Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Myrmica
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Moriquendi
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Beitrag
von Moriquendi » 5. Juni 2011, 18:17
[color=red]Myrmica rubra/Myrmica sp.*[size=100]
Dies ist mein erster Haltungsbericht, genauso ist es die erste Art, die ich halte. In diesem Thread möchte ich meine Erfahrungen mitteilen, die ich mit dieser Art erlebe. Außerdem stellt es eine Art Tagebuch für mich selbst dar.
=> Steckbrief von Mymirca rubra
Prolog:
[color=black]Ich war ein vielleicht ein Junge von 13-14 Jahren und schon damals faszinierte mich die Natur. In unseren Gefilden findet man wenige große, wilde Tiere, daher fiel mein Interesse wohl schnell auf die kleinen. Vorallem diese, die durch große Kolonien meine Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Ich kann mich noch erinnern, wie ich als kleiner Junge im Wald die riesigen Ameisenhaufen sah. Welche Struktur dahinterstand und was diese kleinen Ameisen alles vermochten wurde mir erst Jahre später klar.
Heute studiere ich Biologie. Die Faszination ist immernoch vorhanden. Vor ein paar Wochen erwähnte ein Kommolitone, dass er sich eine Ameisenfarm bestellt hätte. Das Thema wurde wieder in meinen Gedanken erweckt. Als ich nachhause kam, setzte ich mich sofort an den Laptop und sog alles über Ameisen auf, was ich finden könnte. Schnell landete ich im Ameisenforum und stöberte Stunden durch die Foren und Threads. Die "Wissen-Rubrik" hatte ich schon längst durchgelesen.
Mittlerweile formierte sich der Gedanke, Ameisen zu halten. Aber nicht ohne ordentliche Vorbereitung. Ich begann mein eigenes Ytong-Nest zu bauen und wartete begierig darauf, die Arena einzurichten. Doch leider kam es anders als geplant...
=> Zur Diskussion!
[color=Red]* Zuerst geht es um Myrmica rubra, später um eine Kolonie Myrmica sp.
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Beitrag
von Moriquendi » 5. Juni 2011, 18:34
Ich wählte Myrmica rubra als Art und eine Arena + Ytong-Nest als neue Heimat.
Bei Apocrita bestellte ich die Kolonie mit Königin sowie 10-15 Arbeiterinnen. Im Antstore bestellte ich das Becken. Den Ytong kaufte ich sehr billig im Baumarkt und bearbeitete ihn mit Schraubenzieher und Dremel.
Leider verspäteten sich beide Bestellungen - anfangs war das nicht so schlimm, musste ich ja sowieso noch das Nest bauen. Schließlich kamen sie, nach ein wenig Hantier, dann auch noch am gleichen Tag, dem 01.06.2011 an. So musste ich also so schnell wie möglich die Arena einrichten. Das Substrat musste trocknen usw., habe ich das Paraffinöl richtig aufgetragen? Ist alles richtig gemacht? Vor diesen Frage kann sich wohl kein Neuling schützen.
Meine Ameisenhaltung begann also sofort stressig. Zumal die Ameisen im RG nicht wirklich munter aussahen.
Schließlich war die Arena fertig. Ich legte das RG hinein und bot gleichzeitig ein neues, frisches RG an. Dieses wurde aber konsequent ignoriert.
Der angebotene Honig wurde sofort verschlungen:
Nun sah ich auch, dass meine Kolonie deutlich größer als erwartet ist. Statt den erwarteten 10-15 Arbeiterinnen wurden mir ca. 40 geschickt.
[color=red][size=100][color=black]=> Zur Diskussion![/color][/color][/SIZE]
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Beitrag
von Moriquendi » 5. Juni 2011, 19:53
Kleiner Exkurs: Warum diese Art?
[color=black]Klar, als erstes ließt man überall: Als Einsteigerarten werden Lasius niger bzw. Myrmica rubra empfohlen, vielleicht noch ein paar Camponotus-Arten.
Daran habe ich mich durchaus orientiert. Mir fiel vor allem aber auf, dass es sehr viele Haltungsberichte über Camponotus und co. sowie Lasius niger gibt. Myrmica-Berichte gibt es eher weniger. Also sammelte ich Informationen über diese und sie erschienen mir immer sympathischer.
Zunächst einmal leben sie polygyn und bilden Zweignester. Beides sind meiner Meinung nach interessante Eigenschaften, die sich bei einer größeren Kolonie, als meiner, hoffentlich beobachten lassen. Zusätzlich können sie stechen.
Dass sie dann auch noch sehr robust sind und meine Anfängefehler, die ich sicherlich machen werde, hoffentlich auch überstehen, fiel meine Wahl schießlich auf die Myrmica.
Jetzt gibt es einen Haltungsbericht mehr über diese Art und vielleicht animiert er neue Leser dazu, sich mit diesen schönen Ameisen zu befassen.
[/color][color=red][size=100][color=black]=> Zur Diskussion![/color][/color][/SIZE]
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von Moriquendi » 5. Juni 2011, 21:12
Meine Kolonie hat also schonmal ihr neues Heim in beschlag genommen.Nach dem anfänglichen Aktivitäts-Maximum, was sicherlich daran lag, dass sie von dem Transport und der stressigen Situation, erstmal ihren Hunger mit Honig stillten, folgte eine sehr ruhige Phase.
Am 02.06.2011 wollte ich, nachdem ich die Kolonie nun erstmal in Ruhe gelassen habe, nachsehen, wie es ihnen geht. Vorallem wollte ich aber die Königin erblicken...nach den ersten Minuten konnte ich keine Königin erkennen, was mich deutlich schockierte. Mittlerweile bin ich mir aber sicher, die Königin erkannt zu haben .
Ich stellte noch einen Napf mit frischem Wasser in die Arena, sowie zwei kleine, abgebrühte Fruchtfliegen. Ob sie die überhaupt annähmen, wusste ich nicht, denn ich konnte keinerlei Brut erkennen (übrigens, bis jetzt immer noch nicht).
Schließlich verdeckte ich das RG wieder mit Pappe und schloss den Deckel.
Die kleinen Racker haben sich eine Pause verdient.
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Beitrag
von Moriquendi » 6. Juni 2011, 15:50
Die nächsten Tage vom 03.06.2011 bis zum 05.06.2011 verliefen sehr ruhig, zumindest in meinen Augen. Es gab keine großen Probleme oder Vorkommnisse.
Ich erneuerte den Honig und bot gleichzeitig Fruchtfliegen sowie eine große Stubenfliege an. Diese wurden zwar andauernd rumgetragen aber letztendlich nicht wirklich als Nahrung bnutzt. Hängt vermutlich damit zusammen, dass ich selbst noch keine Brut gesehen habe und daher auch keinen Bedarf an Proteinen besteht.
Das von mir angebotene RG wurde weiterhin ignoriert und so entschloss ich mich das mittlerweile fertige Ytong-Nest anzuschließen. Innerhalb von ein paar Stunden sind sie dann auch umgezogen. Leider war ich zu dem Zeitpunkt nicht zuhause. Den großen Umzug hätte ich gern miterlebt.
Nach dem Umzug bot ich ihnen zum ersten Mal einen Tausendfüssler und eine Kellerassel an. Der Tausendfüssler wurde sofort mit ins Nest gescheleift: Die ganze Aktion dauerte recht lang und es bedurfte ein wenig Hilfe von meiner Seite . Die Kellerassel bekommt keine Aufmerksamkeit und ich werde sie wohl gleich entfernen.
Eine Beobachtung am Rand:Meine Myrmica sind lange nicht so feucht-liebend wie erwartet und wie in verschiedenen Beschreibungen dargestellt. Im RG haben sie sich immer an der Öffnung aufgehalten und selten in der näheren Umgebung des Wassertanks und im Ytong befinden sie sich an der Seite der Kammer, die vom Wassertank am weitesten entfernt ist. (Ich befeuchte nicht sehr stark, gerade wegen dieser Beobachtung.)
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Beitrag
von Moriquendi » 14. Juni 2011, 13:29
Gut eine Woche später, am 12.06.2011, konnte ich einen weißen, körnigen Klumpen ausmachen, der von verschiedenen Arbeiterinnen und der Königin abwechselt in den Mandibeln gehalten und getragen wird.
Ich vermute und hoffe, dass es sich da um die ersten Eier handelt. Dass meine Königin keine Brut hatte und sich erstmal Zeit gelassen hat, Eier zu legen, lässt sich in verschiedenen Threads hier im Forum nachlesen.
Ich hoffe, dass das nun ein Ende hat, denn meine Arbeiterinnen haben, so ohne Brut, ziemlich wenig zu tun, und sind daher sehr inaktiv.
Der Honig wird hauptsächlich nachts aufgenommen. Das sehe ich an dem ganzen Substrat, das die Ameisen zum Honig tragen - ob zufällig oder bewusst, kann ich nicht sagen.
Einzelne Fruchtfliegen werden auch angenommen, und das, obwohl keine Larven vorhanden sind.
Ich hoffe nun, dass die Brut-Maschinerie endlich anläuft.
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Beitrag
von Moriquendi » 1. Juli 2011, 00:25
In der Zwischenzeit hat sich nicht viel getan. Ich habe weiterhin Honig und ein paar Fruchtfliegen angeboten. Beides wird angenommen.
Der Eierklumpen ist mittlerweile größer geworden und ich vermute Larven im Knäuel. Leider ist dies schwer zu erkennen.Da mein gebauter Ytong viel zu groß ist, habe ich heute darüber nachgedacht, meinen Myrmicas ein neues Nest zu bauen. Und zwar eine runde Flaschenfarm (siehe: http://www.ameisencafe.de/cafe/index.php?page=Thread&threadid=526)
Habe auch schon mit den ersten Schritten begonnen.
Ich werde das Nest einfach anbieten und abwarten was passiert. Sollten sie es annehmen, werde ich den Ytong wieder deinstallieren und für später verwahren. Ich überlege, die Flasche einfach in die Arena zu stellen, dann wär es quasi ein internes Nest, weiß nur grad nicht, ob es von der Größe passt. So kann ich mir den ganzen Trubel über den richtigen Verschluss der Flasche sparen. Sollte sie nicht passen, stelle ich sie einfach neben die Arena. Sie spart deutlich Platz, den der externe Ytong eingenommen hat. Fotos folgen.
Meinungen dazu gerne in den Diskussionsthread.
[color=red][size=100][color=black]=> Zur Diskussion![/color][/color][/SIZE]
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Beitrag
von Moriquendi » 5. Juli 2011, 21:47
Mal ein Bild der Arena:
Habe nun das Rundfarm-Nest angeschlossen und befeuchtet. Ich warte mal ab was passiert und stelle dann evtl. Bilder davon hinein .
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