Verschleppung, Einschleppung und Einwanderung neuer Organismen.
- Frank Mattheis
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#1 Verschleppung, Einschleppung und Einwanderung neuer Organismen.
Hallo Freunde,
aus gegebenen Anlass würde ich mal einen Sammelthread anstossen wollen zu dieser Thematik. Mal ohne Bewertung der für die Faunenverfälschung Verantwortlichen, das könnte man in einen Diskussionsthread machen, aber möglichst auch dort mal ohne Streit. Es gibt ja bereits eine Vielzahl von Organismen, also von Pilzen, Pflanzen, Tieren, die neue Lebensräume mit oder ohne Hilfe des Menschen erobert haben.
Spontan fallen mir die Kurzkopfwespen (Vespula) in Neuseeland und Australien ein, europ. Feldwespen und Hornissen neben wohl asiatischen Hornissen in Nordamerika, indonesische Hornissen in Europa, die sogenannten Killerbienen, europäische Ameisen (...wie zB. europäische Waldameisen in Nordamerika, das finde ich sehr interessant...), die allseits bekannten Feuerameisen, die Argentinische Ameise, die vielen verschiedenen Pflanzen wie zB. Eukalyptus, ausserdem die Wirbeltiere natürlich, Waschbär, Bisam, Schnappschildkröte usw.usf.. Nicht zu vergessen die unzähligen Haustiere und Nutzpflanzen (wobei wir da vllt. ein Riesenfass aufmachen würden...).
Klar, einige der Arten haben wir schon besprochen. Aber vllt. könnte man das Ganze mal zusammenfassen, ähnlich wie im Infektionsthread.
Bei den meisten dieser Organismen ist auch recht gut bekannt, auf welchem Weg und durch welche Aktivitäten sie verschleppt, eingeschleppt und verbreitet wurden. Manche wurden wohl durch Exotenhalter wie Privatpersonen oder Zoos ausgesetzt (zB. Sittichkolonien in Köln...), manche entwichen wissenschaftlichen Einrichtungen, andere gelangten als blinde Passagiere in neue Umgebung, zB. durch Holzhandel oder Handel mit Pflanzen.
Wer also etwas recherchieren möchte und das Gelesene hier zusammengefasst mit eigenen Worten zum Besten geben möchte, ist dazu herzlich eingeladen. Gute Bewertungen sind ihm sicher..
Also ein riesiges, weites Feld.
Ich bin gespannt, ob man es ausnahmsweise auch mal sachlich bearbeiten kann und ob die nach Selbsteinschätzung hier ganz besonders Kompetenten an solcher Arbeit überhaupt interessiert sind.
LG, Frank.
aus gegebenen Anlass würde ich mal einen Sammelthread anstossen wollen zu dieser Thematik. Mal ohne Bewertung der für die Faunenverfälschung Verantwortlichen, das könnte man in einen Diskussionsthread machen, aber möglichst auch dort mal ohne Streit. Es gibt ja bereits eine Vielzahl von Organismen, also von Pilzen, Pflanzen, Tieren, die neue Lebensräume mit oder ohne Hilfe des Menschen erobert haben.
Spontan fallen mir die Kurzkopfwespen (Vespula) in Neuseeland und Australien ein, europ. Feldwespen und Hornissen neben wohl asiatischen Hornissen in Nordamerika, indonesische Hornissen in Europa, die sogenannten Killerbienen, europäische Ameisen (...wie zB. europäische Waldameisen in Nordamerika, das finde ich sehr interessant...), die allseits bekannten Feuerameisen, die Argentinische Ameise, die vielen verschiedenen Pflanzen wie zB. Eukalyptus, ausserdem die Wirbeltiere natürlich, Waschbär, Bisam, Schnappschildkröte usw.usf.. Nicht zu vergessen die unzähligen Haustiere und Nutzpflanzen (wobei wir da vllt. ein Riesenfass aufmachen würden...).
Klar, einige der Arten haben wir schon besprochen. Aber vllt. könnte man das Ganze mal zusammenfassen, ähnlich wie im Infektionsthread.
Bei den meisten dieser Organismen ist auch recht gut bekannt, auf welchem Weg und durch welche Aktivitäten sie verschleppt, eingeschleppt und verbreitet wurden. Manche wurden wohl durch Exotenhalter wie Privatpersonen oder Zoos ausgesetzt (zB. Sittichkolonien in Köln...), manche entwichen wissenschaftlichen Einrichtungen, andere gelangten als blinde Passagiere in neue Umgebung, zB. durch Holzhandel oder Handel mit Pflanzen.
Wer also etwas recherchieren möchte und das Gelesene hier zusammengefasst mit eigenen Worten zum Besten geben möchte, ist dazu herzlich eingeladen. Gute Bewertungen sind ihm sicher..
Also ein riesiges, weites Feld.
Ich bin gespannt, ob man es ausnahmsweise auch mal sachlich bearbeiten kann und ob die nach Selbsteinschätzung hier ganz besonders Kompetenten an solcher Arbeit überhaupt interessiert sind.
LG, Frank.
- Clypeus
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#2
Da fallen mir doch spontan einige Käfer ein. Da gibt es beispielsweise den Citrusbockkäfer, ursprünglich in Asien beheimatet.
Eingeschleppt durch eine groĂźe Supermarktkette im Mai 2008 ĂĽber
getopfte Fächerahorne, die zum Teil mit dem Citrusbockkäfer befallen waren. Dieselbe Supermarktkette bot solche Pflanzen auch in Österreich an. Im Juni 2009 wurde diese Käferart nun in Hessen festgestellt.
Dann gibt es da z.B. noch die Edelkastanien-Gallwespe.
In Tessin konnte man sie im Mai 2009 erstmals feststellen, ursprünglich stammt sie glaube ich aus China. Sie gilt als Schädling an Kastanienkulturen. Nach Europa und Nordamerika kam sie wahrscheinlich mit Baumschulmaterial, Nordamerika ein erstmaliges Auftreten 1974, allerdings wegen ihrer Kälteempfindlichkeit auf die südlichen Gebiete begrenzt. In Europa ist sie seit 2005 in Slowenien bekannt, im selben Jahr auch erste Vorkommen in Frankreich. Die Ausbreitung erfolgt vorwiegend durch den menschlichen Transport von befallenen Pflanzen bzw. Pflanzenteilen (allerdings nicht der Früchte oder Samen). Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Befallsherden erreicht bis zu 25 Kilometer pro Jahr. Das Flugvermögen ist eingeschränkt, jedoch ist Windverdriftung anzunehmen.
Linepithema humile dürfte uns ja allen bekannt sein als die Argentinische Ameise, laut W. Goetsch [ich hoffe, ich trete da nicht in ein Fettnäpfchen ] stammt sie ursprünglich aus Brasilien oder Bolivien, obwohl ihr Name einen anderen Schluss zulassen dürfte. Hauptsächliche Einschleppung durch Frucht oder Pflanzensendungen. Linepithema humile kennt keine festen Nester, sondern errichtet überall da Nester, wo sich Ernährungsmöglichkeiten bieten. Zunächst kam sie wohl 1891 in die südlichen Staaten Nordamerikas- New Orleans bot die Eingangspforte. Die Ausbreitung nach Tenessee, Nord-Carolina und Texas erfolgte bald- das unbeachtete Insekt wurde schnell zur Hausplage. Im Westen Amerikas fand sie ein gesondertes Verbreitungsgebiet in Kalifornien, wo sie 1907 zuerst festgestellt wurde, und im westlichen Südamerika wurde sie von W. Goetsch in Copiapo, von anderen Beobachtern in Concepcion gesehen. Sie tritt immer zunächst in Häfen auf, so 1908 in Kapstadt, wohin sie mit Futtermitteln während des Burenkrieges kam- auf Teneriffa und den Kanarischen Inseln kommt sie als Hausameise und im Freien vor- auf Madeira ist die früher dort als Hausameise lebende Pheidolesp . nahezu völlig ausgerottet. In Neapel und Umgebung zuerst 1936 festgestellt.
Eingeschleppt durch eine groĂźe Supermarktkette im Mai 2008 ĂĽber
getopfte Fächerahorne, die zum Teil mit dem Citrusbockkäfer befallen waren. Dieselbe Supermarktkette bot solche Pflanzen auch in Österreich an. Im Juni 2009 wurde diese Käferart nun in Hessen festgestellt.
Dann gibt es da z.B. noch die Edelkastanien-Gallwespe.
In Tessin konnte man sie im Mai 2009 erstmals feststellen, ursprünglich stammt sie glaube ich aus China. Sie gilt als Schädling an Kastanienkulturen. Nach Europa und Nordamerika kam sie wahrscheinlich mit Baumschulmaterial, Nordamerika ein erstmaliges Auftreten 1974, allerdings wegen ihrer Kälteempfindlichkeit auf die südlichen Gebiete begrenzt. In Europa ist sie seit 2005 in Slowenien bekannt, im selben Jahr auch erste Vorkommen in Frankreich. Die Ausbreitung erfolgt vorwiegend durch den menschlichen Transport von befallenen Pflanzen bzw. Pflanzenteilen (allerdings nicht der Früchte oder Samen). Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Befallsherden erreicht bis zu 25 Kilometer pro Jahr. Das Flugvermögen ist eingeschränkt, jedoch ist Windverdriftung anzunehmen.
Linepithema humile dürfte uns ja allen bekannt sein als die Argentinische Ameise, laut W. Goetsch [ich hoffe, ich trete da nicht in ein Fettnäpfchen ] stammt sie ursprünglich aus Brasilien oder Bolivien, obwohl ihr Name einen anderen Schluss zulassen dürfte. Hauptsächliche Einschleppung durch Frucht oder Pflanzensendungen. Linepithema humile kennt keine festen Nester, sondern errichtet überall da Nester, wo sich Ernährungsmöglichkeiten bieten. Zunächst kam sie wohl 1891 in die südlichen Staaten Nordamerikas- New Orleans bot die Eingangspforte. Die Ausbreitung nach Tenessee, Nord-Carolina und Texas erfolgte bald- das unbeachtete Insekt wurde schnell zur Hausplage. Im Westen Amerikas fand sie ein gesondertes Verbreitungsgebiet in Kalifornien, wo sie 1907 zuerst festgestellt wurde, und im westlichen Südamerika wurde sie von W. Goetsch in Copiapo, von anderen Beobachtern in Concepcion gesehen. Sie tritt immer zunächst in Häfen auf, so 1908 in Kapstadt, wohin sie mit Futtermitteln während des Burenkrieges kam- auf Teneriffa und den Kanarischen Inseln kommt sie als Hausameise und im Freien vor- auf Madeira ist die früher dort als Hausameise lebende Pheidole
- Baumarkthammer
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#3 AW: Verschleppung, Einschleppung und Einwanderung neuer Organismen.
Der Marmorkrebs (man hat sich noch auf keinen wissenschaftlichen Namen geeinigt):
Der Marmorkrebs ist sehr gefährlch für alle Seen und Flüsse. Der Flusskrebs vermehrt sich streng durch Parthenogenese, es wurden bisher zumindest nur Weibchen gefunden. Der Krebs wurde hier in Deutschland das erste mal in einer Deutschen Zoohandlung entdeckt, ich glaube es war ca 1990.
Der Krebs ĂĽberlebt problemlos den Winter und ist fast ĂĽberall in Deutschland zu finden.
Die Vermehrungsrate des Marmorkrebses ist erschreckend. Jeder Krebs wird ab dem Alter von 4 Monaten "schwanger" und trägt biszu 120 Eier und das im 4-6 Wochentakt. Die Herkunft ist unbekannt, allerdings ist der Krebs auf sehr vielen Teilen der Welt zu finden und ist auch dort oftmals eine Plage. Hier rottet er große Teile der heimischen Krebsarten regelrecht aus (zwar wird es wahrscheinlich nicht zu einer "Mono-Krebs-Kultur" kommen aber er stört doch sehr).
Aus eigener Erfahrung kann ich noch sagen, dass der Krebs wirklich ein ĂśberlebenskĂĽnstler ist und es ist erstaunlich, was die Krebese manchmal fressen! Sie haben z.B. ein Deko-Wurzel gefressen.
Leider ist dieser sehr interessante Krebs kaum erforscht.
Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum): Eine sehr auffällige Pflanze. Sie wuchert schon fast an jeder Deutschen Straße und stammt ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Pflanze hat einen sehr unangenehmen Verteidigungsmechanismus entwickelt. Das durch die Pflanze hergestellt Gift verursacht beim Menschen in Verbindung mit Sonnenlicht recht schmerzhafte Quaddeln und das schon bei der bloßen Berührung. Wird jedoch die Pflanze aufgeschnitten und die Pflanzensäfte aus dem Inneren gelangen dierekt auf die Haut, so können sehr schmerzhafte Verbrennungen die Folge sein. Aus eigener Erfahrung kann ich hier sagen, dass man nach dem Umgang gut die Hände und auch Arme waschen sollte, denn die Verbrennungen der Pflanze sind nicht gerade schön.
Ich habe immer noch Narben von einer Verbrennung die schon 6 Jahre zurĂĽckliegt.
Die Pflanze wurde zunächst als Zimmerpflanze und natürlich auch als Gartenpflanze verwendet, nach einigen Jahren jedoch gingen Impker dazu über die Pflanze in Massen anzupflanzen, da angeblich Bienen sehr gut daran trinken. Heutzutage werden die Pflanzen seltener absichtlich angepflanzt.
Der Marmorkrebs ist sehr gefährlch für alle Seen und Flüsse. Der Flusskrebs vermehrt sich streng durch Parthenogenese, es wurden bisher zumindest nur Weibchen gefunden. Der Krebs wurde hier in Deutschland das erste mal in einer Deutschen Zoohandlung entdeckt, ich glaube es war ca 1990.
Der Krebs ĂĽberlebt problemlos den Winter und ist fast ĂĽberall in Deutschland zu finden.
Die Vermehrungsrate des Marmorkrebses ist erschreckend. Jeder Krebs wird ab dem Alter von 4 Monaten "schwanger" und trägt biszu 120 Eier und das im 4-6 Wochentakt. Die Herkunft ist unbekannt, allerdings ist der Krebs auf sehr vielen Teilen der Welt zu finden und ist auch dort oftmals eine Plage. Hier rottet er große Teile der heimischen Krebsarten regelrecht aus (zwar wird es wahrscheinlich nicht zu einer "Mono-Krebs-Kultur" kommen aber er stört doch sehr).
Aus eigener Erfahrung kann ich noch sagen, dass der Krebs wirklich ein ĂśberlebenskĂĽnstler ist und es ist erstaunlich, was die Krebese manchmal fressen! Sie haben z.B. ein Deko-Wurzel gefressen.
Leider ist dieser sehr interessante Krebs kaum erforscht.
Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum): Eine sehr auffällige Pflanze. Sie wuchert schon fast an jeder Deutschen Straße und stammt ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Pflanze hat einen sehr unangenehmen Verteidigungsmechanismus entwickelt. Das durch die Pflanze hergestellt Gift verursacht beim Menschen in Verbindung mit Sonnenlicht recht schmerzhafte Quaddeln und das schon bei der bloßen Berührung. Wird jedoch die Pflanze aufgeschnitten und die Pflanzensäfte aus dem Inneren gelangen dierekt auf die Haut, so können sehr schmerzhafte Verbrennungen die Folge sein. Aus eigener Erfahrung kann ich hier sagen, dass man nach dem Umgang gut die Hände und auch Arme waschen sollte, denn die Verbrennungen der Pflanze sind nicht gerade schön.
Ich habe immer noch Narben von einer Verbrennung die schon 6 Jahre zurĂĽckliegt.
Die Pflanze wurde zunächst als Zimmerpflanze und natürlich auch als Gartenpflanze verwendet, nach einigen Jahren jedoch gingen Impker dazu über die Pflanze in Massen anzupflanzen, da angeblich Bienen sehr gut daran trinken. Heutzutage werden die Pflanzen seltener absichtlich angepflanzt.
- Sajikii
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#4
Um mal ein weiteres Beispiel zu nennen:
Die Varroamilbe (Varroa destructor) kam als blinder Passagier mit der asiatischen Honigbiene als Forschungsobjekt für Wissenschaftler nach Deutschland. So fasste die Milbe in Europa Fuß und parasitiert seit an die europäische Honigbiene. Da die europäische Honigbiene im Gegensatz zur asiatischen Honigbiene keinen so genannten "Putztanz" entwickelt hat um so die Milben zu entfernen, liegt es nun beim Imker durch mehrere Behandlungen im Jahr die Milbe erfolgreich zu bekämpfen...
Die Mörderbiene (Hybrid) entstand in Amerika durch die Einkreuzung leistungsstarker afrikanischer Honigbienen um den Honigertrag zu steigern. Bei dem Kreuzungsprojekt entfl(ie)oh(t)en allerdings mehrere bereits afrikanisierte Honigbienenschwärme die sich der Umgebung schnell anpassten. Durch die schnelle Vermehrung verbreiten sie sich sehr schnell und verdrängten die älteren Honigbienenarten zurück in die für sie aber zu kalten Gebieten. Abgesehen von der hohen Aggressivität die mehrere hundert Menschen im Jahr das Leben kosten wird, ist die Honigertragsleistung für die dortigen Imker unersatzbar und sind quasi gezwungen mit diesen Bienen zu arbeiten.
Die Varroamilbe (Varroa destructor) kam als blinder Passagier mit der asiatischen Honigbiene als Forschungsobjekt für Wissenschaftler nach Deutschland. So fasste die Milbe in Europa Fuß und parasitiert seit an die europäische Honigbiene. Da die europäische Honigbiene im Gegensatz zur asiatischen Honigbiene keinen so genannten "Putztanz" entwickelt hat um so die Milben zu entfernen, liegt es nun beim Imker durch mehrere Behandlungen im Jahr die Milbe erfolgreich zu bekämpfen...
Die Mörderbiene (Hybrid) entstand in Amerika durch die Einkreuzung leistungsstarker afrikanischer Honigbienen um den Honigertrag zu steigern. Bei dem Kreuzungsprojekt entfl(ie)oh(t)en allerdings mehrere bereits afrikanisierte Honigbienenschwärme die sich der Umgebung schnell anpassten. Durch die schnelle Vermehrung verbreiten sie sich sehr schnell und verdrängten die älteren Honigbienenarten zurück in die für sie aber zu kalten Gebieten. Abgesehen von der hohen Aggressivität die mehrere hundert Menschen im Jahr das Leben kosten wird, ist die Honigertragsleistung für die dortigen Imker unersatzbar und sind quasi gezwungen mit diesen Bienen zu arbeiten.
LG
- Frank Mattheis
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#5 AW: Verschleppung, Einschleppung und Einwanderung neuer Organismen.
Vespa velutina.
Seit einigen Jahren gibt es im Südwesten Frankreichs eine anscheinend stabile Population der südostasiatischen Hornisse Vespa velutina. Sie wird offenbar in Frankreich erbittert bekämpft, kann sich aber trotzdem in der neuen Heimat behaupten.
Ich verhehle nicht an der Stelle eine gewisse Freude angesichts dieses neuen Europäers, denn kaum eine Hornissenart ist in der Lage, den Schaden, der ihr zugeschoben wird, zu verursachen. Es gibt eigtl. nur eine Hornisse, Vespa mandarinia, die wirklich manchmal in der Lage ist, durch koordinierte Massenangriffe ganze Bienenvölker zu vernichten. Es verwundert eigentlich, dass diese einmalige Fähigkeit im Volksglauben so ziemlich allen sozialen Wespen unterstellt oder angedichtet wird. Das aber nur am Rande.
Meine Freude ĂĽber diesen Neuzugang ist natĂĽrlich getrĂĽbt. Denn Vespa velutina zeigt, dass manche Arten aus tropischen und subtropischen Breiten das Potenzial haben, sich in anderen Teilen der Welt dauerhaft anzusiedeln.
Wie immer ist aber die Hilfe des Menschen notwendig, wie meist ist es der Handel. In diesem Fall war es hier höchstwahrscheinlich der Handel mit südchinesischen Produkten, die an den Atlantikhäfen Südfrankreichs umgeschlagen wurden.
Eine schöne Beschreibung dieser Wespe, ihres Jagdverhaltens und ihres Jahreszyklus findet sich auf dieser Seite.
http://www.hymenoptera.de/html/velutina
Eine ebenso interessante Beschreibung der Wespe und der Verhältnisse in Südfrankreich findet man hier auf der Seite Hornissenschutz.de. Dort findet man übrigens noch viele andere interessante Informationen zu Wespen und Hornissen (eigtl. sind’s ja alles Wespen..), auch zu den riesigen Vespa mandarinea.
http://www.forumromanum.de/member/forum/entry.user_8647.2.1108115241.vespa_velutina-hornissenschutz.html
Beide Artikel sind sehr lesenswert. Beide Seiten sind hochinteressant.
LG, Frank.
Seit einigen Jahren gibt es im Südwesten Frankreichs eine anscheinend stabile Population der südostasiatischen Hornisse Vespa velutina. Sie wird offenbar in Frankreich erbittert bekämpft, kann sich aber trotzdem in der neuen Heimat behaupten.
Ich verhehle nicht an der Stelle eine gewisse Freude angesichts dieses neuen Europäers, denn kaum eine Hornissenart ist in der Lage, den Schaden, der ihr zugeschoben wird, zu verursachen. Es gibt eigtl. nur eine Hornisse, Vespa mandarinia, die wirklich manchmal in der Lage ist, durch koordinierte Massenangriffe ganze Bienenvölker zu vernichten. Es verwundert eigentlich, dass diese einmalige Fähigkeit im Volksglauben so ziemlich allen sozialen Wespen unterstellt oder angedichtet wird. Das aber nur am Rande.
Meine Freude ĂĽber diesen Neuzugang ist natĂĽrlich getrĂĽbt. Denn Vespa velutina zeigt, dass manche Arten aus tropischen und subtropischen Breiten das Potenzial haben, sich in anderen Teilen der Welt dauerhaft anzusiedeln.
Wie immer ist aber die Hilfe des Menschen notwendig, wie meist ist es der Handel. In diesem Fall war es hier höchstwahrscheinlich der Handel mit südchinesischen Produkten, die an den Atlantikhäfen Südfrankreichs umgeschlagen wurden.
Eine schöne Beschreibung dieser Wespe, ihres Jagdverhaltens und ihres Jahreszyklus findet sich auf dieser Seite.
http://www.hymenoptera.de/html/velutina
Eine ebenso interessante Beschreibung der Wespe und der Verhältnisse in Südfrankreich findet man hier auf der Seite Hornissenschutz.de. Dort findet man übrigens noch viele andere interessante Informationen zu Wespen und Hornissen (eigtl. sind’s ja alles Wespen..), auch zu den riesigen Vespa mandarinea.
http://www.forumromanum.de/member/forum/entry.user_8647.2.1108115241.vespa_velutina-hornissenschutz.html
Beide Artikel sind sehr lesenswert. Beide Seiten sind hochinteressant.
LG, Frank.
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#6
Sind auch Dinge erlaubt, die nichts mit Insekten zu tun haben? Fang einfach mal an.
Besonders schlimm trifft es die Ostsee. In den letzten Jahrzehnten haben sich hier 32 neue Arten angesiedelt, welche eingeschleppt wurden. Zu ihnen zählen z.B. die Rippenqualle (Mnemiopsis leidyi). Dazu zumindest eine mir bekannte Fischart und natürlich verschiedenen Mikroorganismen und Pflanzen/Algen. Ein weiterer "Gast" ist der allseits bekannte aber unbeliebte Schiffsbohrwurm.
Diese Tiere kommten durch Ballasttank der Schiffe in die Ostsee. Jährlich "liefern" die Containerschiffe 20 Mio Tonnen Ballastwasser ab, pro Sekunde, so wird geschätzt, dringen somit 70 neue Arten in die Ostsee ein. Davon können sich zum Glück nur wenige halten.
Nochmal zur Rippenqualle: Sie frisst Fischlarven und Eier und hat schon das Kaspische Meer ins "ökologische Koma" versetzt, wenn man das so sagen darf.
So bringt das einen wirtschaftlichen und einen ökologischen Schaden mit sich und kann sogar gefährlich für Menschen werden, die z.B. gerne Baden.
Quellen:
http://www.kein-kohlekraftwerk-lubmin.info/section-table/pressespiegel-mecklenburg-vorpommern/gefahr-in-der-ostsee.html
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/Hintergrund_Ostsee.pdf
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/neue-arten-eingeschleppt-und-eingewandert_did_19282.html
http://www.welt.de/welt_print/article1303259/Klimawandel_bringt_32_neue_Arten_in_Nord_und_Ostsee.html
Besonders schlimm trifft es die Ostsee. In den letzten Jahrzehnten haben sich hier 32 neue Arten angesiedelt, welche eingeschleppt wurden. Zu ihnen zählen z.B. die Rippenqualle (Mnemiopsis leidyi). Dazu zumindest eine mir bekannte Fischart und natürlich verschiedenen Mikroorganismen und Pflanzen/Algen. Ein weiterer "Gast" ist der allseits bekannte aber unbeliebte Schiffsbohrwurm.
Diese Tiere kommten durch Ballasttank der Schiffe in die Ostsee. Jährlich "liefern" die Containerschiffe 20 Mio Tonnen Ballastwasser ab, pro Sekunde, so wird geschätzt, dringen somit 70 neue Arten in die Ostsee ein. Davon können sich zum Glück nur wenige halten.
Nochmal zur Rippenqualle: Sie frisst Fischlarven und Eier und hat schon das Kaspische Meer ins "ökologische Koma" versetzt, wenn man das so sagen darf.
So bringt das einen wirtschaftlichen und einen ökologischen Schaden mit sich und kann sogar gefährlich für Menschen werden, die z.B. gerne Baden.
Quellen:
http://www.kein-kohlekraftwerk-lubmin.info/section-table/pressespiegel-mecklenburg-vorpommern/gefahr-in-der-ostsee.html
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/Hintergrund_Ostsee.pdf
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/neue-arten-eingeschleppt-und-eingewandert_did_19282.html
http://www.welt.de/welt_print/article1303259/Klimawandel_bringt_32_neue_Arten_in_Nord_und_Ostsee.html
#7
[font=Times New Roman]Wikipedia:[/font]
[font=Times New Roman]Das Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) [/font]
[font=Times New Roman]http://ec.europa.eu/environment/nature/info/pubs/docs/brochures/invasive_green.pdf[/font]
[font=Times New Roman]http://news.mongabay.com/2008/0518-king_invasive_species.html[/font]
[font=Times New Roman]http://www.issg.org/worst100_species.html[/font]
[font=Times New Roman]Dabei: 5 Ameisenarten. Nicht dabei: u.a. Monomorium pharaonis, Lasius neglectus[/font]
[font=Times New Roman]http://www.ameisenwiki.de/index.php/Tetramorium_tsushimae [/font]
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-k/k2141.pdf
http://www.dpi.qld.gov.au/4790_6653.htm
http://www.landcareresearch.co.nz/research/biocons/invertebrates/ants/invasive_ants/index.asp (dabei: Solenopsis geminata)
http://www.prowildlife.de/de/Projekte/Ware_Wildtier/Exotenhandel/Invasionsgefahr/invasionsgefahr.html (lesenswert u.a. Fazit, ganz unten)
[font=Times New Roman]Das Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) [/font]
[font=Times New Roman]http://ec.europa.eu/environment/nature/info/pubs/docs/brochures/invasive_green.pdf[/font]
[font=Times New Roman]http://news.mongabay.com/2008/0518-king_invasive_species.html[/font]
[font=Times New Roman]http://www.issg.org/worst100_species.html[/font]
[font=Times New Roman]Dabei: 5 Ameisenarten. Nicht dabei: u.a. Monomorium pharaonis, Lasius neglectus[/font]
[font=Times New Roman]http://www.ameisenwiki.de/index.php/Tetramorium_tsushimae [/font]
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-k/k2141.pdf
http://www.dpi.qld.gov.au/4790_6653.htm
http://www.landcareresearch.co.nz/research/biocons/invertebrates/ants/invasive_ants/index.asp (dabei: Solenopsis geminata)
http://www.prowildlife.de/de/Projekte/Ware_Wildtier/Exotenhandel/Invasionsgefahr/invasionsgefahr.html (lesenswert u.a. Fazit, ganz unten)
- Frank Mattheis
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#8 AW: Verschleppung, Einschleppung und Einwanderung neuer Organismen.
Alles ist hier erwünscht, Krabbeltierfan und Merkur. Also all die fremden Organismen, die hier und anderswo eingeführt oder eingeschleppt wurden und mehr oder weniger Schaden anrichten. Schön ist natürlich, auch zu recherchieren, woher die Organismen stammen und wer sie freigesetzt hat, soweit das bekannt ist. Natürlich ist das ein Fass ohne Boden, denken wir an Kaninchen in Europa, dann in Australien gemeinsam mit europäischen Füchsen…
Für die nachfolgend genannte Art ist die Panne, die zur Einschleppung führte, einwandfrei belegt und lange bekannt. Daher nur ein kurzes Zitat aus der darunter verlinkten Seite, auf der auch andere Meeresorganismen vorgestellt werden mit ähnlicher „Karierre“.
Caulerpa taxifolia
Als Ursprung für den Initialbesatz des Mittelmeeres mit [font=Verdana]C. taxifolia gilt das renommierte, an das Ozeanographische Institut angeschlossene Aquarium in Monaco, wo die Alge kultiviert wurde. In den Gewässern direkt vor dem Fürstentum sind die ersten Funde aus dem Jahr 1984 dokumentiert. Recherchen haben ergeben, dass die tropische Schlauchalge in den sechziger Jahren nach Europa gelangt war, wo sie zunächst im zoologisch-botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart gehalten und weiter gezüchtet wurde. Über den Austausch verschiedener tropischer Arten zwischen deutschen und französischen Schauaquarien gelangte die Alge schließlich an das Meeresmuseum in Monaco.[/font]
http://www.mare-mundi.eu/neophyten/
LG, Frank.
Für die nachfolgend genannte Art ist die Panne, die zur Einschleppung führte, einwandfrei belegt und lange bekannt. Daher nur ein kurzes Zitat aus der darunter verlinkten Seite, auf der auch andere Meeresorganismen vorgestellt werden mit ähnlicher „Karierre“.
Caulerpa taxifolia
Als Ursprung für den Initialbesatz des Mittelmeeres mit [font=Verdana]C. taxifolia gilt das renommierte, an das Ozeanographische Institut angeschlossene Aquarium in Monaco, wo die Alge kultiviert wurde. In den Gewässern direkt vor dem Fürstentum sind die ersten Funde aus dem Jahr 1984 dokumentiert. Recherchen haben ergeben, dass die tropische Schlauchalge in den sechziger Jahren nach Europa gelangt war, wo sie zunächst im zoologisch-botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart gehalten und weiter gezüchtet wurde. Über den Austausch verschiedener tropischer Arten zwischen deutschen und französischen Schauaquarien gelangte die Alge schließlich an das Meeresmuseum in Monaco.[/font]
http://www.mare-mundi.eu/neophyten/
LG, Frank.