Womkas hat geschrieben:Meine Wunschameise sieht so aus:
-leicht in der Haltung.
-nicht allzuuuu große Population - ich habs gerne übersichtlich

-nicht besonders Ausbruchs- willig/fähig.
-mittleres bis großes Formicarium angestrebt (sollte auch längere Zeit so bleiben)
Das sind mal realistische Vorstellungen, da kommen tatsächlich einige Arten in Frage. Bliebe nur zu klären, ob einheimische oder auch Exoten?
Erstere sind leichter wiederloszuwerden, wenn dich doch die Lust verlässt, brauchen allerdings eine
Winterruhe; im Gegensatz zu den meisten
Exoten, die allerdings teilweise schwer zu halten sind, im Falle eines Ausbruches die Einschleppung einer neuen Art bedeuten könnten, usw.
Interessante einheimische Arten wären
Formica fusca,
Camponotus ligniperdus und
Lasius niger.
Besonders erstere möchte ich dir sehr ans Herz legen - eine größere, sehr aufmerksame und schnelle Ameisenart,
bei der es viel zu beobachten gibt.
Womkas hat geschrieben:-Diese Ameisen wo Läuse melken - das hört sich interessant an. Pflegen die Ameisen diese Läuse auch?
Ja natürlich. Sie werden vor Fressfeinden beschützt, immer an die besten Fresstellen getragen und bei
Lasius fuliginosus überwintert die Rindenlaus
Stomaphis quercus sogar mit im Nest
und könnte ohne die Fürsorge der Ameisen gar nicht überleben.
Womkas hat geschrieben:Besonders Toll fände ich es nämlich wenn ich eine von Läusen befallene Pflanze hätte welche dann quasi Läuse sowie indirekt auch die Ameisen am Leben hält. (Ist sowas in der Praxis umsetzbar?)
Jein, dauerhaft wohl eher nicht. Durch die Trockenheit in der Arena hält sich ein abgeschnittener Stengel nicht lange und extra Pflanzen züchten ist sehr aufwändig.
Die Fütterung mit Honigwasser ist im Alltag einfach praktischer, zu Beobachtungszwecken kann man natürlich mal einen befallenen Zweig in die Arena stellen.
Falls dich die Idee trotzdem nicht loslässt

: Klick
hier,
hier und
hier.
Womkas hat geschrieben:Wenn die Königin stirbt - ist die Kolonie dann dem Untergang geweiht?
Oder sind die Ameisen in der Lage eine neue Königin zu "ernennen"
Das ist je nach Art unterschiedlich. Die meisten monogynen (=nur eine
Königin im Nest) Arten sind nach dem Tod der
Königin dem Untergang geweiht - z.B.
Lasius niger.
Bei stark polygynen (=zahlreiche begatte, eierlegende
Königinnen befinden sich friedlich in einem Nest) kann der Tod einer
Königin gut verkraftet werden - z.B. bei
Myrmica rubra.
In der Haltung ist das aber relativ egal, da die
Königinnen monogyner Arten mitunter
ein ansehnliches Alter erreichen.
LG,
AIS