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Neuling mit Camponotus herculeanus

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Graureiher
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#1 Neuling mit Camponotus herculeanus

Beitrag von Graureiher » 22. Juni 2010, 10:59

[font=Arial]Hallo zusammen,[/font]

[font=Arial]jetzt hat es mich auch erwischt. Neugierig geworden bin ich durch meinen Sohn, der seit zwei Jahren eine Kolonie Myrmica rubra hat. Endgültig überzeugt war ich nach einem Besuch der Ameisenabteilung im Berliner Aquarium. Vor 2 Wochen war ich wieder in Berlin und habe mir im Antstore das Starterset M und eine Kolonie Camponotus herculeanus zugelegt. [/font]

[font=Arial]Die Farm ist mit einer Korkplatte bestückt, welche ich mit einem kurzen Gang und einer Kammer versehen habe. Diese ist beidseitig mit roter Folie abgedeckt. Die Arena habe ich zunächst nicht angeschlossen um zu verhindern, daß die Kolonie hierher zieht.[/font]

[font=Arial]Den Transport hat die Kolonie anscheinend gut vertragen. Das Reagenzglas habe ich mit einem 5cm langen Stück grünem Aquarienschlauch an die Farm gesteckt. Nach wenigen Stunden wurde zunächst in das Schlauchstück und später in den Aluminiumstutzen an der Farm gezogen. Dort sitzen sie jetzt seit 4 Tagen! Einzelne Arbeiterinnen inspizieren immer mal wieder die Kammer in der Korkplatte, wo sie auch schon mal über Nacht bleiben. Ansonsten keinerlei Aktivitäten. Zuckerwasser und Proteingel werden scheinbar ignoriert. [/font]

[font=Arial]Erkundungsausflüge in das Korknest waren nur selten zu beobachten. Nachdem sich die Kolonie komplett in den Alustutzen zurückgezogen hatte, habe ich das grüne Schlauchstück entfernt und das Nest mit klarem Schlauch mit der Arena verbunden. Sofort lugte eine Arbeiterin neugierig aus dem Stutzen. Innerhalb weniger Minuten war sie dann mit zwei weiteren schon in der Arena und inspizierte gründlich die Einrichtung. Kurze Zeit später machte sich der Rest incl. Königin auf den Weg in die Arena. Das sah schon fast nach einer Flucht aus. Anscheinend mögen sie das Korknest nicht sonderlich. Gleichzeitig fingen die drei an, Rindenstückchen aus der Arena in den Schlauch zu schaffen. Dieses war nicht einfach, das Loch in dem Gummistopfen ist relativ klein. An dieser Engstelle kam die Königin auch nicht weiter. Gestern habe ich den Stopfen durch einen selbstgefertigten mit 8mm Innendurchmesser, so wie der Alustutzen, ersetzt. [/font]

[font=Arial]Derzeit hält sich die gesamte Kolonie samt Brut und einigen Rindenstückchen im Schlauch auf. Es scheint als könnten sie sich noch nicht entscheiden, wo sie nun hin wollen. Nachdem ich hier im Forum aber gelesen habe, das solche Umzüge schon mal etwas länger auf sich warten lassen hoffe ich, daß sich auch bei mir noch etwas tut.[/font]

[font=Arial]Frage zum Korknest[/font][font=Arial] da ich hierzu über die Suche-Funktion nichts Konkretes gefunden habe: Der Innenabstand der Glasplatten beträgt 12mm, die Dicke der Presskorkplatte beträgt 10mm. Sollte die Korkplatte an einer der Glasscheiben anliegen, damit die Ameisen auf der anderen Seite 2mm Platz zum krabbeln haben? Oder ist es egal? [/font]

[font=Arial]Mache ich irgendeinen Anfängerfehler oder ist das Verhalten nach eurer Erfahrung normal?[/font]

[font=Arial]Danke für eure Tips![/font]

[font=Arial]Gruß, Berndt[/font]
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schadewald
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#2 AW: Neuling mit Camponotus herculeanus

Beitrag von schadewald » 22. Juni 2010, 12:39

Mit der Korkplatte ist das so eine Sache, es kann sein, das eier oder Larven später in die Zwischenräume fallen und von den Arbeiterinnen nicht mehr erreicht werden und schlichtweg vergammeln. Wenn schon ein Gang vorhanden ist, würde ich es eher so einrichten, dass die Korkplatte mit dem Glas abschließt.



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snuff
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#3 AW: Neuling mit Camponotus herculeanus

Beitrag von snuff » 22. Juni 2010, 12:46

Der Spalt zwischen Korknest und Glas ist nur dann gefährlich wenn er zu eng für die Ameisen ist, aber groß genug für die Brut.
Wenn er groß genug ist für die Ameisen liegt es bei dir, ob dir gefällt wenn sie zwischen Nest und Glasplatte rumkrabbeln. Ist er zu eng für die Ameisen, aber groß genug für Brut, solltest du den Spalt schließen. Dünne Korkplatte würde sich ja anbieten.

Was das Verhalten deiner Ameisen angeht würde ich mir keine großen Sorgen machen, 4 Tage ist ja noch nicht sehr lange.



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#4 AW: Neuling mit Camponotus herculeanus

Beitrag von Intro » 22. Juni 2010, 13:22

Meine Camponotus ligniperdus haben das gleiche Verhalten gezeigt. Leider muss ich dich ein wenig enttäuschen. Meine Kolonie ist immer im Schlauch geblieben. Warum wusste ich auch nicht. Ich hatte eine Farm. An deiner Stelle würde ich den Schlauch mit roter Folie umwickeln.



Graureiher
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#5 AW: Neuling mit Camponotus herculeanus

Beitrag von Graureiher » 22. Juni 2010, 14:43

Entschuldigung, bin in die copy+paste-Falle getappt! Es sind tatsächlich schon 14 Tage. Hab´s korrigiert, siehe oben.


Gruß, Berndt

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Graureiher
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#6 AW: Neuling mit Camponotus herculeanus

Beitrag von Graureiher » 6. Juli 2010, 11:20

Hallo zusammen,

nun sind es 4 Wochen, seit meine 10 Untermieter bei mir wohnen. Viel getan hat sich nicht, außer das Ihre "Majestät" vor ein paar Tage wieder zurück in den Alustutzen an der Farm gezogen ist :fluchen:. Der Rest der Meute schleppt hin und wieder die Eier und 2 Puppen im Schlauch hin und her. 2 Arbeiterinnen inspizieren immer mal wieder die Arena. Bei der Futteraufnahme habe ich sie noch nicht "erwischt", das machen sie wohl lieber heimlich. Allerdings waren eine kleine Spinne und eine größere Mücke, im Abstand von drei Tagen, plötzlich verschwunden. Beine und Flügel habe ich später wiedergefunden. Ein paar Fliegen wurden verschmäht. Am Honigwasser habe ich sie auch noch nicht beobachten können.

Frage: Wie oft braucht die Truppe Futter bzw. woran merke ich eigentlich, daß sie Hunger haben?


Gruß, Berndt

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syafon
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#7 AW: Neuling mit Camponotus herculeanus

Beitrag von syafon » 6. Juli 2010, 12:48

Graureiher hat geschrieben:Frage: Wie oft braucht die Truppe Futter bzw. woran merke ich eigentlich, daß sie Hunger haben?


Hallo Graureiher!

Dass die Tiere in den Schlauch ziehen ist denke ich nichts allzu ungewöhnliches. Das passiert öfter, das bedeutet nur, dass sie sich im Schlauch derzeit einfach wohler fühlen (oder beim Alustutzen). Dafür kann es mehrere mögliche Gründe geben. Da sie allerdings Futter annehmen und kein Arbeitersterben vorliegt, würde ich mir keine großen Sorgen machen, die ziehen dann schon wieder um, wenn es ihnen zu eng wird.
Wie oft befeuchtest du das Nest und wie? (\\edit: Rotmilan hat Recht, 12 mm Plattenabstand erscheint wirklich etwas wenig.)

Dass sie Futter brauchen merkst du normal an der Außenaktivität. Je dringender sie Futter brauchen, umso mehr Arbeiterinnen werden auf die Suche gehen. Eine Kolonie dieser Größe braucht nicht sehr viel, meine Mädls kommen auch gern mal 3-4 Tage ohne Futter aus (kommt in der Natur nicht so selten vor, dass mal wenig Futter da ist). Wenn sie zu lange nicht gefüttert werden, dann werden sie irgendwann versuchen auszubrechen um etwas zu finden. Kleine Kolonien gehen hauptsächlich auf Futtersuche, wenn es dunkel ist, da eine kleine Kolonie in der Natur sehr angreifbar ist (Die wissen ja nicht, dass ihnen bei dir nichts passiert ^^).

Ist ständig Futter da, werden sie nur in der Dunkelheit rauskommen, finden sie was, können sie es lange genug speichern um bis zur nächsten Dämmerung auszukommen (und noch länger).

Es reicht eigentlich, wenn du ihnen alle 2 Tage eine Fliege reinlegst, am besten eine, die sie ins Nest eintragen können, dann können sie im Schutze des Nests die Fliege verwerten, so fühlen sie sich am sicheresten.
Ähnlich verhält es sich mit den Kohlenhydraten. Sie füllen immer mal wieder ihre Sozialmägen auf, beim Honigwasser wirst du sie noch längere Zeit eher selten beobachten können (Sollte aber immer ein wenig vorhanden sein). ;)

Ich hoffe, das beantwortet deine Frage!?

lg
syafon


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Rotmilan
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#8 AW: Neuling mit Camponotus herculeanus

Beitrag von Rotmilan » 6. Juli 2010, 13:10

10mm Plattenabstand, bist du dir da sicher? Bei so einer großen Art könnte das zumindest der Gyne zu eng sein, ich bin mir auch nicht sicher, aber hatte mal mit Merkur ein angeregtes Gespräch über eine Haltung von Camponotus ligniperda und da haben wir uns auf 16-18mm eingeschossen.
War die Gyne schon in der Kammer?
Ansonsten klingt dein Einstieg ganz gut.


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Halter von einer selber gefundenen Themnothorax sp. bzw. Leptothorax sp.- Kolonie, sie umfasst ca. 70 Mädels

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