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Messor barbarus Gemeinschaftsbecken mal anders!

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Tolga
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#1 Messor barbarus Gemeinschaftsbecken mal anders!

Beitrag von Tolga » 9. September 2010, 21:36

Hallo liebe Ameisenfreunde :D!

Ich habe ca 2 Wochen meine ~50 Köpfige Messor Barbarus Kolonie.
Sie leben in meinen kleinen Ytong mit 3 Kammern und nutzen 2 davon als Körnerkammer und 1 als Brutkammer.
Ich habe eine 3W Heizmatte seitlich am Ytong angebracht, damit wenn es ihnen durch den direkten Kontakt zu warm seien sollte sie eine beliebige Stelle im Nest aufsuchen können.
An der Wärmsten Stelle von 28°C lagern sie meistens die Brut.
Alles in allem machen sie einen guten Eindruck.
Ich füttere sie mit ca. 30 verschiedensten Körnersorten. Einige knacke ich einige lasse ich ungeknackt, sie tragen jedoch alles rein ins Nest :D
Soviel zu meinem Setup.

Jetzt zum eigentlichen Thema:

Ich füttere sie bis jetzt hauptsächlich mit zerschnittenden Mehlwürmern und mit toten microheimchen. Zusätzlichen fange ich noch gelegentlich Fruchfliegen, Fliegen, Kellerasseln, Spinnen etc. halt alles was man so zwischen die Finger bekommt. Ich koche nie ab, kontrolliere jedoch grob auf Milben. Alles wird gut angenommen.

Vor 3 Tagen wollte ich meinen Messor ein paar Microheimchen aus der Box mit der Pinzette fangen, die Box hielt ich jedoch diesmal über der Arena damit nicht wieder wenn einige Heimchen entwischen sie im Zimmer verschwinden. Die Folge davon war das ca 8-10 Heimchen ungewollt lebend in der Arena landeten.

Die nächsten zwei Tage konnte ich immer mal wieder die Heimchen sehen wie sie ab und zu aus ihren Verstecken herauskahmen und etwas Futter suchten. Sie aßen immer von dem Müllhaufen meiner Barbarus, welcher in einer Ecke des Arena angelegt wurde und hielten sich auch oft dort auf.
Neben den Ameisen fand ich es interessant den Heimchen zuzuschauen und beshcloß noch einige in die Arena zu setzen da zufällige Begegnungen mit Ameisen keine Folgen hatten, außer ab und zu en kleinen Schreck für die Ameise :D

Letztendlich sieht es so aus da jetzt neben meinen Ameisen auch noch ca 40 Microheimchen und 5 große Mehlwürmer in den Müllhaufen der Ameisen leben. =D
Ameisen, Microheimchen und Mehlwürmer scheinen sich gegenseitig nicht zu stören und es macht wirklich spaß den Mehlwürmern beim herumkrabbeln und eingraben zuzugucken.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Auf wunsch mache ich einige Bilder.

Lob und konstruktive Kritik gewünscht!

LG,

Tolga



Gast
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#2 AW: Messor barbarus Gemeinschaftsbecker mal anders!

Beitrag von Gast » 9. September 2010, 21:49

Sehr gute Idee, 40 Heimchen gegen 50 Messor barbarus antreten zu lassen.

Ich würde sie an deiner Stelle sofort rausnehmen. Heimchen töten, wenn sie größer werden und Hunger haben, nicht nur sich gegenseitig, sondern auch problemlos diese Herrschaften

http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Winkelspinne

Eigentlich wollte ich die Winkelspinne mit einem Heimchen füttern, aber es hat statt dessen die Spinne gefressen.

Da werden einzelne Ameisen ein Kinderspiel.



Tolga
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#3 AW: Messor barbarus Gemeinschaftsbecker mal anders!

Beitrag von Tolga » 9. September 2010, 21:55

Es sind Microheimchen, meine messor sind in der Regel alle doppelt so groß. Die Microheimchen machen nicht auf mich den eindruck als könnten sie es mit meinen Messor aufnehmen :nono:

Wenn die Microheimchen zu einer gefahr heranwachsen sollten könnte ich sie ohne Probleme entfernen.

Peace!



Gast
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#4 AW: Messor barbarus Gemeinschaftsbecker mal anders!

Beitrag von Gast » 9. September 2010, 22:02

Ich sage ja auch wenn sie größer werden. Was durch Nahrungsaufnahme unweigerlich passiert. Auf jeden Fall keine gute Idee.



Tolga
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#5 AW: Messor barbarus Gemeinschaftsbecker mal anders!

Beitrag von Tolga » 9. September 2010, 22:06

Ach, bevor sie so groß sind dass sie gefährlich werden könnten habe ich die eh schon alle verfüttert.
Ein Vorteil in der Arenahaltung von Microheimchen ist das man jeh nach Bedarf einfach ein paar mit der Pinzette tötet.

Glaub mir, wenn das potentielle Wachstum die einzige Gefahr ist, dann ist es kein Problem. Ich könnte die Heimchen auch ohne weiteres entfernen, sie haben nicht so große Versteckmöglichkeiten.

Und das Verhalten der Mehlwürmer und Heimchen ist wirklich interessant zu beobachten. Sie sind ständig am fressen und herumlaufen.

Peace!



Sahal
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#6 AW: Messor barbarus Gemeinschaftsbecker mal anders!

Beitrag von Sahal » 9. September 2010, 22:24

Hola,
Heimchen (Acheta domesticus) sind Drecksviecher und gehören evolutionär verboten! :matrix:

Microheimchen, also Jungtiere, entwickeln sich ruckzuck zu geschlechtsreifen A. domesticus, und hungrige A. domesticus auf dem Weg dahin werden wie Raubtiere alles fressen, was irgendwie überwältigt werden kann. A. domesticus sind schnell und wendig genug, um auch Ameisen ausweichen zu können, nachdem deren Brut gefressen wurde!

Hast Du erst geschlechtsreife A. domesticus, wird es richtig lustig und die Brut des Teufels kann als staubfeine Invasion Dein Zimmer bevölkern!
Sie gelten als Hausschädlinge und sind nur mit großem Aufwand wieder aus der Wohnung zu entfernen, vor allem sind sie auch Winterfest... ganz abgesehen von der Höllenrandale des Nachts!
Als Futtertiere würde ich daher niemals A. domesticus verwenden!

Der intelligente Designer (Kretinismus) hat aber gleich Ersatz geschaffen: Gryllus bimaculatus (Zweifleckgrille, Mittelmeergrille).
Diese sind etwas harmloser als A. domesticus, ähnlich agil, hübscher und gelten nicht als Hausschädlinge!

Gegen die Tenebrio-Larven ist nichts einzuwenden... außer:
mir hat eine ins Nest eingedrungene Tenebrio-Larvae ein kleines Volk Messor structor zerlegt und die Arbeiterinnen von 50 auf knapp 10 zerhäckselt.
Immerhin hatte sich das faule Pack endlich mal bewegt, nachdem es wochenlang nutzlos herumgammelte.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Stichlasser
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#7 AW: Messor barbarus Gemeinschaftsbecker mal anders!

Beitrag von Stichlasser » 9. September 2010, 22:57

Zu Sahals Post habe ich im Internet was gefunden:

Hallo Peter

Entweder man schafft sich eine Katze an- oder man erfreut sich an einer Heimchenplage Bild

Im Ernst:
Ich hatte letztes Jahr eine Heimchenplage in meiner Wohnung.

Auslöser dafür war die Aufzucht meiner Chamäleonnachzuchten- mit Microheimchen. Diese 2-4 mm großen Heimchen kamen durch jede Ritze aus den Terrarien (Lüftungsgitter etc.).
Nach einiger Zeit hatte ich in der Wohnung und in jedem Terrarium- auch in Becken wo ich nie Heimchen gefüttert hatte- massenweise Heimchen jeder Größe.
Zur Vermehrung reichen den Tierchen Zimmerpflanzentöpfe mit Erde (feucht- warm) bevorzugt- die etwas wärmer stehen (neben elektrischen Anlagen oder der Heizung oder eben in Terrarien).

Besonders nervtötend ist das laute und ständige Zirpen der geschlechtsreifen Männchen (hatte 18 Stunden täglich durchgehend Beschallung)- besonders gern aus unzugänglichen Stellen (hinter der Holzvertäfelung, Schränken, Terrarienrückwänden.. etc.)
- dass sogar durch die geschlossenen Zimmertüren zu hören war.

Zuerst versuchte ich einige diverse ungiftige Fallen aus, spielte mit den Gedanken Hausgeckos in die Wohnung auszusetzten, hab jede Hausspinne persönlich willkommen geheissen (obwohl ich Spinnen nicht mag), tötete jedes von mir erwischte Insekt (hab nachts stundenlang Heimchen gejagt)- und bekam so die Lage einfach nicht in den Griff.. !

Als dann bei meinen über mir wohnenden Nachbarn- in der Wohnung ein Heimchen gesichtet wurde- habe ich radikal Insektengiftköder ausgelegt und auch mit Insektenspray gesprüht.
Bei den Terrarien bei denen es möglich war, hab ich die ganze Einrichtung rausgenommen und dann jedes Heimchen entfernt.

Trotzdem sind diese Tierchen sehr anhänglich- sogar heute noch haben ich (trotz radikaler Vernichtung) noch einzelne Sänger in diversen Terrarien (grad gestern wieder eines) - obwohl ich diese Insekten schon seit 1 Jahr nicht mehr verfüttere.

Was ich damit sagen will:
Nimms nicht auf die leichte Schulter- mach gleich etwas dagegen- solange es nur einzelne Tierchen sind!

Bei wenigen freilaufenden Heimchen sind die im Handel erhältlichen Klebefallen recht brauchbar.

@ Babs
Hab schon von mehreren Leuten gehört, dass Katzen sehr gern Heimchen jagen und auch fressen- und so eine Plage gar nicht aufkommen lassen... Bild

LG
Gitti


http://www.zierfischforum.at/heimchen-plage-t7794.html


Auf Wikipedia ist das Heimchen nicht als Hausschädling gelistet (wollte natürlich Sahal gleich tod-flamen ;) ), was mich eigentlich auch nicht gewundert hat, was soll an denen auch schädlich sein. Dann habe ich mich etwas eingelesen, die imho wichtigsten Infos zu den kleinen Grillen Wiki: Heimchen:


- die Microheimchen sind extrem klein und können dadurch schnell entkommen

- Entwicklung dauert zwischen 87 und 126 Tagen (Temperatur abhängig)

- Häuser/Wohnung bieten gute Lebensbedingungen (Temperatur, Nahrungsangebot)

- die Vermehrung kann sehr schnell von statten gehen (bis zu 2600 Eier)

- die "Plage" besteht aus den penetranten Tönen der Männchen (und natürlich dem Ekelfaktor, wenn das für jemanden eine Rollte spielt) Heimchen-Sound

- Bekämpfung durch Fallen, jagende Tiere (Geckos), Gifte





Ich hatte in meiner letzten Wohnung (Altbau) Mäuse. Generell hatte ich immer gesagt, sowas macht mir nichts aus. Aber nachts hört man die Viehcher in den Wänden schaben, überall liegt Kacke etc. Auf entflohene Heimchen hätte ich bestimmt keinen Bock ...



Tolga
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#8 AW: Messor barbarus Gemeinschaftsbecker mal anders!

Beitrag von Tolga » 10. September 2010, 00:05

Gut das wir in einem Neubau wohnen und die Mikroheimchen bis jetzt alle in der kleinen übersichtlichen Arena gelandet sind.

Ich habe schon 2 Jahre Gottesanbeterinen, welche natürlich auch Heimchen fressen. Die adulten Gottesanbeterinen brauchen natürlich die größeren Heimchen, vor ca. 1 jahr sind mir mal ein paar entkommen. Das Zirpen war wirklich nervig. Jedoch gibts bei mir nicht zu viele Versteckmöglichkeiten.

LG,

Tolga



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