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Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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Streaker87
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#9 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 21. Dezember 2010, 17:28

8. Haltungswoche (50. Kalenderwoche)

Königin: 1 Arbeiterinnen: 6 Eier: 0 Larven: 8 Puppen: 3
  • Eine Minor-Arbeiterin ist 32 Tagen nach ihrer Verpuppung geschlüpft (1). Das gibt mir die Möglichkeit die anderen Schlupf-Daten besser vorherzusagen. Der Kokon wurde vor dem Nest unter der Wurzel versteckt.
  • Die Königin hat nach fünf Wochen immer noch keine neuen Eier gelegt. Dauert der Legezyklus denn solange? Oder braucht die Gyne die Zeit, um sich vom Umzug zu erholen, da sie das Eierlegen direkt danach eingestellt hat. Eine Winterpause wäre auch noch denkbar.
  • Arttypisch: Auf Bild (2) erkennt man eine C. fellah, die versucht mit ihrem Kopf den Eingang zu verschließen. Sind wohl die Gene von C. truncatus ;) Diese Wächterpose ist auch bei meinen C. vagus gut zu beobachten. Bei einer Störung vor dem Nest stürmt die Wächterin raus und attackiert, was auch immer.
1)
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  • PS: Man beachte, ich bin mit dem Wochenrückblick 2 Tage im Verzug. Heute (oder auch schon Gestern) hat die Königin tatsächlich wieder angefangen Eier zu legen :) Der Grund, warum es solange gedauert hat, bleibt immer noch offen. Die Winterpause dürfte es aber wohl nicht gewesen sein. /edit-2011-02-03: Der Grund wird wohl der sein, dass die Gyne einen zwei-monatigen Legezyklus hat.
  • Jetzt kommt es darauf an, ob die Gyne wieder nur eine Hand voll Eier legt oder, wie bei meinen C. vagus zu Anfang, einen ganzen Berg (~25 Stück). Das würde eventuell für/gegen einen "Stress" vom Umzug während der Legephase sprechen.
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#10 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 26. Dezember 2010, 10:54

9. Haltungswoche (51. Kalenderwoche)

Königin: 1 Arbeiterinnen: 6 Eier: ~15 Larven: 7 Puppen: 4
  • Wie bereits angekündigt, Ostern steht wieder vor der Tür. Die Gyne hat seit Dienstag einen schönen Haufen Eier gelegt. Hat mit gut 5 Wochen auch lange genug gedauert (1), (2), (3).
  • Erfahrung: Jetzt muss ich nur zusehen, dass mir die Eier dieses mal nicht wieder teilweise "eingehen". Dafür bewässere ich das Nest während oder nach jedem Wärmvorgang (24-26 °C, 6-8 Stunden. Raumtemperatur: ~21 °C) mit ungefähr 1-2 ml, also recht wenig, nur damit es leicht feucht ist und sich das Klima wieder schneller einstellt.
  • Erfahrung: An Mehlwurmhälften werde ich bei der kleinen Kolonie vorerst nur die Kopfhälften verfüttern. Diese eigenen sich aufgrund der Beinanhänge besser zum Transport und werden auch mal eingetragen und vollständig ausgehöhlt (4) (siehe 2. Haltungswoche).
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#11 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 22. Januar 2011, 12:23

10. Haltungswoche (52. Kalenderwoche)

Königin: 1 Arbeiterinnen: 7 Eier: ~20 Larven: 2 Puppen: 7
  • Die letzte Woche im Jahr 2010 wurde von Verpuppungen und einem letzten Schwung Eier dominiert (1), (2). Leider durfte ich auch einen Puppenfraß beobachten, da es die Larve wohl nicht geschafft hat sich einzuspinnen.
  • Erfahrung: Des Weiteren habe ich den ersten Schlupf als Anlass genommen, die nachfolgenden vorherzusagen, was bisher auch immer gut geklappt hat. So ist diese Woche eine Arbeiterin nach genau 32 Tagen geschlüpft. Das erlaubt dem Halter zumindest ein wenig Ãœberblick über die Entwicklung der Kolonie. Nichtsdestotrotz erstreckt sich die Entwicklungszeit der C. fellah von Ei bis Imago mittlerweile bis 90 Tage. Und das bei Minoren wohlgemerkt!
1)
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11. Haltungswoche (01. Kalenderwoche)


Königin: 1 Arbeiterinnen: 8 Eier: ~20 Larven: 0 Puppen: 6
  • Erfahrung: Der Eierhaufen macht schon wieder einen komischen Eindruck. Er sieht teils stark eingeschrumpelt aus, vielleicht auch vertrocknet, was mich anfangs zum Bewässern des Nestes bewegt hat. Nebenbei habe ich versucht mich mit dem Erwärmen des Nestes zurückzuhalten. Entweder hat es nichts gebracht oder das Einlenken kam zu spät (5), (6) (vergleiche Bilder (1) und (2)).
  • Ein weiterer Puppenfraß (Nacktpuppe) konnte beobachtet werden.
  • Eine Arbeiterin ist schon nach 29 Tagen geschlüpft. Das Erwärmen des Nestes trägt seinen Teil dazu bei (RGT-Regel).
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12. Haltungswoche (02. Kalenderwoche)


Königin: 1 Arbeiterinnen: 9 Eier: ~20 Larven: 0 Puppen: 5
  • Das Aussehen des Eierhaufens hat sich nicht gebessert, er sieht immer zermatschter aus. Ein Schlupf der Larven ist auch noch nicht zu erkennen. Woran liegt es, dass kein sauberer Ãœbergang von Ei zu Larve herrscht, sondern einige Eier/Larven „zermatscht“ werden? Bei Camponotus vagus und Lasius niger ist mir ähnliches nie aufgefallen.
  • Einziger Trost: Die Gyne ist nach wie vor stark physogastrisch und eine Arbeiterin ist nach 31 Tagen geschlüpft.
  • Erfahrung: Das Nest wird wieder von außen erwärmt = natürlicher. Die Arbeiterinnen versammeln sich daraufhin am Eingang (7) und legen die Brut an die zur Lampe gerichtete Kammernwand (9). Es scheint also ein wenig Wärme durchzukommen.
  • Zuletzt noch eine kleine erschreckend negative Bilanzrechnung: 19 Arbeiterinnen waren zu Beginn der Haltung zu erwarten (6 Arbeiterinnen + 12 Larven + 1 Puppe). 14 sind mit Gewissheit geschlüpft oder werden noch schlüpfen (derzeit sind 9 Arbeiterinnen und 5 Puppen vorhanden). Es gab 2 Todesfälle, macht 17 Netto-Arbeiterinnen. Des Weiteren konnten mehrere Male Larven-/Puppenfraß beobachtet werden, welche sich nach Rechnung (17 Soll minus 14 Ist) auf 3 belaufen müssten (3 wurden auch gezählt am 39., 63. und 73. Tag). Demnach muss keines der bisher gelegten Eier durchgekommen sein (erstes Gelege bestand aus 8 Eiern)! Da ich aber von einem erhöhten Larven-/Puppenfraß ausgehe, könnte sich die Vermutung verstärken, dass zumindest 1 oder 2 Eier durchgekommen sind.
7)
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13. Haltungswoche (03. Kalenderwoche)


Königin: 1 Arbeiterinnen: 10 Eier: ~18 Larven: 2 Puppen: 4
  • Oh, oh, die verfluchte 13. Woche! Denkste!
  • Arttypisch: Ich durfte das erste Sonnenbad bei Camponotus (in diesem Fall C. fellah) beobachten (8). Die Temperatur belief sich punktuell auf 26 °C, bei 22 °C Zimmertemperatur. Nach einiger Zeit wurde der Eierhaufen aber wieder ins Nest gebracht, die Puppen blieben. Die Arbeiterinnen verhielten sich ruhig und ließen sich durch meine Gafferei und Knipserei nicht verunsichern. Selbst nachdem eine Arbeiterin kurzzeitig verrückt spielte, blieben die Puppen vor Ort. Keine zehn Minuten nach Ausschalten der Lampe war alles wieder im Nest verstaut. Obwohl sich an der Lampenposition nichts geändert hat, war das Sonnenbad bisher eine einmalige Beobachtung.
  • Gibt es doch noch ein kleines Happy End bezüglich des Eiersalats? Bis zuletzt konnte ich tatsächlich zwei Larven entdecken. Sie sind demzufolge nach ungefähr 30 Tagen geschlüpft. Jetzt heißt es erst mal eine Woche abwarten, bis alle Eier ihre Entwicklung durchlaufen haben. Danach lässt sich eine vernünftige (hoffentlich einigermaßen positive) Bilanz ziehen (9).
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9)
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#12 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 13. Februar 2011, 16:01

14. Haltungswoche (04. Kalenderwoche)

Königin: 1 Arbeiterinnen: 10 Eier: ~2 Larven: 6 Puppen: 4
  • Diese Woche stand wieder ein Umzug an. In ein Nest, welches eine bessere Kontrolle der Haltungsparameter versprechen soll. Die Kolonie ist nach etwa 5 Stunden ohne Zwischenfälle umgezogen. Mehr zum Umzug und dem neuen Nest, so wie Bilder, findet sich HIER (Klick).
  • Da die gesamte Woche über das Nest nicht bzw. nur kurzweilig beheizt wurde, scheint sich der Schlupfzeitpunkt der Arbeiterin nach hinten verschoben zu haben. Die Farbe des Kokons ist noch auffällig hell und reinlich.

15. Haltungswoche (05. Kalenderwoche)


Königin: 1 Arbeiterinnen: 12 Eier: 0 Larven: 6 Puppen: 2
  • Zwei Arbeiterinnen sind erst nach 35 und 37 Tagen geschlüpft. Fast um eine Woche verzögert, da die Beleuchtung aufgrund zweiwöchiger Uni-Aktivitäten zurückgefahren werden musste.
  • Erfahrung: Mit Sicherheit lassen sich jetzt sechs Larven erkennen (1). Das wären bei ca. 20 gelegten Eiern 30%, die durchgekommen sind. Naja, besser als nichts. Ich bin auf das dritte Gelege gespannt, dann beginnt wieder ein Wettlauf mit der Zeit, so kam es mir vor… Interessant ist aber wohl, dass ich mir auch die Frage stellen muss, was ich denn richtig gemacht habe, dass überhaupt 6 Larven durchgekommen sind. Und somit sinkt erstmals die Anzahl der Bruteinheiten unter die der Arbeiterinnen (siehe Statistik).
  • Neuer Einblick in die Haltungsbedingungen? Larven und selbst die Puppen werden in der feuchten Nesthälfte, bei von Kondenswasser beschlagenen Scheiben, gelagert (2).
1)
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2)
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16. Haltungswoche (06. Kalenderwoche)


Königin: 1 Arbeiterinnen: 14 Eier: 2 Larven: 1 Puppen: 5
  • Zwei Arbeiterinnen nach 35 und 38 Tagen geschlüpft. Rekord in dieser Haltung! Ãœber 38 Tagen hat die Entwicklung von Puppe zu Imago einer Minor Arbeiterin gedauert. Daran kann nur die Woche mit der fehlenden Nestwärme schuld sein, ansonsten wäre die Entwicklung sicher schnellen von statten gegangen.
  • Erfahrung: Die doch scheinbar größere Larve war am Morgen noch damit beschäftigt sich einzuspinnen. Aus diesem Grund wurde die Lampe später eingeschaltet, damit die Larve nicht gestört wird, wenn die Arbeiterinnen die Brut wieder umlagern.
  • Beobachtung: Nachdem zwei Mehlwurm-Hälften vor dem Nest angeboten wurden, löst eine Arbeiterin einen winzigen Happen aus dem Futtertier und bringt ihn auf direktem Wege zu einer Larve, auf welcher das Futter auch sofort serviert wird. Schlussfolgerung: Futter muss nicht immer erst über Nestgenossinnen weitergereicht werden.
  • Beobachtung: Missglückte Trophallaxis? In der Regel bildet sich kein so großer Flüssigkeitsfilm um die Kopfpartie (3), (4). Eventuell können auch Essensrückstände dazu führen, dass Flüssigkeit aus dem Sozialmagen (aufgrund von Kohäsion und Adhäsion) nach außen diffundiert. Bei dieser Ameise standen die Mandibeln mehrere Minuten offen und sie wirkte leicht abwesend (5). Eine „perfekte“ Tröpfchen-Bildung konnte ich schon häufiger beobachten (Klick).
  • Arttypisch & Beobachtung: Man kann von einer Art Reinlichkeit bei Camponotus fellah sprechen. Mehlwurmhälften werden, nachdem sie vollständig ausgenagt wurden (6), immer vor das Nest getragen, obwohl das Nest für eine Müllkammer groß genug wäre. Leere Kokons werden meist etwas abseits, in meinem Fall unter einer Wurzel, versteckt. Zwar fallen im Nest kleine Flecken (1-2 mm) auf, diese stammen aber zumeist von der Königin, die sich eigentlich nicht extra nach draußen bewegen dürfte um ihr Geschäft zu vollrichten. Im Gegensatz dazu lassen sich Arbeiterinnen häufig in Nestnähe beobachten, wie sie einen Tropfen aus ihrem Hinterleib abgeben und diesen dann, durch mehrmaliges Tippeln auf den Boden, verteilen. Dabei steuern sie zumeist den Müllplatz an oder von ihm weg, wo auch die Mehlwurmhälften und Geröll für den Nestverschluss gelagert werden.
  • Beobachtung: Die Gyne war heute Morgen (13.02.) in eindeutiger Pose (7). Das Ende ihrer Gaster schien auch leicht verformt und eine Spitze aufzuweisen, als wenn ein Ei zu sehen wäre. Arbeiterinnen befinden sich ständig in unmittelbarer Nähe zur Königin. Bei der kleinen Kammer kein Wunder, aber entweder wird sie auffällig oft geputzt, gefüttert oder sonst wie betüddelt. Auch das Hinterteil scheint die Arbeiterinnen mehr als sonst zu interessieren. Hinzu kommt, dass das dritte Gelege in den nächsten Tagen erwartet wird (siehe Statistik im Einführungsbericht). Kurzzeitig hatte sie die normale Haltung wieder eingenommen, dann, in einem unbeobachteten Moment, doch das Ei gelegt (8). Wie vorhergesagt! Das Ei wird in der trockenen, oberen Kammer gelagert, ob das gut geht? - Während ich diesen Beitrag schrieb, wurde auch schon das zweite Ei gelegt - Hammer :D

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#13 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 20. Februar 2011, 13:56

17. Haltungswoche (07. Kalenderwoche)

Königin: 1 Arbeiterinnen: 14 Eier: 18 Larven: 0 Puppen: 6
  • Die Eier kommen nun in Schüben. Alle zwei Tage legt die Gyne bis zu fünf Eier, zwischendurch mal ein bis zwei. Das kürzeste Intervall lag bisher bei 2,5 Stunden. Ein Ende ist (hoffentlich) noch nicht in Sicht, da das vorherige Gelege eigentlich überboten werden sollte. Bei dem "Bergen" der Eier bedienen sich die Arbeiterinnen einer interessanten Technik, indem sie das Ei mit ihren Mandibeln festhalten und sich mit den Vordergliedmaßen von der Gaster der Gyne abstoßen (1), (2), (3).
  • Erfahrung: Die Eier werden zusammen mit den Larven und Puppen in der trockenen Kammer gelagert. Die Lampe wird nun so ausgerichtet, dass die feuchte Hälfte mehr Licht abbekommt und sich dadurch stärker aufheizt, woraufhin die Arbeiterinnen die Brut umlagern. Ich werde versuchen, das dritte Gelege deutlich feuchter zu halten als die zwei davor, da ich bis jetzt davon ausgehen muss, dass eine zu trockene Haltung zum Untergang der beiden ersten Gelege geführt hat. Das Kondenswasser, welches sich an der Scheibe niederschlägt, wird von den Arbeiterinnen teils aufgenommen (4).
  • Beobachtung: Ich heize nun täglich bis zu 12 Stunden. Nach nur einer Woche konnte man bereits die Augen der Ameisen durch die Puppenhülle erkennen. Die Kokons scheinen auch viel früher dunkel zu werden. Ich bin auf die Entwicklungsdauer gespannt und rechne mit unter 29 Tagen, von Puppe zu Imago.
  • Beobachtung: Passend zur letzten Woche, dieses mal eine "gegückte Trophallaxis" (5) und als Schmankerl eine interessante Mimik der Gyne, während sie geputzt wird, welche sehr schön die Beweglichkeit und Flexibilität der Fühler wiederspiegelt. Hat so'n bisschen was von "Augenbraue hochziehen" (6).
  • Dieses Mal habe ich mir anstelle einer "Außendienstameise" eine Minor-Arbeiterin mit einer größeren Gaster geschnappt, nachdem sie vor dem Nest ihr Geschäft verrichtet hatte. Dies bedarf eines gewissen Geschicks und längerer Gedult, da sie, anders als die "Außendienstameisen", nur an Flucht interessiert war und erst zur Verteidigung ansetzte, nachdem ich sie in die Enge gezwungen hatte. Trotz ihrer stattlichen Größe von 10 mm sind noch größere Exemplare im Nest unterwegs. Ein unscharfes Bild dazu im Einführungsbericht unter "Größe [~mm]".
  • Nach etwa sieben Tagen machen die Eier äußerlich noch einen guten Eindruck. Und damit zur Erkenntnis der Woche: Äpfel und Birnen lassen sich einfacher zählen... (7)
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#14 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 6. März 2011, 11:51

18. Haltungswoche (08. Kalenderwoche)

Königin: 1 Arbeiterinnen: 14 Eier: 20 Larven: 0 Puppen: 6
  • "Nichts Neues" - aber zwei Wochen, komplett den Eiern gewidmet.
  • Ich warte, dass die ersten Arbeiterinnen schlüpfen und sich die Eier weiterhin so gut entwickeln, wie's bisher den Anschein macht (1). Sie tragen alle noch ihre charakteristische "Blase", welche ich als Zeichen eines ausgeglichenen Drucks interpretiere (2). Wird es im Nest zu trocken, trocknen die Eier aus und die Wasserblase verschwindet - die Eier schrumpeln und schrumpfen in sich zusammen (3). Nachdem ich im Nest eine gewisse Feuchtigkeit halte, bleiben auch die Eier in Form - von ein paar Blessuren abgesehen (4).
  • Die ersten zwei kritischen Wochen sind allerdings noch nicht überstanden, erst dann lässt sich etwas Genaueres über die Entwicklung der Eier sagen. Ich halte die Feuchtigkeit aber weiterhin hoch, sodass sich immer Kondenswasser an der Scheibe befindet (nicht erst noch bilden muss!). Das Nest wird bis zu 12 Stunden von außen beheizt.
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19. Haltungswoche (09. Kalenderwoche)


Königin: 1 Arbeiterinnen: 15 Eier: 20 Larven: 0 Puppen: 5
  • Gut zwei Wochen (17 Tage) nach dem ersten Ei sieht der Eierhaufen immer noch normal aus. Das zweite Gelege hatte schon nach 14 Tagen, ich zitiere, “einen komischen Eindruck gemacht“ und das bei kürzerer Erwärmung (vorher 6-8, jetzt mindestens 12 Stunden). Die Bewässerung ist nach wie vor "feucht", zumindest was die eine Hälfte des Nestes angeht.
  • An dem Aussehen hat sich auch nach 21 Tagen nichts geändert (6) - Vergleiche Bild (3), ebenfalls drei Wochen nach Eiablage! Nächste Woche dürften die ersten Larven schlüpfen. Eventuell kommt die Wärme doch nicht so gut durch den Ytong, wie erwartet.
  • Erfahrung: Zur Abwechslung (und zum ersten) mal überbrühte Heimchen ausprobiert (7). Ergebnis war helle Aufregung vor dem Nest mit permanent fünf Arbeiterinnen (von 14) am Futtertier. Am nächsten Tag wurde das Heimchen immer noch außerhalb des Nestes bearbeitet. Die Sprungbeine werden leider ignoriert. Deshalb finde ich Mehlwürmer nach wie vor am geeignetsten, da diese komplett ausgehöhlt werden.
  • Und wen es interessiert, nach dem Eierlegen ist die Gyne alles andere als rank und schlank (8).
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#15 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 13. März 2011, 15:35

20. Haltungswoche (10. Kalenderwoche)

Königin: 1 Arbeiterinnen: 15 Eier: 14 Larven: 6 Puppen: 3

  • 24 Tage nach dem ersten Ei - Sehen immer noch gut aus. Scheinbar sind dennoch einige eingegangen, ohne zuvor ihr äußerliches Erscheinungsbild zu ändern. Der Grund für das Verschwinden bleibt offen. Es könnte sich um Fehlentwicklungen, Beschädigungen oder Unfruchtbarkeit gehandelt haben.
  • Eine Arbeiterin wird vermisst. Außer einem Bein, wurden keine Ãœberreste gefunden. Genauer Todeszeitpunkt und -grund bleibt unbekannt.
  • Erfahrung: Juhu :) Die ersten kleinen Larven sind geschlüpft (1). 25 Tage nach dem ersten Ei und 5 Tage früher als erwartet. Man sollte wissen, dass mir die zwei Gelege zuvor flöten gegangen sind. Mittlerweile sind bis zu 7 Larven zu erkennen und nochmal so viele Eier vorhanden (2). Ich rechne doch fest damit, dass mindestens 15 Larven (von anfänglich 20 Eiern) durchkommen /edit-2010-03-17: Scheinbar sind alle 20 durchgekommen. Die Bewässerung ist m.M.n. jetzt schon ein voller Erfolg! Sobald kein Ei mehr da ist (etwas 1-2 Wochen nach dem Erscheinen der ersten Larve) wird die Bewässerung wieder zurückgefahren, da die Larven, wenn sie erstmal größer sind, besser mit der Trockenheit zurecht zu kommen scheinen.
  • [font="]Dem "Durchschein" nach, ist bei einer Puppe eine Missbildung aufgetreten. Sie füllte den Kokon nicht mehr vollständig aus und die Hülle war sichtbar eingedrückt [/font](3)[font="]. Die Puppe wurde entsorgt. Damit sind diese Woche zwei Todesfälle aufgetreten, was sehr schade ist. Drei Arbeiterinnen werden aber nächste Woche noch schlüpfen, danach heißt es wieder "Larven mästen".[/font]
  • [font="]Arttypisch: Endlich konnte ich eine Arbeiterin bei ihrem Geschäft ablichten *schäm* [/font](4), (5)[font="]. Ãœber dieses Verhalten hatte ich bereits in der 16. Haltungswoche (Punkt 5) berichtet. Leider kann ich nicht sagen, ob es sich dabei um ein Ausscheidungsprodukt handelt (wie bei Wirbeltieren der Urin) oder nur um eine überschüssige Zuckerlösung. Die Arbeiterinnen streifen den Tropfen immer an der gleichen Stelle vor dem Nest ab.[/font]
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#16 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 20. März 2011, 20:44

21. Haltungswoche (11. Kalenderwoche)

Königin: 1 Arbeiterinnen: 18 Eier: 6 Larven: 14 Puppen: 0
  • Die letzten drei Arbeiterinnen sind nach 28 und 29 Tagen geschlüpft. Durch das neue Nest und seine Konstruktion (gleich mehr dazu) kann die Entwicklungszeit der Brut sicher noch weiter gedrückt werden.
  • Diese Woche wurde von einer Schlupfserie an Larven dominiert. Die ersten Larven haben in nur vier Tagen ihre Größe mehr als verdreifacht (1). Der Eierhaufen ist aber noch zu unübersichtlich um die genaue Anzahl an Eiern und Larven zu ermitteln. Erst wenn alle geschlüpft sind, kann man eine Aussage über die Larven treffen, die durchgekommen sind. Ich bin aber sehr optimistisch und bis zuletzt scheint es, dass tatsächlich alle 20 Eier/Larven durchgekommen sind.
  • Ein Hundertfüßer (Geophilus cf. electricus) hat es sich im Nest zwischen Ytong und Scheibe gemütlich gemacht (2). Aller Aufklärung zum Trotz lasse ich Vorsicht walten und siedle die Kolonie zum dritten Mal um. Dafür musste ein neues Nest her, weil das vorherige, aufgrund seines schlechten Aufbaus, nur einen erneuten Umzug bedeutet hätte (Bewässerungsproblem, siehe 14. Haltungswoche Punkt 1). Den Ameisen wurde ein freiwilliger Umzug gewährt, indem das neue Nest einfach nur erwärmt wurde. Als sich bis 03:00 Uhr Nachts nichts rührte und mir der Hunderfüßer Alpträume beschert hätte, wurde die Kolonie, durch Aufhebeln der einen Plexiglasscheibe, zwangsumgesiedelt (also noch mehr Zwang als sonst. Die Male davor waren mehr als "Locken" zu verstehen). Dabei sei gesagt, dass m.M.n. Umzüge/Wanderungen/Ameisenstraßen mit zu den interessantesten Beobachtungen in der Ameisenwelt/-haltung gehören! Ich könnte das wohl einmal die Woche mitmachen, aber bitte keine so unchristlichen Zeiten *hust*
Umzug im Detail:

Eingänge der beiden Nester wieder zueinander aufgestellt, vorsichtshalber mit einem Stück Pappe verbunden. Eine Lampe erwärmt die erste Kammer im neuen Nest
(3).

22:58 Uhr – Arbeiterin im neuen Nest, der Anfang ist gemacht.

23:04 Uhr – Eine zweite Arbeiterin kommt hinzu und inspiziert das Nest.
23:14 Uhr – Jetzt sind es schon drei Arbeiterinnen, die im neuen Nest sitzen und sich putzen. Abwechselnd patrouillieren sie zwischen dem alten und neuen. Bis zuletzt saßen fünf Arbeiterinen im neuen Nest (4).
03:00 Uhr – Die Plexiglasscheibe, unter der sich der Hunderfüßer befindet, wird entfernt. Er flieht ohne eine Ameise zu verletzen.
03:33 Uhr – Ameise 1 trägt eine Larve ins neue Nest. Auf dem Rückweg legt sie eine kontinuierliche Duftspur.
03:35 Uhr – Ameise 1 trägt weitere Larven ins neue Nest. Auf dem Rückweg zieht sie wieder eine durchgängige Duftspur ohne abzusetzen.
03:38 Uhr – Nach und nach holt sich Ameise 1 Larven und Eier und trägt sie ins neue Nest. Die Duftspur wird wieder nur auf dem Rückweg gelegt.
03:43 Uhr – Als im alten Nest scheinbar keine Brut mehr vorhanden war, setzte Ameise 1 eine punktuelle Spur zum neuen Nest.
03:46 Uhr – Ohne Erfolg versucht Ameise 1 zwei ihrer Schwestern an den Mandibeln zu zehre, um sie "Huckepack" in neue Nest zu schleppen. Sie setzt eine Duftspur ins neue Nest und zurück.
03:48 Uhr – Wieder zehrt sie eine Schwester, diese leitet sie jedoch über Tandem (Karavane) langsam zum neuen Nest, während sie eine Spur legt. Die Schwester folgt ihr.
03:53 Uhr – Die erste Arbeiterin wird "Huckepack" ins neue Nest getragen (5).
03:56 Uhr – Jetzt eifern ihr auch andere Arbeiterinnen nach, zwicken und piesacken ihre Schwestern und schleppen sie bei Gelegenheit ab. Selbst die Königin bleibt von den Attacken nicht verschont.
04:02 Uhr – Von den Sticheleien angetrieben, macht sich die Gyne neugierig auf den Weg, vor ihr die Spurenlegerinnen (6).
04:04 Uhr – Die Gyne ist im neuen Nest angekommen.
04:11 Uhr – Noch immer verweilen ein paar Arbeiterinnen im alten Nest. Eine von ihnen trägt ununterbrochen eine kleine Larve und ein Ei.
04:26 Uhr – Ameise 1 (wahrscheinlich) entreißt ihrer Schwester die letzte Larve und das Ei, und trägt es ins neue Nest. Anschließend wurden die letzten verbliebenen Arbeiterinnen (von mir) aus dem alten Nest "geschüttelt" und dasselbe entfernt. Frieden kehrte wieder ein...

Das neue Nest:
  • Mit dem neuen Nest konnte ich gleich einen Tipp (schwarzer "Stein") von fehlfarbe umsetzen. Damit das Ytongnest (10x10x5 cm) besser erwärmt werden kann, wurde es flach (1 cm) und mit einer größeren "Lagerfläche" konzipiert (9 "oben"). Die zwei Kammern an der Seite dienen als Ausweichmöglichkeit (7 "links"), (8 "rechts"). Der Einblick von oben erlaubt zudem eine bessere Ãœbersicht über die Ameisen und kommt auch bei Laien (Eltern) gut an ;) Natürlich durfte ein Gipsausstrich als optisches Highlight nicht fehlen.

1)
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2)
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3)
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4)
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5)
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6)
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7)
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8)
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9)
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10)
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