Wohnzimmerwald - Fotos
- Serroth
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#1 Wohnzimmerwald - Fotos
Hier geht's um die Einrichtung eines Formicariums:
- Formicarientyp: Becken / Arena
- Thema: Nadelwald
- Größe: 60x30x30cm
- Ameisen: Raptiformica sanguinea
Los geht's!
Nachdem die Art festgelegt war, sollte die Einrichtung der natürlichen Umgebung meiner Schützlinge entsprechend gestaltet werden. An dieser Übung habe ich mich schon einmal versucht. Das Ergebnis war...naja, seht selbst:
Aber man lernt ja dazu und so brach ich auf, um Tannennadeln/-zapfen, Rinde, Äste und anderes vom Waldboden aufzusammeln. Da war nur ein Problem. Hier in der Umgebung gibt es einfach keine Nadelwälder... Musste in das nächstgelegene Erholungsgebiet fahren und dort was eintüten. Natürlich nur Abgestorbenes vom Boden. Erde hab ich im Garten. Zwei große Korkrinden konnte ich aus dem alten Waldbecken übernehmen.
Wichtig: Falls ihr noch ein Loch ins Aquarium bohren wollt, macht das JETZT, VOR dem Einrichten!
"natürliche Umgebung" kann im Formicarium vieles bedeuten. In meinem Fall wird nichts abgekocht oder in den Ofen geschoben. Ameisen leben schließlich nicht im sterilen OP. Trocknen an der Luft soll reichen.
Moose allerdings dürfen nicht vertrocknen und um den Boden befeuchten zu können habe ich einen Schlauch in die Erdschicht gelegt.
Die Ytongsteine dienen als mäßige Feuchtigkeitsspeicher und verhindern zugleich ein Einbuddeln der Kolonie. Außerdem sind Raptiformica sanguinea sehr gut darin, Terrarien umzugraben. (daher auch der graue Anstrich des Ytongs. Abtönfarbe ohne Lösungsmittel) Wenn ihr dann Seramis als Wasserspeicher unter der Erde verwendet habt, liegt irgendwann überall rotes Tongranulat rum. Sieht dann nicht mehr nach natürlichem Wald aus.
Danach wurde aufgeschichtet:
Rund 1cm gleichmäßig verteilte Erde. Klumpen sollten zerbröselt werden.
Hier lässt sich nun große, grobe Deko, wie z.B. Äste und Steine, einarbeiten.
Darauf das Moos.
Als ich mit der Ausrichtung zufrieden war, trug ich eine Deckschicht auf. Sie besteht aus Tannennadeln, kleinen Zweigen und Tannenzapfen.
Wichtig bei einer natürlich wirkenden Einrichtung ist, dass man sich von großen, über die mittleren, bis hin zu den kleinen Teilen vorarbeitet.
Hier kann man das Eingangsloch erkennen.
Mit einer 20mm Glasbohrkrone eingearbeitet. 20mm Plexiglasrohr, abgedichtet mit darübergesogenem 24mm PVC-Schlauchstücken. Das ganze sollte etwas unscheinbarer Wirken und so versteckte ich die Bohrung mit einem Stück Rinde.
Der Deckel wird einfach eine Plexiglasscheibe mit Eingriff sein. Nix dolles, daher nicht näher beschrieben.
Bin zufrieden mit dem Becken. Vorallem im Vergleich zu meinem ersten kläglichen Versuch
Bei Gelegenheit werde ich noch ein passendes Nest basteln und dies hier ebenfalls berichten.
Danke für's Lesen!
MfG
Serroth
PS: Ich werde keinen extra Diskussionsthread aufmachen. Wer was sagen möchte kann dies hier gerne tun.
- Formicarientyp: Becken / Arena
- Thema: Nadelwald
- Größe: 60x30x30cm
- Ameisen: Raptiformica sanguinea
Los geht's!
Nachdem die Art festgelegt war, sollte die Einrichtung der natürlichen Umgebung meiner Schützlinge entsprechend gestaltet werden. An dieser Übung habe ich mich schon einmal versucht. Das Ergebnis war...naja, seht selbst:
Aber man lernt ja dazu und so brach ich auf, um Tannennadeln/-zapfen, Rinde, Äste und anderes vom Waldboden aufzusammeln. Da war nur ein Problem. Hier in der Umgebung gibt es einfach keine Nadelwälder... Musste in das nächstgelegene Erholungsgebiet fahren und dort was eintüten. Natürlich nur Abgestorbenes vom Boden. Erde hab ich im Garten. Zwei große Korkrinden konnte ich aus dem alten Waldbecken übernehmen.
Wichtig: Falls ihr noch ein Loch ins Aquarium bohren wollt, macht das JETZT, VOR dem Einrichten!
"natürliche Umgebung" kann im Formicarium vieles bedeuten. In meinem Fall wird nichts abgekocht oder in den Ofen geschoben. Ameisen leben schließlich nicht im sterilen OP. Trocknen an der Luft soll reichen.
Moose allerdings dürfen nicht vertrocknen und um den Boden befeuchten zu können habe ich einen Schlauch in die Erdschicht gelegt.
Die Ytongsteine dienen als mäßige Feuchtigkeitsspeicher und verhindern zugleich ein Einbuddeln der Kolonie. Außerdem sind Raptiformica sanguinea sehr gut darin, Terrarien umzugraben. (daher auch der graue Anstrich des Ytongs. Abtönfarbe ohne Lösungsmittel) Wenn ihr dann Seramis als Wasserspeicher unter der Erde verwendet habt, liegt irgendwann überall rotes Tongranulat rum. Sieht dann nicht mehr nach natürlichem Wald aus.
Danach wurde aufgeschichtet:
Rund 1cm gleichmäßig verteilte Erde. Klumpen sollten zerbröselt werden.
Hier lässt sich nun große, grobe Deko, wie z.B. Äste und Steine, einarbeiten.
Darauf das Moos.
Als ich mit der Ausrichtung zufrieden war, trug ich eine Deckschicht auf. Sie besteht aus Tannennadeln, kleinen Zweigen und Tannenzapfen.
Wichtig bei einer natürlich wirkenden Einrichtung ist, dass man sich von großen, über die mittleren, bis hin zu den kleinen Teilen vorarbeitet.
Hier kann man das Eingangsloch erkennen.
Mit einer 20mm Glasbohrkrone eingearbeitet. 20mm Plexiglasrohr, abgedichtet mit darübergesogenem 24mm PVC-Schlauchstücken. Das ganze sollte etwas unscheinbarer Wirken und so versteckte ich die Bohrung mit einem Stück Rinde.
Der Deckel wird einfach eine Plexiglasscheibe mit Eingriff sein. Nix dolles, daher nicht näher beschrieben.
Bin zufrieden mit dem Becken. Vorallem im Vergleich zu meinem ersten kläglichen Versuch
Bei Gelegenheit werde ich noch ein passendes Nest basteln und dies hier ebenfalls berichten.
Danke für's Lesen!
MfG
Serroth
PS: Ich werde keinen extra Diskussionsthread aufmachen. Wer was sagen möchte kann dies hier gerne tun.
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#4 AW: Wohnzimmerwald - Fotos
Klar!
Das ist die Bohrkrone:
Wie man sieht 20mm im Durchmesser. Kostete bei eBay etwa 7€ (exkl. Versand), passt in jeden Akkuschrauber und bohrte bisher ungefähr 10 Löcher in 4mm dickes Glas. Hat sich also rentiert. Der Verschleiß macht sich allerdings schon bemerkbar.
Nun zum eigentlichen Teil, dem Bohren:
A) Da ich die Scheiben nicht ausbaue fungiert das gesamte Aquarium als Resonanzkörper. Kurz: Es wird ars**laut! Gegebenenfalls Ohrstöpsel verwenden.
B) Bohrkronen ab 11mm hab keine Spitze, sodass die Führung etwas kniffelig wird. Ein Bohrständer hilft ungemein. Alternativ kannst du dir'n Stück Holz mit 20mm Bohrung basteln und das als Führung verwenden. Versuch es nicht mit der Hand zu fixieren. Bringt nur unerwünschte Kratzer.
C) Führung anlegen und mit mittlerer Drehzahl und geringem Anpressdruck bohren. Eigentlich kann man es Schleifen nennen.
D) Zwischendurch absetzen und Schneidöl oder Wasser drüberlaufen lassen. Nach Möglichkeit kontinuierlich benetzt halten. Das verringert den Verschleiß und kühlt. Den Druck gegen Ende verringern um Ausbrüche zu minimieren. Ganz verhindern lässt sich das Ausbrechen nur, indem man das Loch von der einen Seite zur Hälfte und von der anderen Seite zuende bohrt. So machts der Glaser, ich nicht.
E) Die Kanten und Ausbrüche abschleifen, damit man sich später nicht schneiden kann. Entweder von Hand mit feinem Schleifpapier oder einem entsprechenden Dremelaufsatz. Glasstaub auf keinen Fall einatmen!
Hier noch ein Beispiel zu den Beckenverbindungen:
Ich verwende Schläuche mit 20mm Innendurchmesser und Plexiglasrohre mit 20mm Außendurchmesser. Für eine Bohrung nehme ich mir ein kurzes Stück Rohr und schneide mir 2 Scheiben vom Schlauch ab.
Nun wird eine Scheibe auf das Rohr gestülpt, das Rohr in die Bohrung geschoben und von der anderen Seite mit dem 2. Scheibchen fixiert. Bei mir sitzt alles recht stramm und unbeweglich. Ameisen können sicht nirgends durchquetschen.
(Hatte grad keine Scheibe mit Loch zur Hand, daher hier als Trockenübung gezeigt)
Falls die Schlauchringe zu locker sitzen, könnt ihr das Rohr mit einigen Lagen Tesafilm umwickeln und dann die Ringe aufziehen. Das Rohr selbst kann natürlich direkt im nächsten Becken enden oder wieder mit dem Schlauch verbunden werden.
Alles in allem für mich die beste Lösung um Becken zu Verbinden. Die Einsicht bleibt vollständig erhalten, die Materialien sind primitiv, es wird nichts mit Kleber verschmiert, es ist einfach demontierbar, wiederverwendbar und schnell gemacht.
MfG!
Serroth
Das ist die Bohrkrone:
Wie man sieht 20mm im Durchmesser. Kostete bei eBay etwa 7€ (exkl. Versand), passt in jeden Akkuschrauber und bohrte bisher ungefähr 10 Löcher in 4mm dickes Glas. Hat sich also rentiert. Der Verschleiß macht sich allerdings schon bemerkbar.
Nun zum eigentlichen Teil, dem Bohren:
A) Da ich die Scheiben nicht ausbaue fungiert das gesamte Aquarium als Resonanzkörper. Kurz: Es wird ars**laut! Gegebenenfalls Ohrstöpsel verwenden.
B) Bohrkronen ab 11mm hab keine Spitze, sodass die Führung etwas kniffelig wird. Ein Bohrständer hilft ungemein. Alternativ kannst du dir'n Stück Holz mit 20mm Bohrung basteln und das als Führung verwenden. Versuch es nicht mit der Hand zu fixieren. Bringt nur unerwünschte Kratzer.
C) Führung anlegen und mit mittlerer Drehzahl und geringem Anpressdruck bohren. Eigentlich kann man es Schleifen nennen.
D) Zwischendurch absetzen und Schneidöl oder Wasser drüberlaufen lassen. Nach Möglichkeit kontinuierlich benetzt halten. Das verringert den Verschleiß und kühlt. Den Druck gegen Ende verringern um Ausbrüche zu minimieren. Ganz verhindern lässt sich das Ausbrechen nur, indem man das Loch von der einen Seite zur Hälfte und von der anderen Seite zuende bohrt. So machts der Glaser, ich nicht.
E) Die Kanten und Ausbrüche abschleifen, damit man sich später nicht schneiden kann. Entweder von Hand mit feinem Schleifpapier oder einem entsprechenden Dremelaufsatz. Glasstaub auf keinen Fall einatmen!
Hier noch ein Beispiel zu den Beckenverbindungen:
Ich verwende Schläuche mit 20mm Innendurchmesser und Plexiglasrohre mit 20mm Außendurchmesser. Für eine Bohrung nehme ich mir ein kurzes Stück Rohr und schneide mir 2 Scheiben vom Schlauch ab.
Nun wird eine Scheibe auf das Rohr gestülpt, das Rohr in die Bohrung geschoben und von der anderen Seite mit dem 2. Scheibchen fixiert. Bei mir sitzt alles recht stramm und unbeweglich. Ameisen können sicht nirgends durchquetschen.
(Hatte grad keine Scheibe mit Loch zur Hand, daher hier als Trockenübung gezeigt)
Falls die Schlauchringe zu locker sitzen, könnt ihr das Rohr mit einigen Lagen Tesafilm umwickeln und dann die Ringe aufziehen. Das Rohr selbst kann natürlich direkt im nächsten Becken enden oder wieder mit dem Schlauch verbunden werden.
Alles in allem für mich die beste Lösung um Becken zu Verbinden. Die Einsicht bleibt vollständig erhalten, die Materialien sind primitiv, es wird nichts mit Kleber verschmiert, es ist einfach demontierbar, wiederverwendbar und schnell gemacht.
MfG!
Serroth
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#5 AW: Wohnzimmerwald - Fotos
Hi, krabbeln da nicht kleine Insekten mit der Zeit raus?
Immer wenn ich mit solchen selbstgesammelten wie Moos etc. basteln wollte kamen da ganz viele raus. Wie hast du das Problem gelöst zum Beisspiel mit dem Moos, weil du ihn ja nicht getrocknet hast?
Mfg Mimi
Immer wenn ich mit solchen selbstgesammelten wie Moos etc. basteln wollte kamen da ganz viele raus. Wie hast du das Problem gelöst zum Beisspiel mit dem Moos, weil du ihn ja nicht getrocknet hast?
Mfg Mimi
#6 AW: Wohnzimmerwald - Fotos
@Serroth
Herzlichen dank für deine Mühe!
@Mimi84
Diese kleinen Insekten sind nützlich; Springschwänze, Asseln (sind eigentlich Krebstiere), etc.
In naturgetreuen Formikarien sogar ein absolutes Muss. Sie sorgen für "Sauberkeit" im Becken (Schimmel). Es ist regelrecht ein kleines Öko-System.
Für mich ist diese Form der Haltung die artgerechteste.
Herzlichen dank für deine Mühe!
@Mimi84
Diese kleinen Insekten sind nützlich; Springschwänze, Asseln (sind eigentlich Krebstiere), etc.
In naturgetreuen Formikarien sogar ein absolutes Muss. Sie sorgen für "Sauberkeit" im Becken (Schimmel). Es ist regelrecht ein kleines Öko-System.
Für mich ist diese Form der Haltung die artgerechteste.
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#7 AW: Wohnzimmerwald - Fotos
So, so na das habe ich nicht gewusst. Ich denke immer das ich meine Ameisen damit schaden könnte.
- Serroth
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#8 AW: Wohnzimmerwald - Fotos
Ich teile deine Ansicht, Akku.
Das gesammelte Substrat habe ich trotzdem gründlich nach größeren Jägern wie zB. Spinnen und Skolopender durchsucht. Sicher sein, dass das Becken nun Schädlingsfrei ist, kann man nicht. Aber das Risiko gehe ich ein, schließlich leben die Ameisen draußen in einer noch gefährlicheren Welt.
Asseln wurden nicht aussortiert. Habe sogar zwei Rollasseln ausmachen können; sind putzige Dinger. Regenwürmer einzusetzen stand auch im Raum. Jedoch ist der Erdanteil dafür wahrscheinlich zu gering. Gestern Abend sah ich einen Schneider in der Arena. Er bleibt auch drin und wird ggf. zur ersten frischen Mahlzeit.
MfG!
Serroth
Das gesammelte Substrat habe ich trotzdem gründlich nach größeren Jägern wie zB. Spinnen und Skolopender durchsucht. Sicher sein, dass das Becken nun Schädlingsfrei ist, kann man nicht. Aber das Risiko gehe ich ein, schließlich leben die Ameisen draußen in einer noch gefährlicheren Welt.
Asseln wurden nicht aussortiert. Habe sogar zwei Rollasseln ausmachen können; sind putzige Dinger. Regenwürmer einzusetzen stand auch im Raum. Jedoch ist der Erdanteil dafür wahrscheinlich zu gering. Gestern Abend sah ich einen Schneider in der Arena. Er bleibt auch drin und wird ggf. zur ersten frischen Mahlzeit.
MfG!
Serroth