Soll Wildtierhaltung verboten werden?

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#9 AW: Soll Wildtierhaltung verboten werden?

Beitrag von Gast » 13. Dezember 2010, 20:18

[font=Times New Roman]Vielen Dank für den Link, Peter S![/font]

[font=Times New Roman]Ich sehe die Aktion längst nicht so negativ, wie das einige Kommentatoren hier tun.[/font]

[font=Times New Roman]Zum einen: Es ist wohl unbestreitbar, dass heute ungeheure Zahlen von Wildtieren, Fischen, Reptilien, Amphibien, Vögel u.a. gefangen, gehandelt und zumeist als Heimtiere verbraucht, totgepflegt werden. Hinzu kommt die in manchen Tiergruppen mehrfach größere Zahl von Tieren, die bei Fang und Transport jämmerlich verenden.[/font]

[font=Times New Roman]Dies halte ich für unerträglich und einer angeblichen Kulturnation nicht für würdig![/font]

[font=Times New Roman]Noch vor wenigen Jahrzehnten war es auch bei uns üblich, Wildvögel zu fangen und in kleine Käfige zu sperren. Dies und die Haltung einheimischer Amphibien und Reptilien wurde durch Natur- und Artenschutzgesetze einigermaßen (wenn auch bei weitem nicht lückenlos) unter Kontrolle gebracht.[/font]
[font=Times New Roman]Zuchten von gut haltbaren und gut züchtenden Arten (Wellensittich, Kanarienvogel, Zebrafink, und, und, und) ebenso wie viele nachzüchtbare Reptilien, Amphibien und Fische sollten den Bedarf wahrhaftig abdecken können.[/font]

[font=Times New Roman]Zum anderen: Keine Suppe wird so heiß gegessen, wie sie gekocht wird“, und wenn man in unserem Lande etwas erreichen will (auch und ganz besonders in der Politik), so muss man Maximalforderungen erheben, um wenigstens Minimalerfolge zu erzielen (vgl. Tarifverhandlungen, Stuttgart 21 usw.). Sollte ein Gesetz zum „Verbot der privaten Wildtierhaltung“ jemals wirklich diskutiert werden, so wird diese pauschale Forderung in langwierigen Verhandlungen mit diversen Verbänden (z.B. DGHT) so lange zerredet und zerpflückt, bis - vielleicht - ein Kompromiss erreicht ist, mit dem natürlich dann doch viele noch unzufrieden sein werden. Die Einstellung der anderen EU-Länder wird ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle spielen, und zwar eher gegen ein Haltungsverbot.[/font]

[font=Times New Roman]Zum dritten: Ob Insekten inkl. Ameisen, Krebse, Spinnentiere etc. überhaupt zu den „Tieren“ gezählt werden, scheint mir offen zu sein, auch wenn in der Pressemitteilung mal von einer Vogelspinne die Rede ist. [/font]

[font=Times New Roman]Die Umfrage zeigt, dass im Moment eine massive Mehrheit von 64,1 % ein Verbot ablehnt. Bei der ungeheuer weiten Verbreitung der Haltung von wild gefangenen Tieren ist das nicht überraschend. Aber immerhin rund 1/3 der Abstimmenden ist gegen die weitere Ausbeutung von Wildtierbeständen. Man sollte diesen Menschen, die wohl auch um den Bestand wild lebender Tiere in der freien Natur besorgt sind, seine Achtung nicht verweigern! Die Erhaltung der Natur kommt auch denen zugute, die sich in und an dieser Natur ungehemmt bedienen und bereichern wollen.[/font]

[font=Times New Roman]Wer also jetzt in dieser Umfrage für ein Haltungsverbot stimmt, schadet dem Anliegen der Heimtierhalter und -verbraucher mit Sicherheit nicht: Falls es genügend Befürworter gibt, wird vielleicht wenigstens ein Prozess in Gang kommen, in dessen Verlauf ein Mindestmaß an verantwortungsvollem Umgang mit der Ware Wildtier erreicht werden könnte.[/font]

[font=Times New Roman]In diesem Sinne habe ich mit „ja“ gestimmt.[/font]

[font=Times New Roman]Bedenklich finde ich allerdings, dass laut Pressemitteilung seit 19. Feb. 2010 nur 7.575 Stimmen abgegeben wurden. Irgendwie fand die Umfrage anscheinend keine hinreichend große Verbreitung: Ich selbst habe davon erst jetzt durch das AF erfahren![/font]

[font=Times New Roman]@gaster und antsnature: „Und was wird dann mit all den Tieren gemacht, wenn sie nicht mehr gehalten werden dürfen?“ – Es hat in vergleichbaren Fällen, z.B. CITES-Bestimmungen für im Ausland geschützte Arten, IMMER Ãœbergangsbestimmungen gegeben, die – evtl. nach Anmeldung - eine weitere Haltung der Tier bis zum absehbaren Tod erlaubten.[/font]

[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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#10 AW: Soll Wildtierhaltung verboten werden?

Beitrag von Ossein » 13. Dezember 2010, 22:34

@Merkur:

Es ist doch merkwürdig, wie Themen immer wieder hochkommen...

Letzendlich kann ich Dir da nur zustimmen! Ich habe lediglich andere Definitionen für die gebrauchten Worte: für mich beinhaltete "Wildtiere" auch die Nachzuchten von wild lebenden Tieren, ebenso wie für mich die Wirbellosen selbstverständlich zu den Tieren gehören.
Wenn ich Deiner Argumentation folge, so könnte ich natürlich auch taktisch abstimmen, habe dies aber deswegen nicht getan, eben weil ich die Frage sehr undifferenziert fand. Aber natürlich hast Du recht, wenn Du schreibst, dass es Maximalforderungen braucht um Aufmerksamkeit zu erregen.
So ist z.B. ja auch die Käfighaltung von Hühnern zur Eiergewinnung verboten worden - und, ja, mit Übergangsregelungen.

Ich kann nur zustimmen, dass der Fang und Export wilder Tiere reguliert gehört, die Ausbeutung der Ökologie anderer Weltregionen sollte uns genau so am Herzen liegen, wie der Schutz der heimischen Fauna!

Meiner Meinung nach sollte man sich allerdings überlegen, ob in diesem Falle nicht auch die Pflanzen einer Erwähnung wert sind: z.B. Tillandsien sind meines Wissens i.d.R. der Wildnis (grrr&fauch!) entnommen und deren massive Verbreitung als Zimmerpflanze gefährdet in der Tat deren Bestand in den betroffenen Regionen.

Ich glaube wir müssen uns ganz grundsätzliche, nachhaltige und gründliche Gedanken über unseren ("westlichen") Lebensstil insgesamt machen und halte insofern jkiefer´s "Appell" für einen der wichtigsten Ansätze hier Forum.
Und auch an dieser Stelle schlage ich eine freiwillige Selbstverpflichtung vor, sich diesen Grundsätzen anzuschließen und frage mich, ob man dies nicht auch bei den Usern im Forum, die sich dem anschließen, kenntlich machen könnte?



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#11 AW: Soll Wildtierhaltung verboten werden?

Beitrag von KayRay » 14. Dezember 2010, 02:42

Wenn mit Wildtierhaltung die Haltung aller Tierarten die nicht domestiziert sind gemeint ist halte ich das auch für stark übertrieben.
Ich bin eigentlich auch gegen Wildfänge und die Haltung vieler Exoten, denen keine artgerechte Haltung geboten werden kann und absolut nicht gutheiße aber ein komplettes Haltungsverbot?
Ich bin auf jedenfall dafür, dass sich in dem Bereich etwas ändert.
Bspw. die Haltung manscher Tierarten sollte strenger reglementiert und kontrolliert werden. Wildfänge sollten nur von zerifizierten Züchtern zu Nachzuchtszwecken importiert werden dürfen. Und alle Tiere die man privat nicht nachzüchten kann denen kann ja scheinbar sowieso keine Haltung geboten werden die natürlich bzw. artgerecht genug ist. (Außnahmen vorbehalten)
Wie schon erwähnt könnte ich mir auch vorstellen, dass der Schwarzmarkt ein enormes Wachstum erleben würde und dort wird noch weitaus weniger auf Nachaltigkeit und artgerechte Unterbringung geachtet.
Ich bin aber schon dafür das die Haltung bestimmter Arten absolut verboten wird. Hier muss man aber genauer differenzieren.
Und (nur so ne Idee) vieleicht könnte man sowas wie Tierhaltungsseminare und Lizenzen einführen. Dass man nachweisen kann in der Lage zu sein eine bestimmte Tiergruppe adäquat zu halten.

Lg Kayray


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