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Exotische Einsteigerart?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
nequam
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#57 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von nequam » 13. Dezember 2008, 11:43

Steffi21 hat geschrieben: Wenn Fische aus dem Aquarium springen, dann verseuchen die nicht unser Ă–kosystem.


Die Fische die springen nicht, aber die, welche ausgesetzt werden. Nur ein Beispiel, die schönen "Wildguppys" in einem Kölner Bach. Die leben dort schon seit Jahren. Auch Sonnenbarsche werden immer mal wieder in irgend einem See etabliert. Als ob nur Ameisen für unser Ökosystem gefährlich werden könnten. Da kann ich nur den Kopf schütteln. Und die Haupttodesursache für Fische ist immer noch der Halter der sie kauft. Warum müssen denn immer noch Millionen "Zierfische" zB Lebendgebährende aus den so günstig produzierenden Ländern importiert werden, wo die doch so leicht zu halten und zu vermehren sind? Eigendlich müsste Deutschland mit Lebendgebährenden bis auf ein Meter höhe zugepflastert sein.



Gast
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#58 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von Gast » 13. Dezember 2008, 12:12

[font=Times New Roman]Hallo nequam,[/font]

[font=Times New Roman]Was soll das jetzt heiĂźen?[/font]
[font=Times New Roman]Zierfische, die aus dem Becken springen (ja, solche hatte ich auch mal), krepieren. Werden sie im Gewässer ausgesetzt, sind sie evtl. gefährlich für unsere aquatischen Ökosysteme.[/font]

[font=Times New Roman]Ameisen, die aus dem Formikarium entkommen, sterben nicht unbedingt, sondern können sich in Haus und Wohnung oder auch im Freien ansiedeln.[/font]
[font=Times New Roman]Und dazu kommt noch die Möglichkeit, dass die Ameisen absichtlich oder fahrlässig in die Natur „entlassen“ werden, so wie Zierfische.[/font]

[font=Times New Roman]Also ist die Haltung von Ameisen durch Unerfahrene doch wohl riskanter als die von Zierfischen. Mehr sollten die Vergleiche m.E. nicht besagen.[/font]

[font=Times New Roman]„Als ob nur Ameisen für unser Ökosystem gefährlich werden könnten“[/font]
[font=Times New Roman]- Natürlich nicht nur Ameisen. Aber das ist doch auch kein Argument für den Import und die Haltung exotischer Ameisen durch naive Anfänger, oder?[/font]

[font=Times New Roman]Wenn wir schon so viele Probleme mit eingeschleppten Organismen haben (Pharaoameise, Herkulesstaude usw…..), können wir diese Probleme mit der Einfuhr weiterer Exoten ja wohl nicht verringern.[/font]
[font=Times New Roman]Oder willst Du uns sagen, dass es unter diesen Umständen auf die zusätzlichen Probleme mit Ameisen auch nicht mehr ankommt? – Das ist in den Ameisenforen auch kein neues Argument mehr![/font]

[font=Times New Roman]Nebenbei: Gebären, Lebendgebärende usw. schreibt sich ohne „h“. [/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

[font=Times New Roman]PS: Wäre nicht "Zierameisen" auch ein schöner Begriff für die Standard-Ameisen in den Formikarien, analog zu "Ziervögeln" und "Zierfischen"? :ironie: [/font]



donbilbo
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#59 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von donbilbo » 13. Dezember 2008, 12:36

Wäre schön wenn ich meinen Ameisen den Platz bieten könnte den sie inzwischen brauchen und es auch noch das Zimmer ziert. ;) Aber solange Schläuche und Aquarien mit schwarzen Silikonrändern nicht in Mode kommen wird das wohl nie der Fall sein. ;)



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Schildkroet
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#60 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von Schildkroet » 13. Dezember 2008, 14:15

Hi!

Ja, Steffi21, du hast es gut auf dne Punkt gebracht, doch möchte ich eine deiner Aussagen ein wenig ins rechte Licht rücken, bevor sie missverstanden wird:

Steffi21 hat geschrieben:-Als erstes glaube ich, dass wenn man noch nie Ameisen hatte, man gar nicht weiĂź, ob es ĂĽberhaupt das richtige ist und ZUR NOT kann man sie dann hier aussetzen, wenn man niemanden findet (ist ja auch kein weit verbreitestes Hobby).


Man kann nicht jede beliebige Kolonie einfach irgendwo aussetzen!
Die Ameisen sollten grundlegend in diesem Habitat als beheimatet gelten, bzw. diesem entnommen worden sein!
Nichtnur die Rivalität bereits angesiedelter Kolonien in dem Habitat spielt eine Rolle.
Eine Ameisenkolonie aus Deutschland kann nicht einfach in allen Teilen Deutschlands ausgesetzt werden! Auch wir haben unterschiedliche Bedingungen, an welche sich Arten anpassen, was sie von Artgleichen, welche unter anderen Habitatsbedingungen lebten, unterscheidet!


Da man es in meinen Augen nicht besser sagen kann, zitiere ich einmal:

"So einfach ist das "Auswildern", besser "Freisetzen", nicht immer! Abgesehen davon, dass die gehaltene Art aus der Region stammen sollte, sind vor allem das Habitat wichtig und die Gefahren, die dort möglicherweise lauern: Sprich, der Ort muss für die Art entsprechend passen und es sollten möglichst keine anderen Ameisenarten in der Nähe wohnen. Das "Freisetzen" betreibe ich seit mehr als 10 Jahren und musste dabei feststellen, dass vor Ort ansässige Arten immer sehr aggressiv auf die Neuankömmlinge reagieren. Die Größe der Art oder ihre Stellung in der Hierarchie spielen dabei keine Rolle:..."
Zitat nach Boro, 13.11.2008, 11:32, Was mit alten Kolonien anstellen? - Ameisenforum.de, Beitrag #8

"...Auch heimische Arten dĂĽrfen nicht einfach ausgewildert werden. Stichwort: Intraspezifische Homogenisierung!
Nur wenn du deine Ameisen selbst bei dir fängst, darfst du sie auch wieder bei dir auswildern..."
Zitat nach Fraaap, 05.07.2008, 14:04, http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/32882-und-ist-20-jahren.html, Beitrag #3


Somit sollte "ZUR NOT" eine Kolonie, deren Herkunft unbekannt ist, lieber humanerweise ĂĽberbrĂĽht werden, bevor man sie einfach auswildert!

So, dann unterbreche ich auch nicht weiter die Diskussion, denn meine Ansichten hatte ich ja bereits erklärt!


___Schildkroet


<Eine eigene Meinung ist gut, sie weiter entwickeln zu können, ist besser>
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Steffi21
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#61

Beitrag von Steffi21 » 13. Dezember 2008, 14:21

Mir sind auch schon Fische aus dem Aquarium gesprugen, ich weiĂź wovon ich rede.
Zum Aussetzen:
Fische können viel einfacher abgegeben werden, als Ameisen, wenn man die nicht mehr möchte.

@nequam
Die Hauptursache ist leider nicht der Halter, denn der vertraut auf das, was der sogenannte "Fachhändler" sagt. Denn die Verkaufen leider immer noch (nicht alle, aber zuviele) das sogenannte Einsteiger-Set mit nem 54l Aquarium und allem was dazugehört. Auch Fische und Schnecken und der sog. Fachhändler ist dann auch der meinung, dass man die Fische und Schnecken auch gleich ins Aquarium setzen kann. Um dann noch mehr Geld für den Laden zu verdienen, dreht er dann noch (überflüssige) Sachen wie zb Starterbaktieren, Aquasafe, NitritEX usw.
Ein Anfänger sollte mit einem größeren AQ anfangen, denn dort bleiben die Wasserwerte stabiler.
Bevor man ĂĽberhaupt Tiere in so ein Becken setzen kann, braucht man viel Gedult (wie bei den Ameisen), denn die Einlaufphase dauert ca 4-6 Wochen, bei bestimmten Filtern auch bis zu 12 Wochen.
Sowas verschweigen die Händler immer gern und deswegen sind dann auch die Forum voll mit Threats wie "Hilfe, meine Fische sterben" oder "Warum habe ich Nitrit im Wasser" usw.

Und bei den Ameisen ist es dann warscheinlich das gleiche Problem, erstmal Ameisen kaufen, am besten noch die, die schnell eine Kolonie (heißt doch so?) aufbauen und dann erst gucken, wo ich überhaupt Infos darüber finde. Und meist ist es dann schon zu Spät.

@ Schildkroet,

vielen dank, dass du es noch mal richtig gestellt hast, bin ja eigentlich noch nicht mal ein Anfänger. :)

Vielleicht hätte ich noch dazu schreiben sollen, dass heimische Ameisen, die man selbst vor Ort gefagen hat, unser Ökosytem nicht durcheinander bringen, wenn man sie Aussetzt. (obwohl das natürlich nicht schön ist)



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Myrmecophaga tridactyla
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#62 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 13. Dezember 2008, 14:49

TRIA hat geschrieben: Was ist den am Neon schwer? Bissel saurer, mit Torf gefiltert, Wasser nicht zu hart, keine fette Beleuchtung und gut ist. Kein Wunder das du Lasius niger als schwer siehst :D



Die Zucht, Tria, die Zucht. Haltung heißt immer auch die Möglichkeit zur Zucht. Und Neons sind sehr empfindlich gegen Schankungen der Bedingungen. Das gilt auch für einheimische Ameisenarten. Bei denen sind die Schwankungen eben nicht Wasserwerte, sondern Temperatur-(verteilung), Feuchtigkeit und Feuchtigkeitsverteilung im und außerhalb des Nests. Exoten leben unter den Bedingungen des Regenwalds bei 80 % Luftfeuchtigkeit. Die jahreszeitlichen Schwankungen sind nicht derart groß, wie bei einheimisch Spezies. Das ist eine der Schwierigkeiten. Und zudem wird gerade Lasius sehr volkreich mit bis zu 100000 Tieren. Das ist nichts für Anfänger. Auch unsere ganzen Zimmerpflanzen sind tropischen oder subtropischen Ursprungs. Haben Sie sich schon mal überlegt warum? Weil die Bedingungen in unseren oft überheizten Wohnungen eher subtropisch sind, als europäisch. Da hält man sich leichter Cataglyphis hispanicus, Pheidole pallidula oder Polyrachis dives, als europäische Camponotus spec. oder Lasius. Platz ist nicht so das Problem, das brauchen viele Arten. Da ist Polyrachis nicht schwieriger, als europäische Spezies. In gewissem Sinne geht sicher Massor spec., weil sie aus dem Nahen Osten stammen (sub-tropisch). Aber auch sie braucht eine gewisse Winterruhe. Und da kann es für Einsteiger schwer werden. Denken Sie an das Beispiel hier im Forum, das ich nannte. Ich würde mir ein Überwintern nicht zutrauen. Wann überwintern? Wenn ich will, oder wenn die Ameisen wollen? Das kann schon zu Problemen führen. Wann auswintern? Ebenfalls, wenn die Ameisen bereit sind, oder wenn ich glaube sie wären es? Aber sie sind es dann vielleicht nicht und wollen noch weiterschlafen. Wieviel füttern? :drink: Nichts? Glaub ich nicht !!!! Kalt? Wie kalt? Wie kalt IM Bau, wie kalt AUSSERHALB? Tausende Fragen.......das ist für Anfänger unmöglich. Exotische Arten brauchen Luftfeuchtigkeit, Heizmatte, Wärmelame und eine Auswahl an Futter. Punkt ! Es existieren nicht die jahreszeitlichen Schwankungen. Die sind im Vergleich in der Aquaristik auch ein Grund, warum manche Fische als schwer einzustufen sind, weil sie ebenfalls auf Schwankungen der Spurenelemente reagieren, die man nicht oder nur sehr schwer messen kann. Sicher kann man sich Elektroden installieren, die kosten aber ca. 6000 € mit Gerät. Wenn jemand bei Ameisen sehr genau sein will besorgt er sich für tropische Spezies zusätzlich ein Gerät zum Messen der Feuchtigkeit im Boden aus dem Gartenbedarf und gut is.

GruĂź



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Myrmecophaga tridactyla
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#63 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 13. Dezember 2008, 14:53

Steffi21 hat geschrieben:Das Problem, was man bei den Exoten hat, ist nicht unbedingt, dass sie sterben (ist nicht schön), denn da ist "nur" das Geld weg.
Das ist Problem ist, dass man zb unachtsam mit dem Ausbruchschutz ist. Dann ist nicht vielleicht etwas nur eine Ameise einfach so weg, sondern unser ganzes Ă–kosystem kann kippen. Heimische Ameisen werden ausgerottet, die Tiere die von denen Leben werden sterben, weil sie keine Nahrung mehr haben usw.



Nun, das versteht sich von selbst, ob europäische oder tropische Art. Ausbruchsschutz braucht man in jedem Terrarium, ob Ameise oder Agame, ob heimisches Tier oder Exot. Das halte ich nicht für schwierig. Das ist Grundvoraussetzung.

GruĂź



stefan87
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#64 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von stefan87 » 13. Dezember 2008, 15:00

Paraponera clavata hat m.E. in vielen Dingen recht, wenn man mal von der Ausbruchsgefahr absieht.

Die Haltung o.g. Exoten ist tatsächlich einfacher, zumal ohne Winterpause auch interessanter.

Auf jeden Fall mal Danke fĂĽr die neuen Aspekte und den Mut, diese hier so geduldig zu vertreten......

Stefan.



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