Problemfall - Erdkröte

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#17 AW: Problemfall - Erdkröte

Beitrag von Icon » 16. April 2011, 23:08

Hallo,

Ich möchte hier nicht weiter zur Diskussion beitragen, aber dennoch einige Beiträge aus Katzenforen zitieren, die mir bereits von anderer Seite zu diesem Thema bekannt wurden. Ich will damit niemanden angreifen, denn diese Zitate stammen selbst von Katzenhaltern. Ich bekomme des öfteren genau solche "Anekdoten" erzählt, meist mit einer Art unterschwelligem Stolz, was der Kater doch in der Nacht wieder erlegt hat.

Das originellste Geschenk war einmal eine Schlange, die unser Beppi ins Wohnzimmer geschleppt hat. Zum Glück war es "nur" eine Ringelnatter.

Gefunden unter: katzen-forum.net
Ja, es gibt echt leckere Geschenke. Mein appetitlichstes war ein völlig zerfetzter Marder, ich hätte kotzen können. Zum Glück war Katerchen nicht in der Nähe, als ich ihn fand, Lob wäre mir sehr schwer gefallen, ich mußte auch einen Nachbarn zum Entsorgen um Hilfe bitte.
Im Sommer lag dann ein Eichhörnchen auf dem Katzenhaus und Paul saß stolz daneben, das konnte ich nur ignorieren (und wieder den Nachbarn bitten). Ich denke aber, daß das Eichhörnchen nicht gesund gewesen sein kann, denn welche Katze fängt schon Eichhörnchen?

Gefunden unter: katzen-forum.net
Da muss ich mich leider melden, unser Kater Bruno erlegt locker gesunde Eichhörnchen und legt sie dann ins Haus.

Gefunden unter: katzen-forum.net
Gerade höre ich hier aus dem Keller ein knarrendes Quaken, sie haben also wieder mal eine arme Kröte eingekreist.

Gefunden unter: katzen-forum.net
Ich biete 13 Hummeln (07.04.10-Hummelköniginnen) sowie diverse Schmetterlinge, 3 Vögel und einen Molch

Gefunden unter: mietzmietz.de

Erschreckend ist nicht nur "was" die Katzen einfangen, sondern auch in welcher Menge. Oft wird von
mehrere Kleintiere oder Vögel pro Tag
gesprochen, was mich wirklich erschüttert. Laut Industrieverband Heimtiere gab es 2009 ungefähr 8,2 Millionen gehaltene Katzen in Deutschland. Nicht alle davon sind Freigänger, aber selbst die Hälfte wäre eine enorme Zahl. Der angesprochene "Aderlass" bekommt selbst bei "nur" 2 Millionen nächtlichen Streunern mit eingetragener "Beute" ein schreckliches Gesicht. Wie aufgezeigt sind die "Beutetiere" keinesfalls nur "Schädlinge". Eventuell ist das ein kleiner Denkanstoß.

Gruß
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#18 AW: Problemfall - Erdkröte

Beitrag von Gast » 17. April 2011, 09:23

Ich kann moglie und Icon nur für die Links danken! Habe selber etwas nach solchen Zahlen gesucht, aber aus Zeitmangel nichts Passendes gefunden. Die ungefähre Größenordnung war mir bewusst, aber solide Zahlen mit glaubwürdiger Quellenangabe sind natürlich viel aussagekräftiger!

Gilthanaz hat sich ja ausgeklinkt. Schade, denn ich hätte gern klare Angaben über die Nützlichkeit der Hauskatzen bekommen - nicht auf dem Bauernhof, wo tatsächlich noch "schädliche" Mäuse erlegt werden können, sondern in der orts- oder stadtnahen Flur, auf die sich die o. g. Daten beziehen.

Zwei Bemerkungen noch zu Themen, die in diesem Thread angesprochen wurden:
- Hauskatzen kann man sehr wohl dauerhaft im Haus halten; ich kenne persönlich mehrere Beispiele, wo es den Tieren an nichts mangelt. "Artgerecht" ist ein in jeder Richtung dehnbarer Begriff. Natürlich sollte die Wohnung, besser ein Haus, den Tieren nicht nur ein kleines Zimmerchen bieten, aber gewöhnlich haben sie im Haus noch mehr Auslauf als so manche Wildkatzen und Wildtiere ähnlicher Größe im Zoo!
- Das Pestbakterium Yersinis pestis spielt bei uns zum Glück keine Rolle mehr. Es ist aber nicht ausgerottet: Z.B. sind frei lebende Populationen von Hörnchen, Chipmunks etc. in einigen amerikanischen Nationalparks infiziert, ohne dass das den Wirtstierchen schadet. Man soll sie nicht füttern (man darf in Nationalparks ohnehin keine Wildtiere füttern), sie können beißen, und können dabei sogar die Pest auf den Besucher übertragen!

Schönen Sonntag,
Merkur



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bettwurst
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#19 AW: Problemfall - Erdkröte

Beitrag von bettwurst » 17. April 2011, 10:25

Ist zwar nicht wissenschaftlich fundiert, aber dennoch unterstreichend:

"Statistiken zufolge tötet eine Katze im Jahr zwar durchschnittlich nur einen Singvogel, was sich erst einmal nicht viel anhört. Hochgerechnet auf die
Millionen freilaufender und wild lebender Katzen macht das aber eine Zahl in zweistelliger Millionenhöhe aus und das ist doch beträchtlich. Bei den
Berechnungen fließen die vielen wild lebenden Katzen noch nicht einmal mit ein, so dass von einer noch weit höheren Zahl ausgegangen werden muss. Somit
nimmt die Katze einen Spitzenplatz ein, was die Tötung von Singvögeln betrifft."

Da ich zur Zeit ein Statistik-Modul absolvieren muss, zweifel ich die Daten zwar an, aber dennoch sind sie (mal wieder) mit nem gesunden Menschenverstand
sicherlich halbwegs nachvollziehbar. Sich als Katzenhalter damit angegriffen zu fühlen und sich mit dem Wort "Katzenhasser" aus einer Diskussion zu verziehen
ist ziemlich schwach. Erscheint mir eher so, als ob diese sich der bewußten Niederlage entziehen.

Wenn Katzen halten, dann im Haus. Ich seh da keinen großen Unterschied, ob ich nen Hund im Wald frei laufen lasse, der mir ein paar Rehe mitbringt oder ne
Katze mitnem Vogel.
.


Die Natur gibt es leider im voraus. Bezahlt wird später!
.

the chekar
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#20 AW: Problemfall - Erdkröte

Beitrag von the chekar » 17. April 2011, 10:42

Wir hatten auch einmal eine Katze im Stall zum Mäuse jagen.
Hat auch nie so eine vor die Türe gelegt (ich hätte sicher gekotzt).
Irgendwann wurde sie aber leider von unserer BÖSEN Nachbarin in einen Heizkeller gesperrt und immer gefüttert mit Wurst.Dann noch beschweren:Och deine Katze kommt immer zu mir in den Garten.
Da denkt man sich doch nur noch:Füttere sie nicht, dann kommt sie schon nicht mehr.
Wir haben auch noch zwei Hunde ganz kleine und lassen sie im Wald auch frei Laufen, weil sie gehorchen und sowieso kein Wild (Reh, Hirsch, Gämsen...)reißen, könnten.
Ist nur ein Malteser und ein Yorkshire Terrier.
Der Terrier ist knapp ein Jahr alt aber der kommt auf Kommando.
Der Malteser übrigens auch.

the chekar


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#21 AW: Problemfall - Erdkröte

Beitrag von Soulfire » 17. April 2011, 11:20

*Partei für die Miezen ergreif*
Ich habe auch zwei Katzen und beführworte es, wenn man Katzen Freilauf bieten kann. (Meine haben keinen Freilauf, das hat aber andere Gründe)
Ich fand den ersten Link von moglie recht interessant, dort steht so ziemlich das, was ich denke.
Hauskatzen wären kein oder nur ein geringes Problem, wenn die anderen Einflussfaktoren stimmen würden.
Also die natürlichen Lebensräume nicht zerstört werden würden usw.

Die Hauskatze mag vielleicht ein Faktor sein, aber nicht der alleinige.

Es ist meiner Meinung nach durchaus sinnvoll auch an dem Problem Hauskatze zu arbeiten, aber ich denke da eher an eine Kastrationspflicht und Katzensteuer, als die Katzen einfach einzusperren.
Durchaus sinnvoll ist es zum Beispiel auch, beim Kauf einer Katze darauf zu achten, wer das Muttertier ist. Ist die nämlich eine reine Wohnungskatze, ist die wahrscheinlichkeit hoch, dass der Nachwuchs nie wirklich das Jagen gelernt hat!
Der Jagdtrieb ist zwar angeboren, aber die Technik lernen Katzen von ihrer Mutter.
Bei meinen Katzen merkt man z.B. den Unterschied, mein Kater hat als Junges das Jagen gelernt, er macht beim Spielen immer das komplette Programm, mit anschleichen, lauern und losspringen.
Meine Katze prescht einfach wild auf alles los, was sich bewegt, sie hat die Jagd nie gelernt und hätte vermutlich auch in der Natur kaum eine Chance irgendein gesundes Tier zu erbeuten.
Wenn man an diesen Faktoren arbeitet UND die Umweltbeingungen für die Wildtiere verbessert, wären die Hauskatzen bald kein Problem mehr.
Meine bescheidene nicht hochwissenschaftliche Meinung :)


Kleingeister brauchen Ordnung, Ein Genie beherrscht das Chaos!

Ich halte Formica sanguinea, Temnothorax cf. nylanderi, Lasius cf. flavus, Lasius cf. niger, Formica rufibarbis, Formica cunicularia, Tetramorium sp., Camponotus vagus

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#22 AW: Problemfall - Erdkröte

Beitrag von swagman » 17. April 2011, 15:06

Noch schlimmer ist ja, das Katzen ein globales Problem darstellen. Sie sind inzwischen ja überall eingeschleppt worden.

http://en.wikipedia.org/wiki/Feral_cat



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#23 AW: Problemfall - Erdkröte

Beitrag von Scarvia Ny-Mand » 17. April 2011, 16:21

Gaster hat geschrieben:Das ist kein Grund dafür, Katzen frei laufen zu lassen, sondern ein Grund dagegen, Katzen zu halten!

Es zeigt auf jeden Fall einen extrem großen Konflikt auf, wenn ich Katzen halten möchte.
Will ich es artgerecht machen brauchen sie den Auslauf. Damit schade ich aber der Natur. Konsequenz wäre fast nur das nicht halten oder man darf Katzen nur im eigenen abgezäunten Garten halten, der aber eine gewisse Größe haben muss. (quasi eine Katzenvoliere ;))

Merkur hat geschrieben:- Hauskatzen kann man sehr wohl dauerhaft im Haus halten; ich kenne persönlich mehrere Beispiele, wo es den Tieren an nichts mangelt. "Artgerecht" ist ein in jeder Richtung dehnbarer Begriff. Natürlich sollte die Wohnung, besser ein Haus, den Tieren nicht nur ein kleines Zimmerchen bieten, aber gewöhnlich haben sie im Haus noch mehr Auslauf als so manche Wildkatzen und Wildtiere ähnlicher Größe im Zoo!

Ja, vermutlich sollte man hier wieder versuchen zwischen "naturnah" und "artgerecht" zu trennen.
Die Katze unserer Nachbarn traf ich einmal am knapp 1 1/2km entfernten Kindergarten und laut den Betreuern dort kann man sie dort regelmäßig sehen.
"Naturnah" müsste man dem Tier also wohl in der Haushaltung ein ähnlich großes Gebiet geben. Artgerecht kann aber durchaus auch eine kleinere Fläche sein (zumal unser zweiter Kater sich soviel ich beobachten konnte nie weit vom Haus entfernte).
Viel halten von Wohnungshaltung tue ich trotzdem nicht und denke nur die wenigsten können wirklich gut Auslauf für die Tiere bieten.

Die große Frage wäre halt: Wie merkt man einer Katze an, dass sie mehr Platz benötigt? Genausogut könnte man vermutlich am Verhalten einer Ameise versuchen herauszufinden, ob ihr Formicarium zu klein ist.



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#24 AW: Problemfall - Erdkröte

Beitrag von Wiseman » 18. April 2011, 10:57

.... und wieder einmal ist das Problem nicht die Katze/Hund/Kaninchen .... an sich sondern der Mensch.

Aber weil keiner mit "gesundem" Menschenverstand auf die Idee käme mit einer Gatling-Kanone die Innenstadt von seinen Mitmenschen zu säubern, meckert man lieber auf die ach so bösen Viecher.

Nur keinem hier ist offenbar bewusst, dass diese "bösen" Viecher nichts von dem was sie tun aus Bösartigkeit oder Hinterhältigkeit tun.

Nicht die Katze ist das Problem oder der Hund (oder die exotische Ameisenart/Karpfenart/Krebsart/Marienkäferart .....), sondern deren Halter bzw. der Mensch im Allgemeinen, der das ganze Viehzeug bis zum Erbrechen verhätschelt, verwöhnt, überall hin verschleppt oder gezielt ansiedelt.

Insofern ist es Schwachsinn auf die "bösen" Mietzekatzen zu schimpfen, weil man sich damit nur über die Symptome aufregt, statt die Krankheit zu bekämpfen (übertriebene, vermenschlichende Tierliebe, Besitzsucht, Angeberei, Unachtsamkeit, Unwissenheit, Ignoranz gegenüber der Natur usw.).



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