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Europawahl 2009

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Danko
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#17 AW: Europawahl 2009

Beitrag von Danko » 9. Juni 2009, 17:55

Rachsucht hat geschrieben:Kleines Rechenbeispiel?

100 Menschen gehen Wählen. 10 wählen die Extremisten-partei. 10% Stimmenanteil.

Nun gehe ich nicht wählen. Somit gehen 99 Menschen wählen. 10 wählen die Extremisten-Partei. 10,1%
Somit haben die Extremisten an Stimmenanteilen gewonnen, nur weil ich nicht zur Wahl gegangen bin. Wäre ich nun aber wählen gegangen und hätte meine Stimme ungültig gemacht oder eine Partei meiner Wahl unterstützt, wäre dies nicht passiert.

Darum geh ich wählen!



Ich kann ich dieses Beispiel nicht mehr hören, wer nicht wählen geht wählt die Extremisten...

Dieses Beispiel folgt dem Leitsatz: Die Extremisten gehen alle wählen.
Unter den Extremwählern sind viele Leute, die diese Partei aus Protest wählen, weil sie mal unangenehme Themen ansprechen was sich die großen nicht trauen (Blindes Huhn mit dem Korn...), um die Großen zum handeln zu zwingen, "Rache" für die ganze Wahlversprechen und Oh Wunder unter ihnen gibt es auch viele die nicht wählen gehen.

Nichtwähler haben für mich das Recht als eigene Gruppe wargenommen zu werden, sie sind nicht grundsätzlich Faul, sie finden Rechts und Links nicht unbedingt toll. Die Gründe sind vielschichtig und hat für mich auch nix mit "gegen die Demokratie" zu tun.

Von daher läuft für mich nicht wählen und Ungültig wählen aufs gleiche hinaus. 45% der Wahlberechtigten waren nicht wählen, dafür finden die Politker einen Grund. 45% der Wahlberechtigten haben ungülitg gewählt und auch dafür werden sie einen Grund finden, Stimmzettel zu Kompliziert etc..

Und ich glaube Imago hatte es angesprochen; Ich finde nicht das nur die Aufgabe der Politik ist sie "Interessant" zu machen, sondern es eine sehr große Aufgabe von Eltern, Lehrern und einem selbst sich mit der Politik zu beschäftigen, immerhin ist es "unser" Land.

So und dieses ganze Statement als Wähler. ;)

Edit: Genau so ist es donbilbo. Alle Parteien profitieren proportional und damit die Großen am meisten, aber dafür muss man davon abrücken das alle Extremisten wählen gehen.



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NIPIAN
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#18 AW: Europawahl 2009

Beitrag von NIPIAN » 9. Juni 2009, 19:03

Hoi,


nur mal als kleiner Ansatz: Keine im Bundestag etablierte Partei wählen. Kicken wir ein paar (1-2) über die 5% Hürde. Dann müssen sie gehört werden. Gut, das dauert 4 - 8 Jahre der Koordination. Wenn von 22% sich 8 - 10% dazu überwinden können, ein paar natürliche Aktualisierungen am oberen Rand der Alterspyramide vonstatten gehen (sorry, aber das ist die logische Konsequenz der ewigen Rentner-Stammwählerschaftsargumente), dann wird es einen Versuch wert sein.

Das Rechenbeispiel ist ein Witz. Jede im Bundestag vertretene Partei bekommt diese Stimme zu einem GLEICHEN Bruchteil zugesprochen. Schließlich bleiben nicht 26,5% der Sitze leer (Nichtwähler: 22,3%, Reststimmen von Parteien unter 5% = Wähler im Sinne von Nichtwähler). Nein, es werden sogar noch Stühle dazugepackt. Und wer darf die Pensionsansprüche nach bereits einjähriger Sesselpupserei bezahlen?! Ich bezeichne die Rechnung einfach mal als anti-intellektuelle Stimmungsmache. Und Nichtwähler als unüberlegt.



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#19 AW: Europawahl 2009

Beitrag von NuEM » 12. Juni 2009, 01:15

Eaglesword hat geschrieben:[...]
Zu allem Übel gerät solch eine Wahl zur Farce, da die Tendenz in Richtung der dominierenden Zentralregierung in Brüssel geht, welche die Lenker der einzelnen Mitgliedstaaten zunehmend ihrer Souveränität beraubt. Ergo Diktat. Und wenn wir der Sache entkommen wollen, müssen wir schon die EU verlassen.

Hmpf...


Hallo Eaglesword, als Europäischer Patriot möchte ich dir hier widersprechen. Was du sagst klingt, als wenn du dich noch nicht so intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt hättest, und stattdessen auf die Parolen der Skeptiker hereingefallen wärst.



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Eaglesword
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#20 AW: Europawahl 2009

Beitrag von Eaglesword » 13. Juni 2009, 22:54

NuEm, du wirst überrascht sein, dass auch ich Patriot bin. Doch grade deswegen arbeite ich anders als mit Stimmabgabe.
Da ist viel Sozialarbeit, wo wir uns einbringen können, zum Wohl der Allgemeinheit. Und ehrlich: Nichtwähler, die sich aktiv einbringen, leben Demokratie in der Praxis und besonders in der Basis. Uns ist nicht etwa egal, wie es weitergeht. Nur muss man irgend wann ernüchtert sein angesichts der Parteienlandschaft. An der Welt flicken können wir allesamt. Nicht nur Wähler.



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#21 AW: Europawahl 2009

Beitrag von NuEM » 14. Juni 2009, 17:35

Das respektiere ich durchaus, mir ging es aber speziell um den Punkt Europa.



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#22 AW: Europawahl 2009

Beitrag von donbilbo » 14. Juni 2009, 18:17

Was ist ein europäischer Patriot und wie stehst du zu dem Verhältnis zwischen Parlamentssitzen und Beitragszahlungen der Länder?



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#23 AW: Europawahl 2009

Beitrag von NuEM » 14. Juni 2009, 19:10

Die Antwort auf deine erste Frage ergibt sich von selbst. Ich weiß nicht genau, in welche Richtung die Zweite abzielt. Möglicherweise findest du, dass die Beitragszahlungen sich proportional nach der Anzahl der Sitze im Europäischen Parlament richten sollen, bzw. umgekehrt? Dem widerspreche ich. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Beiträge an die EU richten sich nach der Wirtschaftskraft der einzelnen Mitgliedsstaaten. Alles andere macht keinen Sinn. Die Anzahl der Sitze im Parlament werden ausgehend von demokratischen Gesichtspunkten bestimmt. Das Gewicht deiner Stimme bei der Bundestagswahl ist ja auch nicht abhängig davon, wie viel Steuern du zahlst. Äpfel und Birnen.



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#24 AW: Europawahl 2009

Beitrag von donbilbo » 14. Juni 2009, 19:37

Für mich ist ein Patriot jemand, der sein Vaterland liebt. Ich denke das dürfte auch die allgemeingültige Definition des Begriffes sein. Deshalb meine Verwunderung über deine Wortwahl, aber gut das hast du ja jetzt sehr ausführlich beschrieben. ;)

Du hast es erraten, ich finde die Anzahl der Sitze sollten an die Beitragszahlungen gekoppelt sein. Innerhalb der EU fliessen nun mal viele Gelder, da sollten die 3 grössten Beitragszahler auch proportional Mitsprache haben. In Deutschland zählt selbstverständlich die Stimme eines jeden Bürgers gleich viel, egal wie viel er verdient oder an Steuern zahlt. Da wir ja dann von "Europabürgern" sprechen sollte also in ganz Europa auch geeinigt Abgegeben werden. Wird es aber nicht, das können die Bewohner einiger Länder ja auch garnicht, diese Länder profitieren überproportional von der EU, wir hier allerdings garnicht.

Aber vielleicht kannst du als Europapatriot aber auch mal ein zwei Beispiele oder auch nur Links geben die zeigen, wie ich als deutscher Patriot von Europa profitiere.



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