Nach langer Zeit, endlich - wie angekĂŒndigt! - ein neuer Beitrag. Der Kolonie geht es anscheinend prĂ€chtig - es wird gebuddelt und die MĂŒllhalde wird immer gröĂer (Aushub, tote Arbeiterinnen und Futter/Körnerreste). Aber die Kolonie ist bereits viel zu groĂ fĂŒr so wenig Auslauf. Und hin- und wieder hat man ja auch Urlaub und ein bisschen Geld ĂŒbrig, deshalb....
AnlagenausbauNachdem ich auf einem Flohmarkt gĂŒnstig zwei 60x30x30 Becken erwerben konnte, mussten "nur" noch die Deckel umgebaut werden. Aber hinstellen muss man die Teile ja auch, und eine Wand im Keller ist noch frei, also: Regale bauen !
Am Ende habe ich gleich 3 x 160cm Regale gebaut, stabil genug fĂŒr je zwie 60x30x30 Becken. Nachdem die Regale fertig waren, gab es noch das Problem der Fortbewegung - Messor klettern ziemlich schlecht, senkrechte Schlauchstrecken kann man knicken (Welch' Wortspiel). Da ich aber gute Erfahrungen mit Helixförmig gewickelten Schlauchstrecken gemacht hatte, habe ich mich dafĂŒr entschieden. Eine 20mm Bohrung durch die Mauer, einige 40x40mm Staffeln an der Decke befestigt, und los ging es mit wickeln. Leider leichter gesagt, als getan: Es mussten 20er Rohrschellen her, in denen der Schlauch hielt. Das hatte den netten Nebeneffekt, das man durch drehen der Schellen auch die Wicklungssteigung korrigieren konnte, falls eine Wicklung mal zu steil wurde (durch die stĂ€ndig lĂ€stige Eigenspannung des Schlauches).
Ist ganz ok geworden, und ein Becken ist bereits angeschlossen, darin ein groĂes Porenbetonnest - die derzeitigen Nestteile werden nĂ€mlich wohl auch bald zu klein! So, ohne Bilder ist ja langweilig:
Regal und Wicklung an die Decke 1:Regal, Wicklung, DeckenĂŒbergang: Und ab durch den Vorraum, an der Decke:An die bestehende Anlage anschlieĂen:
Was fĂŒr ein Misthaufen! Von den groĂen HĂŒpfern, mittig zu sehen, werden drei oder vier pro Woche vertilgt:Der Ausbau war dringend nötig - die Brutkammern sind immer noch recht voll:Hochauflösendes Bild der Brutkammern - Achtung, 2.2MB:
http://download.das-werkstatt.com/pics/20082011/IMG_1031_cut_large.jpgWeiter InfosDie Haltungsparameter dĂŒrften jetzt ideal sein. Es ist durchgehend feucht in der Futterarena, sogar etwas Moos ist gewachsen. Die Temperatur liegt bei 30 - 32°C am Tag, und ca. 25°C in der Nacht. Das neue Becken wurde bereits einige Stunden nach anschlieĂen sondiert; Anfangs wirkte der Schlauch wohl abschreckend. Inzwischen herrscht reger Verkehr zwischen den Becken, und es werden Körner im neuen Porenbetonnest eingelagert.
Obwohl die Saison nicht mehr lange dauert, sind noch Unmengen von
Brut vorhanden - teilweise werden die
Puppen, obwohl das Nestmodul ebenfalls beheizt ist, an den heissesten Punkt der Arena gebrecht. Da habe ich wohl eine sehr thermophile Kolonie, denn einige Male konnte ich schon lesen, das eigentlich niedrigere Temperaturen angemessen wĂ€ren. Meinen Tieren ist das egal, sie machen sogar den Eindruck, als hĂ€tten sie es gerne noch wĂ€rmer. Ărgerlich, das ich nicht genau weiĂ, woher die
Gyne stammt!
Ach, und wenn ich vorher dachte, ich hÀtte einen
Major gesehen: Der Kopf war eckig, die Farbe anders (Dunkelrot), aber in den letzten Tagen stapft ein wahrer Riese durch das Formicarium! Ein Foto mit MaĂen kommt, sobald ich ein ordentliches Makroobjektiv habe, oder das Tier stirbt und auf dem Misthaufen landet
Ich schĂ€tze(!) auf 9 - 11mm (ohne FĂŒhler), aber der wuchtige Körperbau lĂ€sst die
Majorin wesentlich gröĂer wirken.
Fluchtversuche!
Na, da hĂ€tte ich gerne ein Bild von meinem Gesichtsausdruck! Eines Nachts ging ich in den Keller, eigentlich aus einem ganz anderen Grund - und beim Blick zum kleinen Becken im Forum, werfen die Tiere gerade Dreck nach drauĂen. Ein Sandhaufen beim Nestmodul - einige der Samen hatten gekeimt, die jungen PflĂ€nzchen, in ihrer Sehnsucht nach Licht und WĂ€rme, hatten den Deckel mit der Urkraft der Natur etwa 1.5mm geöffnet. Das reichte, das sich sogar kleinere Media durchquetschen konnten - was recht lange dauerte und schmerzhaft aussah, aber es funktionierte! Die Tiere sind so harmlos, ich konnte sie ohne Probleme auf meine Finger krabbeln lassen und vorsichtig in der Arena absetzen. Selbst eine recht gereizt wirkende Media hat nicht mal versucht, mich zu verletzen. Die Nestmodule sind jetzt abgedichtet, aber fĂŒr alle AnfĂ€nger: Egal wie sicher man sich ist, irgendwo kommt immer eine Ameise raus
Arachnoides Massaker
Nachdem alles abgedichtet war, der Blick hinter das Regal: Spinnennetze. Hm. Viele .. kleine... schwarze... Opfer. Oh Mann. Anscheinend sind die Tiere seit Wochen immer wieder mal kurz nach drauĂen, und eine Spinne freute sich. Etwa 60 - 80 Ameisen hingen im recht stattlichen Netz. Das ist mal ein effektiver Ausbruchsschutz, die Spinne darf bleiben; Wird aber in nĂ€chster Zeit wohl eher hungern. Schade um die verlorenen Arbeiterinnen, aber zum GlĂŒck ist die Kolonie stark genug, um solche Verluste zu verkraften. Ein dummer AnfĂ€ngerfehler.... das Todesurteil fĂŒr viele meiner kleinen Lieblinge :/