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Notfall: plötzliches Ameisensterben

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DermitderMeise
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#33 AW: Notfall: plötzliches Ameisensterben

Beitrag von DermitderMeise » 23. Juni 2011, 14:42

Hallo,
es sind Eier. :) Bei einigen der "Knubbel" bin ich mir nicht ganz sicher, da reicht die Bildqualität nicht aus, aber normalerweise werden Eier und Larven auch getrennt gelagert, s. z. B. hier. Ich hatte mir wie Imago bereits Gedanken zu dem schmächtigen Erscheinungsbild der Arbeiterinnen gemacht, aber wenn keine Larven zu versorgen sind...

Wie warm ist es denn am Nest (drinnen kannst du wahrscheinlich schlecht messen)?

Zum Hygrometer/Luftfeuchtigkeitsmesser: Je nachdem was du da bestellt hast kann man darauf nicht unbedingt vertrauen.



RealKolo
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#34 AW: Notfall: plötzliches Ameisensterben

Beitrag von RealKolo » 23. Juni 2011, 15:32

Ich habe ein einfaches Termometer von Antstore an die Scheibe geklebt und das sagt im Moment ca 22°C (klebt auf halber Höhe an der Rückscheibe)

Das bestellte Hygrometer ist digital. Keine Top Qualität, aber es sollte zumindest ungefähr genaue Daten liefern. Es ist etwas bei der Kaufabwicklung schief gelaufen, so dass es ungewöhnlich lange dauert (grumpf)


Ist das aktuelle Verhalten denn zu erklären und wenn ja warum sind die Ameisen nicht bzw. kaum aktiv? Die Feuchtigkeit ist deutlich zurück gegangen. Die Temperaturen liegen innerhalb der für die Art angegebenen Spanne.


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swagman
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#35 AW: Notfall: plötzliches Ameisensterben

Beitrag von swagman » 23. Juni 2011, 16:04

Hallo.

Nett wie du dich um deine Ameisen sorgst.^^
So ein kleines Volk zeigt freilich kaum Aktivität, wozu auch?
Wie man ja gut erkennt, werden die Eier umsorgt und gepflegt, also das passt. Die Königin hat momentan auch nichts zu tun, denn es werden anfangs eben nicht ständig Eier gelegt.
Futter wird wenn überhaupt nur in sehr geringen Mengen benötigt. Ohne Larven brauchen sie auch vorerst keine Proteine und Zuckerwasser reicht den wenigen Ameisen recht lange. Da sie sich kaum rühren, verbrauchen sie auch kaum Energie. Kein Grund also ständig nach Futter zu suchen.
Bauaktivitäten sind wohl auch nicht unbedingt zu erwarten, gerade am Anfang besiedelt diese Art nicht selten natürlich vorhanden Höhlungen zum Beispiel in Holz. Das können z.B. Bohrgänge von Holz"schädlingen" sein. Da muss man dann als junge Kolonie auch erstmal nicht viel machen, vielleicht hier und da etwas abdichten und gut ist.
Ums kurz zu machen( Ups, zu spät), deine Ameisen verhalten sich völlig normal.



DermitderMeise
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#36 AW: Notfall: plötzliches Ameisensterben

Beitrag von DermitderMeise » 23. Juni 2011, 16:15

Hallo,
RealKolo hat geschrieben:Ist das aktuelle Verhalten denn zu erklären und wenn ja warum sind die Ameisen nicht bzw. kaum aktiv?

was sollten sie denn deiner Meinung nach tun? Sie haben keine Larven zu versorgen, damit fallen geschätzte 95 % der Arbeit weg, sie können nicht graben und auch nicht in Holz herumnagen, sie müssen sich nicht gegen Konkurrenten verteidigen und Honig haben sie wahrscheinlich genug eingelagert.
Was ich anregen würde: Den Tieren einen größeren Ytong zur Verfügung stellen und diesen oben ein bisschen mehr erwärmen, während sie sich darin gleichzeitig in eine kühlere Zone zurückziehen können. Normalerweise würde ich nicht dazu raten, weil die Tiere dann möglicherweise früher in Winterruhe gehen (was ja im Prinzip nicht schlimm ist), aber es kann sein, dass sie wg. ungenügender Bedingungen einfach die Brut immer wieder auffuttern.

Die Temperaturen liegen innerhalb der für die Art angegebenen Spanne.

Das mag sein - trotzdem ist es für die Entwicklung der Tiere ein Unterschied, ob es einigermaßen konstant 20 °C warm ist oder die Temperaturen zwischen 15 in der Nacht und 30 °C am Tag schwanken.

edit: Ups, noch zu später...



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#37 AW: Notfall: plötzliches Ameisensterben

Beitrag von RealKolo » 23. Juni 2011, 16:56

Was mich nun auch wieder beruhigt. Das Verhalten ist also zunächst nicht negativ zu werden. Habe es nur mit meiner kleinen Lasius nigar Kolonie verglichen, die ungleich aktiver sind. (leben in einer anderen Anlage gleich nebenan) Die haben aber auch zahlreiche Larven und Eier zu versorgen und bauen ihr Nest stetig aus.

Aber wenn es für die Camponotus ligniperdus (ich kann den Namen schon ohne nachsehen schreiben, juhuu.. :-) ) so ok ist, bin ich beruhigt.

Übrigens kam zuvor die Anregung auf ein kleineres Nest umzusteigen. Aus bekannten Umständen muss das Nest vorerst mal so bleiben udn ich hoffe ich bekomme mein Volk gut und frei von weiteren Verlusten in die Winterruhe. Nächtes Jahr schauen wir dann mal wie sie sich weiter entwickeln.

Aber bis dahin bange ich dann noch ein wenig weiter, dass nun alles gut ist und sich keine Panne mehr einschleicht.


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#38 AW: Notfall: plötzliches Ameisensterben

Beitrag von DermitderMeise » 23. Juni 2011, 18:53

Hi,
dass sie in diesem Kolonie-Zustand nichts tun ist normal, ja; allerdings ist es nicht normal, dass die Eier sich "nicht weiterentwickeln" bzw. immer wieder neue gelegt und die alten aufgefressen werden, daher auch die Sache mit (noch) mehr Wärme.

RealKolo hat geschrieben:Ãœbrigens kam zuvor die Anregung auf ein kleineres Nest umzusteigen.

Ja, so ist das manchmal, verschiedene Leute haben unterschiedliche Meinungen. ;) Wäre ich im Prinzip auch dafür, aber wenn man das Nest erwärmt, sollte man auch eine Möglichkeit zum Ausweichen anbieten.
Das ganze nicht, weil ich dir sinnleer Arbeit machen möchte, sondern weil die Tiere in der Natur auch zwischen wärmeren und kälteren Bereichen wählen können und das auch machen; Brut wird eigentlich immer möglichst warm gelagert. Den Behälter meiner Camponotus ligniperdus-Kolonie (auch noch sehr klein) habe ich vor einigen Tagen mit einem 1 cm schmalen Streifen auf die Heizung gestellt, weil die Temperaturen hier zu wünschen übrig lassen (17 °C im WoZi); die Gyne ist daraufhin aus dem Reagenzglasnest spontan auf diesen Streifen gewandert und die ganze Brut wurde auch dorthin verfrachtet (mehre Larven und wenige Puppen), was im Prinzip zu erwarten war. Sie sitzt allerdings seitdem dort im Freien, was ich nicht erwartet hätte.

Aus bekannten Umständen muss das Nest vorerst mal so bleiben

Welche bekannten Umstände? Aber ich sah auch gerade auf der Webcam-Aufnahme wie riesig es ist - ja, kann so bleiben, vielleicht bietest du den Tieren ein bisschen Substrat an, damit sie die Kammern verkleinern können, das würde gleichzeitig Äktschn bedeuten. :)



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#39 AW: Notfall: plötzliches Ameisensterben

Beitrag von RealKolo » 24. Juni 2011, 13:07

Hallo !
Ich denke ich kann meine täglichen Berichte jetzt langsam zurück fahren. Die Lage bessert sich zunehmend. Die Feuchtigkeit ist nun soweit zurück gegangen, dass optisch kaum noch was zu sehen ist. Im Nest ist kein Beschlag mehr an der Scheibe, das Seramis rings um den Stein ist nahezu hell und trocken und auch sonst sind keine Spuren mehr von Feuchtigkeit.

@DermitderMeise: in der Anlage wird Seramis in verschiedenen größen angeboten, so dass sie Ameisen sich daran bedienen können und dies auch tun. Am ersten Tag haben sie angefangen davon etwas in die Kammern zu tragen. Am zweiten Tag haben sie es aber auch wieder raus geräumt. Nicht ein einziges Körnchen ist mehr in den Kammern.


Ich habe einiges dazu gelernt. Und das obwohl ich vor meinem Start hier lange mit gelesen und alle nützlichen Infos aufgesaugt habe. Heute würde ich alles anders machen, aber jetzt läufts ja.

Danke nochmal allen die mir beigestanden sind und mit guten Tipps und ermunternden Worten geholfen haben !!!


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#40 AW: Notfall: plötzliches Ameisensterben

Beitrag von RealKolo » 26. Juni 2011, 17:12

kurzer Status (da sich ja doch ein paar interessieren was weiter passiert ist und in wie weit die Maßnahmen gegriffen haben)

Nach ein paar Tagen Trockenheit sieht es im Moment so aus dass ich mir wohl keine Sorgen mehr um das kleine Volk machen muss. Ich habe gelernt: kleines Volk = kleine/keine Aktivitäten. In den letzten Tagen konnte ich aufzeichnen dass sich hin und wieder mal eine Ameise von der Gruppe löst und das Nest erkundet und sogar ins Becken ausgeht. Meine Aufzeichnungen zeigen dass der Honig mal besucht wurde und auch dass Wasser geholt wurde. Wie schon berichtet wurden 2 kleine Insekten aus dem Becken ins Nest geholt und in einer separaten Kammer abgelegt. Diese werden hin und wieder besucht, ohne dass ich jedoch längere Aufenthalte registrieren konnte.

Es ist für einen Einsteiger wirklich sehr schwer auf die Grundsatzinformationen zur Art und zur Haltung zu vertrauen. Das machen ja alle, aber wie ich in diesem Fall feststellen musste, muss man auch dabei vorsichtig sein. Unabhängig davon dass ich zuviel Feuchte besorgt habe, sehe ich es jetzt so dass Feuchtigkeit eher unerwünscht ist. Verschiedene Grundsatzinformationen in Foren und vor allem bei Ameisenshops sagen was anderes.

Ich stimme den Aussagen der Beteiligten hier auch zu dass diese Art sicherlich keine direkte Anfängerart ist. Meine Lasius niger entwickeln sich derweil wie ein Schimmelpilz im Butterbrot :-)

Nochmal danke !


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