Es hat sich seit dem letzten Bericht wieder einiges getan.
Das Wichtigste zuerst, sie sind nun aus dem Reagenzglas in das kleine Ytongnest umgezogen. Nachdem ich dieses Nest durch Abdunklung und Beheizung attraktiv gemacht habe wurde es immer öfters von einer Pygmäe besucht. Nach einigen Tagen hat sie einen Großteil der
Puppen dorthin gebracht und ständig bewacht. So verblieb sie gut eine Woche und war nur mehr selten im alten Nest anzutreffen. In der Zwischenzeit sind dann auch schon einige Arbeiterinnen aus den im neuem Nest gelagerten
Puppen geschlüpft. Letzte Woche, Freitag morgen (ich war zufällig zuhause), war es dann soweit und der Umzug ging über die Bühne. Er wurde von dieser einen Pygmäe eingeleitet und ausschließlich von den Pygmäen organisiert und umgesetzt, wenn man das so sagen kann. Zuerst wurde die restliche
Brut ins neue Nest gebracht, danach kamen die Arbeiterinnen an die Reihe, eine nach der anderen.
Was ich zuvor noch nie gesehen habe war, daß die hin und her laufenden Pygmäen auf dem Weg zum neuen Nest mit dem Gasterende immer wieder den Boden berührten und so anscheinend eine Duftspur zogen. Auch interessant war das die Arbeiterinnen der Größe nach ins neue Nest gebracht wurden, die kleineren zuerst, die größeren danach. Die
Königin war dann die Letzte beim Umzug. Sie wollte nicht so recht aus dem Reagenzglas und ließ sich gut 2 Stunden Zeit, als ich einen Moment abwesend war, war es auch schon vorbei.
Ich machte einige Fotos doch leider wurden die meisten aufgrund ihrer schnellen Bewegungen unscharf, hier ein paar brauchbare:
Manche folgten der vorauslaufenden Pygmäe...
andere ließen sich tragen...
Ich habe schnell festgestellt das sie es sehr warm mögen. Sie befinden sich (die
Königin an der Decke hängend) fast ausschließlich in der wärmsten Kammer in der auch ein Messfühler installiert wurde. In dieser hat es je nach Außentemperatur um die 30 Grad, in den anderen Kammern in denen es etwas kühler ist, ist kaum eine anzutreffen. Ich versuchte den Ytong nur ganz vorsichtig mit ein paar Tropfen Wasser zu Bewässern doch das gefiel ihnen gar nicht und ergriffen panikartig die Flucht. Mir soll’s recht sein, da sowieso immer frisches Wasser angeboten wird erspare ich mir die Bewässerung des Ytongs.
Die Anzahl der Arbeiterinnen hat sich binnen 2 Wochen verdoppelt und die
Brut sich gut weiterentwickelt. Aber nicht alles ist Sonnenschein und es hat zwei, wenn auch kleinere Rückschläge gegeben. Eine Arbeiterin wurde entweder bereits tot aus dem Kokon geborgen oder ist unmittelbar danach gestorben, sie war voll entwickelt aber aus irgendeinem Grund nicht lebensfähig. Eine andere hat eine Behinderung an den hinteren Beinen. Entweder sind sie (durch die Kokonhülle?) verklebt worden oder zusammen gewachsen, ich kann es nicht genau erkennen. Sie liegt nur auf dem Rücken und kann sich kaum fortbewegen. Da sie aber von den anderen umsorgt und gefüttert wird lebt sie nun schon seit einigen Tagen so, ob sie auf längere Sicht überlebensfähig ist wird sich zeigen.
Zum Schluss noch der aktuelle Koloniestand:
Eier: schwer zu sagen 10-20?
Larven: 2
Puppen: 10
Imagines: 14 Hier gehts zum Diskussionsthread
Das war’s dann wieder und bis zum nächsten Mal.
Gruß, Jacky