Moin Moin

Ich mußte mein Formicarium zum dritten mal neu zusammenkleben, da es durch ihr Eigengewicht langsam zusammenfiel.

Hier ein paar Fotos:

Das Ganze im Ãœberblick



Mein RG-Nest


Die erste Ameise ist auf Erkundungstour


Mein Gipsnest mit provisorischer Verdunkelung


Links: Nesteingang - Rechts: Auffüllstutzen des Bewässerungstanks


Lg hardy

Moin Moin

Ich wollt mal wieder was zu meinen Ameisen schreiben, da ja jetzt schon wieder eine Menge passiert ist.

Da meine niger nicht von alleine Umziehen wollten und sie die Sicht mit Erde zugebaut hatten, sodass ich sie nicht mehr sehen konnte, habe ich sie vorsichtig aus dem RG geschüttet.
Danach sind sie innerhalb von zwei Minuten in das neue Gipsnest gezogen und haben ihre Brut nach und nach dazu geholt, was mich natürlich sehr freute.
Die Gyne hat sich als erstes in die linke Kammer verzogen und die Arbeiterinnen folgten ihr mit der Brut.
Am nächsten Tag war die Gyne mit den Eiern immer noch in der linken Kammer, die meisten Ameisen mit Larven und allen Puppen in der mittleren.
Nun sind die Eier in der linken, die Puppen in der mittleren und die Larven in der rechten Kammer und die Königin ist fleißig am Eier legen.

Als Futter hab ich Honig und verschiedene Insekten angeboten die ich rund ums Haus gefunden habe.
Zu meiner Verwunderung lieben meine Ameisen die Abwechslung. Zuerst flogen sie förmlich auf Stubenfliegen und dann ignorierten sie diese. Als ich dann Grashüpfer anbot waren sie wieder Feuer und Flamme. Ich hab das Gefühl, als ob sie jedes neue Insekt lieben und nach einer gewissen Zeit lieber eine andere Art hätten.
Vielleicht haben verschiedene Insekten verschiedene Inhalte, ich weiß es nicht.
Wenn jemand genaueres darüber weiß, bitte ich um eine Erklärung.


Und dann war es vorgestern endlich soweit. Meine ersten frisch geschlüpften Arbeiterinnen sind da:yellowhopp: *freu*

Und wieder mußte ich staunen, sie sind wesentlich kleiner, als die schon vorhandenen Arbeiterinnen. Woran das liegt weiß ich nicht genau.
Vielleicht weil es die erste Brut des Jahres ist, oder weil sie in letzter Zeit viel Streß hatten. An zu wenig Futter kann es nicht gelegen haben.

Aber die Hauptsache ist, dass es allen gut geht und das hat zumindest den Anschein.
Jetzt ist meine Anzahl von Arbeiterinnen von 18 auf 22 gestiegen und ich hab noch jede Menge Brut in allen Stadien.
Wenn ich schätzen müßte wurde ich sagen, 40 Eier, 30 Larven und 30 Puppen. Und die Puppen sind schon seit einer Woche vorhanden, sodass es bald wesentlich mehr Arbeiterinnen werden müssen.

Es entwickelt sich aus meiner anfängerartigen Sicht alles sehr gut.
Ich werde auf jeden Fall über weitere Ereignisse berichten.

Falls jemand Anregungen, Bemerkungen oder Kritik hat, kann er sie hier gerne schreiben. Ich bin über jeden Kommentar dankbar.

LG hardy

Freut mich, dass deine Kolonie, die du gerettet hast, sich so prächtig entwickelt. Warum schreibst du nicht einen Haltungsbericht darüber? Oder lässt den Beitrag zu den Haltungsberichten verschieben. Nicht jede Kolonie hat eine solche Geschichte, wie die deine .

Ich wünsche Dir noch viel Erfolg bei der Haltung und dass deine Kolonie gesund bleibt.

Hi!

Ich schließe mich meinem Nachbarn an. Es wäre ein außergewöhnlicher Haltungsbericht. Das Formicarium und das Nest sind dir gut gelungen. Mir gefällt auch der Gesamteindruck!!!

Gruß Imilius

Danke Mori und Imi
Es freut mich wenn es euch gefällt.

Ich weiß nicht, ob ich wirklich einen Haltungsbericht schreiben sollte. Es gibt doch schon so viele über Lasius niger und ich bin ja noch Anfänger und hab immer mal wieder ein paar Fragen die ich gerne im Zusammenhang stelle und würde damit einen sehr komischen Haltungsbericht zusammenstellen.

Einen Diskussionsthread finde ich irgendwie nicht so toll, da man dann ja immer hin und her springen muß, um alles verfolgen zu können.

Außerdem sollte man einen Haltungsbericht auch immer auf den neusten Stand bringen, damit er was taugt und dazu muß man dann auch immer wieder Zeit haben.

Aber ich muß mir die Sache noch mal durch den Kopf gehen lassen.

LG hardy

P.S. Weiß jemand, ob man den Ameisen immer mal wieder unterschiedliche Insekten als Proteinquelle (wegen der Inhaltsstoffe) geben sollte?

Hi!

P.S. Weiß jemand, ob man den Ameisen immer mal wieder unterschiedliche Insekten als Proteinquelle (wegen der Inhaltsstoffe) geben sollte?

Wie es mit den Inhaltsstoffen ist, kann ich dir leider nicht genau sagen. Aber es tut den Ameisen sichtlich gut, wenn die Nahrung sehr abwechslungsreich ist. Meine Kolonien nehmen jetzt überhaupt keine Mehlwürmer mehr an, obwohl sie es am Anfang taten. Heimchen haben überhaupt keine Chance bei ihnen. Was immer gut ankommt, sind Fliegen, Hundertfüßer, Motten.

Vielleicht sollte man das Beispiel beim Menschen übertragen. Wer mag sich schon jeden Tag nur von Brot und Wasser ernähren?

Gruß Imilius

Morgen

Wegen dem Füttern:

Die Ameisen selber brauchen vor allem Zucker- resp. Honigwasser. Als Eiweissquellen, eignen sich eigentlich fast sämtliche Insekten wobei sie sich auch mit Heimchen u.ä. als einzige Proteinquelle zufrieden geben. Ein Abbrühen vor dem verfüttern kann sich übrigens lohnen (Milben).

LG Lord Helmchen

Wie schon angedeutet,

hardy,

gibt es da keine allgemeine Regel. Erfahrungsgemäß aber lassen die Ameisen eine bestimmte Nahrung, auch eine die sie lange Zeit bevorzugt haben, irgendwann liegen und man ist gezwungen irgendeine Alternative zu finden.
Zwar gibt es ein paar wenige Untersuchungen, z.B. was Waldameisen alles in das Nest ´reintragen, aber meines Wissens ist das bei wenigen anderen Arten gemacht worden.
Allein, schon der gesunde Menschenverstand wird sich denken können, dass andauernd höchst unterschiedliche Insekten u.ä.m. eingebracht und verwertet werden und die Ernährungslage auch jahreszeitlich regelmäßigen Schwankungen unterliegt. Es ist nicht undenkbar und sogar wahrscheinlich, dass Ameisen sich dem regelmäßigen Angebot in ihrer Umgebung angepasst haben und daher, in der Natur, einen bestimmten Rhythmus aufweisen, was die bevorzugte Beute angeht.
Wie gesagt ist aber die Untersuchungslage, meines Wissens, noch recht dürftig und lässt dem privaten Halter nur die Option auszuprobieren, "was geht".
Und natürlich hat auch die Verzogenheit der Ameisen meist ihre Grenzen: Wenn sie Larven haben, dann werden sie irgendwann bestimmt zum Mehlwurm greifen, auch wenn er ihnen eigentlich zum nicht vorhandenen Hals ´raushängt.
Wäre es nicht so, dann müssten sie eigentlich schon längst ausgestorben sein.
So aber sind es Überlebenskünstler, die wir eher päppeln, als dass wir von ihnen verlangen aus der Not eine Tugend zu machen.

Das aber ist wohl eine der hervorragendsten Fähigkeiten vieler Ameisenspezies, nur z.B. Lasius niger.

So halt meine Gedanken zur Futterfrage, tief in der Nacht...

LG, Ossein.