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Milben im Camponotus ligniperda Becken!

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Imago
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#1 Milben im Camponotus ligniperda Becken!

Beitrag von Imago » 13. Juni 2009, 21:53

Hallo Ameisenhalter!

Ich habe in den letzten Tagen mein 55x25x30cm (Breite/Tiefe/Höhe) Becken für Camponotus ligniperda etwas umgestaltet. Hier Bilder vor den Veränderungen:
http://www.ameisenforum.de/206212-post58.html

Hier der Link zu dem aktuellen Becken:
http://www.ameisenforum.de/216838-post24.html

Und hier ein schlechtes Foto der Milbe. Natürlich ist mir bewusst das man wirklich wenig erkennen kann, aber an Hand des Habitus, kann man nun wenigstens die Staublaus auschließen. Meine Kamera gibt einfach nicht mehr her, eine bessere Aufnahme ist nicht möglich.
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Aktuell habe ich seit einiger Zeit zwei Pflanzen im Becken die mäßig Feuchtigkeit benötigen. Beide Pflanzen stammen aus der Natur. Hinzu gekommen ist noch reichlich Baumrinde.

Außerdem habe ich mehrere Samentragende Gräser (ohne Wurzel) mit eingebracht und ein paar Zweige von Konnifären.

Heute richtete ich noch ein paar Sachen ein, dann die besorgniserregende Beobachtung:

Kleine Krabbeltierchen, relativ viele, vorrangig auf der Rinde, aber auch vereinzelt im ganzen Becken. Urplötzlich, und dann in solch einer Zahl. Nach der Einrichtungsaktion war keines dieser Tiere mehr zu sehen. Ergo habe ich sie beim Umdekorieren und Neueinrichten gestört. Sie leben wohl in dem Substrat, also entweder in der Erde der Blumentöpfe, in denen die Pflanzen sind, oder in der Nähe dieser, in dem Rindenmulch. Ich denke die Feuchtigkeit, nahe der Töpfe machen sich diese Tiere zu Nutzen.

Die Blumentöpfe sind von oben (gegen das Eingraben von Ameisen) mit veschiedenen Körnungen Kies abgedeckt, dann eine dünne Schicht Rindenmluch darüber. Die Töpfe selbst sind aus Plastik, welche Löcher unten haben, durch die überschüssiges Gießwasser ablaufen kann. Lebenswichtige Feuchtigkeit für diese Tiere (Milben?).

Ich habe versucht die Beinpaare zu zählen, aber die sind wirklich schrecklich klein, ich glaube aber ich konnte immer nur drei zählen. Fotos konnte ich noch keine machen, die Kamera ist bei meiner Freundin, die hohle ich aber morgen ab.

Die Tiere sind beige, ca. ein Millimter groß, wenn überhaubt. Meiner Meinung nach waren sie aber nicht so länglich vom Habitus wie eine Staublaus, der Körper war gedrungener eher ründlich als länglich, ich schließe Staubläuse dennoch nicht aus. Jedoch musste ich sie durch irgend ein, in das Becken neu eingebrachtes Teil, hineinbefördert haben, da ich sie sonst nie gesehen habe. Andererseits waren sie ja dann auch wieder spurlos verschwunden, vielleicht leben sie dort auch schon unbemerkt seit einiger Zeit. Aber alles Spekulieren hilft nichts. Nahrung biete ich nur im kleinen Becken an. Außer Wasser, dieses gibt es im Großen. Eine Milbe? konnte ich auf dem Wasserschälchen erkennen. Aber zu der Zeit waren mehrere im Becken unterwegs, selbst an den Scheiben. 30 Minuten später, konnte ich keine Einzige mehr ausfindig machen, wie vom Erdboden verschwunden. Ich denke sie leben nähe den Blumentöpfen im Substrat.

Ich werde das Becken jetzt versuchen trockener zu halten, die Pflanzen nehme ich morgen wohl erst mal heraus. Dann lasse ich das Becken erst einmal komplett austrocknen. Momentan besteht die einzige Wasserzugabe auschließlich aus dem Gießen der Pflanzen 1x wöchentlich. Und dem Wasserschälchen, welches auch nur eine Fläche von 3x3cm aufweist. Wassertiefe ca. 1cm.

Da ich die Tiere noch nicht an den Nahrungsquellen vorfinden konnte, und auch nur im großen Becken, gehe ich von einem, den Ameisen nicht gefährlich werdenden Tier aus. Das ist aber auch nur eine Vermutung. Evtl. werde ich morgen die 27mm Plexiglasröhre welche die beiden Becken mit einander verbindet, mit Watte verstopfen und das große Becken erst einmal unzugänglich machen. Somit ist ein Übergreifen der Tiere erst mal nicht möglich.

Morgen reiche ich Bilder der kompletten Situation nach. Ich hoffe ich bekomme so ein Tier vor die Linse.

Hat jemand evtl. von euch einen Tipp für mich, der evtl. ausschließen lässt, das es sich um Milben handelt, die meine Ameisen gefährlich werden können.

Vielleicht ein Insekt, ein Futtertier der Ameisen in das große Becken legen. Wenn es verspeißt wird, weiß ich schon einmal das sie tierische Nahrung aufnehmen. Und somit evtl. auch lebende Tiere angegriffen werden. Oder gibt es keine Milbenarten die tote wie lebendige Tiere als Nahrung ansehen. Konkret, gibt es ein entweder oder. Könnte sich eine Milbenart von lebenden wie von toten Tieren ernähren und vermehren?

Wie würdet ihr in meiner Situation vorgehen?

Abwarten und gucken wie sich die Situation entwickelt, ist meiner Meinung nach der schlechteste Lösungsansatz.

Für Ratschläge und Tipps wäre ich sehr dankbar!

LG Imago



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Boro
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#2 AW: Milben im Camponotus ligniperda Becken!

Beitrag von Boro » 13. Juni 2009, 22:03

Hallo Imago!
Ich nehme an, du kennst diese Seiten:
Milben ? AmeisenWiki
Räuberische Milben ? AmeisenWiki
LG. Boro



Imago
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#3 AW: Milben im Camponotus ligniperda Becken!

Beitrag von Imago » 13. Juni 2009, 22:14

Hallo Boro!

Ja, die Seiten sind mir bereits bekannt.

Leider helfen sie mir wenig weiter. Die schier unendliche Artenvielfallt der Milben lassen mir eigentlich nur ein Handeln übrig. Hoffen das es sich um Milben? handelt die meine Ameisen nicht angreifen, kann ich auch noch trotz des Handelns. Futtermilben kann ich natürlich auch nicht auschließen, ich muss mit dem jetzigen Wissens- und Beobachtungsstandpunkt noch mit allem rechnen.

Wie geschrieben an den Nahrungsquellen konnte ich bisher noch kein Tier beobachten, was aber auch nur eine Frage der Zeit sein könnte. Da die Ameisen die Futterquellen ebenso besuchen, wäre eine Einscheppung der Tiere in das Nest der Ameisen wahrscheinlich. Natürlich auch auch ein Befall der Ameisen.

LG Imago



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swagman
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#4 AW: Milben im Camponotus ligniperda Becken!

Beitrag von swagman » 14. Juni 2009, 12:32

Hallo Imago.

Natürlich kann man so überhaupt nicht viel dazu sagen.

Falls es jedoch Milben sind, könnten diese tatsächlich in den Pflanzentöpfen leben. Nicht wenige Milbenarten leben in Erde und Substrat und ernähren sich dort von organischen Resten.
Solche würden selbstverständlich auch an ein totes Insekt gehen. Allerdings bezweifle ich, dass parasitäre Milben an Aas gehen würden. Aber sicher ausschließen kann ich es eben auch nicht.

Du könntest aber auch etwas Fischflockenfutter anbieten. Am besten an einer etwas feuchteren Stelle bei den Pflanzen. Sind es die "harmlosen" Milben werden sie sich dort sehr wahrscheinlich in großen Mengen einfinden und daran fressen. Haferflocken oder ähnliches geht auch, wird aber nicht immer gerne gefressen. Und der Versuch soll ja möglichst eindeutig zeigen ob sie so etwas fressen und damit zu den "Restverwertern" gehören.
Solche Milben können sich aber bei guten Bedingungen sehr stark vermehren und dann reichlich nervig werden. Zumal sie auch sehr weite Wege in trockenen Wohnungen zurücklegen können und dadurch auch die Töpfe anderer Zimmerpflanzen befallen könnten.
Das machen auch Springschwänze sehr gut, kaum hatte ich die gekauften Springschwänze in meine Tropenbecken entlassen, hatte ich kurz darauf in den feuchteren Pflanzentöpfen auch welche drin.

Drück dir jedenfalls die Daumen, dass es nur harmlose Mitbewohner sind, die deine schönen Ameisen in ruhe lassen.



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knate
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#5 AW: Milben im Camponotus ligniperda Becken!

Beitrag von knate » 14. Juni 2009, 12:36

Hallo Imago,

Milben kann man sich leider immer sehr schnell einfangen, besonders wenn man unbehandeltes Material für das Formicarium bentutzt.

Da ich selber mein Becken umgestestalten möchte um meinen Meisen eine möglichst naturgetreue Umgebung zu schaffen, habe ich mir auch einige Gedanken gemacht:

Ich hatte gelesen, dass man alle Materialien aus der Natur vorher überbacken sollte um Milbenbefall entgegen zu wirken. Doch dies scheint ein Trugschluss zu sein. Durch das überbacken werden wichtige Mikroorganismen abgetötet und gefährliche Organismen können sich besser vermehren. Man sollte am besten eine Balance schaffen.
In einem Thread habe ich gelesen das man milbenfressende Springschwänze ausetzen könnte. Irgendwann wird sich dann der Bestand auf ein gesundes Maß einpendeln.
Die vielen Threads mit Milbenbefall zeigen, dass die Ameisen meisst komplett mit Milben bedeckt sind. Dies kann aber auch nur passieren, weil erstens genug Futter für die Milben vorhanden ist und es keine Fressfeinde für die Milben gibt.
Da das Formicarium quasi eine "Monokultur" ist, haben es einfallende Parasiten leichter sich zu vermehren. Das beste Beispiel ist die Natur, hier wird durch verschiedene Mechanismen ein Gleichgewicht eingestellt.

Ich werde bei der Gestaltung des Beckens keine Materialen überbacken. Zudem werde ich noch ein paar Springschwänze aussetzen.

Ich hoffe das hilft dir ein bisschen weiter.

Gruß knate



Imago
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#6 AW: Milben im Camponotus ligniperda Becken!

Beitrag von Imago » 14. Juni 2009, 17:47

Hi swagman und knate!

@swagman
Bis jetzt habe ich noch nichts verändert, die Pflanzen sind noch im Becken und dieses ist auch noch zugänglich. Erst wenn ich etwas im Substrat stochere zeigen sich die Milben. Ich erinnere mich, das Milben der selben Färbung auch schon mal bei meinen Heimchen vorgefunden hatte. In einer wirklich erschreckenden Menge. Die Heimchen an sich bleiben unberührt, wie Du schon geschrieben hast, gehörten die damaligen Milben zu den Resteverwertern.

Ich bin zu Zeit noch guter Dinge, was die Nahrungsangewohnheiten meiner neuen Mitbewohner angeht.

Und danke für den Haferflocken Tip. Mitlerweile bin ich nun schon am Hardern. Egal ob gefährlich für die Ameisen oder nicht, sollten sie sich vermehren und in so einer Vielzahl auftreten wie bei meinen Heimchen damals, würde ich mich echt nicht mehr wohlfühlen, wenn ich in die Becken schauen würde. Ich werde die Tage wohl einfach durchgreifen, Planzen rausholen, das Becken eine Weile komplett austrocknen lassen und einen Neustart versuchen. Sollten es zumindest die Eier der Milbe überleben, werde ich das Becken neu einrichten müssen. Um so mehr ich darüber nach denke, um so entschlossener bin ich die Viecher los zu werden. Im Moment stören sie mich nicht. Aber sollten sie sich stark vermehren wäre Hopfen und Malz verloren, ohne großen Aufwand ein Milbenfreies Becken duch die Saison zu bringen.

@Knate!
Das Springschwänze Milben fressen ist mir neu. Ich weiß das sie sich von verrottetem Pflanzenmaterial, Aas, Pollen, Algen, Pilze ernähen. Auch von Mikroorganismen. Aber nicht von Milben.

Somit beugen Springschwänze vor Schimmel vor.

Ja, bei der Frage sterilrer oder nicht steriler Haltung, bleib ich eindeutig bei nicht steriler Haltung.

Übrigens habe ich oben ein schlechtes Bild von einer Milbe, die sich im Becken herumtrieb knipsen könnnen. Qualität...hundsmiserabel!

LG Imago



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knate
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#7 AW: Milben im Camponotus ligniperda Becken!

Beitrag von knate » 14. Juni 2009, 21:03

Hi Imago,

scheine mich mit den Springschwänzen ein bisschen verlesen zu haben. Jedoch fande ich diesen Thread noch recht interessant.

http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/34581-schimmel-bei-holzstueck-und-tropenmoos.html

Grüße knate



PHiL
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#8 AW: Milben im Camponotus ligniperda Becken!

Beitrag von PHiL » 15. Juni 2009, 14:54

Hi,

sorry, aber Du übereagierst total. Kannst Du Dir ja denken, warum ich das sage. Lass die Pflänzchen drinnen, und lass lieber nicht alles wegtrocknen- etwa trockener ja, dann verhinderst Du eine Extremstvermehrung.
Freu Dich lieber an nützlichen Mitbewohnern. Eine explosive Vermehrung kann man u.a. durch Einsetzen von Jägern wie Skolopendern und Kurzflüglern verhindern.
Solange Du keine Milben an den Ameisen entdeckst, ist alles im grünen Bereich. Wenn die Milben jetzt nicht auf den Ameisen rumrennen, dann werden sie auch nicht auf den Ameisen rumrennen. Die werden nicht von einem Moment auf den anderen aggressiv und springen Deine Ameisen an.

Grüße, PHiL



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