Was macht eigtl. eine Art aus? Etwa ein HÀÀrchen hier oder dort? Und dann noch statistische Durchschnittswerte, weil die Tiere einer Kolonie, Töchter einer Mutter u.U. sich unterscheiden in diesen Merkmalen und durchaus bei Einzelbetrachtung unterschiedlichen Arten zugeordnet werden könnten???
Wenn das so einfach zu sagen wÀre. Aber wie man an verschiedenen Beispielen sieht (z.B. Joschis Post ) ist das eine ganz komplexe, knifflige Frage.
Wie viele Gene mĂŒssen verschieden sein damit man z.B. die unbeschriebenen Arten des Tetramorium Komplexes determiniert?
Es wird immer Leute geben in deren Augen das eher zweitrangig ist und welche die ein bestimmtes Problem bis ins letzte Detail aufklÀren wollen.
Und in der Wissenschaft hat sich eben der Ansatz durchgesetzt durch möglichst lĂŒckenlose Darlegung der Tatsachen objektive Erkenntnis zu gewinnen.
Ob das jetzt dem einen oder anderen Laien oder Forscher passt spielt da eine relativ geringe Rolle.
Mir wĂ€ren ökologischen Beobachtungen wichtiger, etwa Betrachtungen und vergl. Beobachtungen im Freiland. Habitatwahl, Jahreszyklus, Biologie. Weniger wichtig wĂ€ren mir geringfĂŒgige morph. Unterschiede. Ich denke aber, das wird schon gemacht, hoffe es zumindest.
Ich denke auch dass die hiergenannten Attribute einfliessen und ja auch erfasst werden (Seifert z.B.), aber sie bieten auch Spielraum.
Wenn Du von Habitatwahl sprichst: Wie kann man ein Habitat genau typisieren, beschreiben?
Habitate kommen an verschiedenen Stellen vor, sind verschieden gestaltet, nirgendwo genau gleich. Moore gibt es im Flachland wie auf knapp 1000m, sind dann die darin vorkommenden Arten immer 100%ig gleich?
Kein Habitat ist gleich besiedelt, nie konstant besiedelt, vielleicht wird das Serviformica Volk im Laufe der nÀchsten Monate verschwinden. Vielleicht durch Milben eingehen, vielleicht durch eine Lasiusart verdrÀngt.
Daraus lÀsst sich schliessen das Arten um Habitate konkurieren, d.h. sie sich aufteilen.
Der Organismus an sich den ich determinieren will, der ist eigentlich immer gleich, die GrÀtchenfrage lautet dann nur manchmal: "Wie (quantitativ) gleich?"
FĂŒr mich ist die Art glauca oder mth. clara relativ klar abzugrenzen von rufibarbis. Insofern geht mir diese Umbenennung auch gar nicht so nahe. Sie hat mich nie sonderlich interessiert, den Namen lusatica habe ich mir nie zueigen gemacht. Zu recht, wie ich jetzt feststelle... Trotzdem habe ich etwas dazugelernt, dafĂŒr bedanke ich mich.
Ist ja nichts dagegen einzuwenden.
Aber hey, nobody's perfect. Seifert arbeitet nach alpha-taxonomischen Merkmalen, hÀtte er die Möglichkeit Genanalysen seiner Nestrreihen zu erstellen, wÀre der Fehler vielleicht nie passiert.
Aber um meine Meinung mal mit einem rumĂ€nischen Sprichwort auszudrĂŒcken: "Der Kluge lernt aus den eigenen Fehlern, der Dumme nicht mal aus denen Anderer."
Somit hat Herr Seifert (mit UnterstĂŒtzung Herrn Schulzes) hier eigentlich etwas Kluges geleistet.
So long,
Jan