User des Monats Oktober 2024   ---   Denis  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Diskussion zum Bau eines Naturformikariums

Bauanleitungen, Einrichtungen, Zubehör, Fototechnik, Geräte, Ideen und Hilfe.
Benutzeravatar
Javis
Halter
Offline
Beiträge: 508
Registriert: 18. April 2012, 21:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#1 Diskussion zum Bau eines Naturformikariums

Beitrag von Javis » 28. Mai 2012, 11:52

-> [color="red"]edit: [SIZE="3"]Hier[/SIZE] geht es zum Bauvorhaben[/color] /DmdM <-

Hallo
Ich habe mich schon länger mit den Gedanken befasst, wie es währe für eine Myrmica sp. Kolonie ein Natur Formikarium zu bauen. Hat hier jemand Erfahrung damit? Ich dachte an ein Becken wie dieses: [size=84][color=#0000ff]http://antstore.net/shop/product_info.php/products_id/2407%7B8%7D26[/color][/SIZE]
Darin ein Umgestülptes Glasbecken wie dieses hier:
[size=84][color=#0000ff][/color][/SIZE][size=84][color=#0000ff]http://antstore.net/shop/product_info.php/products_id/1256%7B8%7D26[/color][/SIZE]
So mittig platziert das ringsum 2,5 cm Platz für das Nest ist. Befüllt mit Walderde und Holzstückchen.
In der Mitte sollte die erde höchstens 3 cm hoch sein also ungeeignet für ein größeres Nest.
Bepflanzt mit verschiedenen Moosen und kleinen Waldpflanzen.
Bestückt mit Abfallverwerter z.b. Asseln, Kleine Regenwürmer Hundertfüssler.
Mir geht es im Prinzip um eine Möglicht naturnahe Unterbringung und Verhalten als das in den üblichen Formikarien der fall ist. Ich bin mir durchaus bewusst das der Einblick in das Nest usw. nicht oder nur schwer möglich sein wird. Vielleicht habt ihr ja auch Ideen dazu und Vorschläge welche Pflanzen oder andere Kleinlebewesen dafür geeignet währen.
Was haltet ihr den so davon?
LG Javis


Das größte Vorbild in der Ameisenhaltung sollte die Natur sein, dann kann man nicht viel falsch machen.

Camponotus Haltungsbericht, Diskussionsthread-camponotus-ligniperdus Baubericht: Naturformikarium

Benutzeravatar
Kati
Halter
Offline
Beiträge: 302
Registriert: 26. Juni 2011, 13:33
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 3 Mal

#2 AW: Diskussion zum Bau eines Naturformikariums

Beitrag von Kati » 28. Mai 2012, 12:12

Achtung! Dein gewähltes Außenbecken ist ein Glasrahmenbecken! Das heißt du wirst das zweite Becken nicht ohne weiteres hineinstellen können! Dafür wird die Öffnung zu klein sein!

Dein "Naturformikarium" ist im Prinzip ein Farmbecken, bei der die Farm rund-herum geht. Dennoch schreibst du
Ich bin mir durchaus bewusst das der Einblick in das Nest usw. nicht oder nur schwer möglich sein wird.
Bei einem Farmbereich von 2, 5 cm und das rundherum hast du da recht, es wird wahrscheinlich sehr lange dauern, bis du etwas von deinen Ameisen siehst. Und so lange wird ein rundherum gehender Farmbereich nur die Einsicht in das Becken von der Seite stören.

Ich bin ein großer Freund von natürlichen Becken und möchte dich von deinem Vorhaben nicht abbringen. Eventuell solltest du deine Planung aber noch einmal überarbeiten. Speziell für Myrmeca spec., die in der Natur oft unter auf dem Boden aufliegenden Holz- oder Rindestücken nisten würde es sich anbieten eine ähnliche Nistmöglichkeit in deinem Becken anzubieten. Du könntest darin sogar ein Sichtfenster aus Plexiglas einbauen, so könntest du deine Kolonie beobachten, ohne sie groß zu stören. Den Boden würde ich dann Waldähnlich anlegen, das heißt eine dünne Humus und Streuschicht, etwas feuchtes Laub. Wenn du Pflanzen anpflanzen möchtest, ist Licht natürlich wichtig. Moose halten sich auch bei wenig Licht relativ gut, für Farne und Efeu, welche ich zusätzlich nehmen würde, sollte das Formikarium zumindest indirekt von der Sonne beleuchtet werden. (Aufpassen, dass es nicht zu heiß wird!)

Bestückt mit Abfallverwerter z.b. Asseln, Kleine Regenwürmer Hundertfüssler.


Asseln: Check. Regenwürmer: Check. Hundertfüsser sind meines Wissens nach keinesfalls Destruenten, sondern Räuber. Wenn du ein komplettes kleines Ökosystem aufbauen würdest, könntest du auch diese einbringen. Du darfst nur nicht vergessen, dass höhere Trophistufen das solche auch komplizierter und schwieriger zu betreuen machen. Tausendfüsser sind eine gute Alternative, da diese sich von pflanzlichem Material, insbesondere (weißfaulem?) Totholz ernähren. Inwiefern, ein Zusammenleben mit Myrmica in der Haltung aber möglich ist, weiß ich nicht.

Kleinstlebewesen wirst du im Idealfall schon mit dem Humus ins Formikarium einbringen. Du solltest darauf achten, dass der Boden während des Transport nicht austrocknet oder zu warm wird, die Bodenbewohner sind da recht empfindlich.

Diese Art von Haltung ist aber wahrscheinlich besonders bei einer kleinen Kolonie nicht sehr befriedigend. Man könnte deshalb darüber nachdenken, einen Teil einer großeren Kolonie aus der Natur zu sammeln. Dies ist wirklich aber nur bei Kolonien zu empfehlen, die den Verlust verkraften können, da heißt nur wenn genug Arbeiterinnen, Brut und Königinnen übrig bleiben!!


LG Kati


Ich halte: Messor cf. barbarus und Formica sanguinea

Benutzeravatar
Octicto
Halter
Offline
Beiträge: 2022
Registriert: 9. Dezember 2010, 14:19
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 3 Mal

#3 AW: Diskussion zum Bau eines Naturformikariums

Beitrag von Octicto » 28. Mai 2012, 13:48

Unabhängig von Katis Bemerkung, dass du das kleine Becken nicht in das große Becken bekommst, auf GRund des Glasrahmens, sehe ich ein weiteres Problem.
Da nur von diesem Komplex die Rede ist und keine weiteren Becken als Arena genannt wurden, stellt sich mir die Frage wie du die Kolonie füttern möchtest?
Du hast ja dann keinerlei Zugriff auf die große "Arenakammer" im Inneren.
D.h. du kannst weder Futter/Wasser anbieten noch eingreifen, sollte etwas nicht stimmen, ohne das Nest zu zerstören.



Benutzeravatar
Kati
Halter
Offline
Beiträge: 302
Registriert: 26. Juni 2011, 13:33
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 3 Mal

#4 AW: Diskussion zum Bau eines Naturformikariums

Beitrag von Kati » 28. Mai 2012, 14:44

Die Tatsache, das das innere Becken verkehrt herum aufgestellt werden soll hab ich komplett überlesen. -Shame on me-

Eventuell plant er eine Art geschlossenes Ökosystem herzustellen, bei dem eine Fütterung entfallen würde? (ähnlich einem Flaschengarten) Wenn dem so seien sollte, muss ich sagen, dass das Projekt in der Größe wahrscheinlich nur schwer durchführbar ist.

LG Kati


Ich halte: Messor cf. barbarus und Formica sanguinea

Benutzeravatar
Octicto
Halter
Offline
Beiträge: 2022
Registriert: 9. Dezember 2010, 14:19
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 3 Mal

#5 AW: Diskussion zum Bau eines Naturformikariums

Beitrag von Octicto » 28. Mai 2012, 15:46

Da stimme ich dir zu.
An und für sich sind diese Öko-Ideen ja sehr schön, aber wie wir mittlerweile wissen sind diese auf so kleinem Raum nicht realisierbar, ohne unseren permanenten Eingriff.



Benutzeravatar
Javis
Halter
Offline
Beiträge: 508
Registriert: 18. April 2012, 21:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#6 AW: Diskussion zum Bau eines Naturformikariums

Beitrag von Javis » 28. Mai 2012, 17:37

@Kati puh da hast du mich aber vor einem großen Fehler gewarnt, natürlich würde das so nicht gehen. Also darf das Äußere Glas Becken natürlich keinen Rand haben. Und auch mit den hundertfüsler hast du natürlich recht, ich meinte natürlich Tausendfüssler. Nein weitere Räuber sollen nicht in das Formikarium. Die Idee mit den Farnen gefällt mir ganz gut. Ich bin am überlegen ob ich meine 350 Ameisen Starke Kolonie umsiedeln lassen sollte, oder lieber beim diesjährigen Schwarmflug ein Myrmica sp Gyne sammeln sollte. Dann muss ich eben gedult haben.
@Okticto Das Formikarium besteht aus Nest und Arena. Und natürlich kann und werde ich eingreifen durch ein ganz normalen Deckel ;) . Zum Besseren verstehen habe ich mal eine kleine Kollage erstellt. Ich hoffe so wird das ganze klarer. Ich bin auch schon am überlegen ob ich statt des Kleineren Glasbehälter möglicherweise Aluminiumblech oder gar Edelstahlblech nehmen sollte. Dann könnte ich eventuell den abstand noch besser anpassen. Die Skizze ist natürlich nicht Maßstabs gerecht.
Danke schon mal für die vielen neuen Ideen. Es handelt sich bei der Skizze um einen Querschnitt.
LG Javis
Dateianhänge
Natur Formikarium.jpg


Das größte Vorbild in der Ameisenhaltung sollte die Natur sein, dann kann man nicht viel falsch machen.

Camponotus Haltungsbericht, Diskussionsthread-camponotus-ligniperdus Baubericht: Naturformikarium

Benutzeravatar
Octicto
Halter
Offline
Beiträge: 2022
Registriert: 9. Dezember 2010, 14:19
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 3 Mal

#7 AW: Diskussion zum Bau eines Naturformikariums

Beitrag von Octicto » 28. Mai 2012, 18:03

Dann habe ich das ganze Missverstanden, entschuldige.
Ich dachte, dass der "Waldboden" - in deiner Skizze die Schicht über dem Nest - unter dem kleinen umgestülpten Becken sein soll.
Sofern meine Ansicht nicht verständlich ist, kann ich gerne deine Kollage übernehmen und einzeichnen, wie ich es meine.



Benutzeravatar
Kati
Halter
Offline
Beiträge: 302
Registriert: 26. Juni 2011, 13:33
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 3 Mal

#8 AW: Diskussion zum Bau eines Naturformikariums

Beitrag von Kati » 28. Mai 2012, 19:49

Und ich hatte es noch wieder anders verstanden.

Wenn ich mich nicht täusche meintest du es so, Octicto:

Bild

Was natürlich wenig sinnvoll wäre.

Ich hatte es so verstanden.

Bild

Deshalb der Einwand bezüglich der schlechten Arena-Einsicht. Wenn du dein Projekt allerdings so wie von dir geplant durchführst, bleibt nur der Einwand der schlechten Nesteinsicht. Die Ameisenshops führen die von dir angedachte Beckenvariente allerdings selbst: als sogenanntes: "Appartement" Eventuell könntest du darüber nachdenken. Ein Farmbereich von 1cm Breite gegenüber deinen 2,5 wären der Vorteil.

LG Kati


Ich halte: Messor cf. barbarus und Formica sanguinea

Neues Thema Antworten

Zurück zu „Technik & Basteln“