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von Cephalotus » 2. Dezember 2011, 20:39
@Mixi:
Unterschwellig war es das schon:
Ameisen haben in der Natur auch nicht die Wahl und lassen eine tote Raube einfach links liegen, weil ihnen heute der Sinn mehr nach "Wildragout" steht. Was ich damit sagen will, ist hoffentlich klar. Wer überleben will, darf nicht wählerisch sein.
Ich empfinde auf jedenfall einen Unterschied zwischen heimischen und auswärtigen Arten. Heimische nehmen quasi alles an, auch wenn nicht alles gleich gut verwertet wird. Ameisen ferner Herkunft dagegen, gerade aus dem Bereich der Ponerinen, haben wirklich so eine Art Abneigung gegen so manches Futtertier und wollen Abwechslung, was man natürlich darin merkt, dass sie so manches Futtertier nicht annehmen. Mal nehmen sie Fliegen lieber an, mal ein Larvenstadium von irgendetwas, mal Heimchen.
Da Ameisen aber nur flüssige Nahrung zu sich nehmen, kann man hier die Weichen stellen. Aber was ist flüssiges Protein? Ganz einfach: Innereien. Fliegenpuppen aufschneiden, sie lieben es. Wachsmottenlarve oder -puppe aufschneiden, sie liegen es. Heimchen zerteilen, sie lieben es. Natürlich verändert sich dann das Verhalten der Ameisen. Denn sie müssen die Tiere ja nicht mehr zerteilen. Das kann man dann nicht mehr beobachten.
Was die Flüssigkeits und auch die Kohlenhydrataufnahme angeht, so kann auch hier wieder unterscheiden. Es gibt manche Kolonie, die Zuckerkristalle eintragen, andere nehmen lieber Honigwasser und die allermeisten nehmen Zuckerwasser. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es einen Unterschied macht, WIE man das ganze dar reicht. Viele rühren einfach ein Gläschen an und tropfen es zu einem kleinen Teich in ein Plastikschälchen oder worin auch immer. Einheimische Arten nehmen das auch gerne so an. Bessere Erfahrung habe ich jedoch mit einzelnen Tropfen gemacht. Klares Wasser, so können vermutlich viele beobachten, nehmen Ameisen fast nie aus einer Wasseransammlung an, sondern lieber aus Substrat oder aus feuchtem Ytong.
Mit Honig jedweder Art habe ich übrigens schlechtere Erfahrung gemacht. Gerade in Naturbecken entstehen öfter mal Reste, die im Substrat versickern und dann gähren. (Gährt Honig? Oder wie nennt man das? Es riecht auf jeden Fall ziemlich auffällig, wie uuuuuralter Apfelsaft.)
GrĂĽĂźe
Ceph
PS: das Fazit: ausprobieren! Seid kreativ, kauft nicht jede Woche Heimchen im Fress**pf, das wĂĽrde zwar gehen (Notwendigkeit, um zu ĂĽberleben), aber das andere macht doch viel mehr SpaĂź.
C. largiceps (50+), Camponotus singularis (200+), Messor cehphalotes (600+), Pachycondyla impressa (1), Pachycondyla villosa (150+), Paraponera clavata (110+), Pheidole noda (500+)