Welche Versuche sollen das denn gewesen sein? Ein solcher "Versuch" mit 2 oder mehr Gynen, die in Pleometrose gründen, gilt für mich erst als erfolgreich, wenn das Volk über mehrere Jahre ohne Verlust einzelner Gynen gehalten werden konnte.
Das mag für dich so sein. Will ich dir gar nicht absprechen, aber ich würde eine Haltung über ein knappes halbes Jahr ohne einen einzigen Kampf oder Aggression (oder gar Ausnutzung der schlechten, aber vorhandenen Möglichkeiten der räumlichen Trennung) durchaus als Beweis ansehen, dass ein friedliches Zusammenleben zwischen den Tieren auch nach der Gründung noch möglich ist. Das wird aber wohl Ansichtssache sein.
Abgesehen davon ist es schon sehr gewagt, einen solchen Beweis zu fordern- selbst bei polygynen Arten wie Myrmica sterben Gynen ab an mal, aber ganz ohne eine Form von Kampf.
Die Frage, ob du dafür überhaupt genügend Platz hast, stellt sich natürlich auch oder wie war das mit den 125 Farmen?
Lern mal das Provozieren, du Grünschnabel!
Wie man soetwas gut bewerkstelligen kann, ahbe ich an entsprechender Stelle bereits erklärt.
Fakt ist, dass Oligogynie bei Lasius flavus in der Natur vorkommen kann, aber noch lange kein Regelfall ist.
Ei, dann kannst du sicher 'ne Quelle oder eigene Untersuchungen, die eine entsprechende von dir geforderte Aussagekraft haben, angeben?
Laut dem Seifert 2007 (ich denke mal, den hast du?) wird von bis 55% der Nester gesprochen, die mehr als eine
Königin haben. Ein Nesthügel bedeutet zwingend, das das Nest von einem Volk genutzt wird, dass beständig in Kontakt steht- wegen der räumlichen Seperierung der Gynen spricht man daher von Oligogynie. Für mich sind 55% nunmal kein Einzelfall, darüber ließe sich aber sicherlich diskutieren
Demnach ist eine Aussage wie "Getötet wird bei Lasius flavus untereinander gewöhnlich nicht, auch nicht nach einer Pleometrose- Gründung." falsch!
Hä? Selbst wenn du zwei vollkommen fremde Völker zusammensetzt, werden sie erstmal versuchen voreinander zu flüchten bevor sie sich bekriegen (Zitat aus "Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas", Seifert 2007: "Intraspezifische Aggression zwischen fremden Kolonien trotz Fremderkennung gering.").
Und nach einer
Pleometrose- Gründung seperieren sich die Kolonien, aber nicht indem sie sich killen, sondern indem sie sich tendenziell voneinander fernhalten ("wenig heftige Kämpfe zwischen den Gynen").
Ich verstehe nicht so ganz, was es dazu noch zu sagen gibt, das kann sowohl jeder Halter beobachten, als auch in der Literatur lesen! Jedenfalls geht und ging es mir so.
Sonst darf ich auch dich mal um eine Quelle bitten, von mir aus auch mal eine von diesen vielen millionen Gegenerfahrungen!
Ich kann mich auch an ähnliche Haltungsberichte erinnern, wo Lasius niger in Pleometrose gründete. Dies ging sogar auch bis zu einer gewissen Anzahl an Arbeiterinnen gut.
Lasius niger ist etwas vollkommen anderes! Ich hatte diverse Gründungsversuche mit denen gemacht (schon an anderer Stelle erläutert), und die töten sich deutlich schneller und noch dazu tatsächlich!
Mit mehr als 2 Gynen in der Gründung waren keine der Gynen unbeschadet aus den Kämpfen gekommen- ihnen fehlten min. ein paar Gliedmaßen oder sind ganz verstorben.
Lasius niger und Lasius flavus haben diesbezüglich
nichts gemein!!!
Sie gehören ja nicht umsonst zu den Cautolasius und die Lasius niger zu den s.str..
Mag ja sein, dass in einer kleinen Kolonie von wenigen 100 Ergaten mehrere Gynen geduldet werden, dies sollte sich jedoch mit steigender Koloniegröße ändern.
Tatsächlich? Laut Seifert seperieren sich die Gynen in ihre Kammern und halten sich weitgehend voneinander fern- die Arbeiterinnen befinden sich aber noch in regem Austausch, weshalb auch die Gynen "indirekt" miteinander "kommunizieren".
Hättest du eine einschlägige Quelle für deine "Korrektur"?
Wie Fraaap schon sagte, die bereits gemachten Erfahrungen sagen etwas anderes aus.
Das ist ein Phantombild, so lange du nicht mindestens, sagen wir, drei Quellen angeben kannst? Lasius flavus ist ja immerhin eine recht häufig gehaltene Art.