Camponotus fellah - Diskussion

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#9 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Imago » 16. Juni 2011, 19:48

Hi Steaker87!7

Also mal vorab, die Art ist wirklich super!

Ja die Proteine liegen immer noch z.T. im Nest. Jedoch jetzt sortierter. Es scheint sich jetzt ein wirklicher Müllhaufen heraus zu kristallisieren. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Ich werde weiterhin versuchen so gut wie möglich die Entwicklungstadien und Entwicklunszeiten zu dokumentieren. Dies geht natürlich nur anfänglich, wo alles noch übersichtlich ist.

Wir halten uns auf dem Laufenden!

LG Imago



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Imilius
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#10 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Imilius » 20. Juni 2011, 23:38

Hallo Imago!

Die Entwicklungszeiten sind wirklich kurz und überschaubar. Die Major Arbeiterin meiner Camponotus ligniperdus benötigte 39 Tage von Puppe zum fertigen Tier. :(

Gruß Imilius


Ich bin jetzt bei Eusozial.de und bei Ameisenportal.eu!

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Streaker87
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#11 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Streaker87 » 21. Juni 2011, 07:51

@Imago:

Imago hat geschrieben:Ergo fehlen zwei Puppen!
Ich habe keine Ahnung wo die hin sind. Auch wundert mich, warum die Gyne nicht mehr Eier legt. Es müsste wesentlich mehr Brut vorhanden sein bei der Anzahl der Arbeiterinnen.
Puppenfraß

Ich denke, es wird dir nur noch so gut auffallen, weil die Kolonie noch so klein ist. Mittlerweile sind es bei mir so viele Puppen, dass ich keinen Überblick mehr habe. Zu Anfang fällt das aber schon ins Gewicht, hat man den Eindruck. Zum Haltungsbeginn hatte ich drei Puppen-Verluste zu beklagen. Letzte Woche wurde meine Major-Larve gefressen, sowas fällt natürlich auf :(

Eierzyklus

Ich hatte mich anfangs über die Eier-Werte von MainMan gewundert, wurden bei mir doch nur schubweise welche gelegt und dann über vier Wochen gar keine. Mittlerweile macht die Gyne nach einer dreiwöchigen Legephase nur nur eine Woche Pause, statt der vier, und es sind, wie bei MainMan, nie unter 30-40 Eier im Nest. Das kann man auch schön aus meiner Statistik entnehmen. Der Zyklus wird beibehalten, er verkürzt sich nur.

@Imilius:

Meine bislang größte Major-Arbeiterin verbrachte 33 Tage im Kokon. Wird wohl an der zusätzlichen Nestwärme liegen.




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#12 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Imago » 21. Juni 2011, 11:17

Hallo Streaker87!

Danke für Deinen aufklärenden Post Streaker. Ich habe das natürlich in Deinem Haltungsbericht gelesen.

Was sind wohl die Gründe dafür. Die Kolonie verliert unnötig Zeit. Das ist völllig Kontrovers einer sich schnell vermehrenden Kolonie gegenüber. Vielleicht findet sich der Ursprung darin das angangs kontrolliert Brut bemuttert werden soll. Ich habe noch eine Puppe im Nest, wen die Schlüpft und dann Eier gelegt werden steht wenigstens der Rhythmus fest.

Bei Camponotus liginiperdus wird ebenfalls anfangs Brut in Schüben, gewissen Zyklen abgesetzt.

Nach der Verpuppung der Larven, werden neue Eier abgesetzt, ein sehr kogischer Rhythmus.

Aber was das bei Camponotus fellah auf sich hat würde ich gerne wissen. Vielleicht bringen uns weitere beobachtungen weiter.

Liebe Grüße
Imago



Daniel23
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#13 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Daniel23 » 11. Juli 2011, 10:11

Hallo Imago,

erstmal großes Lob an dich:

- toller Bericht lässt sich sehr gut und gerne lesen
- auch hast du echt tole fotos eingebaut, eine wirkliche schöne Art.

ABer du hast im letzten Eintrag geschrieben das du lebende Nahrung fütterst, hast du da keine Angst vor Milben? Oder untersuchst die Insekten vorher?

MfG Daniel



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#14 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Imago » 11. Juli 2011, 23:01

Hallo Daniel23!

Also ich habe keine Angst vor Milben. Lebend Futter wird einfach von den meisten Arten wesentlich lieber angenommen. Ein kleiner Kampf mit dem Insekt scheint die Tiere ungemein dazu zu animieren, die Beute ins Nest einzutragen. Dort wird sie dann gemeinschaftlich zerteilt.

Ich schaue grob über das Insekt rüber ob ich etwas auffälliges erkennen kann, mehr nicht.

Natürlich habe ich die Gefahr der Milben im Hinterkopf, hoffe aber einfach das alles gut geht. Das Thema Milben sollte man behandeln, man kann auch gern darüber diskutieren. Man sollte es aber auch nicht überbewerten.

Wer Lebendinsekten verfüttert weiß wie Ameisen darauf reagieren. Es ist ein natürliches Verhalten was dann an den Tag gelegt wird, mit vielen verscheidenen Verhaltensmustern die zugleich abgespult werden. Ich will das alles nicht mehr so einschränken. Früher hab ich auch alles überbrüht, jetzt läuft über die gekauften Zoophobas nur heißes Wasser. Größtenteils verfüttere ich aber alles an Insekten. Wenn es dunkel ist mache ich kurz alle vier Terrassentüren bei Licht auf, dann sammele ich nur noch ab. Alle Insekten die aus der Natur kommen, brühe ich nicht ab.

Vielen Dank für Dein Lob!

LG Imago



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Streaker87
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#15 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Streaker87 » 12. Juli 2011, 00:26

Imago hat geschrieben:[...]

Lebend Futter wird einfach von den meisten Arten wesentlich lieber angenommen. Ein kleiner Kampf mit dem Insekt scheint die Tiere ungemein dazu zu animieren, die Beute ins Nest einzutragen. Dort wird sie dann gemeinschaftlich zerteilt.

[...]
Ich bin anderer Meinung.

Mal abgesehen davon, dass wohl der meiste Proteinanteil von Kadavern stammt, also toten Tieren (Insekten, Säugern, ...), stellt sich Camponotus fellah sehr ungeschickt an, was das Handling mit Lebendfutter angeht, wenn es sich denn um einen fairen "Kampf" handelt - sprich, keine ausgerumpfen Flügel, Beine o.ä. Behinderungen.

Da sie nicht die besten Seher sind, laufen sie meist nur wie wild im Kreis herum ohne direkt den Gegner zu attackieren.

An Mehlwürmern finden sie aufgrund des dichten und gebogenen Panzers nur schlecht Halt. Mehlwürmer können sich ausgezeichnet durch Windungen wieder befreien, Ameisen abstreifen und sogar in die Luft katapultieren. Zudem wird der nächste kleine Unterschlupf gleich zum erfolgreichen Eingraben genutzt. Da können die Ameisen nur noch verdutzt ihre Fühler hinterher strecken. Dass selbst Plastikbecher vor Mehlwurm-Kiefern nicht sicher sind, hat bestimmt der ein oder andere schonmal gelesen. Zum Glück habe ich noch nie miterleben müssen, wie ein Mehlwurm in der Arena oder im Nest Amok gekrochen ist.

Von Heimchen will ich gar nicht erst schreiben, die sind noch agiler und wehrhafter.

Das, in meinen Augen, Einzige, was die Ameisen zu einem Verhalten gegen Lebendfutter animiert, ist wohl in erster Linie die Verteidigung des Nestes. Und bevor das Tier halb tot rumliegt, wird es lieber verwertet. Wenn man einen Finger in den Nesteingang steckt, tobt die Kolonie mindestens genauso stark, wie wenn man ihnen ein Futterinsekt, tot oder lebendig, vor die Tarsen schmeißt.

Ich empfand die Aktion mit dem Mehlwurm nach 10 Minuten nur noch langweilig und habe ihn wieder in die Box gelegt. Bei mir gibt's daher nur Gefrorenes oder Überbrühtes.

Zu den Milben schreibe ich nichts. Das überlasse ich lieber Merkur ;)




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#16 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Imago » 12. Juli 2011, 01:37

Hi Streaker87!

Also gepanzerte Insekten versuche ich gar nicht erst zu verfüttern. Dafür ist meine Kolonie ja auch noch viel zu klein. Also für mich kommen Tiere in Frage wie Schnaken, Motten etc. und da ich diese wie beschrieben mit der Pinzette absammele haben sie für gewöhnlich auch schon einen weg. Ist eine Arbeiterin am furagieren wird dieses Insekt sofort attackiert, anfänglich wird es immer nur kurz attackiert, sobald mehrere Arbeiterinnen da sind, wird es festgehalten und abtransportiert. Im Nest selber greift auch nicht selten die Gyne mit ein.

Schnaken bevorzuge ich. Diese Tiere besitzen sehr weiche Mundwerkzeuge welche zu aufnehmen von Flüssigkeiten uns Säften befähigen. Somit besteht keine Gefahr für die Ameisen. Die Beine der Tiere verfügen über Sollbruchstellen und können somit gut zerlegt werden.

Meinem nun schon etwas größerem Messor sp. Volk habe ich mal Zoophobas lebend angeboten. Mehrere, knapp hundert Arbeiterinnen stürtzten sich auf das Tier, darunter große Majore und selbst diese brauchten lange um den Panzer zu durchdringen.

Das lebende Insekt wird definitv dem toten vorgezogen. Dies kann ja ein jeder gerne selber probieren.

Das Lebende Insekt wird eingetragen, das tote erst wenn wieder Bedarf besteht.

Und ja, die meißten Proteine werden durch das Absammeln von toten Tieren gewonnen. Dies liegt aber nicht daran das diese bevorzugt werden, sondern die gegebenen Möglichkeiten dieses unterstützen. Tote Tiere werden gefunden und mitgenommen. Ein lebendes Insekt, also ein frischeres kann leichter verwertet werden und hält sich länger, Ob die Ameisen diesen Unterschied nun erkennen weiß ich nicht, aber ein zappelndes Insekt lockt sie an und reizt sie mehr als ein Totes. Und ich kenne ja die Vorzüge eines lebenden Insektes, also verfüttere ich sie in diesem Zustand gerne.

Ich denke es geht auf keinen Fall nur um die Verteidigung des Nestes. Leg mal in der Natur lebende Proteine zu einer Lasius niger Arbeiterin. Die Arbeiterin packt sich das Insekt und lässt nicht locker, es wird sogar verfolgt und aktiv nach diesem gesucht! Schnell sind mehrere Arbeiterin an diesem Insekt zu gange, und dies auch weit ab vom Nest. Wie ich beschrieben habe, hier laufen viele Verhaltensabläufe und Muster zur gleichen Zeit ab, was bei einer Tottierfütterung einfach ausbleibt.

Und ich deke dieses Verhalten lässt sich auf viele (nicht alle) Arten ummünzen. Natürlich im unterschiedlichem Engagement.

Aber dennoch denke ich reicht es aus um zu verallgemeinern das ein Zappelndes Insekt, auf viele Arten ein größeren Reiz ausüben.

PS: Meinungen, Beispiele und Beobachtungen sind natürlich gerne erwünscht.

LG Imago



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