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KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

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M_K
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#2257 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von M_K » 22. April 2010, 21:39

N'abend allerseits

Mal ne Frage.

Heute habe ich ein Heimchen aus versehen mit zu kaltem Wasser abgebrüht. es sah auf den ersten Blick tot aus also hab ich es in die Arena von meinen Lasius sp. niger gelegt. Als ich nach einer Weile wieder kam war das Heimchen halblebendig jedoch von ca. 12 Ameisen umringt. Schulussendlich wurde es ins Nest transportiert.

Nun zu der Frage: ernährt sich Lasius niger vorwiedend von Aas oder jagen die vorwiegend lebendige Insekten etc.? Im Ameisenwiki war leider nichts zu finden.


MFG



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christian
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#2258 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von christian » 22. April 2010, 23:42

@MK:
1.
Lasius sp. niger


Es heißt Lasius cf. (=lat. confer [ähnlich])niger. Sp. oder spec. steht für "spezies", d.h. es wäre in diesem Fall eine Lasius- art. Könnte also genausogut -alienus/ flavus/ brunneus... sein.
Nur als kleine Richtigstellung :).

Nun zu der Frage: ernährt sich Lasius niger vorwiedend von Aas oder jagen die vorwiegend lebendige Insekten etc.? Im Ameisenwiki war leider nichts zu finden.


Meist Aas, da sie lebende Tiere meißt nicht erwischen (in deinem Fall offenbar aber wohl). Schaden tut es den Meisen nicht, solange sie ihnen nicht gefährlich werden können.

mfG
christian



Akallabeth85
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#2259 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Akallabeth85 » 23. April 2010, 00:27

Hallo, bin neu hier und poste meine Fragen mal hier rein, damit nicht der x-te newbie-thread aufgemacht wird.

Studiere grade noch in Bonn und wollte mit nem WG-Mitbewohner jetzt ne kleine Einsteigerkolonie gründen.

1. Welche Arten eignen sich außer Lasius niger noch für Einsteiger?

2. Wie die meisten werden wir unser Equipment wohl beim antstore bestellen, welche Ausrüstung würdet ihr für den Anfang empfehlen? Geldtechnisch siehts eigentlich ganz gut aus, da wir zu zweit sind könnens insgesamt schon knapp 200 Euro werden (inklusive Königin, Arbeiterinnen).

3. Kann man die Formicarien ohne Probleme von einem in den anderen Raum tragen, wenn man die vorsichtig langsam und waagerecht transportiert?

Danke schonmal



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Chrischan42
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#2260 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Chrischan42 » 23. April 2010, 11:18

Hi Akallabeth,

ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum!

Erst einmal solltest du wissen, dass die Ameisenhaltung eine langwierige Geschichte ist. So wächst z.B. eine Lasius niger im ersten Jahr, mit einer Königin angefangen, um runde 100 Arbeiterinnen. 100 hört sich erst einmal viel an, aber mit der Tatsache, dass die L. niger eine kleingewachsene Art ist, sind 100 Arbeiterinnen doch gar nicht so viel ;)

Wenn du also nur noch diesen Sommer in Bonn bist, ist zu überlegen, ob es sich noch lohnt. Bei 2 Studienjahren, oder mehr, lohnt es sich aber definitiv ;)

Möchte dir die Lust nicht nehmen, aber diese Tatsache gilt es doch mit in die Überlegung mit einzubeziehen.

Nun aber zu deinen Fragen:

1.) Meiner Meinung nach eignet sich jede Art als Einsteigerart, die keine besonderen Ansprüche stellt. Z.B. Wärmequellen, besondere Haltungsbedingungen, etc. Auch solltest du von pilzzüchtenden Arten und Weberameisen am Anfang erst einmal Abstand nehmen. Denn das richtige Klima im Pilzbecken einzustellen, erfordert etwas Feingefühl. Bei Weberameisen, speziell Oecophylla smaragdina, musst du zusätzlich einen grünen Daumen haben. Da gilt es nicht nur der Kolonie Aufmerksamkeit zu schenken, sondern auch die Pflanze (O. smaragdina wohnt in Bäumen) zu hegen und zu pflegen. Zusätzlich musst du immer Pflanzen parat haben, um zu erweitern, oder beim Absterben der gerade bewohnten, sofort Ersatz bieten zu können.
Du siehst, Ameisenhaltung kann sehr vielfältig sein. Aber damit du dich besser orientieren kannst, haben die Shops die Arten in Haltungsklassen (HK) eingeteilt. Eine HK 1 ist bestens für Einsteiger geeignet.

2.) 200 EUR ist schon ziemlich hoch angesetzt. Wenn man sich auf das Nötigste beschränkt, reichen ca. ein zehntel an Budget. So kann die Arena (Glasbecken), die den Auslauf garantiert und zur Futteraufnahme gedacht ist, für 10-20EUR in einem Zoodiscounter erstanden werden. Die benötigten Löcher kann man selbst bohren, oder beim Glaser bohren lassen. Vorausgesetzt, du möchtest ein externes Nest anschließen. Befindet sich das Nest in der Arena selbst, brauchst du nicht einmal Löcher ;)
Des Weiteren benötigst du Bodengrund für die Arena, den man auch der Natur entnehmen kann. Dekomaterial ist ebenfalls draußen zu finden.
Ausbruchschutz ist auf jeden Fall von Nöten. Die gängigsten Mittel sind PTFE (flüssiges Teflon), dickflüssiges Paraffinöl - beides bekommst du in der Apotheke - und Talkum. Talkum gibts im Baumarkt. Jedes Mittel hat Vor- und Nachteile und werden mit unterschiedlichen Methoden aufgebracht.
Dann benötigst du noch Futterschälchen. Die kannst du dir aber auch selbst basteln. Z.B. Deckel von Flaschen, oder Böden von Fruchtzwergebechern.
Eine Gründerkolonie kommt meist in einem Reagenzglas, welches in der ersten Zeit als Nest dient. So brauchst du zu Anfang kein Nest kaufen.
Was fehlt noch? Ach ja, evtl. n Deckel für die Arena, Pinzette und natürlich Futter für die Kleinen. Die Kohlenhydrate kannst du in Form von Honig reichen, naturbelassen und flüssig. Proteine fängst du dir selber, oder kaufst sie in der Zoohandlung (Heimchen, Mehlwürmer, Schaben, Maden,...). Für eine Gründerkolonie empfiehlt es sich die Insekten vorher zu töten, z.B. durch überbrühen.

3.) Nein, groß was Schaden sollte es nicht. Man muss nur aufpassen, dass die Temperatursprünge nicht zu groß sind. Dann solltest du bedenken, dass Erschütterungen die Kolonie aufschrecken und stress bedeuten. Königinnen einiger Arten verspeisen schon mal gerne ihre Brut, wenn der Stressfaktor zu groß wird. Also lieber vorher einen geeigneten Platz suchen und die Anlage möglichst dort belassen.

So, obwohl ich alles nur angerissen habe ist doch schon etwas zusammen gekommen, da ich dir manche Hinweise nicht verschweigen wollte.
Ich lege dir aber ans Herz, dir die Einsteiger-FAQ mal durchzulesen. Des Weiteren ist es sehr interessant, mal im Haltungsberichte-Bereich dieses Forums zu stöbern. So kannst du dich über die Haltung diverser Arten und ihre Besonderheiten informieren.

Ich wünsche eine erfolgreiche Haltung. Ameisen sind höchst interessante Lebewesen.

Beste Grüße, Chris


Ich halte:
seit April 2009 eine Lasius cf. niger Kolonie, aktuell ca. 4000 Frauen

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Streaker87
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#2261 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Streaker87 » 23. April 2010, 16:11

Kann es sein, dass Ameisen (Lasius niger) Futter (in diesem Fall eine Fliege) nicht annehmen, wenn es zu groß ist und sie es damit nicht durch den Eingang schaffen? Anfangs zerren sie, dann holen sie Hilfe, scheinen den Eingang zu vergrößern, aber am Ende liegt die Fliege wieder vorm Eingang.
Brut ist vorhanden, Proteine müssten also angenommen werden und ich füttere nicht täglich.




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Chrischan42
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#2262 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Chrischan42 » 23. April 2010, 23:26

Hi Streaker87,

hmm, dass sie die Proteine dann ganz verschmähen, kann ich bei meinen nich beobachten. Sie versuchen natürlich auch erstmal die dicken Brocken ins Nest zu ziehen, wenn sie es aber nicht schaffen, benutzen sie eben den sozialen Magen.

Deine rühren die Fliege dann gar nicht mehr an? Die sind aber stur :spin2:

VG, Chris


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Streaker87
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#2263 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Streaker87 » 24. April 2010, 11:41

Ich hab die Fliege vorm Eingang entfernt und einfach in die Arena gelegt. Die Ameisen haben sie gefunden und sie wieder in den Eingang gezerrt ^^ Jetzt liegt sie dort und verstopft ihn.

Ich muss mich auch mit Gedanken auseinandersetzen, die Giftigkeit oder Vergiften nicht ausschließen. Eventuell wird sie deswegen "nicht angerührt". Bisher haben meine Ameisen die Proteine immer ganz in RG eingetragen und nie vor Ort "ausgesaugt". Erst einmal wurde eine Mücke in zwei Teile "geschnitten".




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nepos
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#2264 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von nepos » 24. April 2010, 13:03

Hallo Streaker87,

meine halbierten Mehlwürmer werden(von meinen Lasius niger) auch nie ins Nest geschleppt, aber immer komplett ausgefreseen. Heimchen und Grashüpfer werden jedoch nur ins Nest geschleppt. Ich denke es liegt auch mit am Futtertier.

Zerschneide die Fliege doch einfach.

Beste Grüße
nepos


Abhängigkeit hat die Tendenz, innere Verbiegung des Willens zu bewirken, sie erzeugt die Neigung zur Anbequemung, zur Liebedienerei. – So entspringt die sittliche Aufgabe: die innere Widerstandskraft auszubilden, die dem Wahren und Rechten dient und treu bleibt, ob es Gunst und Neigung, oder Ungunst und Mißachtung bringt.-Friedrich Paulsen

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