Frage/Problem mit Camponotus ligniperda

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Imago
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#9 AW: Frage/Problem mit Camponotus ligniperda

Beitrag von Imago » 24. April 2009, 20:45

Ich würde alles erst mal so belassen wie es ist und ein frisches Reagenzglas anbieten, sowie für annähernd gute Umstände sorgen.

Also ein frisch präpariertes Reagenzglas.
Latente Nahrungsquellen anbieten, die Schälchen sollten immer bestückt sein mit Proteinen, Kohlenhydraten und Wasser. Alles jeden Tag erneuern.
(Falls doch noch Arbeiterinnen vorhanden sind)

Das Reagenzglas würde ich komplett abdunkeln, Lichtundurchlässig und nahe der Gyne Platzieren. Das tägliche Austauschen der Nahrungsquellen sollte so störungsfrei wie möglich geschehen. Also mindestens ohne Erschütterungen.

Ich muss ganz eherlich sagen, Deine Haltung und der Umgang mit den Tieren erscheint mir einfach ein wenig nachlässig, außerdem fehlt es Dir an Wissen über diese Art, welches Grundlegend vorhanden sein sollte um die Tiere Artgerecht beherbergen zu können.

Ich würde an Deiner Stelle, vorrangig den Tieren zu liebe, sekundär um Dir den Spaß an dem Hobby zu erhalten, noch ein Bißchen lesen und Dich etwas intensiver mit dem Thema Ameise/Camponotus ligniperda beschäftigen.

Noch tragischer finde ich ist es, wenn man weiß wie man mit den Tieren umzugehen hat, aber nicht konsequent genug ist, den Tieren eine Artgerechte Haltung zu ermöglichen.

Ich hatte mich informiert und wusste auch dass sie Winterruhe brauchen, bin aber davon ausgegangen, dass sie einfach extrem wenig fressen bei höheren Temperaturen und im Waldboden immer irgndwelche toten Tiere sind, die zur Not gefressen werden können. Daher hatte ichs riskiert, weils diesen Winter halt gar nicht passte das Becken woanders hinzuschaffen. Treibender Gedanke war "Ameisen sind zäh, die packen das" :)




Auch wenn es gut gemeint ist, aber eine Wasserquelle sollte schon immer seperat vorhanden sein. Naturnahe Haltung finde ich gut, aber Risiken wie verdursten sollte man doch ausschließen.
Ich habe Pflanzen im Becken und die giess ich. Ich machs so, wenns draussen regnet giess ich entsprechend, ums etwas realer zu halten :)


Sei mir nicht böse, aber mir fällt es schwer, solche Sätze in Verbindung mit einer engagierten Ameisenhaltung auf einen Nenner zu bringen.
Als ich dann resigniert und wütend den klotz auf den Boden hab fallen lassen, fielen plötzlich zig Ameisen und die Königin raus :P


Meiner Meinung nach ist die Haltung (fast) gescheitert, weil Wissen und Verantwortungsbewußtsein den Tieren gegenüber einfach nicht ausreichend waren.

Ich würde mir den Tieren gegenüber wünschen das sich das ändert. Wenn ich aufgrund Deiner Posts eine falschen Eindruck von Deiner Haltung bekommen habe tut es mir leid. Aber anders lässt es sich für mich nicht deuten.

Viel Erfolg wünsche ich Dir aber trotzdem in dieser heiklen Situation!

LG Imago



Andy_ac
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#10 AW: Frage/Problem mit Camponotus ligniperda

Beitrag von Andy_ac » 25. April 2009, 00:51

Ich hatte schon Ameisenkolonien, Lasius niger wohl, die sich als Beifang im Terrarium eingenistet hatten, schon paar Jahre her.
Von daher weiss ich wie zäh die Biester sein können. Das wird wohl öfter hier mal vergessen. Das sind doch keine süssen Plüschkätzchen, die verhätschelt werden müssen, sondern robuste Tiere, die man oft kaum loswird, wenn sie zur Plage werden.
Und das ist das, was ich an Ameisenhaltung interessant finde. Ich will rausfinden wie so ein Ameisenvolk auf diese oder jene Umgebung oder Voraussetzung reagiert, wie sie Probleme lösen.
Klar soll die Kolonie gedeien, aber es ist immer noch eine europäische Ameisenart, die auch mit nicht perfekter Umgebung klarkommen muss, solang die Umgebung halbwegs europäisch ist.
Für Wasser und Proteine war jederzeit gesorgt, gut Proteine weniger im Winter. Auch hab ich vorher Foren durchgelesen, hab mir angeschaut wie normale Behausungen in der Natur von Camponotus Ligniperda aussehen und versucht etwas Ähnliches zu machen ohne den ganzen künstlichen Krams, der sonst aufgefahren wird.
Unterschätzt habe ich das extrem langsame Wachstum der Kolonie dieser Art und (das wollte ich mit dem post eigentlich rausfinden) die Auswirkungen von fehlender Kälte während der Winterruhe (falls das wirklich der Grund für das Ableben der Ameisen ist).

Es soll keine Züchter-Vorzeige-Kolonie werden, sie soll nur intakt sein und Teil des kleinen Waldterrariums sein. Die Art hatte ich gewählt, weil die Grösse der Meisen an sich die Tiere einfach interessanter macht und sie auch zwingend nötig ist für die Art von Ausbruchsschutz die ich verwende.

Wie gesagt, ich überleg mir das mit dem Reagenzglas um rauszufinden, ob sie überhaupt noch willig ist und durchsuche den Holzklotz nochmal gründlich nach weiteren Ameisen, wenn ich die Queen umsiedel



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Eaglesword
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#11 AW: Frage/Problem mit Camponotus ligniperda

Beitrag von Eaglesword » 25. April 2009, 02:08

Eventuell könnte Pushen helfen, doch frage lieber die erfahreneren Pfleger, ob das bei deiner Gyne sinnvoll wäre.



Imago
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#12 AW: Frage/Problem mit Camponotus ligniperda

Beitrag von Imago » 25. April 2009, 08:57

Hallo Andy_ac!
Von daher weiss ich wie zäh die Biester sein können. Das wird wohl öfter hier mal vergessen. Das sind doch keine süssen Plüschkätzchen, die verhätschelt werden müssen, sondern robuste Tiere, die man oft kaum loswird, wenn sie zur Plage werden.


Klar, können Ameisen mancher Arten zur Plage werden. Bei Camponotus ligniperda ist die Gefahr aber doch gegen null, dass sie sich nicht unbemerkt schnell vermehren. Eine gründende Gyne braucht schon ein paar Jahre um ein ansehnliches Volk zu produzieren. Wie Du ja schon bemerkt hast:
Unterschätzt habe ich das extrem langsame Wachstum der Kolonie dieser Art

Nur bedarf es bei einer Haltung in einem Formicarium doch Fingerspitzengefühl was die Rahmenbedingungen angeht. Und die hast Du nicht geschaffen (Winterruhe), sonst hättest Du jetzt keine Probleme.
Wenn Du Dich wirklich eingehend, nein selbst oberflächlich informiert hättest, hättest Du gewusst, dass sich Camponotus ligniperda sehr langsam vermehrt und dem endogenen Ryhthmus unterliegt, denn diese beiden Aspekte, plus das hervorbringen verschiedener Kasten und die größe der Tiere, stehen mit dem Artnamen stehts in Verbindung, das kann man nicht überlesen.


Klar soll die Kolonie gedeien, aber es ist immer noch eine europäische Ameisenart, die auch mit nicht perfekter Umgebung klarkommen muss, solang die Umgebung halbwegs europäisch ist.


Es geht weniger um die Umgebung, viel mehr um die Haltungsbedingungen, die Du hinzufühgen musst, um eine Haltung erst möglich zu machen, da warst Du meiner Meinung nach etwas nachlässig.

Es soll keine Züchter-Vorzeige-Kolonie werden, sie soll nur intakt sein und Teil des kleinen Waldterrariums sein.

Ich weiß zwar nicht welche Lebewesen sich sonst noch so in Deinem Waldterrarium befinden, jedoch solltest Du Dein Augenmerk evtl. mehr auf die Tiere lenken.

Aber es ist auch sinnlos sich daran hochzuziehen, wenn Du es nicht annimmst, schließlich wird Dir der zweite Versuch auch nicht gelingen, wenn Du nichts änderst. Verstehe mich bitte nicht falsch, ich möchte Dir helfen und nicht Dich angreifen oder niedermachen, es sind halt einfach ein paar Dinge die mir aufgefallen sind, welche es gild zu ändern, um eine Haltung evtl. erfolgreich zu gestalten. Fragen beantworte ich Dir gerne, soweit ich es kann, wie alle Schreiberlinge hier im Forum.

Ich kann Dir nur empfehlen lese ein paar Haltungsberichte. So erfährt man auch in Kürze viel über das Verhalten der Tiere. Die Erfahrungen die andere Halter mit Camponotus ligniperda gemacht haben, sind Gold wert um seine eigene Haltung zu optimieren!

Hier der Link zu meinem Haltungsbericht:
http://www.ameisenforum.de/europaeische-arten/33877-camponotus-ligniperda-haltungserfahrungen.html

Außerdem tolle Berichte mit vielen Information findest Du hier:
http://www.ameisenforum.de/europaeische-arten/31673-camponotus-ligniperda-haltungserfahrungen.html

http://www.ameisenforum.de/europaeische-arten/camponotus-ligniperda-haltungserfahrungen-t31813.html

http://www.ameisenforum.de/europaeische-arten/camponotus-ligniperda-haltungserfahrungen-t34856.html

http://www.ameisenforum.de/europaeische-arten/camponotus-cf-ligniperda-haltungserfahrungen-t34745.html

Bei der Gelegenheit: Tolle Haltungsberichte Kollegen, vielen Dank für das Teilen eurer Erfahrungen!

Ich kann Dir auch nur empfehlen, wie es eaglesword schon getan hat, informiere Dich einmal intensiv über das Pushen einer Kolonie!
Pushen – AmeisenWiki

LG Imago



PHiL
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#13 AW: Frage/Problem mit Camponotus ligniperda

Beitrag von PHiL » 25. April 2009, 13:02

Hi,

Da muss ich nur kurz mal meinen Senf ablassen, der nix mit dem Thema zu tun hat.
Imago hat geschrieben:Klar, können Ameisen mancher Arten zur Plage werden. Bei Camponotus ligniperda ist die Gefahr aber doch gegen null, dass sie sich nicht unbemerkt schnell vermehren.

Camponotus ligniperda ist durchaus ein Holzschädling, der immer wieder als Hausameise auftritt. Beispiele hierfür gibts bei dem DASW Forum.

Grüße, PHiL



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#14 AW: Frage/Problem mit Camponotus ligniperda

Beitrag von Imago » 25. April 2009, 16:57

Danke PHiL!

Hab es versäumt darauf einzugehen. Mein Focus war irgendwie nur auf das von mir Fettgedruckte gerichtet.

Klar, können Ameisen mancher Arten zur Plage werden. Bei Camponotus ligniperda ist die Gefahr aber doch gegen null, dass sie sich nicht unbemerkt schnell vermehren.
Danke für das Aufmerksam machen!

LG Imago



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