

Beitrag von Frank Mattheis » 17. November 2008, 12:16

Schnell noch ein paar Freilandaufnahmen der Cataglyphis nodus, in der gewohnt mässigen Qualität. Schöne Ameisen, schlecht fotografiert.
Bin über die Qualität selbst ein bischen angefressen und frag mich, warum ich mich mit'ner Spiegelreflex abschleppe...
LG, Frank.
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