Überfütterung - zu viel Futter für Ameisen

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
adiuvare
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#1 Überfütterung - zu viel Futter für Ameisen

Beitrag von adiuvare » 4. Oktober 2010, 12:55

Hallo,

habe seit einigen Wochen eine Kolonie "Myrmica rubra".
Eine Frage die ich bisher im Netz als unbeantwortet sehe ist:

Kann ich Ameisen überfüttern? Wissen die Kleinen wie viel sie brauchen?
Wie viel füttert man einer jungen Kolonie? Ich schätze meinen Bestand auf 50-100 Tierchen.

Ich habe heute (nach dem WE) 5 oder 6 winzige Mehlwürmer gefüttert.
Die sind mittlerweile alle abtransportiert. :)

Besten Dank,
Gerald

PS: ist das Pflicht eins von den bekloppten Smileys einzuarbeiten?! : D .. Dann wähle ich jenes: :drink:



Imago
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#2 AW: Überfütterung - zu viel Futter für Ameisen

Beitrag von Imago » 4. Oktober 2010, 13:01

Hallo adiuvare!

Ameisen kannst Du nicht überfüttern. Sie nehmen sich ihren, den benötigten Teil und verschwinden im Nest, bis sie wieder Nahrung benötigen.

Zuviel angebotene Nahrung wird gerne mit Erde etc. bedeckt.

Wasser, wie Kohlenhydrate und Proteine würde ich immer anbieten, lieber zu viel als zu wenig. Alles alle zwei Tage wechseln, damit kein Schimmel entsteht und sich auch kein "Ungeziefer" ansiedelt.

Jepp es ist Pflicht einen Smiley in jedem Beitrag zu verbauen:huh:
:D

Juchuu erster!!!!

LG Imago



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Scarvia Ny-Mand
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#3 AW: Überfütterung - zu viel Futter für Ameisen

Beitrag von Scarvia Ny-Mand » 4. Oktober 2010, 13:02

Hallo,

im Normalfall schleppen sie alles was sie tragen können ins Nest, teilweise auch, wenn sie gerade keinen Hunger haben.
Prinzipiell sind sie natürlich eher im Nest wenn alls Bedürfnisse gestillt sind (warum den Gefahren draußen aussetzen, wenn man nichts brauch? ) aber ein paar (je nach Koloniegröße verschieden) Kundschafterinnen sind meist trotzdem unterwegs und die nehmen sowas dann gerne mit, als Vorrat.

In der Natur ist es natürlich schwerer regelmäßig tote Insekten zu finden, daher nehmen sie dort gerne was sie finden können und legen eine Vorrat an, falls mal sonst nichts gefunden werden kann.

Problem in der Haltung kann sein, dass sie viel eintragen was sie nich verzehren und die Tierleichen dann anfangen im Nest zu schimmeln.
Es empfiehlt sich also ein bisschen drauf zu achten was sie so verbrauchen oder noch im Nest haben. Eine Fliege zB wird von meinen Ameisen eigentlich immer ins Nest gezogen, verbraucht wirds aber nicht immer sofort.

Liebe Grüße
Scarvia

(Hier der bekloppte Smilie meiner Wahl: :bananadancer: :p )



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eastgate
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#4 AW: Überfütterung - zu viel Futter für Ameisen

Beitrag von eastgate » 4. Oktober 2010, 13:02

Hallo adiuvare,

bei Ameisen braucht man echt keine Angst haben, dass man sie überfüttert.
Anders als bei Katzen, Hunden und co. können Ameisen nicht übergewichtig oder fettleibig werden. Wenn sie Futter aufnehmen speichern sie überflüssiges einfach nur im Sozialmagen. Auch im Gewebe wird im begrenzten Maß Energie gespeichert. Aber so oder so: Ameisen können sich nicht überfüttern.

Übrigens heißt es: Myrmica rubra.
Der Gattungsname, wie z.B. Myrmica, Lasius oder Camponotus, wird immer groß geschrieben. Der Artname, wie z.B. rubra, niger oder ligniperdus, wird immer klein geschrieben.

PS: ist das Pflicht eins von den bekloppten Smileys einzuarbeiten?! : D .. Dann wähle ich jenes
Ist keine Pflicht, lass es lieber ;-)

Gruß

eastgate



adiuvare
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#5 AW: Überfütterung - zu viel Futter für Ameisen

Beitrag von adiuvare » 4. Oktober 2010, 14:17

bestens! Danke für die schnellen Antworten..

--> :clap:



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Stiko
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#6 AW: Überfütterung - zu viel Futter für Ameisen

Beitrag von Stiko » 10. Oktober 2010, 08:06

Das Thema finde ich passend zu meiner Frage.
Ich habe seit 1 Woche eine Camponotus albosparus Kolonie.
Alle sind innerhalb weniger Std aus dem Behälter raus und haben innerhalb 3Tage rund 70cm Gänge gebudelt und sind umgezogen. In den 3Tagen haben die insgesamt 6Mehlwürmer gefressen, bzw. komplett ausgehöhlt.
Seit dem Umzug ist Ruhe in dem Becken. Die Ameisen liegen faul in ihren Gängen und wollen sich einfach nicht bewegen. Ganz selten kommt mal eine raus, erkundet die Gegend und das wars. Selbst neue Mehlwürmer bekommen nur selten mal einen Besuch. Ich habe 4Tage nix gefüttert und es besteht immer noch kein Interesse meiner 35er Kolonie. Es gibt 2 Majore und die Königin ist auf jeden fall am leben. Tote gibts auch keine.
Habe ich die zu sehr gemästet, das die jetzt einfach nix mehr brauchen?
Wie lang kann der Zustand anhalten, bzw. wie lange kann eine so kleine Kolonie die Reserven aufrecht erhalten?
Meine Pheidole sind dagegen viel aktiver. So ein faules Verhalten ist mir da noch nie unter gekommen.
Bei den Pheidole sind ja die Soldaten der Koloniemagen. Da die Camponotus nur 2Majore hat ist das schon recht wenig als Speicher. Oder speichern alle arbeiterinnen bei den Camponoitus die Nahrung?

Hier mal ein Bild, wie die Königin ihr neues Nest bezieht.
Bild



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Scarvia Ny-Mand
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#7 AW: Überfütterung - zu viel Futter für Ameisen

Beitrag von Scarvia Ny-Mand » 10. Oktober 2010, 17:16

Sind die Gaster der Arbeiterinnen denn noch prall gefüllt?
Ich selbst war auch einige Male überrascht wie sehr die doch manchmal noch gefüllt sind, obwohl es mehrere Tage keinen Nachschub gab (bei Lasius niger). :O
In wie fern nur die Majore Nahrungs speichern kann ich dir nicht sagen. Aber ich würde nicht von den Soldaten einer Art auf die Majore anderer Arten schließen. ^^
Da muss aber jemand was zu sagen, der sich mit dieser Art auskennt.
Schau einfach mal sowohl bei den Majoren als auch den restlichen Tieren, wie prall die Gaster ist. :)

Prinzipiell ist im Nest bleiben aber tatsächlich eher positiv anzusehen:
Die kleinen haben alles was sie brauchen und begeben sich daher nicht unnötig in Gefahr.

Ansonsten helfen vielleicht weitere Haltungsparameter hier das Problem einzugrenzen. Vielleicht stimmt ja irgendwas in der Arena nicht, so dass sie ungerne rausgehen?



Imago
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#8 AW: Überfütterung - zu viel Futter für Ameisen

Beitrag von Imago » 11. Oktober 2010, 11:47

Hi!
Camponotus Arten verfügen über einen großen Kropf. Trophallaxis ist bei dieser Gattung sehr ausgeprägt. Die Tiere kommen, wenn nötig lange ohne Proteine aus, ist natürlich abhängig vom Brutstatus, welcher aber bei Verzicht auf Proteine, einfach stagniert.

Die Tiere ansich, sind nicht zwangsläufig darauf angewiesen.

Bei Kohlenhydraten und Wasser sieht das anders aus.

Die Tiere verlassen bei Bedarf auf alle Fälle das Nest und furagieren nach dem was sie brauchen.

Woher stammt diese Kolonie?
Kann keine Händerlangaben finden.
Dann gehe ich von Asien aus. Nur Asien hat schon ein paar Breitengrade! Jetzt weiß man natürlich nicht, aus welcher Gegend die Kolonie stammt, das wäre mal interessant zu wissen als Halter.

Denn nur weil beim Händler:

Winterruhe nein


steht, muss das noch lange nicht zwangsläufig so sein.

Da würde ich Deiner Stelle mal nachhaken!

Vielleicht haben sie auch gerade keinen Bedarf. Bei kleinen Kolonien passiert alles auffällig in Schüben, da gibt es noch Intervalle.

Brut Schübe, furagieren nach Nahrung etc.

Bei großen Kolonien fallen die Intervalle weg. Es wird stetig nach Nahrung furagiert, es gibt immer Arbeiterinnen die furagieren.

Evtl. steckt Dein Volk auch nur in einem "Intervall"!

Sie haben Proteine angenommen was schon mal gut ist.

Wie sieht denn der Brutstatus aus, dieser gibt aufschluss über den aktuellen und zukünftigen Bedarf der Kolonie.

LG Imago



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