[font=Times New Roman]Ich sehe die Aktion längst nicht so negativ, wie das einige Kommentatoren hier tun.[/font]
[font=Times New Roman]Zum einen: Es ist wohl unbestreitbar, dass heute ungeheure Zahlen von Wildtieren, Fischen, Reptilien, Amphibien, Vögel u.a. gefangen, gehandelt und zumeist als Heimtiere verbraucht, totgepflegt werden. Hinzu kommt die in manchen Tiergruppen mehrfach größere Zahl von Tieren, die bei Fang und Transport jämmerlich verenden.[/font]
[font=Times New Roman]Dies halte ich für unerträglich und einer angeblichen Kulturnation nicht für würdig![/font]
[font=Times New Roman]Noch vor wenigen Jahrzehnten war es auch bei uns üblich, Wildvögel zu fangen und in kleine Käfige zu sperren. Dies und die Haltung einheimischer Amphibien und Reptilien wurde durch Natur- und Artenschutzgesetze einigermaßen (wenn auch bei weitem nicht lückenlos) unter Kontrolle gebracht.[/font]
[font=Times New Roman]Zuchten von gut haltbaren und gut züchtenden Arten (Wellensittich, Kanarienvogel, Zebrafink, und, und, und) ebenso wie viele nachzüchtbare Reptilien, Amphibien und Fische sollten den Bedarf wahrhaftig abdecken können.[/font]
[font=Times New Roman]Zum anderen: „Keine Suppe wird so heiß gegessen, wie sie gekocht wird“, und wenn man in unserem Lande etwas erreichen will (auch und ganz besonders in der Politik), so muss man Maximalforderungen erheben, um wenigstens Minimalerfolge zu erzielen (vgl. Tarifverhandlungen, Stuttgart 21 usw.). Sollte ein Gesetz zum „Verbot der privaten Wildtierhaltung“ jemals wirklich diskutiert werden, so wird diese pauschale Forderung in langwierigen Verhandlungen mit diversen Verbänden (z.B. DGHT) so lange zerredet und zerpflückt, bis - vielleicht - ein Kompromiss erreicht ist, mit dem natürlich dann doch viele noch unzufrieden sein werden. Die Einstellung der anderen EU-Länder wird ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle spielen, und zwar eher gegen ein Haltungsverbot.[/font]
[font=Times New Roman]Zum dritten: Ob Insekten inkl. Ameisen, Krebse, Spinnentiere etc. überhaupt zu den „Tieren“ gezählt werden, scheint mir offen zu sein, auch wenn in der Pressemitteilung mal von einer Vogelspinne die Rede ist. [/font]
[font=Times New Roman]Die Umfrage zeigt, dass im Moment eine massive Mehrheit von 64,1 % ein Verbot ablehnt. Bei der ungeheuer weiten Verbreitung der Haltung von wild gefangenen Tieren ist das nicht überraschend. Aber immerhin rund 1/3 der Abstimmenden ist gegen die weitere Ausbeutung von Wildtierbeständen. Man sollte diesen Menschen, die wohl auch um den Bestand wild lebender Tiere in der freien Natur besorgt sind, seine Achtung nicht verweigern! Die Erhaltung der Natur kommt auch denen zugute, die sich in und an dieser Natur ungehemmt bedienen und bereichern wollen.[/font]
[font=Times New Roman]Wer also jetzt in dieser Umfrage für ein Haltungsverbot stimmt, schadet dem Anliegen der Heimtierhalter und -verbraucher mit Sicherheit nicht: Falls es genügend Befürworter gibt, wird vielleicht wenigstens ein Prozess in Gang kommen, in dessen Verlauf ein Mindestmaß an verantwortungsvollem Umgang mit der Ware Wildtier erreicht werden könnte.[/font]
[font=Times New Roman]In diesem Sinne habe ich mit „ja“ gestimmt.[/font]
[font=Times New Roman]Bedenklich finde ich allerdings, dass laut Pressemitteilung seit 19. Feb. 2010 nur 7.575 Stimmen abgegeben wurden. Irgendwie fand die Umfrage anscheinend keine hinreichend große Verbreitung: Ich selbst habe davon erst jetzt durch das AF erfahren![/font]
[font=Times New Roman]@
[font=Times New Roman]Merkur[/font]