Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

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#41 AW: Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Toblin » 27. Mai 2012, 15:21

So, nachdem ich nun auch mal die andere Seite vom Nest für einige Tage abgedunkelt habe, bin ich genau so schlau wie vorher. Die Verteilung von Puppen / Ameisen innerhalb vom Nest hat sich nicht wesentlich geändert. Einen sehr viel größeren Einfluss als die Helligkeit und die Entfernung zum Eingang hat definitiv Wärme. Mit leichten Veränderungen an der Beleuchtung kann man die Position der Puppenhaufen fast zentimetergenau steuern. Obwohl, mittlerweile auch nicht mehr. Wo sollen sie auch alle hin?! Das Nest ist so voll wie ich an Schützenfest ;)


Bild
Entweder sie erweitern ihr Korknest selbständig, oder einer muss bald draußen schlafen.


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#42 AW: Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Toblin » 8. Juni 2012, 18:03

Diese dämlichen Halogen-Spots! Schön warm für die Ameisen, zu heiß für mich und mein Equipment!

Eigentlich will ich ja die LED-Spots nutzen, aber die sind etwas schwach um damit Bilder zu machen. Also finden immer wieder die Halogenteile den Weg zurück in die Fassung, wo ich sie dann vergesse. Schlechte Angewohnheit. Besonders in Kombination mit meiner anderen schlechten Angewohnheit: Kunststoffsachen in der Nähe der Lampen parken. Das schröggelt dann ziemlich schnell!

Und so kam es, dass ich nach zwei Thermometern, einer Netbooktastatur, einer Computermaus, etwas Katzenfell und diversen Fingern nun auch meine schöne neue Webcam angeschmolzen hab. Fotolicht und Kuststoffgehäuse vertragen sich also nicht wirklich. Aha. Zum Glück habe ich es mit meiner geübten Nase sofort gerochen! So konnte ich die Kamera samt Funktionsfähigkeit gerade noch retten & alles ist gut. :spin2:

Trotzdem frage ich mich, ob fest montierte Lampen in allen Situationen dienlich sind, oder ob ich vielleicht nur etwas dämlich bin... :verrueckt: . Und um ehrlichen Antworten aus dem Weg zu gehen, lasse ich den Link zum Diskussionsthread heute einfach mal weg. ;)


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#43 AW: Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Toblin » 1. Juli 2012, 10:34

Hunger, Hunger, Hunger!

Die Ameisen fressen ununterbrochen. Das war vor ein paar Jahren noch anders. Da blieb auch schon mal was liegen.

Ich habe den Futterintervall für Protein nun auf 3-4 Tage reduziert und ein schlechtes Gewissen dabei. Vielleicht sollte ich eher öfter, dafür weniger füttern? Ich mache mir etwas sorgen, dass ein größeres Volk schneller dazu übergeht die eigene Brut verfüttern. Davon haben sie im Moment nämlich sehr wenig. Ich hoffe das ist nicht meine Schuld :confused:! Was meint ihr?

Honig gibt's immer satt. Eine Haselnussgroße Menge wird an einem Tag komplett aufgenommen und das Schälchen wird rückstandsfrei hinterlassen. Da klebt nichts. Vorbildlich! Leider säumen mittlerweile tote Ameisen den Weg zum Futternapf. Ich schätze in den letzten beiden Wochen waren es jeweils 30-40 Stück. Aber müssen die unbedingt in der Plexiglasröhre unter meinem Monitor gelagert werden:fluchen:? Dort kann ich sie nicht wegräumen! Nun muss ich wohl damit leben. Ich tippe übrigens auf Altersschwäche. Also bei den Ameisen. Ich bin natürlich mit ewiger Jugend gesegnet...*hust*


Diskussionsthread


EDIT:

Die Kernfrage mal zu Ende gedacht:

Ein Volk dem über viele Monate unbegrenzt Nahrung zur Verfügung steht wird schnell wachsen. Ein Volk das nichts erbeuten kann wird schrumpfen. Wo liegt der Schnittpunkt X, bei dem das Volk seine Größe behält oder nur langsam wächst? Und wie lang dürfen dann die Pausen zwischen den Fütterungen sein? Ab wann wird eine Knappheit zu Not?


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#44 AW: Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Toblin » 31. Dezember 2012, 13:38

Heute ist Sylvester. Nach einem halben Jahr Funkstille wird die Zeit für einen Abschlussbericht 2012 nun plötzlich knapp. Dabei habe ich die Saison so motiviert angefangen. Eine neue Felswand, ein weiteres Becken, neues Licht, eine Webcam und Ameisen, die nicht müde werden mich zu unterhalten. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt. Und so glanzlos ging es nach meinem letzten Eintrag weiter:

Das Formikarium leidet mit jedem Monat mehr unter seinen Bewohnern. Überall vermischen sich Abfälle mit Nestaushub und die Pflanzen verzeihen den Licht- und Wassermangel nicht. Herrscharen von Ameisen verhindern eine vernünftige Säuberung der Becken. Im Gegenzug verteilen sie überall feuchte Blumenerde, sobald ich mal die Pflanzen gieße. Das Volk hat einen beachtlichen "kollektiven Stoffwechsel". Sie verbrauchen viele Ressourcen und produzieren eine Menge Abfälle. Dem entsprechend sehen die Becken aus :(.

Die altersschwachen Ameisen sterben zu Hauf. Vermutlich jene, die ich vor ein paar Jahren mit Namen kannte, als das Volk noch überschaubarer war. Und sie bleiben nicht allein. Dutzende, ja hunderte alte ausgediente Körper verzieren im Laufe der Wochen die Teile der Anlage die ich kaum erreichen kann. Am schlimmsten ist es in der Plexiglasröhre unter meinem Monitor. Das ist nicht schön. Weder für mich, noch für die Ameisen. Irgendwie ist das alles frustrierend. :fluchen:

Je näher ich dem Saisonende komme, desto mehr lebt eine dunkle Vorahnung in mir auf. Werden mir selbst die langsam wachsenden Camponotus ligniperdus irgendwann über den Kopf wachsen? Sie sind definitiv noch gut zu halten, aber meinen Ansprüchen an eine gepflegt und optisch ansprechende Anlage kann ich mit so einem großen Volk immer weniger gerecht werden. Eine expansivere Art, die sich schneller oder das ganze Jahr über vermehrt, müsste ich sicher aufgeben. :borg_smilie:

Gut, dass jetzt erst mal Winterruhe ist. Das gibt mir Zeit zum durchatmen. In der nächsten Saison werde ich einige Änderungen vornehmen, die mir den Alltag etwas erleichten und die Optik nachhaltig verbessern, z.B. fester Bodengrund (der sich auch mal absaugen lässt), Pflanzen aus Kunststoff und ein Nest in dem die Ameisen nicht mehr graben können. Dann ist erst mal Schluss mit dem Chaos und 2013 wird dann alles besser. Hoffentlich. :spin2:

Guten Rutsch euch allen! :)

Diskussionsthread


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#45 AW: Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Toblin » 25. April 2013, 16:57

Saisonbeginn 2013

Nach all meinen Mühen in den letzten 6 Jahren bricht meine Welt zusammen:

Meine Ameisen haben die Winterruhe nicht überlebt.

Bemerkt habe ich es erst, als ich sie in die neu gestaltete Anlage einsetzen wollte. Bei meinem letzten Kontrollblick in die Winterlager-Kunststoffbox war noch alles in Ordnung. Aber der ist auch schon 8 Wochen her.

Wie konnte das nur passieren? Ich vermute zurzeit 2 unglückliche Umstände:


[list=1]
[*]Im letzten Winter habe ich ganz gute Erfahrungen mit Wassergel zur Feuchtigkeitsversorgung in der Kunststoffbox gemacht. So habe ich die Box auch in diesem Winter ausgestattet. Vor 2 Monaten habe ich dann aber das Gel durch Frischwasser ersetzt. Neues Gel hatte ich nicht leider nicht parat. Nun verdunstet flüssiges Wasser scheinbar sehr viel schneller als Wassergel und der Deckel meiner Box ist nicht besonders dicht. Die freigesetzte Feuchtigkeit konnte leicht nach außen entweichen. Was mich zu Umstand Nr.2 bringt:

[/*:m]
[*] Ich habe die Kunststoffbox dieses Jahr an einem relativ undichten und zugigen Kellerfenster platziert. Die viele Frischluft hat sicher geholfen, dass Wasser noch schneller verdunsten zu lassen.[/*:m][/list:o]

Die Ameisen sind wohl vertrocknet.

Ich war mir aufgrund meiner positiven Erfahrungen in den vergangenen Jahren sicher, die Winterruhe gut im Griff zu haben. Dass auch kleinste Veränderungen der Haltungsparameter (Feuchtigkeitsversorgung, Lagerplatz) über einen langen Zeitraum große Wirkung entfalten können habe ich nicht recht bedacht bzw. verdrängt. Durch den langen Winter und den Verzögerungen bei meinen Bauarbeiten 2013 habe ich den nächsten Kontrollbesuch vor mir hergeschoben. Weil: „Nächstes Wochenende kriege ich ja alles fertig. Dann ist Frühling, dann kommen sie rein.“ Aber die Tage gingen unbemerkt ins Land. Ohne Sonne. Ohne neues Nest. Ohne Kontrolle. Aufgrund der Tatsache, dass ich nur 4 überlebende Arbeiterinnen gefunden habe muss ich mir einen Haltungsfehler eingestehen. Eine Krankheit o.ä. kann ich fast ausschließen. Hätte ich regelmäßiger kontrolliert, hätte ich reagieren können und das Volk wäre vermutlich noch am Leben. Zumindest vermute ich das.

Wie es jetzt weitergehen soll weiß ich nicht. Als Ameisenhalter bin ich ziemlich verzweifelt. Die Anlage ist zu groß für eine gründende Königin und ehrlich gesagt möchte ich auch nicht wieder bei null anfangen. Andrerseits möchte ich aber auch kein großes Volk kaufen und einfach weiter machen als wäre nichts gewesen. So wie es aussieht habe ich wohl alles verloren.

Und nun? Die Anlage abreißen? Das Hobby drangeben?
.
.
.
Ja. Vielleicht.


:(


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