NIPIAN hat geschrieben:weltweit ist das Biodiversitätsprojekt der Friedrich-Schiller-Universität das Einzige, welches das Artensterben basierend auf einer Reduktion der Pflanzenartenvielfalt beobachtet.
http://www2.uni-jena.de/biologie/ecology/biolog/structure-g.htm

Hallo,

da gibts seit nem Monat die ersten Ergebnisse zu:

Deutsche Artikel zur Publikation
Schneeballeffekt: Göttinger und Jenaer Wissenschaftler zeigen Folgen von Artensterben
Verworrenes Netz für pflanzliche Vielfalt - komplexe Analyse der Nahrungsbeziehungen in "Nature"
nur um paar zu nennen...

Abstract der Originalpublikation und Supplementary Material dazu
Bottom-up effects of plant diversity on multitrophic interactions in a biodiversity experiment
Supplementary Material

Ansonsten möcht ich noch kurz zwei Dinge in die Diskussion werfen: "Endemische Arten" und "extrem seltene Arten aus zoogeographischen Gründen". Denn meiner Meinung nach können Populationen derartiger Arten auch bei minimalen Eingriffen schon Schaden nehmen.

Lg

Corsair hat geschrieben:Leider weiß ich nicht wie es um die wertvollen Arten steht in Australien. Aber das Land ist ja auch extrem groß um dies zu recherieren.

Es gibt natürlich auch seltene Arten* in Australien, allerdings nicht unbedingt Myrmecia. Wobei einige Arten wohl auch nicht sehr häufig sind.
Myrmecia zählt in Australien sogar zu den Pest Ants, da sie ja Menschen stechen können, was bei einer Allergie auch schon mal tödlich enden kann. Die Nester werden also in Siedlungsbereichen gezielt zerstört und die Ameisen getötet. Hört sich erstmal nicht so dramatisch an, da es nur etwa 22 Millionen Einwohner gibt in Australien, allerdings leben diese halt am dichtesten im Hauptverbreitungsgebiet von Myrmecia**. Doch auch die mit der Besiedlung einhergehende Zerstörung von Lebensräumen verursacht sicherlich mehr Schaden als das Fangen von Jungköniginnen oder Kolonien. Zumal dieses (noch) nicht gerade in großen Mengen geschieht.
Wertvoll sind diese Ameisen daher nur für uns, da sie eben so selten zu bekommen sind.
Die Nachfrage dürfte wohl auch nicht so schnell in solche Höhen gehen wie bei Zierfischen oder ähnlichen Hobbys. Insektenhaltung ist nicht neu und fristet dennoch eher ein Schattendasein. Soll aber nicht heißen, dass man sich nicht Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit machen sollte.


* Selten entdeckt heißt allerdings nicht, dass diese Arten auch selten sein müssen. Wie gesagt, Australien ist sehr viel Land mit sehr wenigen Menschen und noch sehr viel wenigeren Entomologen und andere Naturforscher. Daher gibt es immer wieder Überraschungen zu entdecken.

** Im übrigen reicht einer ausgewachsenen Kolonie von z.B. Myrmecia nigriceps schon ein Lebensraum(lichter Hartlaubwald) von etwa 300 Quadratmetern aus, dass wäre im Vergleich ein ziemlich kleiner Bolzplatz mit 25 x 12 Metern. Daher können solche Kolonien selbst auf kleinsten, naturnahen Restflächen überleben und sich fortpflanzen.

Ja, ja hab ich mich wohl selber verarscht - kommt davon wenn man zu vorschnell Antwortet. Ich glaub ihr wisst was gemeint ist ohne es dumm zureden.