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Diskussion zu Gemeinschaftsbecken Wald-/Kiesgrubenrand

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jkiefer
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#1 Diskussion zu Gemeinschaftsbecken Wald-/Kiesgrubenrand

Beitrag von jkiefer » 16. Februar 2009, 14:19

Hier kann nach Lust und Laune über mein Gemeinschaftsbecken Wald-/Kiesgrubenrand (http://www.ameisenforum.de/europaeische-arten/34793-gemeinschaftsbecken-wald-kiesgrubenrand-erfahrungen.html#post207148) diskutiert und gefragt werden.



Björn S.
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#2 AW: Diskussion zu Gemeinschaftsbecken Wald-/Kiesgrubenrand

Beitrag von Björn S. » 16. Februar 2009, 14:24

Hallo jkiefer,

sorry, aber in diesem Becken wird es in Kürze folgendermaßen aussehen:

- 1 cm dicke Schimmelschicht über dem Holz
- Fäulnisgestank aufgrund völlig verfaulter Erde
- Holz zerfällt in seine Einzelteile (abgeschlossene Verrottung)

Irgendwie kann das nicht funktionieren...

Nur meine Meinung.

Gruss
Björn



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Frank Mattheis
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#3 AW: Diskussion zu Gemeinschaftsbecken Wald-/Kiesgrubenrand

Beitrag von Frank Mattheis » 16. Februar 2009, 14:29

Naja, Björn. Warte mal ab.
He, jkiefer, tolles Becken, schön abwechlungsreich und mit vielen Nischen. Da können einige Arten gut nebeneinander leben. Vllt. auch fusca?
Die hübsche kleine Arbeiterin ist glaub ich eine Leptothorax spec., vllt. acervorum.
In welcher Gegend und in welchem Habitat hast Du denn das Inventar gesammelt, in dem sie wohnen könnte? Also v.a. das Totholz im Becken?

LG, Frank.



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Joachim

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#4 AW: Diskussion zu Gemeinschaftsbecken Wald-/Kiesgrubenrand

Beitrag von Joachim » 16. Februar 2009, 14:34

Das Becken sieht optisch sehr ansprechend aus und passt zum Lebensraum, den du dir vorgenommen hast. Bei deinen Mitbewohnern (denke das sind Leptothorax) bin ich nicht überrascht, und es freut mich. Einerseits sind diese Ameisen meistens dabei, wenn man sich natürliches Holz aus dem Wald holt, zweitens zeigt es aber, DASS du dir wirklich echtes Waldholz in dein Becken geholt hast. Auch einen Teil der Erde, vermute ich. Somit hast du eine schöne Mikrofauna dort, die sich mit guter Belüftung und ausreichend Feuchtigkeit sicher halten wird.

Überpopulationen wirst du nach ein paar Monaten vor allem in drei Richtungen bekommen: Milben/Springschwänze (hier helfen z.b. Pseudoskorpione), Regenwürmer /Schnecken (hier helfen Kurzflügler SEHR gut, groß und klein), und zuletzt Asseln (die musst du leider immer manuell stutzen). Das einzige Problem sind also die Asseln, deren Population man immer aufmerksam beobachten sollte.

Ansonsten halt uns auf dem Laufenden, was Pilzentwicklung ect. betrifft. Bei so einem feuchten Becken passiert es schnell, dass mal etwas Unliebsames passiert, und die Arbeit im Eimer ist. Dagegen hilft grundsätzlich eine gute Belüftung und frisches Wasser. Die beiden Dinge gehen einher, da mit guter Belüftung relativ schnell das Wasser deines Beckens verdunsten wird. In meinem Waldbecken muss ich zu Spitzenzeiten 10 Liter pro Woche nachfüllen.

Was mit an deinem Becken sehr fehlt, ist ein richtiger Grundwasserstand. Ich habe dazu eine Schicht Seramis verwendet, damit das Grundwasser einerseits gespeichert wird, andererseits nicht in direktem Kontakt zur darüberliegenden Erde steht. Ansonsten kann es schnell zu Fäulnis kommen, und das riecht entsprechend lecker.

Jo, ich hoffe, du wirst aller auftretenden Probleme Herr (schön, wenns denn mal klappen sollte hihi), und wünsche dir viel Erfolg bei deinem Becken! Obwohl ich immer noch meine großen Zweifel habe, Manica rubida in einem Gemeinschaftsbecken zu halten. Besonders zusammen mit anderen Myrmicinen.


vG Joschi

Imago
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#5 AW: Diskussion zu Gemeinschaftsbecken Wald-/Kiesgrubenrand

Beitrag von Imago » 16. Februar 2009, 17:39

Hi jkiefer!

Ich finde Dein Becken toll, auch wenn es Dir bestimmt noch eine Menge Arbeit im Sinne von Kopfzerbrechen machen wird. Ich denke ebenfalls das Du gegen Schimmel und Fäulnes ankämpfen musst. Jedoch wenn Du das Becken aufmerksam beäugst und unter Kontrolle behälst und wenn nötig früh einschreiten kannst, bekommt man auch Schimmel gut in den Griff.
Die Feuchtigkeit wird Dein größter Feind sein. Also ich denke hier ist wirklich Fingerspitzen Gefühl angesagt.

Ich drücke Dir aber kräftig die Daumen das alles im grünen Bereich bleibt!
Denn das Becken macht eine sehr naturgetreuen Eindruck, genau mein Fall.

LG Imago



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swagman
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#6 AW: Diskussion zu Gemeinschaftsbecken Wald-/Kiesgrubenrand

Beitrag von swagman » 16. Februar 2009, 17:51

Hallo.

Ich sehe das nicht so eng. Es ist ja kein feuchtes, tropisches Becken, sondern stellt einen Teil unserer heimischen Lebensräume nach.
Ich denke daher, dass eine moderate Befeuchtung völlig ausreichen ist, da eine hälfte des Becken sowieso einen eher trockenen Lebensraum darstellt.
Lediglich die Pflanzen müssen ab und an etwas Wasser erhalten.
Die Kleinstlebewesen welche mit der Einrichtung eingebracht wurden, werden sicherlich ihrer Beitrag leisten um das Becken "sauber" zu halten.



donbilbo
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#7 AW: Diskussion zu Gemeinschaftsbecken Wald-/Kiesgrubenrand

Beitrag von donbilbo » 16. Februar 2009, 18:38

Als ich die ersten Bilder sah habe ich auch gedacht hat der das Inventar bei Dauerregen und mit Schneeschicht ins Becken geworfen. ;) Da steht das Wasser ja richtig. Das ganze geht schon fast in die Richtung Dendrobaten-Terrarium oder Paludarium - und da ist ein Wasserkreislauf oder zumindest ein schräger Boden mit Loch Pflicht. Wenn du das ganze aber bei offenem Deckel und ohne Wasser nachzuschütten ruhen lässt, könnte es sich gut entwickeln.



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jkiefer
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#8 AW: Diskussion zu Gemeinschaftsbecken Wald-/Kiesgrubenrand

Beitrag von jkiefer » 18. Februar 2009, 08:47

Hallo,

ersteinmal schön das es euch gefällt.
Ich hoffe auch das das Becken sich gut entwickelt, und um die Entwicklung zu beobachten habe ich es ja schon ein paar Monate vor dem geplanten Einzug der ersten Ameisen eingerichtet. Das jetzt schon ungeplant eine Kolonie dort wohnt sollte auch kein Problem sein. Wo das Nest sich momentan befindet habe ich mittlerweile rausgefunden und das betreffende Holzstück kann jederzeit mitsamt Kolonie entfernt werden.

Mit Leptothorax sp. könntet ihr recht haben. Leider kann ich Temnothorax sp. und Leptothorax sp. nicht wirklich auseinanderhalten bzw. müsste ich dafür eine der kleinen Arbeiterinnen einfangen und genauer untersuchen. Der Einfachheit halber werde ich sie ab jetzt einfach Leptothorax/Temnothorax sp. nennen.
Bei dieser Kolonie konnte ich gestern schon einen Umzug beobachten, auch die Königin bekam ich dabei zu Gesicht. Die Aussenaktivität ist auch bemerkenswert hoch, und es wird eifrig Honig geschlürft und kleine Insekten erbeutet, obwohl ja eigentlich noch nicht viel Brut vorhanden sein dürfte. Soweit scheint es dieser Kolonie also gut zu gehen.

Das Holzstück indem ürsprünglich ihr Nest war, stammt aus meinem Garten und ist dort in etwa 1m Höhe auf einem alten Stapel aus Geäst und im Sommer gesammelten Treibholz gelegen. Wie lange es dort lag kann ich nicht sagen. Das Holz insgesamt stammt teilweise von diesem Stapel und auch teilweise vom Wald-/Kiesgrubenrand. Der Sand und die Steine kommen aus der Kiesgrube und der Humus aus dem Wald direkt neben der Kiesgrube.

Tja auf den ersten Bildern sieht es wirklich extrem nass aus, aber ist auch kein Wunder, da ich das Becken etwa 5 Minuten vor den Bildern extrem eingesprüht und bewässert habe damit der Boden sich richtig vollsaugen konnte. Mittlerweile hat sich es sich zu meiner Zufriedenheit gut eingependelt. Nicht zu trocken und nicht zu nass. Nachts ist wie geplant die Scheibe im Waldbereich leicht beschlagen, während der Kiesgrubenbereich langsam trockener wird, wobei ich darauf achte das dieser zumindest am Anfang noch sehr feucht ist, damit das Gras gut wurzeln kann und später den Sand stabilisiert.

Die Belüftung wird später indirekt durch einen Wärme-/Kältekreislauf erfolgen, d.h. im Kiesgrubenbereich steigt warme Luft auf und entweicht nach oben, im unbeheizten Waldbereich fällt kalte Luft ins Becken.
Im Moment ist der Deckel allerdings noch im Bau und deshalb ist der Kiesgrubenbereich einfach noch nicht abgedeckt.

In Sachen Pilze und Fäulnis habe ich weniger bedenken, da kommt mir meine Ausbildung im Hygienebereich sehr zu gute. Sprich da kenne ich den ein oder anderen kleinen Trick.
Z.b. steckt in der Drainageschicht eine Menge Torfmoos, dieses hat ja bekanntlich eine leicht bakterizide bzw. fungizide Wirkung. Auch säuert das Moos das Wasser leicht an, womit Fäulnisbakterien im Gegensatz zu Anderen nur sehr schlecht zurechtkommen.
Bei den Pilzen war die ersten 2 Tage ein großes Wachstum zu erkennen, was dadurch zu erklären ist, das Springschwänze, Asseln und andere Kleinstorganismen erst aus ihrem "Schlaf", hervorgerufen durch den Winter, erwachen mussten. Im Moment sind die Pilze aber stark im Rückgang begriffen, und praktisch ununterbrochen sieht man Springschwänze beim Abweiden dieser Pilze. Insgesamt ist kaum noch etwas zu sehen.
Werde natürlich die nächsten Wochen und Monate genauer auf Fäulnis und Pilzbildung achten. Die Nase ist dabei mein bester Freund ^^.

Bei den Ameisenarten die das Becken bewohnen sollen bin ich auch noch sehr unentschlossen. Nur Leptothorax- und Temnothorax-Arten stehen schon fest. Bin für Vorschläge also noch offen.

MFG



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