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Erfahrungen mit Sand-Lehm-Gemisch um Ytongnester

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Antastisch
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#1 Erfahrungen mit Sand-Lehm-Gemisch um Ytongnester

Beitrag von Antastisch » 16. März 2012, 17:46

Hi,
es ist ja seit einigen Jahren in Mode gekommen, seine Ytongnester optisch durch einen Sand-Lehm-Anstrich aufzuwerten und natürlicher zu gestalten.

Sieht auch top aus und daher spiele auch ich mit dem Gedanken das zukünftige Nest meiner Camponotus substitutus entsprechend zu "bemalen". Nur wie sind denn so die mittelfristigen bis langfristigen Erfahrungen? Blättert der Anstrich nach recht kurzer Zeit ab bzw. wird er von den Ameisen abgetragen, sodass der unschöne kalkweiße Ytong darunter wieder sichtbar wird? Das Nest soll übrgens vollständig furztrocken bleiben, die Bewässerung überlasse ich den Damen.

Was ist denn das empfohlene Misch-Verhältnis (Sand, Lehm, Wasser), sodass Ytongfarbe und -poren komplett überlagert werden und eine schöne natürliche, höhlenartige Atmosphäre entsteht, die auch möglichst lang bestehen bleibt? Auf Shop-Empfehlungen will ich mich hier nicht ausschließlich verlassen!


Vielen Dank!



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Moriquendi
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#2 AW: Erfahrungen mit Sand-Lehm-Gemisch um Ytongnester

Beitrag von Moriquendi » 16. März 2012, 18:44

Hallo Antastisch,

ich habe meine letzten Nester ebenfalls mit einem Sand-Lehm-Gemisch angestrichen. Dabei habe ich eine Sand-Lehm-Mischung aus einem Starterpaket verwendet (3:1) und in einer Schüssel auf gut Glück Wasser dazugegeben. Dabei lieber weniger und später nachgießen, als dass es zu flüssig wird. Dann schmiere ich den Sand, der sich am Boden absetzt auf das Nest. Wenn es trocken ist bröselt natürlich noch Sand ab, aber steht es erstmal im Becken, passiert da eigentlich nicht mehr viel. Bei einem trockenen Nest sowieso nicht.

Meine Myrmica haben zu Beginn ein bisschen die Scheiben vollgekleistert, aber seitdem ich alles schön abdunkel, passiert es nicht mehr. Bei dir dürfte die Gefahr noch geringer sein, da das Nest trocken ist.

Wenn du ihn schön einstreichst, sollte der weiße Porenbeton nicht sichtbar werden.

Dies sind allerdings nur meine mittelfristigen Erfahrungen.

lg Mori


per aspera ad astra

Cephalotus
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#3 AW: Erfahrungen mit Sand-Lehm-Gemisch um Ytongnester

Beitrag von Cephalotus » 16. März 2012, 18:50

Kommt immer drauf, was du haben willst.
Lehm ist das Härtemittel in diesem Fall, d.h. je mehr Lehm, desto härter wird das Erdgebnis. Lehm hat normalerweise eine gelbliche Tönung, lehmig eben ;-) Wenn du andere Farben möchtest, musst du entweder entsprechend andere Naturmaterialien verwenden oder eben auf gefärbten Sand aus den Shops, Bastelgeschäft, Zoogeschäft zurückgreifen. Es gibt auch gefärbten Lehm, zumindest habe ich den schon im Zoogeschäft, das nach einem Fütterungsutensil für Haustiere benannt ist, gesehen.
Frank Mattheis hat seine Ytongnester im Tropenbecken nach meinem Wissen nur mit Lehm aus der Natur angestrichen und dieser hält trotz der herrschenden Feuchte.

Ich selbst benutze mittlerweile eine andere Technik: Gips gemischt mit Abtönfarbe vom Bauhaus mit dem Biber. Ich habe das bereits bei 2 Messorkolonien, Cataglyphis und meinen Myrmecia erfolgreich angewandt. Ich schreibe das jetzt hier konkret hin, weil ich anfangs auch dachte, dass es für die Ameisen gefährlich werden könnte. Ist es aber scheinbar nicht.
Das Verhältnis dabei ist 4-5:1 (Gips:Farbe, jeweils in Gewichtseinheiten gemessen). Der entstehende Ton ist dann ein blasses Ergebnis der Grundfarbe.
Wasser kippe ich nach Gefühl dabei. Der letzte Anstrich, der den Farbanstrich darstellt, ist ziemlich flüssig, aber nicht wässrig, das ist wichtig. Sehr sogar. Denn wenn das Gemisch zu wässrig ist, wird das Ergebnis leider sehr mehlig/kreideartig und fällt bei Berührung ab. Ist es dazu gekommen, Ytong abwaschen und neu auftragen, anders gehts net.
Grundsätzlich arbeite ich so, dass in den Kammern nur 1 Anstrich erfolg, sprich gleich mit der entsprechenden Abtönfarbe beigemischt. Von außen arbeite ich anders an den Ytong, wobei man das natürlich auch von außen so anwenden könnte :)

Langzeiterfahrung: Bei großen Arten, die eh keine oder kaum Feuchte AUS dem Ytong aufnehmen, hält es eine Ewigkeit. Bei den Messor sieht es etwas anders aus, wobei diese auch grundsätzlich Gips bei mir abgetragen haben. Bei meinen kleinen barbarus hielt das Ganze vllt 1 Monat an der Stelle, wo sie eben Feuchtigkeit aufnehmen, im restlichen Teil bereits 6 Monate.

Alles, egal ob die Gipsvariante oder die Lehmvariante, muss einmal f*rztrocken durchtrocken, damit es hält. Aber ich denke, das sollte klar sein.


Grüße
Cephalotus


C. largiceps (50+), Camponotus singularis (200+), Messor cehphalotes (600+), Pachycondyla impressa (1), Pachycondyla villosa (150+), Paraponera clavata (110+), Pheidole noda (500+)

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Oberst Emsig
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#4 AW: Erfahrungen mit Sand-Lehm-Gemisch um Ytongnester

Beitrag von Oberst Emsig » 18. März 2012, 20:39

Hi,

bei mir (siehe Bericht) ist so gut wie nichts abgeblättert. Sieht noch ziemlig gut aus das Nest, würde es immer wieder so machen. Dass die Ameisen sich daran stören habe ich nicht bemerkt. Sie lassen alles an ihrem Platz. Und ich hatte es zu Anfang (Anfang groß geschrieben richtig?!) sogar befeuchtet.

Ich würde das auch dem STREAKER87 empfehlen, der sich ja ärgerte, dass die Ameisen seinen vergrabenen YTong Ameisenhügel wieder ausbuddelten, so dass seine weiße Farbe sichtbar wurde. :)

Gruß,
der Oberst



Imago
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#5 AW: Erfahrungen mit Sand-Lehm-Gemisch um Ytongnester

Beitrag von Imago » 19. März 2012, 07:31

Hallo!

Ich habe bei meinem Becken für die Camponotus fellah ebenfalls versucht die Nester mit weiner Sand- Lehmmischung anzustreichen. Da es sich um ein Becken mit Steppenähnlichen Habitat handelt mit hellem Wüstensand, wählte ich für den Anstrich ebenfalls helle Farben.
Ich war mit dem Ergebnis nicht zufrieden und entschied mich dann den Stein natura zu belassen.

Es deckte einfach nicht so wie ich mir das vorgestellt hatte.

Dommsen hat bei eusozial beschrieben, das er sein Nest mit Abtönfarbe bemalt und auf die noch feuchte Farbe ein Gemisch aus Blumenerde, Sand und Humus geworfen hat!

Leider kann ich nichts zu der Haltbarkeit sagen.

Das Ergebnis aber kann sich mehr als nur sehen lassen!

LG Imago



Slincer
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#6 AW: Erfahrungen mit Sand-Lehm-Gemisch um Ytongnester

Beitrag von Slincer » 20. Juli 2014, 20:59

Ich berichte hier mal von meinen Erfahrungen und krame dazu mal dieses alte Thema wieder aus, in der Hoffnung Antworten zu finden.

Ich fand ein weißes Ytong-Nest auch viel zu langweilig und deshalb bin ich losgezogen und habe mich auf die Suche nach Lehm gemacht. In einer Sandkuhle bin ich dann auch fündig geworden. Also ab nach Hause und das richtige Verhältnis ausprobiert. Das war schnell gefunden und ich habe mein Nest angestrichen. Ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis und wollte, dass sich das Nest erst noch mit Wasser vollzieht bevor ich es an die Arena anschließe.

Nun zu meinem Problem:
Nach ein paar Tagen hat sich auf dem Lehm ein weißer "Schleier" gebildet, der nach und nach den gesamten Ytong umschlungen hat, zum Glück hab ich das Nest noch nicht angeschlossen gehabt....

Handelt es sich hierbei um Schimmel? (oder könnte es auch ein Pilz sein?)
Habe das Nest also wieder abgenommen....(Leider haben die Korkbrösel mit denen ich einige Kammern verschlossen habe angefangen zu schimmeln, dieses mal kommt Seramis zum Einsatz... ) und weggeworfen....

Jetzt habe ich einen zweiten Versuch gemacht, diesmal habe ich allerdings ein Teststück gemacht, welches die gleichen Symptome aufweist :(

Einen Test mache ich noch, habe mein neues Nest samt dem Lehm im Ofen auf 150°C erhitzt (mit Umluft :verrueckt:) in der Hoffnung dass sich diesmal kein Schimmel? bildet.

Das Teststück ist oben noch Trocken, also schleife ich das weiße Zeug ab und brenn das Ding im Ofen bei 150°C und schaue wie es sich dann verhält....

Habt ihr das Problem auch? Und wie habt ihr eure Nester angestrichen?
Das neue Nest hat nur einen Docht und wird dementsprechend nicht ganz so Feucht. Dennoch will ich mir nicht die Mühe machen und noch ein drittes Nest bauen....

Würde mich über rege Diskussion freuen.

Jetzt versuche ich noch die Bilder richtig einzufügen...:fettgrins:

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Safiriel

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#7 AW: Erfahrungen mit Sand-Lehm-Gemisch um Ytongnester

Beitrag von Safiriel » 20. Juli 2014, 21:44

Ich habe zwar kein Ytongnest, aber auch schon mal von weißem Flaum gehört, der kein Schimmel war. Ich kann mich nicht erinnern, ob in dem Fall das Nest angestrichen war, oder nicht. Aber in dem Bericht ist die Brut vertrocknet. Der verzweifelte Halter hatte den Belag sogar probiert. Es schienen sich bei ihm um aus dem Ytong herausgelöste Salze zu handeln. Diese Salze führten dann zur Austrocknung der Brut.

Den Thread habe ich leider nicht mehr gefunden, sorry. Wer ihn kennt, darf mich gerne ergänzen.

Ich stelle mir das ähnlich vor, wie die "Stalaktiten" die man schon mal an Decken von Einfahrten oder Parkhäusern sieht, das ist im Prinzip ja auch nichts anderes.

Verwunderlich finde ich, dass es hunderte Halter ohne das Problem gibt, und dann mal einen mit.

Ob es sich bei Dir um das selbe Phänomen, oder doch um Schimmel handelt, kann ich Dir leider nicht sagen.



Slincer
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#8 AW: Erfahrungen mit Sand-Lehm-Gemisch um Ytongnester

Beitrag von Slincer » 20. Juli 2014, 22:47

Danke für deinen Hinweis, dadurch konnte ich des Rätsels Lösung finden :)

Hier einmal der Link zum Thread:

http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/37553-umfrage-ytong-ausbl-hungen-welches-wasser-benutzt-ihr.html

Es handelt sich um Auskristallisierungen von Salzen/Mineralien aus dem Ytong die durch das Wasser welches an der Oberfläche des Steines verdunstet dorthin gelangen.

Im o.g. Thema versuche ich nun herauszufinden ob es sich iwie vermeiden lässt.



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