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Steinhang (eine Arena für Raptiformica sanguinea)

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kaputtinhollywood
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#17 AW: Steinhang (eine Arena für Raptiformica sanguinea)

Beitrag von kaputtinhollywood » 12. April 2011, 20:12

Möglich. Erfahrungsgemäß kann ich aber sagen, das alles was im Nest nicht gebraucht wird unmittelbar draußen auf dem Müllhaufen deponiert wird. Jedoch konnte ich nicht eine entsorgte Puppenhülle vorfinden.
Zur Größe;
es ist noch eine kleine Kolonie von ca. 30 Individuen.



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Serroth
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#18 dreieinhalb Monate später

Beitrag von Serroth » 31. Juli 2011, 15:40

SIE KNABBERN SICH DURCH!!

Hatte vorher noch nie von Raptiformica gehört, die sich durch Gips gebissen haben. Meine habens mich gelehrt. Als ich eines schönen Tages nach Hause kam und meine Schützlinge beäugen wollte, stieg plötzlich mein Puls. Ich nahm das Tuch, das das Nest bedeckte, ab, um nach dem Rechten zu sehen und da lief mir eine Ameise entgegen. Außerhalb der ihr vorgegebenen Räumlichkeiten! Eine zweite schlüpfte durch den Wassertank in die Freiheit. Nummer Drei, Vier und Fünf folgten sogleich.
Mein linker Daumen fungierte erstmal als provisorischer Stöpsel, um nachkommende Ameisen zu stoppen. Diese machten sich sofort an die Arbeit, meinen Finger aus dem Weg zu schaffen. Glücklicherweise sind ihre Mandibeln nicht scharf genug gewesen!

Mit meinem freien Arm versuchte ich, die Ausbrecher wieder zurück ins Becken zu schnippsen. Einer nach dem anderen landete auf dem Formicarienboden und rannte aufgescheucht umher. Nun stand ich vor dem nächsten Problem. Das Befüllungsloch im Wassertank war so asymetrisch, dass sich erstmal kein adäquater Stopfen finden lies. Mit einer Hand knetete ich ein Stück Alufolie zurecht und verschloss damit die Öffnung. Puh, geschafft....

Der resultierende Gedanke: Sie brauchen ein größeres Nest! Hatte sich in der letzten Zeit ja schon angedeutet. Das Egebnis seht ihr unten. Ein weiteres Gipsnest. Allerdings mit doppelter Wandstärke und rundem Bewässerungsloch inkl. Stöpsel:
BildBild

Es ist wenig größer als das Erste. Aber da das andere Nest nicht "vom Netz genommen" wurde, haben sie jetzt etwa den doppelten Platz.



Ihr bedarf nach Kolenhydraten ist mittlerweile so hoch, dass ich den Ameisen jeden Tag Honig auf die Alufolie träufle. Blöd nur, dass ich nicht an jedem Tag zuhause bin. Daher gibt es nun eine zweite Tränke; voll mit Honig. Es scheint zu funktionieren. Die kleinen kommen damit genau so gut klar. Außer die erste Pionierin. Sie ertrank. Danach legte ich Rindenstückchen neben die Trinkstelle, um den Ameisen mehr Halt zu verschaffen. Seitdem ertrinkt keine mehr.

Die ersoffene Pionierin legte ich außerhalb des Beckens auf ein Stück Alufolie. Ohne Witz, etwa zehn Minuten später stand ich nocheinmal vor dem Becken und bemerkte, dass sich auf der Alufolie, im Honigtropfen noch etwas bewegt. Unmöglich?! Die hat doch seit einer knappen Viertelstunde keine Luft mehr. Schließlich war sie komplett mit Honig bedeckt!

Also schnell ein Glas lauwarmes Wasser geholt, "Honigameise" rein und umrühren. In der Hoffnung, das klebrige Zeug löse sich auf. Vorsichtig abgießen. Die Ameise auf ein Stück Zewa gelegt, damit die restliche Feuchtigkeit abgesaugt wird. Und siehe da: Die Kleine rappelt sich tatsächlich wieder auf. Erst ein bisschen benommen aber der Lebensgeist blühte wieder vollständig auf und sie ließ sich zurück ins Becken setzen :)

Hier die Tränken. Und unter der Brauen, die tapfere Raptiformica:
Bild



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Serroth
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#19 AW: Steinhang (eine Arena für Raptiformica sanguinea)

Beitrag von Serroth » 21. August 2011, 19:59

Nachtrag zur Honigtränke:
Es funktioniert. Sie läuft nicht aus, wird nur wenig verdreckt und keine Arbeiterin ertrinkt mehr. Mittlerweile ist es drei Wochen her, dass ich die Tränke ins Becken gestellt habe. Sie ist noch zu zwei Dritteln voll. Wenn mans überschlägt, dann reicht eine Füllung bei ~400 Arbeiterinnen für etwa 2 ganze Monate.



SebastianEF
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#20 AW: Steinhang (eine Arena für Raptiformica sanguinea)

Beitrag von SebastianEF » 21. August 2011, 20:29

Hi,

super Bericht und tolle Fotos.

Die Idee mit der Honigwassertränke ist nicht schlecht, aber wird das Honigwasser in der Zeit nicht schlecht?



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Serroth
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#21 AW: Steinhang (eine Arena für Raptiformica sanguinea)

Beitrag von Serroth » 21. August 2011, 20:42

Hallo Sebastian,

bisher kann ich weder eine Änderung am Honig, noch an der Frequenz feststellen, in der Arbeiterinnen sich an dem süßen Zeug laben. Sollte sich das ändern, wird der Honig natürlich ausgetauscht.

Der Honig in der Tränke ist unverdünnt, ich habe ihn also nicht mit Wasser vermengt. Dadurch verliert er seine natürliche, lange Haltbarkeit nicht. Direktem Lichteinfall ist der Honig ebenfalls nicht ausgesetzt. Daher hoffe ich, ihn möglichst lange in der Arena stehen lassen zu können.



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Streaker87
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#22 AW: Steinhang (eine Arena für Raptiformica sanguinea)

Beitrag von Streaker87 » 21. August 2011, 22:01

Auf jeden Fall eine Idee, falls man doch mal für paar Wochen weg ist und jemand nicht jeden Tag nach der Kolonie sehen kann.

Wie schlimm sind die Verschmutzungen? Bei meiner Wassertränke kleben die Ameisen alles so weit voll, dass der Schmutz auf den Boden reicht und die Tränke aufgrund der Kapillarkräfte leer läuft -_-

Bakterien und Schimmel dürften eigentlich keine Chance haben, dafür ist der Honig "zu trocken", weil er der Umgebung Wasser entzieht.




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#23 AW: Steinhang (eine Arena für Raptiformica sanguinea)

Beitrag von Serroth » 21. August 2011, 22:23

Hier sagt ein Bild am meisten. Ich habe es soeben geschossen:
Bild



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#24 AW: Steinhang (eine Arena für Raptiformica sanguinea)

Beitrag von Serroth » 8. November 2011, 15:52

Knapp drei Monate steht die Honigtränke nun im Raptiformicabecken und hat in der Zeit keiner Ameise das leben schwer gemacht. Im Gegenteil. Noch bis kurz vor der Winterruhe wurde dort Honig geschlürft.

@ Streaker:
Die Tränke wurde kaum verschmutzt. Ausgelaufen ist sie nie.

Vor etwa einem Monat erhielten meine Schützlinge eine neue Unterkunft aus weißem Gips. Wesentlich größer als ihr bisheriges Heim, sodass über die Hälfte der Kammern noch mit Humus gefüllt blieben. Die alten Nester wurden irgendwann nur noch sporadisch von einigen Arbeiterinnen besetzt, sodass sie von der Anlage entfernt werden konnten. Unten seht ihr das neue Nest. Die Aufnahme ist jedoch nicht aktuell. Mittlerweile füllen die Raptiformica sanguinea alle grün eingefärbten Kammern.
BildBild

Es sind schätzungsweise 400 Arbeiterinnen. Mit prall gefüllten Gastern.

Das Nest wurde vor einigen Wochen von der Arena abgeklemmt und mit einem Korken versiegelt. Es liegt nun in der Garage und wird bis März nicht angerührt, nur bewässert.

Um die Arbeiterinnen ins Nest zu treiben, lege ich in der Regel ein oder zwei große, gefrorene Wasserflaschen in die Arena und wechsel diese zwei bis drei mal täglich gegen frisch-gefrorene aus. Das Nest bleibt bei Zimmertemperatur und bildet damit Ruckzugsstätte der Arbeiterinnen. Sind alle drin, kann es abgekoppelt werden. Vereinzelten Ameisen muss man mit der Pinzette nachhelfen.

Wer das nachmachen möchte, sollte ein paar Dinge beachten:
1. Keine Glas- sondern Plastikflaschen verwenden.
2. Die Plastikflasche beim Befüllen leicht eindrücken und erst dann verschließen, damit sich das Wasser während des Gefrierens ungehindert ausdehnen kann.



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