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Ameisen und rote LED einer opt. Maus

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
peerteer
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#9 AW: Ameisen und rote LED einer opt. Maus

Beitrag von peerteer » 1. September 2009, 19:51

Lieber Sahal!

Vielen Dank, dass Du das Thema nochmals aufgreiftst!

Mit IR hast Du natürlich recht.
Kann es sein, dass ich Ultraviolett hätte schreiben sollen? Und dass das dann natürlich mit rot wenig zu tun hat? Ich weis auch nicht warum ich da nicht gescheit nachgedacht habe. So schnell tippe ich nun auch wieder nicht!

Das Projekt Ameisen-Zählung läuft mittlerweile recht stabil.
Der Versuchsaufbau ist denkbar einfach:

  • billige Dell-Lichtmäuse schalten das LED offenbar nicht nach einigen Sekunden Inaktivität ab, sondern sind dauerhaft auf "sensing". Dies ist wichtig, weil ja jederzeit eine Ameise darüberlaufen kann. Und das soll gleich festgehalten werden.
  • Man zerlegt die Maus. Mit einer Zange zwickt man vorsichtig alles vonn der Platine ab was geht OHNE dass die Maus ganz den Geist auf gibt.
  • Ich befestige ein rel. dünnwandiges Plastikschläuchlein (Infusionschlauch) mit Tesafilm über der richtigen Stelle.
  • ein Ende des Schlauches kommt an das Schlauchende aus dem Ytong.
  • Mauskabel in den PC
  • Programm starten. Reguläre Maus austecken, da die modifizierte Maus ja eigentlich nur mit der kleinen Kamera misst und "Bewegungen" an den PC schickt.
Die Richtung mit der über die "Kamera" alias "Lichtschranke" (zum Verständnis, auch wenn es keine ist!) gelaufen wird, wird natürlich nicht festgestellt. Also wird jede Ameise doppelt gezählt. Außer sie bricht aus!

Anbei ein Plot mit der mittleren Häufigkeit über vier Tage.
Offenbar ist Mittags mehr los. Gefüttert wurde in diesen vier Tagen natürlich nicht!

Auf Dauer ist das Füttern natürlich ein Problem. Es müsste rund um die Uhr etwas gleich attraktives geben.

Eine Überlegung meinerseits noch:
der Abstand von offenes Schläuchleinende bis Messpunkt beträgt ca. 2cm. Nun habe kenne ich es so, dass es oft eine Ameise als Türsteherin gibt. Diese Ameise sollte nun nicht gerade auf dem Messpunkt "Wache" stehen.
Wieviel Abstand sollte man von der wirklichen Nestöffnung halten um dies zu vermeiden?

Es sind Lasius niger.

Interessanter wird es natürlich wenn z.B. 10 Halter 14 Tage beobachten. Gut für die Statistik.

Viele Grüße
PeerTeer
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Sahal
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#10 AW: Ameisen und rote LED einer opt. Maus

Beitrag von Sahal » 1. September 2009, 20:56

Hola,

endlich mal wieder eine Idee, die dann scheinbar auch funktioniert!

Ok, ich hake mal nach:
- wie fängst Du das Signal der Maus ab, Du nutzt welches Programm oder eigenes Script?

- wenn ich mich recht erinnere, funktionieren optische Mäuse mit bis zu 1500 Einzelbildern pro Sekunde, die dann auf Verschiebung verglichen werden. Somit kann die Steuerung der Kamera auf jeden Fall die Richtung erkennen... wenn man es dann auch via Script abfangen kann!

-
Mit einer Zange zwickt man vorsichtig alles von der Platine ab was geht OHNE dass die Maus ganz den Geist auf gibt.
Witzbold, da steht aber nicht drauf: Hallo, ich bin sinnfrei, knips mich ab :D
Hast Du ein Foto von dem, was alles wech kann?

- Die Kamera ist sehr klein und kompakt, lässt sich diese weiter ausbauen? So könnte man die Kamera in einen Standard-Schlauch senken und hätte die Möglichkeit, auch größere Arten zu messen.

- Wenn Die Richtung nicht ausgelesen wird, wo liegt der Vorteil der Maus gegenüber einer Lichtschranke? Zuverlässiger?


Soweit erstmal... nu muss ich nur noch zusehen, wo ich hier ne günstige OM finde.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

peerteer
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#11 AW: Ameisen und rote LED einer opt. Maus

Beitrag von peerteer » 2. September 2009, 08:17

Hallo Sahal,

finde ich auch gut, dass etwas mal so halbwegs funktioniert. Ob es auch genau das misst was ich möchte ich natürlich offen.

Ich frage die Maus mit einem Pythonscript mit PyGame ab. Genauer gesagt frage ich dort das "event.type == MOUSEMOTION" ab. Wenn das event vorliegt schreibe ich das Datum und die Uhrzeit fortlaufend in eine Datei.
Die Mausevents werden vom PC natürlich recht oft abgefragt. Damit die Protokolldatei nicht zu groß wird und nicht jedes Ameisenbein extra festgehalten wird wird nur ein Event pro Sekunde dokumentiert.
Das ist eine grobe Vereinfachung mach es aber etwas handlicher.

Sicherlich kann man die YX-Richtung auch abfragen. Soweit bin ich aber noch nicht. Außerdem hat auch das kleine Schläuchlein ein Lumen von ca. 2-3mm und die Ameisen laufen ja irgendwie darüber. Aber Du hast recht: ich werde mir mal die recht gute Dokumentation von PyGame nochmals ansehen.

Die entstandene ASCII-Datei werte ich mit R aus. Wobei das "über die Tage mitteln" für meine Verhältnisse recht schwer ist. Die Anzahl der Ereignisse wird 10 Minutenweise zusammengefasst.

Ich versuche ein Foto der Platine ins Forum zu stellen. Evtl. schaffe ich das heute noch.

Die Kamera ist winzig, das LED recht klein. So gesehen kann man sicher noch mehr von der Platine "abknipsen". Wenn man sie ganz ausbaut wird es wahrscheinlich schwierig Licht und Kamera richtig zu positionieren. Des Weiteren ist bei den Dellmäusen noch ein Linsensystem darüber, das notwendig ist und ich mit Tesa auch wieder original befestigt habe.

Nach meiner Recherche ist es komischerweise unverhältnismäßig schwierig eine LS an einen PC anzuschließen. Evtl. mit dem USBwarrior. Aber ich bin kein großer Lötkolbenschwinger und es macht Spaß in Überzahl und oft unüberlegt hergestellte Geräte zu missbrauchen!

Also als nächstes ein Foto und wenn ich am richtigen PC sitze das Script.

Vielen Dank und Grüße
PeerTeer



peerteer
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#12 AW: Ameisen und rote LED einer opt. Maus

Beitrag von peerteer » 2. September 2009, 20:03

Hallo!
Nun habe ich Fotos vom "Umbau" einer Maus. Dauerte ca. 5 Minuten.
Dafür ist das Ergebnis befriedigend.

  • Man könnte sicher noch mehr abknipsen. Der Steuerchip für die Maus scheint in der Kamera integriert zu sein. Also könnte man wohl noch einiges abknipsen. Aber soviele Mäuse habe ich nun auch wieder nicht. Ein Knips zuviel...
  • Der durchsichte Kustsofflinsenaufsatz könnte z.B. mit Heißkleber oä. befestigt werden. Tesa ist für Ameisen gefährlich. Es blieb bisher jedoch bloß Futter hängen.
  • Das Schläuchlein könnte auch mit Kabelbinder oder Kleber befestigt werden.
  • Die "Oberseite" (Kameraabgewandt) muss abgedeckt werden, da sonst Ameisen, die aussen auf dem Schlauch laufen, gezählt werden.
Ich habe kurz versucht die Richtung mit PyGame auszu lesen. Das kann prinzipiell funktionieren. Getestet habe ich mit einer geraden Büroklammer. Die Auswertung war nicht aussagekräftig. Dafür wird man evtl. eine "Testameise" (sie darf dann schon weiterleben) benutzen müssen.

Ich liebe Elektronik- und Elektroschrott!

Viele Grüße
PeerTeer
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Marlon
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#13 AW: Ameisen und rote LED einer opt. Maus

Beitrag von Marlon » 2. September 2009, 20:43

Coole Idee.
Aber das mit dem anknipsen ist eine echt riskante Sache. Bei dir hat es geklappt, aber ich würde niemals eine Leiterbahn entfernen wen ich nicht genau weiß wofür die da ist.
Sowas kann ganz schnell in die Hose gehen.

Ansonsten Respekt!
Echt ne super Idee vieleicht bau ich mir auch mal so etwas.

Zu den Led's:
Ja man hat tatsächlich nur eine Wellenlänge. Ist aber kompliziert zu erklären warum. Es sind 2 Halbleiter Kristalle welche ab einer gewissen Voltzahl anfangen zu "Leuchten". Dies passiert wen ein elektron von einem positiv dotiertem Halbleiter eingefangen wird.
Und warum diser das macht erklärt die Quantenmechanik^^

naja kompliziert eben


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Mit freundlichen Grüßen
Marlon
Ich halte: Lasius cf. niger , Canis lupus familiaris, Lasius cf. flavus

Yeah
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#14 AW: Ameisen und rote LED einer opt. Maus

Beitrag von Yeah » 3. September 2009, 01:02

Super Idee! Hast du nicht mittlerweile Unmengen an Daten?
Magst du die mit uns teilen? :yellowhopp:



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cleghinki
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#15 AW: Ameisen und rote LED einer opt. Maus

Beitrag von cleghinki » 3. September 2009, 15:14

Hey Rotlicht. Mein Thema.
Macht Ihr jetzt einen Flächenversuch? Oder wie verstehe ich das.
Egal wie, Ich mache mit. Da ich aber nur ein Becken habe und meine Lasius niger nicht durch einen Schlauch müssen, kann ich erst nach der Winterruhe starten. Dann bekommen Sie ein zweites Becken als Arena.
Außerdem wäre eine Bauanleitung, für Nixblicker wie mich, gut.


Der Kaffee schmeckt besser, wenn die Latrinen flussabwärts stehen

peerteer
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#16 AW: Ameisen und rote LED einer opt. Maus

Beitrag von peerteer » 3. September 2009, 15:57

Hallo!
@Yeah:
Unmengen von Daten habe ich schon. Das will aber nichts heißen bzw. es macht die Interpretation sogar z.T. schwieriger.
Es ist immer die Frage ob man misst was man messen will oder mist misst! Darum bin ich vorsichtig.
Ein 6 Tage Plot im Anhang. Ob der Peak kurz nach Mittag echt ist oder ein Artefakt bin ich mir noch nicht sicher.

@cleghinki:
Vielen Dank für Dein Interesse. Schau bitte nochmals die vier Fotos vom Beitrag etwas weiter oben an und gib Bescheid wenn etwas unklar ist. Ich bin auch kein Freak: nur Tesa, Zange und ein Schraubenzieher um die Maus zu öffnen. Aber evtl. kann ich noch mehr Bilder machen!
Für einen Flächenversuch ist es wohl noch zu früh. Da kann man sicherlich auch noch locker über die Winterpause (ist aber offenbar bei meinen Lasius n. noch etwas hin bis Winter!) theoretisch rumwerkeln.
Da gibt es sicherlich noch einiges, was an der Methode noch nicht passt.


Viele Grüße
PeerTeer
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