Servus,

ich finde, man könnte hier mal ein Thread erstellen, bei dem man allgemein über Politik und Wirtschaft in Deutschland und der Welt redet und diskutiert.

Ein aktuelles Thema: Der Bundespräsident Herr Wulff und die Pressefreiheit.

Ich persönlich finde, dass Wulff jetzt nicht mehr tragbar ist, denn das was er gemacht hat, war dann doch zu krass.

Also, jetzt kann man mal diskutieren und Meinungen austauschen.

MfG Valeroni

Valeroni hat geschrieben:Servus,
Ich persönlich finde, dass Wulff jetzt nicht mehr tragfähig ist, denn das was er gemacht hat, war dann doch zu krass.

Ich finde ein Staatsoberhaupt sollte neutral und natürlich ehrlich sein und das war er offentsichtlich nicht. Die einzelnen "Taten" fande ich nicht so schlimm (außer das mit der BILD-Zeitung), eher das es so viele sind/waren.

EDIT: Ich sage nur Outings die IV - und wie wulffst du?

Wie lange wird dER Meinungsaustausch wohl gut gehen...^^

Kredite mit Zinsen (also keine Geschenke und damit Bestechung) sehe ich jetzt nicht als so ganz schlimm an, aber dass er versucht hat die Berichterstattung einzuschränken halte ich für ein mittelmäßiges Desaster- da nicht nur Einschränkung der Pressefreiheit (diesmal keine überfeinerte BILD-Zeitungs-Mordsucht an allem was berühmt ist) sondern auch noch Bedrohung eine Redakteurs 'unter der Hand', also keine Fadenscheinigen Gesetze (wie in Ungarn) oder sowas vorlag.

Wenn nicht noch irgendetwas rettendes kommt, ist der Typ am Ende, soviel ist meiner Meinung nach sicher.

L.G. christian

Hoi,


da ich der Bildzeitung kein Wort glaube, ist für mich das Gedöns von vornherein egal. Wer Bild als Quelle für seine Urteilsfindung heranzieht, folgt einem Medium fraglicher Qualität.
Wulff ist m.E.n. ein schwacher BP - dass er aber auf einem Haufen Scheiße von Bild ausrutscht... Ganz ehrlich: Bild würde ich sehr gerne effizient das Maul verbieten - was zur Folge hätte, dass die gesamte Springer AG daran glauben müsste.

Na ja, Bundespräsidenten - von denen hört man doch eh nur, wenn sie ab- oder antreten. Es würde mich also schon wundern, falls Herr Wulff diese Regel bricht.

Hier das komplette (?) Interview:
http://netzpolitik.org/2012/preview-das-wulff-interview-als-audio/

So gern ich die "Bild" aus den Auslagen verschwinden sähe,

NIPIAN,

so unwahrscheinlich ist das schon aufgrund der Nachfrage.
Und dann ist es doch auch genau diese Nachfrage, die einen Hrn. Wulff dazu verleitete sich immer wieder für sie herzugeben - beizeiten eine willkommene Hilfe für Politiker... Aber eben nur sehr kurzfristig gedacht.
Die allermeisten zahlen die Zeche halt später doch.

Und für seine Art mit dieser ganzen undurchsichtigen Misere, seinen zahlreichen Verflechtungen und geahnten Abhängigkeiten, umzugehen, da wäre seine Demission nur folgerichtig. Die Verflechtungen und Abghängigkeiten alleine, die reichen nicht - da müssten wir wohl sehr große Teile unserer politischen "Elite" austauschen, wenn das der Maßstab wäre*.

Ansonsten aber kann ich mir vorstellen, dass über die "Bild" irgendwann ein ähnlicher Sturm der Entrüstung losbricht, wie vor kurzem über die Murdochblätter ("Sun" und "Sunday Times") in England, als bekannt wurde, dass aktiv spioniert** worden war.

Dann aber werden alle plötzlich aufschreien und so tun, als hätte man das nicht schon längst ahnen können...

"Mediengesellschaft" ist mehr, als ein spannendes Wort...

LG, Ossein.

*Gut, wir könnten ja auch mal was demokratisches und transparentes probieren: Occupy Democracy? Oder einfach mal was anderes wählen? Die Piratenpartei probiert das ja, z.T. halbherzig, aus, wie eine solche absolute transparenz aussehen könnte... Ob das das Gelbe vom Ei ist?
**Mit Verwanzen von Wohnungen und Abhören der Telonate, Emails lesen, allerlei unappetitliches...

Valeroni hat geschrieben:
Ich persönlich finde, dass Wulff jetzt nicht mehr tragbar ist, denn das was er gemacht hat, war dann doch zu krass.

Weil?

" hat geschrieben:Ich finde ein Staatsoberhaupt sollte neutral und natürlich ehrlich sein und das war er offentsichtlich nicht.

Die Position "Staatsoberhaupt" entbindet den Menschen nicht von seinem logischen Menschenverstand. Wenn man wohlhabende Freunde hat, hat man wohlhabende Freunde, wenn man die Möglichkeit hat, für sich selbst wirtschaftlicher zu handeln und einen günstigeren Kredit anzunehmen, tut man es.

Ehrlichkeit ist die moralische Verpflichtung für jedes ausgesprochene Wort, d.h. aber nicht, dass ich alles, was wahr ist, auch sagen muss.

Auffallend ist für mich, dass der frugale Vertreter des Fußvolkes ansonsten nichts von Politik wissen will oder nur auf unterstem Stammtischniveau darüber "diskutiert", kommt es aber zu so einer "unmoralischen" Sache, meint jeder wieder, er könnte sich einbringen und sagen, der Präsident solle sein Amt niederlegen.

Peinlich!

Weil?

Weil er nun mal gegen das Gesetz der Pressefreiheit verstoßen hat. Und das als Bundespräsident. Selbst er ist an das Gesetz gebunden. Aber wenn er dann auch noch drohen muss ("Krieg führen"; "endgültiger Bruch"), dann geht er wirklich auf ein sehr niedriges Niveau.

Obwohl es für Herrn Wulff und seiner Familie sehr persönlich war und es auch um das Vertrauen des Volkes in ihm ging, hätte man diesen Konflikt auch anders lösen können. Selbst wenn es unwahr ist, was die Bild da verzapft (wie so oft).
Man muss nicht sofort drohen, selbst wenn man unter Druck steht. Vor allem nicht als BP, denn als BP muss man (wie er selber ja sagte) "besonnen" handeln. Und das hat er nicht getan.

Mit seinem Handeln hat er jetzt nicht das Vertrauen des Volkes in ihm gestärkt, sondern das Gegenteilige.

Persönliches Fazit:
Alles in allem, war es m.M.n. ein grober Fehler.


MfG Valeroni