Hoi,
jepp, die AuswĂŒchse sind "Salz-&KalkauswĂŒchse". In unbehandeltem Wasser halten sich neben den Dihydrogenmonoxid-MolekĂŒlen [
1,
2] auch Ionen auf.
Namentlich erwÀhnen sollte man Natrium, Calcium, Kalium, Chlorid, (Hydrogen-)Carbonat, Sulfate, auch Nitrate... und in einigen LÀndern sogar Fluoride.
Was hat es damit auf sich?
Unser Körper braucht diese Ionen um Informationen transportieren zu können (Nerven), um NÀhrstoffe zu transportieren (ATP-abhÀngige Transporter; primÀr, sekundÀr, (tertiÀr) aktive; passive Poren...).
Nimmt unser Körper zuviele auf, fĂ€ngt er mĂŒhselig an, das Zuviel auszuscheiden (Urin, Stuhl (eher ĂŒber ein paar Ecken)). Hat er zu wenig, versucht er zu sparen. Wenn er es nicht mehr schafft, gibt's Krankheiten.
Im Stein passieren andere Dinge:
Wenn ich ein Glas Wasser nehme, Salz hineinschĂŒtte und verrĂŒhre bis es sich aufgelöst hat und es anschlieĂend stehen lasse, sodass das Wasser verdunstet, habe ich wiederrum Salz! Dieses Experiment machen Kinder im Allgemeinen bereits im Kindergarten.
Wenn sich das Salz vollstĂ€ndig auflösen kann, dann sind genĂŒgend WassermolekĂŒle da, um die Salzionen aus der sogenannten Gitterstruktur des kristallinen Zustandes herauszulösen und "herumzutragen". Diese Ionen sind entweder positiv oder negativ geladen. Zusammen ergeben sie eine neutrale Ladung. Beispiel "Kochsalz" = NaCl, NatriumChlorid als Salz. Na+ und Cl- als Ion (in wĂ€ssriger Lösung).
Wenn nun das Wasser verdunstet (deshalb trocknet der YTong schlieĂlich aus), dann mĂŒssen immer weniger WassermolekĂŒle immer mehr Ionen tragen und von einander fern halten. Irgendwann sind einfach zu wenig WassermolekĂŒle da und die positiven und negativen Teilchen lagern sich zusammen, etwa so:
(...)Na Cl Na Cl Na Cl(...)
(...)Cl Na Cl Na Cl Na Cl(...)
(...)Na Cl Na Cl Na Cl(...)
(...)Cl Na Cl Na Cl Na Cl(...)
Und das sieht dann aus, wie das, was ihr euch am Samstag auf euer FrĂŒhstĂŒcks-Ei trĂ€ufelt (ja ich weiĂ, neben Pfeffer, Curry, Chili oder auch Naga Jolokia, wer weiĂ das schon).
Aber warum auĂen auf? Na ja, das Wasser muss ja verdunsten. Und das kann es dort, wo es mit wasserdampfUNgesĂ€ttigter Luft in Kontakt kommt: an der OberflĂ€che. Dort verdunstet es (wird weggeweht) und es lagert sich "Salz" ab. Durch den Kapillareffekt wird im Ăbrigen das Wasser aus dem Inneren an die AuĂenflĂ€che gezogen.
Und bevor ihr jetzt euren besetzten YTong jeden Samstag ĂŒber dem FrĂŒhstĂŒcks-Ei abklopft: gebt mir Tipps, was ich an diesem Beitrag Ă€ndern soll, sodass wir ihn in Zukunft einfach an jedes Topic mit dieser Fragestellung heften können.
Nun zu ein paar Nebenaspekten: Wesentlich beeinflusst wird die Tendenz, ob KrĂŒmelflöcken oder nicht, durch die Höhe an Calcium/Magnesium (sind zweiwertig, haben also 2+, oder auch ++ geschrieben) und Carbonte (sind zweiwertig, haben 2-, oder auch -- geschrieben) im Wasser gelöst. Je höher, desto Brocken. Je kleiner, desto Flöckchen.
Im Regenwasser sind die Bestandteile gering vorhanden. Im Leitungswasser, je nach Wohnort, deutlich mehr (Waschmaschinen leben lÀnger mit allgemeinen EnthÀrtern).
"Kalk" kann durchaus den Geschmack "trĂŒben" (Tee, Wein).
Aber bitte liebe Leute, pappt euch kein GerĂ€t an die Wasserleitung, welches euer Wasser mittels StoĂwellentherapie leckerer und bekömmlicher machen soll... ist vollstĂ€ndige Idiotie. Wer hĂ€lt denn bitte so ein GerĂ€t an die Mineralwasserflasche, welche seit knapp nem Monat in der Ecke beim GetrĂ€nkehĂ€ndler stand? Von einer "wissenschaftlichen" Gegenargumentation einmal abgesehen...