vor ca. 3 Jahren ist einem Imker ein Schwarm Bienen entflogen und siedelte sich in einer Wand eines alten, nicht mehr genutzten Holzschuppens an. Den Schwarm wieder einzufangen wäre unmöglich gewesen ohne den Holzschuppen halb abzureißen.
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Seitdem lebt dort also ein Bienenvolk vollkommen ungestört und ohne Pflege.
Wenn man den Berichten über die Varroa-Milbe und dem Bienensterben glauben darf, dürfte es dieses Volk aber nicht mehr geben bzw. es müsste stark geschwächt sein. Allerdings ist das genaue Gegenteil der Fall, das Volk ist äusserst vital und gesund, verglichen mit gepflegten und gegen die Milbe behandelten Bienenvölkern schon fast zu gesund. Tatsächlich ist die Sache selbst Imkern nicht ganz geheuer und niemand kann es sich dort erklären. Warum ist dieses verwilderte Volk so gesund, während deren Völker trotz Behandlung stark unter der Varroa-Milbe leiden, ist die Frage die sich dort jeder stellt!
Berichte über andere verwilderte Bienenvölker zeigen übrigens ein ähnliches Bild, fast immer erweisen sich diese Völker als sehr gesund und vital.
Mögliche Erklärungen sind:
- Das Volk ist besonders robust.
- Kein anderes Volk ist in unmittelbarer Nähe aufzufinden, daher weniger Kontakt mit der Varroa-Milbe.
- Die Entnahme von Honig schwächt ein Bienenvolk und erhöht im Zusammenspiel mit der Varroa-Milbe gerade im Winter die Mortalität.
- In Bienenkästen mit vorgegebenen Waben herrscht ein für das Volk weitaus ungünstigeres Klima, als es die Bienen erreichen können wenn sie vollkommen frei bauen dürfen.
- Im Wildbau ist eine bessere Hygiene möglich.
- ...
Doch was genau der Grund ist, das vermag heutzutage noch niemand zu sagen, wenngleich etliche Forschungen über dieses Thema gerade am Laufen sind. Vielleicht, angeregt durch die Beobachtungen an diesen verwilderten Bienen, wird sich in Zukunft die Imkerei radikal ändern oder zumindest die Varroa-Milbe ihren Schrecken für die Imker verlieren.
Lg