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Wassergraben "tunen"

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Kakerlake
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#1 Wassergraben "tunen"

Beitrag von Kakerlake » 9. Dezember 2009, 01:16

Hallo Ameisenfreunde, ich möchte mal etwas zum Thema Wassergraben loswerden!
Ich lese hier viel, das Gattungen wie Pheidole pallidula u.a. sehr leicht Wassergräben überqueren können..

Das können sie aufgrund der Oberflächenspannung des Wassers ;)

Wenn ihr in eure Wassergräben ein paar Tropfen Spülmittel gebt, hebt ihr diese Oberflächenspannung auf !!

Somit ist das verbreitern von Wassergräben oft unnötig!!


LG Ka-kerlake






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KayRay
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#2

Beitrag von KayRay » 9. Dezember 2009, 01:52

Danke für den Tipp..
Aber dieses Prinzip dürfte den meisten hier bekannt sein. ;)
Problematisch bleibt es dennoch, denn die Ameisen reagieren oft auch schon auf winzige Mengen giftiger Stoffe mit großen Verlusten bis hin zum Kolonietod.
Des weiteren werden vermutlich viele Tiere ertrinken, da sie durch die fehlende Spannung ins Wasser "einbrechen" und sich selbst kaum daraus befreien können.
Hast du es mal an einer Kolonie langfristig getestet?
Würde mich mal interessieren. Vlt. hast du ja doch Erfolg.. ;)

Lg Ray


Mitdenken tut nicht weh.
Und hilft dem Mensch seid eh und je.
:)

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Kakerlake
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#3

Beitrag von Kakerlake » 9. Dezember 2009, 02:39

Nuja, also zum "Gift" kann ich sagen das es auch vollkommen biologische Spülmittel gibt, lass es Gallseife sein....
Das ertrinken der Tiere ist natürlich Sinn und Zweck der Sache...

Haha, ne Spaß beiseite, wenn man nun echt mal von Pheidole pallidula ausgeht, und dieser Wassergraben die letze Hürde ist, wie es wohl meistens der Fall ist...
Ja dann sehe ich das schon als den Punkt wo der Spaß vorbei ist, und die Tierchen ihr Ende finden sollten bevor sie grössere Schäden anrichten können..

Aber wäre es nicht so, das eine Kolonie
Pheidole pallidula 100% ausbruchssicher wäre, mit so einem "Spannungsfreiem" Wassergraben um die Anlage?
Jetzt will mir doch wohl keiner sagen das die gesamte Kolonie samt Queen da durchschnorcheln könnte, Ausbruchskünstler hin oder her, oder?

Bei einem Inselformicarium, z.B., in dem ja das Wasser ein Bestandteil der gesamten Gestaltung ist, würde ich da auch überlegen..

Also ich werde ne Spülilagune um meine
Pheidole anlegen, da ist spätestens Schluss im Bus!

:awm2:




Nachtrag:

Was ich auch mal ganz offen sagen möchte, ohne irgendjemandem zu nahe treten zu wollen oder sowas...

Ich finde es ziemlich easy ein Anti-Ausbruchs-Konzept für sowas wie
Pheidole auf die Beine zu stellen, die Leute hier die da so ein Drama draus machen sollten mal überlegen ob es ihnen einfach nur an Kreativität mangelt, und ich wäre hocherfreut wenn mir mal ein Link gegeben werden könnte, und zwar zu dem Bericht wo der böse Onkel Kammerjäger kommen musste und TAUSENDE Euros an Rechnung fällig waren.
Ich behaupte hier kackfrech (wie ich nunmal bin), und ohne jemals Ameisen gehalten zu haben, das ich mit ner Dose Raid für 2,99 eine 1000 Tiere starke Kolonie
Pheidole pallidula aus einer nischenfreien Plattenbauwohnung wie meiner z.B. RAUSPUSTE, wenn es denn sein muss.
Ich möchte hier keineswegs den Eindruck erwecken das ich ein psychophatischer Insektenmörder bin, aber den ganzen Schissern den Wind aus den Segeln nehmen, das möchte ich schon ;)

Und zu den Horrorstorys,
Pheidole pallidula würden Aluminium durchfressen können...Das sowas hier überhaupt stehen bleibt.......

Wenn dann können sie vielleicht Aluminiumfolie durchknabbern, und das ist kein wirkliches Alu.

Mandibeln sind aus Chitin, und dieses ist um einiges weicher als Aluminium.

Somit ist es UNMÖGLICH das diese Tiere sich durch massives Aluminium fressen können.




Klingt komisch, ist aber so.





paxi
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#4

Beitrag von paxi » 9. Dezember 2009, 07:44

Hallo Kakerlake!

Erstmal herzlich willkommen im Forum!

Dafür, dass du NULL Erfahrungen mit der Ameisenhaltung hast, lehnst du dich verdammt weit aus dem Fenster.;)

...ob es ihnen einfach nur an Kreativität mangelt...
Wohl eher nicht. Wassergräben finden viele unpraktisch. Vielleicht sind grade Pheidole da einfach "kreativer"? Kürzlich wurde hier das Thema elektronische Ausbruchsicherung diskutiert, das halte ich für die einfacher zu "händelnde" und optisch ansprechendere "letzte Bastion".

Meine Erfahrung als Anfänger ist, dass es gar nicht so einfach ist, einen dichten Ausbruchsschutz herzustellen und zu warten. Bitte überlege dir gut, ob du diese Erfahrungen wirklich mit einer invasiven Art machen willst oder nicht doch besser mit einer der viel beschworenen Anfängerarten beginnst. Ich rate dir ganz klar zu letzterem.

....das ich mit ner Dose Raid für 2,99 eine 1000 Tiere starke Kolonie Pheidole pallidula aus einer nischenfreien Plattenbauwohnung wie meiner z.B. RAUSPUSTE, wenn es denn sein muss.
Vergiss es.
Aus Ameisenperspektive gibt es keine "nischenfreie" Wohnung. Von einer 1000er Kolonie wirst du wahrscheinlich gar nichts sehen, geschweige denn ein Nest finden. Ãœber deine Dose Pyrethroide lachen die sich bestenfalls tot.
Im Forum der Ameisenschutzwarte gibt es einige sehr interessante Geschichten dazu...

...aber den ganzen Schissern den Wind aus den Segeln nehmen, das möchte ich schon.
Das wird dir nur mit eigener Erfahrung und den entsprechenden Belegen gelingen, nicht mit wilden Spekulationen.;)

LG, paxi



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Chrischan42
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#5

Beitrag von Chrischan42 » 9. Dezember 2009, 10:27

Hi,

andererseits ist es auch sinnvoll ein etwas höheres Gefäß für den Wassergraben zu verwenden. So hat man am Rand noch genügend platz, um hier noch ein extra Ausbruchschutz anzubringen, z.B. Parafinöl, oder PTFE. Talkum ist eher ungeeignet, da die Meisen mit nassen Füßen ankommen und da ist Talkum eher zweckfrei.

Der Nachteil dabei is, dass sie dann direkt ins Wasser plumpsen, aber immernoch besser, als dann irgendwann nen Kammerjäger kommen zu lassen.

Und einige Ameisenarten schaffen es sehr wohl mit ner kompletten Kolonie über den Graben zu kommen. Es wird dann einfach ne Brücke aus Körpern gebaut. Die jenigen, die unter Wasser sind, werden hin und wieder abgelöst, um Luft schnappen zu können. Nur mal so zur Info.
Ich empfehle dazu das Video: "Ameisen - Armee des Todes"
Will nicht sagen, dass das jede Art schafft, nur darauf hinweisen, dass es sehr wohl Arten gibt, die in einem Wassergraben kein großes Hindernis sehen.

Arten, die vorzugsweise in Mooren und Sümpfen leben, können auch kurze Überschwemmungsperioden überstehen. Z.B. Lasius flavus. Die leben zwar nicht vorzugsweise in Mooren, aber ein kurzes Zitat aus dem Seifert: "[...] Kann in Flussauen und Gezeitenwiesen eine zeitweilige Überflutung der Nesthügel gut überleben. [...]" (B. Seifert: Ameisen Mittel-und Nordeuropas, Lutra-Verlag, 2007, Seite 280)

MFG, Chris


Ich halte:
seit April 2009 eine Lasius cf. niger Kolonie, aktuell ca. 4000 Frauen

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Kakerlake
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#6

Beitrag von Kakerlake » 9. Dezember 2009, 13:50

Na gut, ich gebe zu, ich versuch mir auch ein wenig selber einzureden das ich das in den Griff bekomme, ich MUSS es in den Griff bekommen :D

Es ist halt so das ich definitiv eine Gattung OHNE Winterruhe haben möchte, ich bin bereit Geld auszugeben, und tue das auch schon..Also am Equipment oder an der Vorbereitung soll es nicht scheitern..
Ja und aus diesem Grunde bin ich bei den Pheidule und der Ausbruchssicherung für die gelandet..

Es ist verdammt schwer eine vernünftige Entscheidung zu fällen, sind bestimmte Exoten dann doch die bessere Wahl?



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Klasi
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#7 AW: Wassergraben "tunen"

Beitrag von Klasi » 9. Dezember 2009, 13:54

Hallo,

hätte mal eine Frage passend zum Thema, wenn sich z.B. eine Pheidole pallidula Kolonie in der Wand eingenistet hat und man auch weiß wo, könnte man sie nicht durch Qualm ersticken lassen? Einfach ein bisschen Holzspäne oder so auf einem Teller vorm Nesteingang anzünden, auspusten, anzünden usw.?

Klar, stinken tut es dann bestimmt, aber ist doch wohl besser als den Kammerjäger zu rufen !?

Oder einen Heißluftfön rein halten, klar, kommt auch drauf an wo sie sind aber in einer Steinmauer oder so wäre es doch kein Problem oder?

Will mich aber auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen...

lg,
Klasi


Meine Kolonie trinkt Wasser nach dem sprühen ;)http://www.youtube.com/watch?v=XiKLYtXGwcs

paxi
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#8

Beitrag von paxi » 9. Dezember 2009, 14:04

Klasse Idee - wenn das Haus dann abgebrannt ist, brauchst du bestimmt keinen Kammerjäger mehr.:spin2:

Da hilft kein Rauch oder sonstiger Voodoozauber. Bei allem "Bio", Tier- und Umwelschutz ist so ein Befall was für die "Segnungen" der modernen Chemie. Konsequente Fütterung mit langsam wirkenden Giften und langfristige Nachkontrollen sind da angesagt. Das muss nicht unbedingt ein teurer Profi machen, ist aber ein erheblicher Aufwand. Nachzulesen bei der ASW.

Noch eine Frage an die "alten Hasen":

Könnt ihr abschätzen, wie oft Anfänger mit Pheidole Pallidula
a) über Jahre erfolgreich waren?
b) irgendwann genervt aufgegeben haben?
c) überfordert waren?
d) die Kolonie verloren haben?
e) auf den guten Rat hier sich für eine andere Art entschieden haben?

Bei b), c) und d) dürfte es natürlich eine erhebliche Dunkelziffer geben.

LG, paxi



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