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Oecophylla smaragdina - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Oecophylla
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eastgate
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#9 AW: Oecophylla smaragdina - Haltungserfahrungen

Beitrag von eastgate » 18. September 2009, 22:22

18.09.2009



[align=center]Den Ameisen gehts gut :-)


[/align]
Koloniewachstum
[align=center][align=left]Die Kolonie wächst und gedeiht, ständig werden es mehr. Die Koloniegröße sollte sich so um 300-400 Ameisen bewegen, vielleicht mehr, vielleicht etwas weniger. Fakt ist, dass ständig Arbeiterinnen fouragieren, immer ca. 100-200 Ameisen. Ich schätze dass sich immer genausoviele im Nest befinden.


Nahrungsbeschaffung und Rekrutierung
Die Art zu Füttern ist der reinste Wahnsinn!
Die meisten von uns wissen sicherlich wie die Rekrutierung bei Ameisen im allgemeinen funktioniert: Eine Arbeiterin entdeckt eine Futterquelle, nimmt davon etwas auf und bewegt sich zurück zum Nest, dabei wird eine Duftspur gelegt. Im Nest angekommen werden Futterproben verteilt, und Arbeiterinnen folgen dieser Spur um zum Futter zu gelangen. Das heißt also bei den meisten Arten muss vor der Rekrutierung ein direkter Kontakt zum Nest aufgebaut werden.


Bei Oecophylla smaragdina ist das allerdings weitaus anders: Greift eine Arbeiterin Nahrung, hebt sie ihren Gaster und gibt ein Pheromon ab, welches von Arbeiterinnen in der Nähe wahrgenommen wird. Dieses Pheromon muss unheimlich viele Informationen beinhalten. Ort, Größe des Futtertieres und Dringleichkeit scheinen einige davon zu sein. Wird ein großes Futtertier festgehalten Strömen sofort viel mehr Arbeiterinnen aus dem Nest zum Futter als bei einem kleinen Futtertier. Genauso verhält es sich bei lebendigem Futter.
Die Rekrutierung erfolgt ohne Probleme über größere Distanzen in Windeseile!


Interessant ist, dass dieses Pheromon sich in erster Linie direkt nach oben verflüchtigen muss. Füttert man unter dem Nest dauert es nur wenige Sekunden, meist ca. 3 Sekunden, bis das Nest alamiert ist. Füttert man auf der gleichen Höhe, dauert es weitaus länger, teilweise Minuten. Füttert man allerdings über dem Nest erfolgt oft keine Rekrutierung!
Das sollte ein Grund dafür sein, dass die Nester immer ganz oben an der Pflanze gebaut werden. Ebenso wird Hauptsächlich unter dem Nest fouragiert, sollte das Nest nicht der höchste Punkt sein.


Genug der Schrift, hier ein paar Bilder:

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Bild Bild Bild

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Nungut, das wars für heute, ich werde ab sofort versuchen den Bericht wieder öfter zu aktualisieren.

Ich freue mich immer sehr über Kommentare im Diskussionthread (Klick!!!).
Gruß

EastGate

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#10

Beitrag von eastgate » 25. September 2009, 18:40

25.09.2009



[align=center]Schlimme Probleme mit der Kolonie!!!


[/align]
Nach meinem letzten Update habe ich den Ameisen voller Freude eine neue Pflanze angeschlossen. Und zwar eine Schefflera actinophylla. Diese habe ich vor ca. 3 Monaten als noch sehr kleine Pflanze im Baumarkt gekauft. Ich dachte, dass ich sie einige Monate zu einer stattlichen Pflanze heranwachsen lassen könnte und dass in dieser Zeit auch die Insektizide, die ja heutzutage bei fast jeder Pflanzenzucht eingesetzt, verflogen werden. Aber das war wohl ein kurzer Fehler:

Am 20.09. schloss ich die Pflanze an, am 21. bauten sie ein nettes Nest und zogen auch um - damit begonnen die Probleme. Bereits am 22. fand ich einige tote im Wasser, da dachte ich mir noch nichts dabei. Hätte ja Umzugsstress gewesen sein können. Aber dann fand ich pro weiteren Tag, bis heute, jeweils ca. 20 Tote Ameisen. Summa summarum kamen so seit dem. 21.09. - 25.09. ca. 60-80 tote Ameisen zusammen. Das ist ca. ein Fünftel der Kolonie gewesen. Also, Notbremse gezogen! Das Nest habe ich soeben abgeknipst und es auf die alte Pflanze gesetzt!
Ich weiß nicht, ob es 100% an der Pflanze lag. Aber nur das kann ich mir vorstellen. Sonst gab es keine Veränderung der Haltungsparameter. Sogar das Futter ist das gleiche!

Nun hoffe ich, dass die Ameisen schnellstmöglich ein neues Nest bauen, umziehen und das gesterbe aufhört.
Die Kolonie soll bitte bitte überleben!
Ich bin echt deprimiert!

Drückt mir die Daumen.

Gruß

EastGate



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#11

Beitrag von eastgate » 16. Oktober 2009, 19:20

16.10.2009



[align=center]Alles wieder gut!?


[/align]
Nach dem letzten Update ging es der Kolonie wirklich schlagartig wieder besser. Durch das Umsetzen auf die alte Pflanze und dem neuen Nestbau der Ameisen hörte das Massensterben unmittelbar auf. Zwar starben hier und da teilweise noch mehr Ameisen als normal, aber das waren Verluste die die Kolonie ohne weiteres kompensieren konnte. Mitlerweile gibt es kaum noch tote Ameisen - ich würde sagen das hat sich komplett normaliesiert. Die Kolonie wächst wieder bzw. immernoch recht gut weiter. Ständig sind neue Arbeiterinnen zu sehen.

Mittlerweile habe ich auch noch, da die Pflanze ziemlich klein ist, einen "Spielplatz" angeschlossen ^^. Und zwar habe ich einige Stöcker und Pappe mit Hilfe von Bodengrund, vermischt mit etwas Fliesenspachtel, in einen Blumentopf gesteckt und damit einen Auslauf gebaut. Dort sind einige Plattformen zum Sonnen vorhanden sowie die "Honigstelle".
Der s.g. "Spielplatz" ist einer ihrer Lieblingsorte - es halten sich grundsätzlich ca. 50-100 Ameisen auf ihm auf. Sie nehmen Honig auf und sind ständig auf der Jagt.

Tja, ob alles wieder gut ist, kann man trotzdem nicht sicher sagen! Denn es kann immernoch sein, dass möglicherweise die Königinnen gestorben sind und deren Körper noch im Nest liegen. Und wenn nicht können die Königinnen auch noch jederzeit sterben... Mal schauen.
Aber, wie geschrieben, im Moment sieht alles sehr gut ist. Kaum Tote Ameisen, ständiger Hunger und sehr hohe Akivität.

Nur 1 Problem gibt es da noch: Eine viel zu kleine Pflanze! Zwar habe ich meinen "Pestizidpflanzen" einige Sonderbehandlungen unterzogen (Umtopfen, mit Wasser abspritzen, Blätter putzen) aber ich traue mich nicht, diese wieder anzubieten. Der Schreck und die Angst sitzen zu tief!
Aber ich habe Kontakt zu jemanden, der mir vielleicht Pachira aquatica besorgen kann. Dort könnte ich vielleicht Glück haben denn die Pflanzen, die er besorgen kann, sind derzeit auch bei weiteren Oecophylla Haltern im Einsatz ohne das etwas passiert ist...

So, nächste Woche dann ziehe ich um! Das heißt dass die Ameisen mal wieder on Tour sind (das können sie aber echt gut) und dass sie endlich eine richtig tolle, eigene Ecke im Wohnzimmer bekommen. Und zwar gibt es einen eigenen Tisch mit einen richtig geilen Beleuchtung von oben und zusätzlich einen Luftbefeuchter, der in intervallen feuchte Luft auf die Ameisen und die Pflanze rieseln lässt.

Tja, wie ihr sehr könnte die Haltung dieser Art eigentlich recht simpel sein. Aber die Suche nach einer geeigneten Pflanze in der richtgen Größe gestaltet sich als schwierig.
Daher meine Empfehlung für alle unter euch, die diese Art halten wollen:

Lasst euch vor der Anschaffung der Ameisen viel Zeit!!!
Kauft euch einige Monate bevor ihr die Ameisen kauft einige Pflanzen und unterzieht denen eine Spezialbehandlung (umtopfen, waschen). Am besten ihr zieht Pflanzen aus Samen selbst auf, nur da kann man sich sicher sein.

[align=left]Bilder gibt es heute nicht, ich hoffe das Update gefällt euch trotzdem.

Gruß

EastGate

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#12 08.12.2009

Beitrag von eastgate » 8. Dezember 2009, 17:44

08.12.2009


Bild


[align=center]Nach fast 2 Monaten muss ich mal wieder ein Aktualisiering bringen. Ich muss mich bei denen entschuldigen, die sehnsüchtig auf eine Aktualisierung gewartet haben...ich war in letzter Zeit nicht nur ziemlich faul, sondern privat auch etwas unter Stress.
Ich werde versuchen in Zukunft wieder öfter zu schreiben



[/align]
Koloniewachstum / Anlage

Also nachdem die letzten Monate ja ziemlich turbolent waren bin ich mir mitlerweile wirklich sicher, dass alles überstanden ist. Die Kolonie ist stark angewachsen und unheimlich aktiv. Das neueste Nest, welches sie schon seit ca. einem Monat bewohnen (das ist sehr lang; Rekord) ist ca. Handflächengroß. Bereits ins kleinste Nester passen Unmengen von Ameisen und Brut...
[align=center]
Hier mal die gesamte Anlage:

Bild

Nun ist es natürlich so, wenn ein Nest gebaut ist, sich wenig Ameisen und wenig Brut in ihm befinden, ist ein Nester leichter, als wenn es langsam voll wird ^^. Mit der Zeit bog sich der gesamte Ast, andem das Nest hängt, immer weiter herunter. Von einer nahezu vertikalen Ausrichtung, ging es in die komplette horizantale. Es drohte höchste Gefahr durch abstürzen des Nestes.
Also musst ich reagieren und habe eine "Behilfshalterung" montiert:
Bild
[align=left][align=center]Ich denke man sieht ganz gut die Stöcker da...


Man, das war ne Aktion... Bei einer Kolonie dieser größe am Nest herumzufummeln ist keine Gute Idee... Innerhalb von Sekunden waren hunderte Ameisen auf dem Nest und haben versucht mich anzugreifen. Das gelang ihnen auch! Nach der Aktion hatte ich 3 Ameisen an den Händen, diese hatten sich total verbissen, ich konnte sie nichtmehr lösen - leider mussten sie ihr Leben lassen... Schmerzhaft war es nicht wirklich, zumindest nicht für mich.

Summa summarum sollte die Kolonie ca. 1000 Arbeiterinnen stark sein.
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[/align]
[/align]


Nahrungsbeschaffung

Wie immer verhalten sie sich dabei extrem agressiv.
Außerdem sind sie echte Nimmersatts! Im Moment benötige ich pro Tag sicherlich 4-8 mittlere Heimchen. Außerdem gibt es immer Fliegen und deren Maden. Die Fliegen selbst werden sehr gern angenommen und provozieren das natürliche Verhalten der Art: Je mehr sich das Opfer wehrt, je mehr Arbeiterinnen werden rekrutiert und packen zu. Wenn die Fliegen dann noch anfangen mit den Flügeln zu schlagen, dann rasten die Ameisen quasi direkt aus.
Hier mal ihr Lieblingsfutter in relativ frisch geschlüpfter Form:
Bild

Und wie es endete:
Bild

Hier erlegen sie eine Made... diese muss ich aber immer vorher anschneiden, weil sie sehr kräftig sind, dadurch dass sie sich drehen und wenden:
Bild Bild
Bild Bild

Honig gibt es stets und ständig:
BildBild Bild



Planungen für die Anlage
[align=left]Ich werde wohl nicht drum herum kommen (und das will ich auch garnicht), demnächst die neue Anlage herzustellen. Dazu werde ich mehrere Pflanzen in einen sehr großen Topf pflanzen. Nachdem sie einige Wochen anwachsen konnten, dürfen die Ameisen rauf. Die Pfanzen, die ich verwenden werde, besitze ich bereits seit Juni oder Juli. Seitdem wurden sie mehrmals umgetopft und Abgespült.
[align=center]
Hier mal der "Nachwuchs":
Bild
[align=left]
Die Planung ist, dass die Ameisen Mitte/Ende Januar die neue Anlage betreten dürfen.

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[/align]
Und was machen die Racker sonst so?
Wat halt Ameisen so machn, wa!

Rumlaufen:
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Sonnen und Faulenzen:
Bild

Unterschlüpfe bauen:
Bild
(Hierhin verziehen sie sich immer, wenn ich sprühe ^^)

So, das war es ersteinmal wieder für heute. Ich hoffe das Update hat euch gefallen!
Feedback, Kritiken, Lob und Anregungen nehme ich immer gern im Diskussionthread (Klick!!!) entgegen.

Gruß

eastgate

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#13 AW: Oecophylla smaragdina - Haltungserfahrungen

Beitrag von eastgate » 3. Februar 2010, 21:11

03.02.2010


Könnt ihr euch vorstellen wie es weh tut, wenn sich diese Mandibeln in die Haut bohren:
Bild

Oder noch viel wichtiger, wie gut man damit Blätter festhalten kann:
Bild

Diese Ameisen sind Spezialisten, perfekt angepasst für ihren Lebensraum in den Bäumen, zwischen den Blättern!
[align=left]Von Kopf bis Fuß angepasst. Das fängt eben bei den Mandibeln an. Diese sind besonders stabil gebaut, fest im Kopf der Ameise verankert, und sind mind. genauso spitz wie eine Nadel. Somit bohren sie ihre Mandibeln überall hinein. Blätter, Haut, Beutetiere. Weiter gehts mit den Komplexaugen. Diese sind hoch entwickelt. Die Ameisen nehmen ihre Umgebung bewusst war. Sich nähernde Beutetiere werden entdeckt, die Ameise wartet auf den passenden Augenblick und schlägt zu. Die Mandibeln bohren sich in das Beutetier, es wird festgehalten. Das Mesosoma (Thorax/Brust) sowie die Verbindung zu Kopf, Beinen und Gaster sind extrem zugresistent. Die Beine sind überprportional lang. An deren Ende sitzt eine spezielle Klaue (Tarsalklaue) welche mit ganz besonderen Haftorganen ausgestattet ist. Ein Sekret sorgt dafür, dass die Oecos sich an jeder Glatten Oberfläche festhalten können. "Das funktioniert so ähnlich, wie wenn man zwei Glasplatten aneinander presst, zwischen denen sich ein dünner Flüssigkeitsfilm befindet" beschreibt es Thomas Endlein von der Uni Würzburg ganz passend. Zu guter letzt die Gaster. Ausgestattet mit einer besonders starken Giftdrüse mit derer Hilfe die Ameisen starke Säure zur Verteidigung oder zum Angriff verteilen oder spritzen können. Gleich unter der Giftdrüse befindet sich die Dufourdrüse, mit dieser die Ameise hoch wirksame Pheromone produziert. Rekrutierung, Warnung und weitere Nachrichten werden so verteilt. Das sogar über die Luft.

[align=center]Koloniewachstum / Anlage

Die Kolonie wächst und wächst und wächst. Kaum zu beschreiben aber es geht in großen schritten voran. Ich würde schätzen, die Kolonie ist jetzt sicher über 1500 Arbeiterinnen groß. Durch gewissen Nestumbauten und Transport der Brut zwischen dem alten und dem neuen Nest konnte ich auch jede Menge Brut entdecken. Sie haben noch einiges vor. Zum Glück habe ich den neuen Pflanzentopf schon fertig. Aber mit dem Umsetzen warte ich, solange wie es geht, damit die neue Pflanze noch schön wachsen kann. Aber wenigstens habe ich den Auslauf der Ameisen ausgebaut indem ich eine kleinere Pflanze einfach dazugestellt habe.

Hier die momentane Anlage:
Bild
[align=center]
[align=left]Das linke Nest ist das große Hauptnest. Das ganz rechte Nest ist bekannt aus dem letzten Video. Seit diesem Video haben sie also das linke Nest gebaut und gestern dann das in der Mitte. Sie mögen es nicht, wenn die Blätter vertrocknen - zu wenig Luftfeuchte im Nest. Die Brut tingeln sie immer hin und her. Immer dahin, wo grad die besten Bedingungen herrschen.
Aber das rechte Nest habe ich nun entfernt. Der Baum muss wachsen, dass kann er nicht wenn er zusammengeklabt ist.

Leider habe ich die letzte Nestbauaktion verpasst. Sie haben das Nest komplett hochgezogen während den 11h, die ich auf Arbeit war. Ich konnte während der Endmontage aber noch ein paar Bilder schießen:

[align=center]Bild
Bild
Im gegensetz zum Hauptnest ist dieses hier sehr dünn, ausgerichtet zur Wärmelampe. So wird soviel Hitze wie möglich getankt. Gut um Puppen, Larven und Eier zu lagern und die Entwicklungszeit so kurz wie möglich zu halten. Sehr geschickte Baumeister!

[align=left]Täglich sitze ich vor dem Baum, füttere, drehe Videos, schieße Bilder, ärgere sie und schaue oft einfach nur zu. Viele Minuten täglich. Auch nach einigen Monaten der Haltung lässt die Faszination nicht nach. Für mich als Ameisenhalter ist es unverständlich dass es Menschen gibt, die dem ganzen Spektakel nur einen kurzen, gerade zu unwürdigen Blick, zuwerfen. Naja...man braucht halt liebe zum Detail. Nicht jeder hat die. Wir Ameisenhalter schon.

[align=center]Wie könnte man "Liebe zum Detail" nicht besser ausdrücken als durch ein paar Fotos:
Bild Bild Bild

[align=left]Vielen Dank fürs Lesen.
Ãœber Kommentare, Kritiken und Diskussion freue ich mich immer sehr. Hier ist der Diskussionthread (Klick!!!).

Gruß

eastgate

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#14 AW: Oecophylla smaragdina - Haltungserfahrungen

Beitrag von eastgate » 5. März 2010, 18:42

05.03.2010


Der Kolonie gehts gut!

Ja, es geht ihnen wirklich gut. Aber was soll ich Berichten? Bin jetzt im Moment an einen Punkt angekommen, an dem ich nicht viel neues erzählen kann. Sie bauen immer mal wieder ein neues Nest, meistens wenn ich auf Arbeit bin. Komme ich Heim stehe ich vor vollendeten Tatsachen. Aber das macht nix!
Es ist mitlerweile eine stabile Kolonie. Brut ist in allen Stadien immer ausreichend vorhanden. Ich kann sie immer sehen, wenn sie die Brut zwischen den Nestern ab und zu hin und her transportieren. Die beiden Königinnen leben noch immer (ist auch gut so ^^) und die Arbeiterinnenanzahl steigt und steigt. Die Königinnen selbst bewegen sich ab und zu mal zwischen den Nestern hin und her. Manchmal ist die ein oder andere auch im RG zu finden. Nahrung wird in großen Mengen aufgenommen. Vor allem beim Honig langen sie richtig zu. Ein Teelöffel täglich oder alle 2 Tage ist da schonmal drin. Heimchen, Fliegen, Käfer...alles was es halt so gibt wird erjagt und gefressen. Gut, die Marienkäfer werden lediglich umgebracht und dann ins Wasser geworfen. Sie sind eben ungenießbar aber ein Eindringling. Die Reinigung der Anlage wird immer Komplizierter weil die Kolonie auch agressiver wird. Die neue Anlage werde ich anschließen, sobald sich die Pflanzen vom Umtopfen erholt haben - bis dato haben sie noch keine neuen Blätter gebildet.

Joa, ansonsten hier ein paar Bilder:
Bild Bild
Bild Bild Bild

[align=left]Weiterhin beobachte ich sie gerne und oft! Sitze immer mal wieder davor und schaue was sie tun und lassen.
Ich hoffe ihr wisst was ich mit dem meine, was ich jetzt schreibe: Ich finde jede Art hat ihr eigenes Wesen. Die einen sind hektischer, die nächsten richtig faul, einige gutmütig und andere total agressiv. Oecophylla smaragdina ist, wie ich finde, eine sehr gutmütige Art. Sie bewegen sich immer recht gemächlich vorwärts, putzen sich immer mal gegenseitig, schauen sich alles in Ruhe an - bis sie gereizt werden! Ärger man sie werden sie plötzlich unheimlich schnell. Kommt man ihnen zu nahe beißen sie gnadenlos zu. Aber meist sind sie "freundlich" :-)

Tja, das wars dann schon. Wenn ihr spezielle fragen habt würde ich mich freuen, wenn ihr das äußert. Vielleicht bekomme ich ja ein paar Anregungen für das nächste Update.

Hier kann diskutiert werden: http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/35447-diskussionsthread-zu-oecophylla-smaragdina-von-eastgate-8.html

Gruß

eastgate

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#15 AW: Oecophylla smaragdina - Haltungserfahrungen

Beitrag von eastgate » 14. März 2010, 20:05

14.03.2010


Zweignestbildung
Da ich mich gerade mit jemandem via PN darüber unterhalten habe wollte ich noch folgendes hier zeigen:
Bild

1.) Das, meiner Meinung nach, Hauptnest. Es ist das größte und neueste Nest. In ihm befinden sich beide Königinnen. Es wird direkt von der Lampe angestrahlt.
2.) Das Nest ist schon etwas älter. Zu meinem Ärgernis mit dem "Spielplatz" verwebt... Das macht das Säubern der Anlage nicht einfacher, weil die beiden Töpfe verbunden sind. Das Nest wird nur leicht angestrahlt.
3.) Da ganz hinten, ca. 50cm Luftline vom Hauptnest entfernt. Ca. 1,5m Laufweg. Das Nest dürfte nur Zimmertemperatur haben. Es wurde gleichzeitig mit Nest 1 gebaut.
4.) Dort hinten sind ein paar RG's. Hier sind immer viele Arbeiterinnen drin. Wenn ich sprühe verkriechen sie sich hier. Auch lagern dort immer mal Larven, vielleicht 50 Stück. Keine Puppen, dafür ists da zu kalt.

Nahrung wird in alle 4 Nester gebracht. Brut wird auch immer mal hin- und her transportiert.

Gruß

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#16 AW: Oecophylla smaragdina - Haltungserfahrungen

Beitrag von eastgate » 16. August 2010, 14:11

16.08.2010



Ende des Haltungsberichts


Nach über 1 Jahr Haltung dieser Art habe ich die Ameisen bereits Ende Juni abgegeben. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Aber ein Hauptgrund sticht heraus: Enormes Volkswachstum sowie meine Unfähigkeit, eine große, geeignete Pflanze zu besorgen. Daraus resultierten wirklich verheerende Ausbrüche, welche mehr und mehr zu einer richtigen Abneigung von mir gegenüber den Ameisen führte.




Tja, bekommen habe ich diese Kolonie im Mai 2009 als Babykolonie, welche gerade erst die Gründung geschafft hatte. Jeder der den HB kennt weiß, was daraufhin passierte: Trotz einiger Rückschläge setzte sofort ein gewaltiges Wachstum ein sodass die Kolonie gegen Ende sicherlich etwa 8.000 bis 10.000 Tiere groß gewesen wäre. Ich schreibe bewusst "wäre", da die Kolonie letztlich mit weniger Arbeitern abgegeben wurde... Wieso? Ausbrüche, Ausbrüche, Ausbrüche. Das ging so weit, dass ich tausende Ameisen mit dem Staubsauger aus meinem Wohnzimmer saugen musste. Bei den Ausbrüchen waren die Grünen Monster auch immer sehr, sehr kreativ: Sie haben es geschafft waagerechte, lebende Brücken zu bilden um sich dann mit Blättern an den Rand zu ziehen und diese dann als Brücken zu benutzen.




Und das alles nur, weil ich nicht in der Lage war, geeignete Pflanzen zu besorgen. Diese Ameisen brauchen viel Platz und am Ende bis zu 10 Heimchen am Tag sowie täglich ca. 2 Teelöffel voll Honig!!! Ich habe verschiedene Pflanzen probiert, ausgetopft, umgetopft, abgespült. Aber das Ergebnis war immer das gleiche: Kaum waren die Ameisen mehr als 30 Minuter auf der beliebigen Pflanzen sah man bereits wie sich die ersten Krümmten und schließlich von der Pflanze fielen.


Bio-Gärtnerei in Berlin = Gibt es nicht.


Ich hatte mehrere Projekte am Laufen: Pflanzen aus Samen großziehen, Mango, Kaffee und diverse andere... aber keine Pflanze wächst so schnell, um es mit einer solchen Kolonie aufzunehmen.




Daher ein Hinweis von mir:




Legt euch keine Kolonie dieser Art oder Gattung zu, ohne vorher ausreichende Vorbereitungen getroffen zu haben. Kolonien dieser Art könnte es immer wieder periodisch im Angebot geben - wenn ihr eine halten wollt, kümmert euch jetzt um mehrere große Pflanzen!




Wenn man ihnen die Platz bieten kann, den sie brauchen und verdienen, sind es leicht zu haltende Ameisen die nur eine Wärmelampe benötigen - sonst nichts! Größere Kolonien erzeugen die Luftfeuchte im Nest mit Hilfe der Pflanzen & Eigenarbeit.




[size=84]Ich habe persönlich viel bei der Haltung dieser Art gelernt. Sie besitzen viele Eigenheiten, die sonst keine andere Ameise hat. Es sind die interessantesten Ameisen, die ich je halten durfte & die schönsten noch dazu. Ich möchte an dieser Stelle nicht ausschließen, dass ich es in der Zukunft wieder versuchen werde! Schließlich wachsen die gesäten Pflanzen ordentlich weiter ;-)[/SIZE]



[size=100][size=75]- aber vielleicht sollte es dann lieber eine Kolonie mit nur 1 Königin sein ^^[/SIZE]




Gruß




eastgate


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