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Einheimische polygyne Arten

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chrizzy
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#17 AW: Einheimische polygyne Arten

Beitrag von chrizzy » 9. November 2009, 12:16

während Manica rubida ihre Königinnen räumlich trennen muss.

Was bedeutet, dass sie nicht polygyn, sondern oligogyn sind (bestätigt auch Seifert). Die 3 Begriffe Monogynie, Oligogynie und Polygynie sollte man nicht mischen.

Ãœbrigens, im AmeisenWiki scheint ebenfalls "polygyn" bei Manica rubida auf, vermutlich einer der seltenen Fehler.

lg, chrizzy



donbilbo
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#18 AW: Einheimische polygyne Arten

Beitrag von donbilbo » 9. November 2009, 12:22

Warum eigentlich polygyn? Ist es die Angst, dass die einzige Königin einer monogynen Kolonie verstirbt?
Falls du dir durch mehrere Königinnen ein viel schnelleres Koloniewachstum erhoffst so kann ich dir nur sagen, dass sich zB. meine monogyne Messor minor hesperius viel viel schneller entwickelt hat als meine Messor structor mit 3 Königinnen.
Auch Myrmica rubra mit vielen Königinnen entwickelt sich nicht automatisch schneller als zB. Lasius niger.



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Frank Mattheis
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#19 AW: Einheimische polygyne Arten

Beitrag von Frank Mattheis » 9. November 2009, 13:43

Was man hier so zu lesen kriegt, da kann man sich nur wundern...
Natürlich ist Manica polygyn, natürlich findet man in grösseren Kolonien Königinnen nebeneinander.
Zu all den anderen "Geschichten" sag ich lieber nichts, gerade was da zu Raptiformica geschrieben wurde, ist ja zum Verzweifeln. Macht doch bitte aus seltenen Zufällen oder Ausnahmen nicht gleich die Regel. Ich habe 40 Jahre gebraucht, bis ich meine erste polygyne Paptiformica-Kolonie fand. Und als ehemaliger Ossi habe ich mich (notgedrungen) intensiv über viele Jahre mit der Art beschäftigt.
Wie solche komischen Geschichten ein Eigenleben kriegen, einfach durch ständige Wiederholung von falschen Angaben.
Da kann es einen ja richtig grausen...



chrizzy
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#20 AW: Einheimische polygyne Arten

Beitrag von chrizzy » 9. November 2009, 17:00

@ Frank: Stimmt, sorry, habe nur die Info von Seifert weitergegeben, der von oligogynen Kolonien spricht. Aber wenn ich mich zurückerinnere, haben wir damals als du in Klagenfurt warst glaub ich auch ein großes polygynes Volk unter dem riesigen Stein gefunden, zumindest waren die Königinnen nah beieinander.
Wundert mich aber, dass das im Seifert nicht erwähnt wird, der hebt sogar die räumliche Trennung und Feindseligkeit der Königinnen untereinander hervor.

lg, chrizzy



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Frank Mattheis
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#21 AW: Einheimische polygyne Arten

Beitrag von Frank Mattheis » 9. November 2009, 18:07

Dich meinte ich net, chrizzy :).
Das ist es ja eben mit der Literatur, es schleichen sich manchmal ungewollt vllt. auch Fehler ein. Es geht nichts über die Erfahrung, die man in der Natur sammelt. Das haben wir beide gemeinsam getan.
Oder in der Haltung eben. Ich habe schon einige polygyne Völker der Art eingesammelt, die Königinnen sassen im Beobachtungsnest in völliger Harmonie beieinander.
Agressionen gibt es sicher oft bei Jungköniginnen, aber selbst hier gibt es gemeinschaftliche Nestgründungen. Wenn auch selten.
Mich störte etwas das "Schwadronieren". Nehmen wir die Polygynie bei ligniperda. Ich hätte sie, ebenfalls wie bei sanguinea für unmöglich gehalten, nach langjähriger Beobachtung vieler junger Königinnen der Arten. Aber es gibt immer Ausnahmen, die deswegen lange aber nicht die Regel sind. Polygynie gibt es bei beiden Arten, Kalytta zeigte mir eine ausgegrabene ligniperda-Kolonie mit zwei einträchtig beieinander sitzenden ligniperda-Königinnen. Vielleicht hatte die sogar gemeinschaftlich gegründet, wer weiss.
Bei sanguinea und ligniperda ist Polygynie möglich, wenn auch selten. Aber eben Polygynie, ohne Konstruktion irgendwelcher hilfloser Erklärungen wie "Zweihäusigkeit" der Kolonien... Die Pheromone der Königinnen wirken auch auf grosse räumliche Distanz über die Arbeiter, diese sorgen meist bei monogynen Arten für die Einhaltung der Monogynie. Und Polygynie ist eben nicht die Regel, wie es weiter oben für sanguinea fast als gesetzmässig beschrieben wird. Als würden solche Kolonien der Raubameisen regelmässig Jungköniginnen aus eigener Produktion aufnehmen. Sie tun es nicht. Sie töten sie in aller Regel, wenn sie sie erwischen, weil alle anderen, jetzt koloniefremden Raubameisen als gefährliche Konkurrenten erkannt werden.
Aber es gibt eben wie immer Ausnahmen.

LG, Frank.



Sawyer
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#22

Beitrag von Sawyer » 9. November 2009, 20:04

Ab nicht nur Angst, dass die einzige Königin stirbt, sondern es ist mir passiert. Jetzt leben meine ligniperda noch ihr restliches Leben (1-2 Jahre) und ich suche schonmal nach einer zukünftigen Alternative.



Sawyer
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#23

Beitrag von Sawyer » 21. November 2009, 17:27

Gibt es vielleicht eine rot-schwarze polygyne (Servi)Formica Art, die man in Deutschland halten kann oder bleibt mir als Alternative nur die M. rubra?



Imago
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#24

Beitrag von Imago » 21. November 2009, 17:38

Hallo Sawyer!

Wenn mich nicht alles täuscht ist Formica (Serviformica) rufibaris ein Kanditat für Dich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Waldameisen

LG Imago



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