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Farmbecken - wenig Platz und maximale Platzausbeute

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Stiko
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#1 Farmbecken - wenig Platz und maximale Platzausbeute

Beitrag von Stiko » 15. Oktober 2010, 16:09

Ich habe mal meine Anleitung aus einem anderen Forum von vor ein paar Monaten in dieses Forum ĂŒbertragen.


Die Idee , eine Farm in eine Arena zu bauen lieferte mir der Antstore selbst. Dieser verkauft sogenannte Farmbecken.
Der Antstore macht sowas auch als Spezialanfertigung, aber als ich den Nanocube mit der gewölbten Scheibe sah, konnte ich nicht widerstehen.
Also habe ich gebastelt und basteln lassen.

Angefangen habe ich mit einer Zeichnung, welche ich mit dem Windows Paint erstellt habe.

Bild

Kosten: 4Tage TĂŒftelzeit

Dann lief ich zufÀllig in einem Baumarkt in so eine Aquariumabteilung und sah einen sogenannten NANO-CUBE (L/B/T = 30x35x30 Glasdicke = 6mm).
Das sind die Aquarien, die derzeit irgendwie grad im Kommen sind, da diese vorne nicht geklebt sind und gewölbte Scheiben haben.
Kosten = 40 Euro.
Bild

Nun begab ich mich in eine Glaserei, welche sich bereit erklĂ€rte, mich in meinem Projekt zu unterstĂŒtzen. War garnicht so leicht.
Dieser Klebte mir 3 Glasplatten mit 25cm Höhe ein, welche 4mm stark sind. Der Abstand betrÀgt genau 1cm zur Aussenseite. ZusÀtzlich bohrte er mir noch ein 5mm Loch zur BewÀsserung in
den mittleren Farmbereich.
Kosten: 3Platten = 25 euro. Arbeitszeit fĂŒr Schneiden, Kleben, Silkonverdichten und bohren = 75 Euro/1,5 Std.

So sah es aus, als es daheim angekommen ist.
Bild

Zeitgleich kam das Antstorepaket nach nur 2Tagen bei mir daheim an.
3Kg weisse Sand-Lehm-Mischung, Silikondichtband, Stopfen 3-8mm, Seramis 200g, Schwarzes Thermometer/Hygrometer, 0.2mm Dichtnetz
Kosten: = 50 euro

Dann ging ich erst mal in meinen Örtlichen Baumarkt und baute einen Deckel aus einer Plexiglasscheibe, welche die mir zugeschnitten haben.
Der Deckel ist 31,3cm gross. Am untersten Rand 6mm Silikondichtband als Verrutschschutz und dann 65mm Löcher rein gemacht und mit dem Antstore 0,2mm Synthetikgitter
gesichert. Als Griff habe ich einen TĂŒrstopper auf den Deckel geschraubt, welcher durch sein Gewicht von 50g auch als Deckelschutz dient.
FĂŒr den Boden liess ich mir ein Brett 30x30cm zuschneiden und umklebte das mit Kantenleimer mit einem BĂŒgeleisen.
Kosten: Plexiglas und TĂŒrstopper als Deckelgewicht = 23Euro

In Ebay fand ich dann noch einen Drehteller fĂŒr TV-GerĂ€te fĂŒr einen sagenhaften Preis von 5Euro inklusive Versand

Alles befĂŒllt, aufgestellt und Deckel drauf gesetzt sah dann so aus. Ab da brach bei mir Euphorie aus.
Bild

Nun ging ich wieder in den Baumarkt mit der Aquarienabteilung und fand diese wunderschöne Steinskulptur, welche wie fĂŒr mein Becken
extra hergestellt wirkte. Dann kaufte ich noch einen Futternapf, welcher dann als TrÀnke und Luftbefeuchter dient und eine Plastikpflanze, welche als Laufsteg dienen soll.
Kosten: = 35 Euro

Daheim angekommen klebte ich von der Steinskulptur alle Löcher mit Heisskleber zu und befestigte die Plastikpflanze auch so an die Spitze.
Der Fuss der Pflanze wurde so gesÀgt, das dieser als Halter in den Farmplattenabstand passt.
Nun ist mein Becken endlich fertig und bezugsbereit und das ist mein Stolz von 3 Wochen Arbeit.
Bild

Als Beleuchtung dient eine Arcadia ArcPod Terrarium Lampe mit 9W. Am Halter der Lampe ist noch ein PC-LĂŒfter montiert, welcher ĂŒber ein 3V Netzteil ganz leise per Zeitschaltuhr
alle 45min, fĂŒr 15 eine Luftzirkulation herstellt. Da ich im Wohnzimmer Altbau eine Luftfeuchte von 23% habe, wĂŒrde eine DauerbelĂŒftung die Luftfeuchtigkeit unter 30% treiben.
Kosten: = 49 Euro

Kosten gesamt = 302 Euro. Bin selbst grad erschrocken. So schnell ist die Kohle weg. Bild
Das Ergebnis wirkt echt schön und meine Pheidole werden hoffentlich mit mir lange Freude dran haben.
Von der Planung bis zur Fertigstellung vergingen 2Monate.
Das Becken ist nur 30x35x30cm gross und hat aber eine FarmflÀche von 88x25x1cm. Das ist perfekte Platzausbeute auf kleinstem Raum.
Dank des Drehtellers können die Ameisen bauen, wo sie wollen und ich kann immer und so gut wie ĂŒberall ins Nest schaun.
Update heute:
Nach dem Umzug in dieses Becken begann das Disaster.
Der weisse Sand riss tiefe Spalten in die Farm, was danach sehr unschön aussah.
Da ich den Sand nicht gut genug durchnÀsst hatte, sind einige Arbeiterinnen an der extrem staubigen Konsistenz direkt gestorben.
Dann hatte ich nicht gewusst, das Glaser zur Verarbeitung und Bohrung von Glas gewisse Chemikalien (SpĂŒlmittel und Petrolieum) verwenden.

Da ich vor lauter Freude das Becken gleich befĂŒllt habe, ohne das extra noch einmal krĂ€ftig auszuspĂŒlen und zu reinigen, ist die Kolonie innerhalb von 3 Monaten langsam gestorben.
Das fand ich sehr schade, da diese Kolonie bisher meine schönste war. Diese hatte ich mit wenigen Arbeitern bekommen und auf ĂŒber 250Tiere groß gezogen.

Mittlerweile wohnen seit einem Monat eine Kolonie Camponotus albosparsus im selben Becken.
Diesmal aber frei von Chemikalien

Ich habe mal ein kleines Video gebastelt und hoffe, das ich mit dieser Anlage ein wenig Interesse wecken konnte.



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Carina
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#2 AW: Farmbecken, wenig Platz und maximale Platzausbeute.

Beitrag von Carina » 15. Oktober 2010, 16:36

Hallo Stiko!


Erstmal mein Beileid, wirklich schade um deine Pheidole:furchtbartraurig:



Zum Becken:

Ich finde das Becken ist, auch wenn es nicht sehr naturnah ist, optisch wirklich gelungen. Auch die Idee mit dem Drehteller klingt sehr reizend. Vom Prinzip her gefÀllt mir persönlich deine Variante sogar besser als die von Antstore.

Was mir sofort durch den Kopf schoss, ist, wie du den Farmbereich abdunkelst? Von außen sollte es ja kein Problem darstellen, aber wie machst du das mit der Innenseite?

Ruckelt es sehr wenn du am Drehteller drehst, oder merken die Tiere da gar nichts? Ich finde die Idee nÀmlich genial, aber ich bin mir eben nicht sicher ob es die Kolonie stört. (Dass man da nicht so schnell und oft dreht dass das Formicarium zu Karussell wird ist schon klar:spin2:)

Der Platz im Nest reicht ja sicherlich ziemlich lange, aber die ArenaflĂ€che ist nicht sehr groß. Hat du eine Erweiterung eingeplant, ich sehe nĂ€mlich keine Bohrung?

Insgesamt finde ich dass das Becken aber ganz gut gelungen ist(die BefĂŒllung mit dem braunen Sand finde ich auch viel schöner als mit dem weißen.). Mir wĂ€re es aber zu teuer gewesen.


Myrmica rubra
Camponotus vagus

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Stiko
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#3 AW: Farmbecken - wenig Platz und maximale Platzausbeute

Beitrag von Stiko » 15. Oktober 2010, 21:05

Erstmal mein Beileid, wirklich schade um deine Pheidole
Danke, war echt hart fĂŒr mich. In BĂ€rbels Volk hatte ich echt mein Herzblut gelassen.

Was mir sofort durch den Kopf schoss, ist, wie du den Farmbereich abdunkelst?
Meine Erfahrungen zeigten, das sich meine Ameisen bisher nie an dem Licht der Umgebung gestört hatten. Ich hatte sogar einmal superhelle LED angebracht, um die Ameisen zum Graben in die andere Richtung zu animieren. Ha, die haben mich geschlossen ausgelacht, verspootet und extra in die beleuchtete Richtung gegraben.
Obwohl mein Nest nur 1cm dick ist, schafft es die Königin sich im Sand so zu verstecken, das man die nicht sehen kann. So ist die Natur. Wer nicht gesehen werden will, der baut sich ein dunkles Nest.
Genug Platz habe ich ja geschaffen.
Außerdem ist es mir lieber, wenn die Ameisen auf der Außenseite graben. Dann kann ich nĂ€mlich die Ameisen besser sehen, wenn ich das Becken drehe und aus der NĂ€he besser beobachten.

Ruckelt es sehr wenn du am Drehteller drehst, oder merken die Tiere da gar nichts?
Das hier ist der Drehteller.
Auf dem Drehteller ist dann eine Holzplatte als Formicariumsboden. Darauf ist dann das Becken.
Da der Drehteller 30kg aushalten soll, ist er auch so gebaut, das nix wackelt. Er lÀsst sich wirklich leicht drehen und die Ameisen wirkten bisher nie gestört. Da Ameisen Duftspuren legen, laufen die ganz normal ihre Strecke weiter.

Der Platz im Nest reicht ja sicherlich ziemlich lange, aber die ArenaflĂ€che ist nicht sehr groß. Hat du eine Erweiterung eingeplant, ich sehe nĂ€mlich keine Bohrung?
Ich habe keinen Glaser gefunden, der mir da ein 10mm Loch rein bohren wollte.
Wenn ich das Becken erweiter, dann ĂŒber ein Schlauchsystem durch den Deckel.
Dieser besteht aus 2Teilen. Einer AuflageflÀche, welche einen 5cm Rand bildet und mit durchsichtigem Klebeband verklebt wurde. Dann aus dem Deckel selbst, welcher mit einem 200g Gewicht in der Mitte aufliegt.
In den Rand kommt dann ein Erweiterungsschlauch und ein Aufgang.

Die Idee wurde im Vorfeld schon ĂŒberlegt, ausgetĂŒftelt aber noch nicht montiert. Wird aber erst eingesetzt, wenn Bedarf entsteht.
Wie eine 2. Arena allerdings aussehen soll, weiß ich bisher noch nicht. Ich warte mal ab und lasse mich von euren Becken inspirieren.
Eine Insel war in Planung, aber leider habe ich in meinem Wohnzimmer nur 40% Luftfeuchte, was meine japanischen Mitbewohner wohl gar nicht mögen.

Insgesamt finde ich dass das Becken aber ganz gut gelungen ist(die BefĂŒllung mit dem braunen Sand finde ich auch viel schöner als mit dem weißen.)

Danke.
Der braune Sand hat den Vorteil, das dieser durch sein Farbe empfindlicher auf die Lampe reagiert und die WĂ€rme besser speichert.
Ich habe meine Heizung gestern demontiert. Mit weißem Sand fiel die Themperatur tagsĂŒber locker mal bis 20°C.
Bei dem braunen Sand steigt die Themperatur tagsĂŒber auf runde 24-26°C.
Bei weißem Sand sieht man auch keine Eier und Larven. Das war extrem Ă€rgerlich.



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Stiko
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#4 AW: Farmbecken - wenig Platz und maximale Platzausbeute

Beitrag von Stiko » 24. Februar 2011, 08:20

Das Becken scheint ein voller Erfolg zu sein.

nach 2 Wochen


Und das ist der aktuelle Stand.



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#5 AW: Farmbecken - wenig Platz und maximale Platzausbeute

Beitrag von Yeah » 24. Februar 2011, 13:07

Gestern hab ich das Becken auf Youtube gesehen und heute find ich zufÀlligerweise den Bericht dazu. Auf Youtube meine Reaktion war "Daumen hoch".

Und das ist auch hier meine Reaktion. "Daumen hoch", tolles Becken!



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#6 AW: Farmbecken - wenig Platz und maximale Platzausbeute

Beitrag von Moya » 24. Februar 2011, 13:24

FĂŒr das Becken und die Videos gibt's von mir auch ein "Daumen hoch", fĂŒr die Meerwasserakkustik bei einem Ameisenfilm gibt's aber ein "Daumen runter". Bei meinem nĂ€chsten Strandurlaub hinterlege ich meine Videos als Rache mit dem Zirpen von Grillen und Affenschreien aus dem Dschungel. Nur Spaß. ^^

Freue mich, dass die Haltung fĂŒr Dich so erfolgreich ist.


www.formitopia.com - Ameisenhaltung fĂŒr AnfĂ€nger

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#7 AW: Farmbecken - wenig Platz und maximale Platzausbeute

Beitrag von Streaker87 » 24. Februar 2011, 13:38

Kann mich nur anschließen, das zweite Video vermitteln unweigerlich was Farmhaltung bedeutet. Nur die Art gibt mir etwas zu bedenken ^^ Sind ganz schön am wuseln und auf Scheiben können sie auch perfekt laufen. Wie schaut es denn mit einer Beckenerweiterung aus? Das jetztige war doch drehbar?




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#8 AW: Farmbecken - wenig Platz und maximale Platzausbeute

Beitrag von Stiko » 24. Februar 2011, 22:26

Ja mir fiel nix weiteres ein an Sounds. Jedesmal wurden Videos von Youtube geblockt, wegen irgendwelchen Musikrechten.

Ja, noch ists ganz ruhig in der Arena. Aber ein Anbau ist schon in Planung. Der Schlauch soll oben raus gehen mit einer drehbaren Kupplung. Somit kann das Becken weiter gedreht werden. Wenn Nestplatz fehlen sollte, werde ich die Arena wohl frĂŒher oder spĂ€ter mit 5cm Sand fĂŒllen.
Wo die neue Arena hin kommt weiß ich noch nicht. Ich habe aber ein großes Fensterbrett, was wohl genug Platz bieten wird.
Kommt Zeit, kommt Rat.



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