@Ossein
Leider habe ich gerade keine Zeit das ganze Spektakel näher zu beschreiben.
Fakt ist aber, dass die Eidechsen getötet und teilweise vorort zerlegt worden sind. Ich habe es über mehrere Stunden beobachtet.
Schöne Grüße

Vielen Dank,

kaputtinhollywood,

ich würde mich freuen, wenn Du später noch was schreiben würdest, insbesondere zum Vigilanzzustand der Echsen, denn ich neige dazu, wie swagman, anzunehmen, dass sie noch sehr verlangsamt und "unaufgetankt" waren - was sich die schönen Formica dann zunutze machen, gibt es doch nicht jeden Tag Eidechsengeschnetzeltes.

LG, Ossein.

Da muss ich auch meine Skepsis anmelden! Es kann sich keineswegs um gesunde und im Vollbesitzt ihrer Vitalität stehende Eidechsen (unabhängig v. Alter) gehandelt haben. Diese Tiere sind 10 x so schnell wie Ameisen und überdies stehen Ameisen auf deren Speisezettel.
L.G.Boro

Hallo,

Ameisenstephan hat geschrieben:Schade um die ohnehin seltener werdenden Zauneidechsen...

das auch, aber hier handelt es sich eher um Waldeidechsen... Nicht wirklich selten, aber trotzdem geschützt - genauso wie ihre Jäger in diesem Thema.

In der Tat eine bemerkenswerte Beobachtung. Das arme Tier auf dem Video lebt ja tatsächlich noch...
Hier werden Laufkäfer als regelhafte Jäger von jungen Waldeidechsen genannt.

Wie es der Zufall so will habe ich gestern auch (Wald-)Eidechsen gesehen und fotografiert, die aber alle in der Lage waren wegzulaufen (eine tat's glücklicherweise nicht), deswegen würde auch mich die Langversion der Geschichte sehr interessieren.

Hallo,
dann möchte ich mich noch mal zu Wort melden und ein wenig über den Hergang berichten.
Entschuldigt bitte wenn ich wichtige Dinge vergesse oder mich zu ungenau oder zu kurz ausdrücke, ich habe einen 10 Stunden Arbeitstag hinter mir (ein weiterer steht mir bevor) und der hat mich gedanklich etwas träge gemacht.

Zuerst mal ein paar harte Fakten;
Das Ganze ereignete sich um die Mittagszeit, 15-16°C,
beobachtet über einen Zeitraum von etwa 1-2 Stunden.
Wie bereits erwähnt handelte es sich um eine F. rufa Kolonie dessen Nest (nach Süden ausgerichtet) sich unter einer Wurzel eines Strauches/Bäumchens befindet.



Es befanden mehrere hundert Arbeiterinnen an der Oberfläche. Sie waren sehr aktiv und äußerst aggressiv. Ich konnte mich auch deshalb nur schwer dem Nest nähern, deshalb sind die Aufnahmen auch etwas abseits des Nestes enstanden.

Was ich nun beobachtete;
Immer wieder sah ich einzelne Ansammlungen von Ameisen in der Nähe des Nestes. Zunächst hatte ich gar nicht bemerkt was dort vor sich ging.
Bei genauerer Betrachtung sah ich aber, dass sie Eidechsen fixiert hatten.
Einige (schätzungsweise 5-10) Tiere schienen bereits tot zu sein, an denen sich die Ameisen zu schaffen machten. Manche waren offentsichtlich nicht mehr "vollständig".
Jedoch konnte ich auch beobachten, dass einige direkt durch die sich an der Oberfläche befindlichen Ameisen flitzten und schlußendlich "niedergerungen" wurden. Selbst wenn sie ihre Angreifer abgeschütteln konnten, waren sofort weitere zur Stelle.
Warum so wenig Gegenwehr erfolgte kann ich beim besten Willen nicht sagen, ich kenne mich mit Reptilien nicht hinreichend aus.
Swagman hatte aber dazu, meiner Meinung nach, eine sehr plausible Erklärung.

Entschuldigt noch einmal die kurze, laienhafte und vielleicht zu plastische Darstellung.

Ein kurzes Wort an die Zweifler;
Ich war und bin ein großer Freund der Skepsis.
Allerdings möchte ich mir ungern den Ruf eines Märchenerzählers einhandeln. Ich beantworte Fragen sehr gerne, da ich selbst an der Erklärung bzw. Aufklärung meiner Beobachtung interessiert bin.
Angriffe auf meine Integrität nehme ich aber durchaus persönlich.

Schöne Grüße
kih

Ãœbrigens,
einige Kröten kreuzten das Nest, welche sich allerdings trotz ihrer langsameren Bewegungen befreien konnten und ihnen nicht zum Opfer fielen.

Bei den Kröten (Erdkröte*?) könnte es ihr Abwehrsekret sein, welches sie schützte, und dass sie schon etwas "wärmer" waren (will sagen, dass sie schon länger aus der Winterstarre erwacht waren),

kaputtinhollywood,

und vielen Dank für die geschilderte, nun nachvollziehbarere, Erläuterung. Sie bestätigt, wie Du schon sagst, die Hypothese, dass die jungen Eidechsen frisch aus der Winterstarre kamen und noch nicht zu einer gezielten und ausdauernden Abwehr, oder schnellen Flucht, in der Lage waren.

Angriffe auf meine Integrität nehme ich aber durchaus persönlich.

Würde ich auch, und sollten wir vom Team jemanden entdecken, der das tut, werden wir dem Einhalt gebieten.
Auseinandersetzung, um eine Beobachtung zu verstehen, ist das eine, persönliche Angriffe eine ganz andere und hier nicht statthafte Geschichte.

Nochmal: Vielen Dank für die Eindrücke und Bilder, sowie für Deine Geduld und Mühe mit uns "Zweiflern"!

LG, Ossein.

*

Mitteleuropäische Erdkröten führen im Frühjahr meist im Laufe des März ihre synchronen, oft massenhaften Wanderungen vom Winterquartier zum Laichgewässer durch.

(Wikipedia/Erdkröte)

Als Frühaufsteher kann man die Erdkröte deshalb bezeichnen, weil sie bereits Anfang März aus der Winterstarre erwacht und ihre legendären Wanderungen beginnt.

(BUND-Hessen/Erdkröte)