Hallo Ameise1. Bei meinen Hornissen ist nun Ruhe eingekehrt, ich sehe nur noch ganz selten mal eine Arbeiterin fliegen. Das Volk war ja recht klein, dass es nach den kompletten Einbruch Ende Juli sich noch etwas erholte, ist an sich schon fast ein Wunder. Ein Wunder, bei dem ich nachgeholfen habe. Wären die Hornissen sich selbst überlassen gewesen, wäre es damals schon das Ende des Volkes gewesen. Das kühle Wetter Anfang des Sommers und der Befall mit Parasiten zu dieser Zeit, zeitgleich mit dem Auftreten der ersten, durch den Parasitenbefall leider meist geschwächten und teilweise dann flugunfähigen Arbeiterinnen hat die Entwicklung "meiner" Hornissen von Anfang an gehemmt.
Anfang August war die
Königin mit einer Arbeiterin und einiger
Brut noch auf dem restlichen Nestchen. Da war keine Chance mehr für die Entwicklung eines stattlichen Volkes gegeben. Aber immerhin haben sich die Hornissen im August und September soweit erholt, dass es wieder etwa 100 bis 150 Arbeiterinnen gab. Anfang bis Ende September sah ich einige Männchen abfliegen, Ende September sah ich sogar zwei Jungköniginnen abfliegen. Insgesamt sind sicher einige mehr abgeflogen, zwei von ihnen aber sah ich immerhin. Immerhin konnte sich das Völkchen also noch an der Reproduktion der Art beteiligen, wenn auch nur mit relativ wenigen jungen Geschlechtstieren.
Jetzt hab ich die Beheizung des Nestes eingestellt und füttere nicht mehr zu. Der Flugverkehr ist fast völlig zum Erliegen gekommen. Wahrscheinlich leben nur noch ganz wenige Hornissen im Nest. Ich kann es leider nicht einsehen, wie es eigtl. geplant war, das immer noch relativ kleine Nest ist völlig abgeschirmt und umbaut. Irgendwann im November werde ich es herausnehmen und untersuchen.
Im nächsten Jahr werden hier ganz sicher wieder Hornissen wohnen, dafür werde ich sorgen
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. Aus Fehlern wird man (manchmal) klug, ich werde das nächste Nest sehr viel genauer überwachen und bei Parasitenbefall rechtzeitig eingreifen. Das wird dann ein Riesenvolk!
Ein anderes Problem waren und sind die Übernahmeversuche durch andere, fremde und "heimatlose" Hornissenköniginnen im Frühsommer. Auch sie schwächen ein junges Völkchen und gefährden es. Die nestgründende
Königin kann getötet werden, verteidigende Arbeiterinnen, die eindringende neue
Königin ebenfalls. Jede Arbeiterin von den wenigen Erstlingsarbeiterinnen, die jetzt vorzeitig und unnötig verloren geht, ist ein schlimmer Verlust. Hier kann man eigtl. nur hoffen, dass es gutgeht. Man kann das Flugloch nicht ständig überwachen und jede fremde, obdachlose Hornissenkönigin wegfangen und entfernt wieder aussetzen.
Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Hornissensaison.
Trotz der Sorgen um sie, die sie mir bereitet haben, hatte ich wie jedes Jahr grosse Freude an den schönen imposanten Tieren, wenn sie meinen Garten durchflogen, Wasser am Teich holten, wenn sie mich missmutig, aber ruhig und gelassen vom Nesteingang aus beäugten.
Manches war auch recht lustig. Etwa die Überraschung und Ratlosigkeit der den Nesteingang bewachenden Hornissen, dieser ansonsten so gewandten Räuber, als die Bienen direkt daneben ihre Zuckertränke plünderten.
Wie gesagt, ich freue mich sehr auf ein Wiedersehen mit der nächsten Generation dieser interessanten und wunderschönen Tiere.
LG, Frank.