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Wirtschaft und Politik

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Ossein
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#25 AW: Wirtschaft und Politik

Beitrag von Ossein » 9. Januar 2012, 04:51

Da muss ich dann doch noch meinen Senf dazugeben,

Streaker87 und Imilius.

Noch nie in der Menschheitsgeschichte haben wir soviel gewusst, wie heute.

Und, wenn es nur ein Tanker wäre, wir wären alle ganz schockiert.
Aber es ist doch inzwischen eine unschöne Regelmäßigkeit eingetreten: Die Öffentlichkeit berührt das, abgesehen von der kurzfristigen Sensationsgier, solange nicht, solange die Warenströme erhalten bleiben.
(I.Ü. ist ja mit den Spannungen um die Straße von Hormus wieder ein Konflikt im Gange, in dem es wieder um die Aufrechterhaltung eines solchen Warenstromes geht...)

Es gibt also zwei triftige Gründe stumm (und blind) zu sein: Überwältigung (von der Häufigkeit, auch von der eigenen Verantwortung) und Abhängigkeit.

Ob wir es schaffen aus diesem Teufelskreis auszubrechen, wird davon entschieden, ob wir uns ein Leben ohne diese extreme Konsumorientierung vorstellen können, und ob wir langfristig den inneren Schweinehund überwinden können, unserer Verantwortung bewusst werden und danach handeln.

Dann aber, fürchte ich, schreiben wir nicht mehr primär hier davon, sondern engagieren wir uns dort, wo etwas verändert werden kann.

LG, Ossein.

P.S.: Sollte sicher nicht anklagend, eher anregend, erst recht aber nicht persönlich verurteilend klingen. Verändert werden kann natürlich auch, und gerade, im eigenen Lebensstil und durch Beispiel. Allein, mir scheint das ein sehr langsamer Prozeß. Und dem gegenüber steht ein sehr rascher Prozeß: Der Zerstörung unserer Lebensgrundlage... Aber vllt. bin ich auch einfach, nachtwachenbedingt, nur sehr, sehr müde...



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NIPIAN
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#26 AW: Wirtschaft und Politik

Beitrag von NIPIAN » 10. Januar 2012, 17:06

Hoi,

was das Thema Steuern betrifft:
Diese dienen unter anderem der Lebenssicherung außerhalb der Sozialversicherungen.
[Bis auf z.B. Riesterrente - was eine Privatvorsorge ist - diese wird mittels Steuersubvention derart unterstützt, sodass sie überhaupt positiv rüberkommen kann. Und das Konzept soll auch noch, wenn es nach der FDP geht, auf die Pflegeversicherung ausgedehnt werden.]
Nein, sondern speziell Krankenhäuser (=öffentliche Gebäude; private Kliniken gehen aus öffentlichen Gebäuden hervor, sobald sie rentabel genug für den Aufkauf sind), Bildung, Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz,... Militär können wir gerne wieder zu dem machen, für was es nach dem GG eigentlich da ist: Armee für den Verteidigungsfall - und nicht für defensive Vorwärtsverteidigung unter falschem Vorwand. Und die Sache mit den Arbeitnehmern, die weniger Lohn bekommen, als sie zum Überleben brauchen - das macht nicht alleine das HartzIV - System (jaaa, Arbeitnehmer im Vollzeitjob können unter HartzIV fallen; selbst belesen), sondern wird aus Steuern mitfinanziert. Aber klar doch alle Zeichen sprechen dafür: Steuern runter^^! Könnten natürlich auch das hier verhindern. Wäre dankenswert.

Ursprünglich auch als Bremse eingebaut, um die ungenutzte Vermögenskonzentration auf wenige zu verhindern, kommt nach der Abschaffung z.B. der Vermögenssteuer (1997), Vermögensabgabe (1979), Börsenumsatzsteuer (1991), Gesellschaftssteuer (1992) genau dies zu Stande.
Die Erhöhung der Mehrwertsteuer (oder ähnlicher, indirekter Steuern) als Ausgleich ist genial. Ab dem Zeitpunkt sind ALLE gegen Steuern, weil die breite Masse so wenig Geld hat, dass sie von den oben drei genannten gar nichts mitbekommt, aber den Einschnitt richtig ordentlich spürt, weil ein Apple etwas mehr kostet. Von den Eiern ganz zu schweigen. So holt man sogar diejenigen ins Boot, die wirklich etwas davon hätten. Viel Spaß beim Bezahlen von Krankenhäusern, Bildung, Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz aus privater Tasche auf freiwilliger Basis^^.

Und wenn wirklich jemand an die Wachstumspredigt glaubt, sollte er sich einmal damit befassen, wie das zustande kommt. Wachstum bedeutet höhere Produktivität, das Mehr an Produkt will vertickt werden. An wen? Jemand der Geld hat? Wer ist das? Derjenige mit mehr Income als Outcome an Geldwert. Wer hat mehr Income als Outcome? Derjenige, der mehr vertickt, als er selbst einkauft. Merkel hat die Idee schlechthin: ALLE Länder müssen so werden, wie Deutschland - schwacher Binnenmarkt und starke Exportorientierung. Die Lösung, welche Merkel als Gegenstand-ist-geil-Mentalität benötigt, wäre, eine außerirdische Rasse zu finden, welche bereit ist mehr zu importieren, als zu exportieren. Nun kommt es tatsächlich dazu, dass wir ab und an Strom importieren müssen. Zwar exportieren wir auch in diesem Segment auf Teufel komm raus, aber die paar Gigawatt, die wir mehr brauchen, werden dem bösen Ökostrom zugeschrieben. Ja und? Das bedeutet lediglich, dass wir einen ausgeglicheneren Haushalt bekommen - was die Länder um uns herum ständig von uns verlangen^^. In irgendeinem Segment müssen wir eben zum Nettoimporteur werden, solange kein Alien mit uns Handel treiben will.

Wer irgendwann im Text an etwas weißes Elektrisches gedacht hat, soll sich echt mal überlegen, ob er nicht schon zu sehr auf elektronisches Obst getrimmt worden ist -_-.



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Biba
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#27 AW: Wirtschaft und Politik

Beitrag von Biba » 2. Februar 2012, 12:18

ich gebe Valeroni recht!!
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nethead
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#28 AW: Wirtschaft und Politik

Beitrag von nethead » 14. März 2012, 00:27

Hi,

eine sehenswerte Doku zum Thema Finanzpolitik/Wirtschaft "Die Welt auf Pump". Lief anscheinend in der ARD, aber wie immer sehr spät, damit nicht zuviele mitkriegen wohin wir steuern. Aber immerhin - bin echt überrascht eine solche Doku bei den öffentlich Rechtlichen zu erhaschen!

http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/799280_reportage-dokumentation/9798848_die-story-im-ersten-die-welt-auf-pump

MfG nethead


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NIPIAN
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#29 AW: Wirtschaft und Politik

Beitrag von NIPIAN » 23. März 2012, 14:06

Hoi,


sooo Mädels, nu sucht euch Informationen zum ESM-Vertrag zusammen. Das Ding soll in diesem Frühjahr im Parlament bearbeitet werden. Wer etwas brauchbares dazu findet, soll es hier posten.
Auch zukünftige Journalisten mögen sich hier bemühen - würde gerne sehen, was ihr so zusammentragen könnt.

Wenn ein paar Infos eingetrudelt sind, werfe ich auch noch ein paar Quellen in den Topf.



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thebest9045
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#30 AW: Wirtschaft und Politik

Beitrag von thebest9045 » 28. August 2012, 01:11

Hey,
womöglich habt ihr mitbekommen das zur Zeit eine Debatte über die steuerliche Gleichstellung von Homosexuellen geführt wird.

Jede Partei im Bundestag denkt, wie auch ein Großteil der Deutschen, dass nun endlich alle Menschen vor dem Gesetz gleich sein sollten. Außer natürlich die CDU/CSU. Die sind gegen die Gleichstellung. Warum?? Weil nächstes Jahr Wahlen sind und die Union Stimmen aus dem konservativen Lagern braucht.
Und wie begründen sie diese verlogene Politik? Entweder mit wirren Bibelinterpretationen (Was mal wieder zeigt, wie gut Kirche und Staat in Deutschland voneinander getrennt sind...) oder mit dem Verweis auf Artikel 6 des Grundgesetzes, der Ehe und Familie unter besonderen Schutz stellt. Das Verfassungsgericht hat schon öfters geurteilt, dass letzteres Argument irrelevant ist, doch das interessiert eine Frau Merkel nicht, die am Sonntag im ARD-Sommerinterview gesagt hat dass sie lieber nochmal auf ein weiteres Urteil warten will.

Man müsste eigentlich schmunzeln, wie rückständig und pseudogottesfürchtig Angela Merkel und ihre Partei doch sind, wenn es nicht so verdammt traurig wäre. Mit ihrer Politik schürt sie Hass und degradiert mich und viele Millionen andere Schwule und Leben in Deutschland zu Menschen 2. Klasse herab.

Da ein großer Teil meiner Familie in Frankreich lebt, bekomme ich dort das direkte Gegenteil mit, denn dort hat der Premierminister gestern die Eheöffnung angekündigt. Ich freue mich für meine französischen Freunde, dass diese in einem Land leben, in welchem Menschenrechte noch etwas zählen.
Gleichzeitig überwiegt jedoch der Scham so eine undemokratische Heuchlerin als Bundeskanzlerin zu haben.

Musste ich jetzt mal loswerden, weil es mich eben einfach traurig und wütend macht. Wenn ihr wollt könnt ihr euch ja auch mal dazu äußern:).

MfG

PS: Und hier noch ein passendes Bild dazu:
Bild

MfG


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christian
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#31 AW: Wirtschaft und Politik

Beitrag von christian » 28. August 2012, 17:41

Heyho

Obwohl ich die Politik von der CDU/CSU eigentlich voll unterstütze und eine gewisse mehr oder weniger überwundene Abneigung gegen insbesondere schwule hege (nicht persönlich nehmen, pls) kann ich diese Debatte ehrlich nicht recht nachvollziehen. Wen soll es denn in dieser Welt jucken, wer mit wem zusammenlebt? Ist meiner Meinung völlig Privatsache, was die Menschen ja anscheinend auch weitgehend verstanden haben (siehe Urteile des Verfassungsgericht), nur wieso sie dabei nicht auch gleichberechtigt heiraten können sollen, ist mir ehrlich schleierhaft. Momentan scheint ja seitens der Wissenschaft nicht die Meinung vorzuherrschen, dass Kindern mit homosexuellen Eltern in irgendeiner Art psychische Probleme blühen, weshalb nun auch in dieser Richtung nix problematisch zu sein scheint. Und Kinder bekommen bzw. m.M.n evtl. sogar noch besser adoptieren können sie ja mittlerweile auch, also ist Nachwuchstechnisch auch alles im politisch grünen Bereich.
Also, was ist das Problem? Schutz der Ehe, schön und gut, aber wovor?
Ich würde ehrlich gerne mal wen hören, der die Union in der Hinsicht unterstützt, denn nachvollziehen kann ich es ehrlich mal so garnicht.

Nur bitte, thebest, betreibe hier keine Parteipolitische Propaganda, das will ich nirgendwo lesen müssen und ist mir persönlich sehr unangenehm, ganz gleich gegen wen die sich richtet. Das klingt so giftig nach gefühlsmitreißerei, nicht nach einer vernünftigen Argumentation, wodurch bei mir immer die Frage entsteht, ob man's nötig hat. Nur so allgemein.

Scheint aber wirklich noch schlimm in Deutschland mit der Kirche zu sein, wenn das noch öffendlich als Argument gelten darf, eine Gruppierung (meiner Meinung nach durchaus so formulierbar) zu unterdrücken.

Langfristig denke ich aber, dass eine derart irrationale (sorry, wirkt auf mich so) Debatte wohl schnell ihr Ende finden wird und die betroffenen Leute endlich ihre Menschenrechte bekommen.

Manche Sachen finde ich gut, andere schlecht, aber religiöse Unterdrückung welcher Art auch immer (da gibt's ja noch weniger aussichtsreiche Debatten diversester Art) halte ich allgemein für völlig abwegig. Wir sind ja glücklicherweise nicht mehr im Mittelalter.

L.G. christian



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thebest9045
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#32 AW: Wirtschaft und Politik

Beitrag von thebest9045 » 28. August 2012, 18:20

christian hat geschrieben:Obwohl ich die Politik von der CDU/CSU eigentlich voll unterstütze und eine gewisse mehr oder weniger überwundene Abneigung gegen insbesondere schwule hege (nicht persönlich nehmen, pls) kann ich diese Debatte ehrlich nicht recht nachvollziehen.

Mir ist es egal ob du eine Abneigung gegenüber Schwulen hast. Homophobie ist heilbar, aber das CDU/CSU- Parteiprogrtamm ist leider kein Medikament dagegen. Wenn du damit leben kannst, dass die Leute die uns regieren offen gegen Menschenrechte anderer "Gruppierungen hetzen...
Wen soll es denn in dieser Welt jucken, wer mit wem zusammenlebt? Ist meiner Meinung völlig Privatsache, was die Menschen ja anscheinend auch weitgehend verstanden haben (siehe Urteile des Verfassungsgericht), nur wieso sie dabei nicht auch gleichberechtigt heiraten können sollen, ist mir ehrlich schleierhaft.

Na, das ist mir auch schleierhaft, aber ich bin davon betroffen und du nicht.
Vielleicht solltest du darüber mal nachdenken bevor du mich negativ bewertest.
Also, was ist das Problem? Schutz der Ehe, schön und gut, aber wovor?
Ich würde ehrlich gerne mal wen hören, der die Union in der Hinsicht unterstützt, denn nachvollziehen kann ich es ehrlich mal so garnicht.

Schau mal HIER, da ist ne' schöne Aufzählung an Leuten die das unterstützen.
Nur bitte, thebest, betreibe hier keine Parteipolitische Propaganda, das will ich nirgendwo lesen müssen und ist mir persönlich sehr unangenehm, ganz gleich gegen wen die sich richtet. Das klingt so giftig nach gefühlsmitreißerei, nicht nach einer vernünftigen Argumentation, wodurch bei mir immer die Frage entsteht, ob man's nötig hat. Nur so allgemein.

Nur so allgemein: Ich bin hier der der diskrimminiert wird, zu unrecht wie du ja anscheinend erkannt hast, nicht du. Ich kämpfe um meine Rechte, will anderen aufzeigen von was für Leuten wir regiert werden, denn viele wissen ja noch nicht mal das Homosexuelle nicht heiraten, adoptieren, Blut spenden usw. dürfen. Und solange es Leute wie dich da draußen gibt, habe ich das sehr wohl "nötig".
Scheint aber wirklich noch schlimm in Deutschland mit der Kirche zu sein, wenn das noch öffendlich als Argument gelten darf, eine Gruppierung (meiner Meinung nach durchaus so formulierbar) zu unterdrücken

Genau! Aber warum du die ganzen Dinge, die ich oben geschriebn habe, noch mal wiederholst verstehe ich nicht so ganz, schließlich ist das so wie du sagst "giftige Gefühlsmitreiserei".
Langfristig denke ich aber, dass eine derart irrationale (sorry, wirkt auf mich so) Debatte wohl schnell ihr Ende finden wird und die betroffenen Leute endlich ihre Menschenrechte bekommen.

Nochmal "Genau". Schlimm, dass so eine Debatte überhaupt in einem demokratischem Land wie unserem geführt wird, doch solange Leute wie du "die Politik von der CDU/CSU eigentlich voll unterstützen" wird sich daran nichts ändern.

Ich persönlich verstehe deine Reaktion nicht so ganz. Einerseits bist du für eine vollkommene Gleichstellung, andererseits wählst du eine Partei, die dagegen ist. Einerseits hast du etwas gegen meine Argumentation, andererseits wiederholst du meine Argumente und hälst sie für gut.
Gespaltene Persönlichkeit?

MfG


You laugh at me because I'm different. I laugh at you because you're all the same!

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