Welche Vorteile versprichst du dir denn davon?
Ja, Agar kann austrocknen und schrumpft dann. Es ist ja nur ein Bindemittel, nichts was die gebundene Substanz aktiv vor dem Austrocknen schützen kann (vergleichbar mit Gelatine).
Wir haben im Labor Gele nie länger als einige Stunden rumliegen lassen, danach wurden sie weggeworfen, weil sie aufgrund der beginnen Austrocknung für die Experimente bereits unbrauchbar wurden. War aber auch eine komplett offene Lagerung da es nur Gelreste betraf, die man selbst nicht brauchte und daher für eine eventuelle Verwendung durch Kollegen aufhob. Man will ja nichts verschwenden.
Prinzipiell kann man die Verdunstung sicher mit einem Deckel verringern, die wichtige Frage wäre aber, ob man verlorene Flüssigkeit wieder auffüllen kann, also ob das Gel dann wieder Wasser aufnimmt. Das weiß ich nicht.
Ich würde mir auch wegen Schimmel sorgen machen, sofern man das Gel irgendwie feucht halten kann.
Richtige Gelfarmen sind immer mit Antibiotika und ähnlichem (so genau geben die Hersteller das ja nicht an) versetzt, um zu verhindern, dass das Gel schimmelt und gammelt.
Spätestens wenn sich Müll und Kot ablagert, denke ich, wird man den Schimmel nicht mehr aufhalten können, da das feuchte Gel diesen sicher begünstigt.
Desweiteren finde ich es fraglich, in wie fern die Ameisen freiwillig im Agar buddeln werden und es als Nest erkennen. In Gelfarmen werden ja oft keinerlei Nester angelegt, sondern es wird blindlings gegraben. Da findet man dann nach wenigen Stunden schon viele lange Gänge vor, während in Erde nur ein, zwei Kammern angelegt werden, wenn die Kolonie noch sehr klein ist.
Ebenso wurden hier bereits Versuche gemacht, in denen eine Gel- und eine Sandfarm angeboten wurden, bei denen das Gel dann maximal als Lauffläche genutzt wurde. Gebuddelt haben sie darin nicht (während im Gegenzug Ameisen ja in Erde gerne mal buddeln, selbst wenn aktuell ein anderes Nest bewohnt wird).
Auch ist es eigentlich so, dass Ameisen verschiedene Luftfeuchtigkeiten in verschiedenen Kammern bevorzugen (ja nach Art). In einer Sandfarm kriegt man das relativ gut hin, wenn man links seinen Strohhalm hat und von dort befeuchtet. Dann ist es zur rechten Seite hin ja etwas trockener. In einer Gelfarm dürfte die Luftfeuchte relativ konstant sein, wirklich naturgetreu ist das Nest dann also nicht.