Hallo,

und danke für die ausführlich Antwort.
Habe natürlich auch gesucht und auch ein paar Sachen ausprobiert. und Kenne so einiges oder habe es auch schon ausprobiert.

- Lackfarben ("Humbrol enamel paints" werden in vielen Publikation genannt, einfach zu finden per Suchmaschine bzw. Google Scholar und Eingabe dort von humbrol formicidae)

Kannte ich noch nicht, werde ich mich mal weiter drüber schlau machen und dann mal ausprobieren. Danke für den Tip.

- Tipp-Ex (gleiche Suchmethode wie oben: markal formicidae)
- Nagellack

Taugt meiner Erfahrung beides nicht und wird von den Ameisen entfernt.

- das Aufkleben von Plättchen mit Zahlen/Farben (bei größeren Arten)

Wie du schon schreibst, bei größeren Arten, schließt sich daher für mich aus. Hatte auch schon die Überlegung den Sekundenkleber einzufärben, ist aber wohl nicht möglich, daher nach schon gefärbten gesucht, gibt nur schwarzen..... Ausserdem ist die Handhabung auch nicht so einfach.

- das Aufkleben von RFID-Chips (geht auch nur bei großen Arten und ist für Privathalter unverhältnismäßig aufwändig)
- Dann gibt es noch die wie ich finde unschöne Möglichkeit, Tarsenglieder abzuknipsen. Das ist zwar dauerhaft, aber eben auch sehr endgültig.

Fällt für mich aus den von dir genannten Gründen auch weg.

Das mag sein - doch was für einen Effekt würdest du nach mehr als einem halben Jahr noch erwarten? Bei diesen Farben ist es überwiegend so, dass sie einen flüssigen Anteil enthalten, der (mehr oder weniger) schnell verdampft; damit wird die Farbe hart. Danach sollte sich die trockene Farbe für die Ameise nicht von einem angetrockneten Stück Lehm unterscheiden.

Oftmals enthalten Farben Stoffe, (z.B. Rückstände aus der Produktion, UV-Stabilisatoren, Fungizide) welche auch noch über längere Zeiträume schädlich wirken können. Meine Sorge geht halt dahin, dass wenn ich z.B. eine Myrmecia Königin markiere und sich die Farbe nach 1 Jahr als schädlich erweist.

MfG

Weil dort wahrscheinlich nicht alle Ameisenmarkierungsinteressierte reinsehen (Schande! ):
Hier berichtet Streaker87 über Markierungsversuche bei seinen Camponotus fellah, inkl. Anleitungsvideo.

moglie hat geschrieben:Aber das wichtigste fehlt, was wird für eine Farbe verwendet und wie lange überleben das die Ameisen?

Um die Frage nochmal aufzugreifen. Habe es gerade hinzugefügt. Marke siehe hier: #5 In dem Fall war es nur Weiß. Ich habe speziell auf "lösemittelfrei" geachtet.

Noch etwas, das ich aufgreifen möchte:

NIPIAN hat geschrieben:Hoi,


tu ich mal so, als wüsste ich, wovon ich rede.

Benzisothiazolinon und Methylisothiazolinon sind Biozide. Vor allem der Benzol-/Benzenring wird Dir fruchtig-aromatisch in die Nase steigen (aromatisches Ringsystem - löst sich ziemlich gut in unserer Riechschleimhaut)
Auslüften lassen. Das wird dauern. Wenn Du nichts mehr riechst (einen Tag lang mit Deckel "ziehen" lassen), nochmal nen Monat drauflegen (auf eigene Gefahr hin verkürzen). Solange keine Ameisen einsetzen.

Ich weiß nicht, wie lange das Ausdünsten dauern wird, oder inwiefern die Ameisen davon langfristig schaden nehmen.

Wie gesagt und gesehen, bisher ist noch keine Ameise daran gestorben, sei es die Probandin durch die Markierung selbst oder eine ihrer Schwestern durch die Pflege. Selbst die "versaute" Arbeiterin lebt noch.

Ich werde das Ganze natürlich weiterhin beobachten und hoffe, dass die Ameisen durch die Markierung keine Nachteile haben.

Hallo,

danke für die Info, aber wenn ich das richtig verstehe, hält die Farbe nicht sehr lange, oder?

MfG

@moglie:

Ich habe gerade ins Becken geschaut und auf Anhieb fünf Arbeiterinnen entdecken können. Was mit den restlichen 15 ist, lässt sich nur mutmaßen. Entweder sie krabbeln irgendwo rum, oder sie haben ihren Farbklecks verloren. Einige kann man noch anhand der Farbe am Bein ausmachen, aber der Thorax ist sauber. Ich denke, ich habe teils zu viel Farbe aufgetragen, sodass sie leichter wieder zu entfernen war. Es sind nun acht Tage seit der Markierung vergangen, in denen ich fünf Tote gezählt habe. Jedoch wies keine der verendeten Tiere irgendwelche Farbreste auf. Deshalb schließe ich eine akute Giftigkeit vorerst aus. Auch die "versaute" Arbeiterin ist noch quick lebendig. Das freut mich natürlich umso mehr!

Um bessere Aussagen über die Verträglichkeit und Haftung der Farbe machen zu können, hätte man die 20 Arbeiterinnen wohl von der Kolonie getrennt aufziehen müssen. Vielleicht mit 5-10 Unmarkierten, damit man eine Pflege durch Schwestern simuliert, da ich keine Pflege der markierten Arbeiterinnen untereinander beobachten konnte. Wahrscheinlich werde ich das Experiment im Sommer nochmal mit diesem Hintergedanken wiederholen.

Gibt es eigentlich auch Methoden um Puppen, speziell deren Kokons, zu markieren? Habe über Google nichts nützliches gefunden. "painted pupae" etc. führt meist zu Miniaturmodellen von Insekten.

Ich habe die Kokons jetzt einfach von mehreren Seiten mit der blauen Tinte eines Schul-Füllfederhalter "beschrieben". Von all den flüssig-farbigen Stiften, wie Edding Marker, Folienstifte usw., scheint Tinte wohl am ungiftigsten zu sein. Leider kenne ich die Zusammensetzung nicht, bzgl. Lösungsmittel etc.

Die Arbeiterinnen scheinen die Markierung nicht zu bemerken. Ich hoffe mal, dass die Tinte auch lange genug drauf bleibt. Das Auftragen war etwas knifflig, da ich nicht zu stark aufdrücken konnte, was der Larve im Inneren wohl geschadet hätte. Wenn man mehrmals drüber streicht geht es aber ganz gut.

Bei Larven bin ich auf folgendes gestoßen:

The technique involves offering larvae which have been coated with a non-toxic paint to ant colonies. The workers cannibalize the painted larvae and feed the remains to their own larvae, whose paint-coloured guts subsequently become visible under a dissecting microscope. See HARE (1987) for details of the marking procedure and of experiments demonstrating that internally marked larvae are accepted and tended on an equal basis with unmarked larvae.

Quelle (Seite 95): http://umanitoba.ca/faculties/science/zoology/faculty/hare/Harelab/AntSlavery2.pdf

Oder auch:

"A new method for marking ant larvae" http://www.mendeley.com/research/new-method-marking-ant-larvae-1/

Das Ganze nochmal in Bildform. Ich weiß, sehr spektakulär anzusehen.



Der Kreativität scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Ich orientiere mich derzeit an römischen Zahlen, da ich noch nicht absehen kann, ob die Ameise nach dem Schlupf so leicht zu identifizieren ist, oder ob man die Probe machen und alle anderen markierten Puppen untersuchen muss, welche denn nun fehlt, d.h. geschlüpft ist.

/edit:

Autsch. 4 wird ja "IV" geschrieben. Naja, habe mich noch nicht endgültig auf eine Schreibweise festgelegt...

Aber vielen Danke an Ossein. Auch super Assoziation mit dem Buch

Hallo Streaker87,

Nur als Codevorschlag: Du könntest auch die Yin/Yang-Zeichen des I-Ging* nehmen: So hättest Du 64 potenzielle Zeichen. Einfach nur ganze Linien und geteilte Linien, hätte halt den Nachteil überall sechs Striche machen zu müssen, ist aber im Zweifel weniger Arbeit, als "XIV" oder "XXVII". Oder eine andere Möglichkeit wäre die Verwendung verschieden farbiger Tintenstriche.
Aber natürlich ergibt sich die Notwendigkeit erst bei einer gewissen Menge an zu bezeichnenden Larven...
Und ist nur so eine ungebremste Idee von mir...

LG, Ossein.

* Im Übrigen finde ich den chin. Titel recht passend für die Kennzeichnung von Larven: "Buch der Wandlungen".