Formica rufibarbis unterstützen?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Bankiva
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#1 Formica rufibarbis unterstützen?

Beitrag von Bankiva » 9. Januar 2013, 18:19

Hallo!
Ich habe eine Formica rufibarbis Königin, die dieses Jahr leider ihre ganzen Arbeiterinnen verloren hat, es waren 16-18 Arbeiterinnen. Erst sind nur ein paar Arbeiterinnen gestorben, da dachte ich, es sind die älteren aus dem Vorjahr. Nun sind aber leider auch die anderen verstorben. Ich weiß den Grund leider nicht, wird aber bestimmt ein Fehler meinerseits gewesen sein. Nun ist die Königin alleine in einem RG, wo sie überwintert, vorher war sie in einem Korknest, in dem ich sie damals bekommen habe. Ich hoffe, dass sie die Winterruhe alleine übersteht, wenn es so ist, habe ich überlegt ob man ihr ein paar Puppen von rufibarbis, wenn man eventuell einen Halter findet, der welche abgeben könnte, oder einer anderen Serviformica-Art zu schustern könnte wie zB. cunicularia oder fusca?
Alleine wird sie es wohl nicht schaffen, neu zu gründen, da sie aus dem Schwarmflug 2011 ist. Oder irre ich mich da und dies ist möglich? Wenn ja, wie sollte ich sie am besten unterstützen?
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, damit ich ihr helfen kann...

Lieben Gruß



fehlfarbe
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#2 AW: Formica rufibarbis unterstützen?

Beitrag von fehlfarbe » 9. Januar 2013, 18:27

Hi Bankiva,

die Zugabe von Puppen sollte der Gyne schnell wieder ein paar Arbeiterinnen bescheren. Zusätzlich solltest du nach der Winterruhe etwas Honig und kleine Insekten anbieten, damit sie bei Kräften bleibt und auch wieder anfängt Eier zu legen. Ich drück euch beiden die Daumen!



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Boro
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#3 AW: Formica rufibarbis unterstützen?

Beitrag von Boro » 9. Januar 2013, 18:36

Mindestens genau so wichtig wäre die Suche nach der Ursache für das Absterben aller Arbeiterinnen. Da müssen zuerst einmal alle Parameter der Haltung geklärt werden: Temperatur, Luftfeuchte, Trinkwasser, Futter. Auch die Suche nach Schimmel, Parasiten etc. ist wichtig. Alle toten Arbeiterinnen müssten zumindest mit einer guten Lupe (20 X) untersucht werden.
Erst wenn das geklärt ist, würde ich Puppen beigeben. In der Natur bekommst du diese nicht vor Juni, bei einem Halter viell. früher.
Ich vermute, dass die Gyne jetzt allein in einem Rg sitzt: Eine rasche Umsiedlung (eventuell erst nach der Winterruhe) wäre ebenfalls anzuraten!
L.G.Boro



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KyneGyne
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#4 AW: Formica rufibarbis unterstützen?

Beitrag von KyneGyne » 9. Januar 2013, 18:37

Hallo Bankiva,

bezüglich deiner Anfrage, evtl. mit anderen Serviformica-Arten zu pushen solltest Du auf jeden Fall vorher die "Kompatibilität" abklären. Wenn ich mich recht entsinne, war da was zumindest in Polyergus rufescens Nestern irgendwas mit nachteilhaften oder zumindest ungünstigen Kombinationen unterschiedlicher Serviformica-Arten. Inwiefern das eine Rolle spielt, wenn die Amazonen fehlen, weiß ich nicht. Da müsste sich jemand melden, der damit Erfahrungen hat.

Sollte das mit Formica cunicularia klappen, kann ich dir nach der Winterpause gerne welche zukommen lassen.

Gruß
Kyne



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Boro
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#5 AW: Formica rufibarbis unterstützen?

Beitrag von Boro » 9. Januar 2013, 18:45

Ganz abgesehen von Polyergus ist die Brut von F. rufibarbis mit jener v. F. cunicularia in der Regel kompatibel. Die beiden Arten sind für einen Laien oft nur schwer zu unterscheiden, auch wenn man Puppen v. F. cunicularia bekommt, müsste eine Vereinigung klappen.
Tatsächlich habe ich anlässlich der Gründung v. Polyergus schon Fehlschläge erlebt. Aber die Situation ist hier anders, die Formica-Gyne ist ja allein, daher können die schlüpfenden Arbeiterinnen mit niemandem "streiten". Ich bin sicher, dass die Formica-Königin sowohl Puppen v. F. rufibarbis als auch v. F. cunicularia akzeptiert, das (hoffentlich) spätere Schlüpfen der eigenen Arbeiterinnen sollte kein Problem sein.
L.G.Boro



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KyneGyne
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#6 AW: Formica rufibarbis unterstützen?

Beitrag von KyneGyne » 9. Januar 2013, 19:44

@ Boro:
Vielen Dank für die Infos. Ich war mir da nicht so sicher.

@ Bankiva:
Sag dann einfach Bescheid, falls Du Interesse hast und keine F. rufibarbis-Puppen bekommen kannst.

Grüße
Kyne



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Bankiva
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#7 AW: Formica rufibarbis unterstützen?

Beitrag von Bankiva » 11. Januar 2013, 22:39

Ich bedanke mich schon mal bei euch für die schnellen Antworten! :)

Also zu den Haltungsbedingungen: Sie wurden bei Raumtemperatur gehalten, diese betrug in der Regel 20-24 C°, Luftfeuchtigkeit kann ich derzeit leider nicht beantworten. Sie lebten in meinem Zimmer, wo ich es als sehr angenehm empfinde, daher würde ich es auf 40-50% schätzen, denn das Formicarium besitzt keinen Deckel, weshalb ich vermute, dass dort die gleiche Luftfeuchtigkeit herrscht.
Als Nahrung gab es Honigwasser, Fliegen und Heimchen. Die Fliegen kamen aus der Natur, wurden nicht überbrüht. Die Heimchen habe ich gekauft, überbrüht, eingefroren und nach Bedarf verfüttert.

Ich habe allerdings leider ziemlich viel Schimmel am Korknest gefunden... Das erklärt auch, warum die arme Königin schlussendlich aus ihrem Nest gegangen ist und im Formicarium. Die Arbeiterinnen habe ich leider auch nicht untersucht, die werden dann aber vermutlich gesundheitliche Probleme durch den Schimmel bekommen haben? Ich merke schon selber, wie dumm dies von mir war... Ich Trottel!

Mir wurde gesagt, dass es eventuell sinnvoller ist, wenn ich die Winterruhe der Königin etwas hinauszögere, da dadurch ja der Stoffwechsel runtergeschraubt wird und das die Reserven sparen könnte bis sie dann ein paar Puppen bekommen kann? Was sagt ihr, könnte das ein wenig helfen? Und wie lang dürfte die Winterruhe insgesamt sein bzw wie viel länger kann man sie machen ohne Schäden zu riskieren?

Also ein RG ist gar nicht geeignet, da die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist? Soll ich lieber versuchen, ein Korknest zu bauen und ihr dieses anbieten oder was würdet ihr mir raten?

Natürlich auch ein besonderes Dankeschön an KyneGyne für das nette Angebot :)



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#8 AW: Formica rufibarbis unterstützen?

Beitrag von DermitderMeise » 12. Januar 2013, 12:17

Hallo Bankiva,
noch ein paar Anmerkungen zu einigen Dingen; die generellen Haltungsbedingungen, die du im ersten Absatz beschreibst, sehen soweit gut aus (die rel. LF könnte höher sein, doch vermutlich ist sie das auch) - aber...

Bankiva hat geschrieben:Ich habe allerdings leider ziemlich viel Schimmel am Korknest gefunden...

Den m. E. seltsamen Teil habe ich markiert; für eine Art, die nur (?) Erdnester bewohnt, ist ein Korknest schon, um es freundlich auszudrücken, ein ziemlicher Spagat.

Die Arbeiterinnen habe ich leider auch nicht untersucht, die werden dann aber vermutlich gesundheitliche Probleme durch den Schimmel bekommen haben?

Das kann dir niemand sagen. :) Viele hier haben die Erfahrung gemacht, dass Kolonien friedlich mit einem gut gedeihenden Schimmelpilz zusammenleben - schließlich teilen sie gewisse Ansprüche an ihren Lebensraum; bei vielen anderen wiederum kam es während/nach Schimmelbefall zu kleineren oder größeren Katastrophen. Wobei man sich im Klaren sein sollte, dass ein "normaler" Haushaltssschimmelpilz einer gesunden Ameise im Regelfall nichts anhaben kann, denn diese Gruppe hat sich auf totes organisches Material spezialisiert - da müssten andere Kaliber her.

Mir wurde gesagt, dass es eventuell sinnvoller ist, wenn ich die Winterruhe der Königin etwas hinauszögere, da dadurch ja der Stoffwechsel runtergeschraubt wird und das die Reserven sparen könnte bis sie dann ein paar Puppen bekommen kann?

Mir ist noch nicht so ganz klar, warum sie nicht vorher schon und in Übereinstimmung mit den Jahreszeiten Eier legen und evtl. ein paar Larven aufziehen soll? Gegen eine Zufütterung spricht hier auch nichts (außer dass sie wahrscheinlich manuell & damit entsprechend vorsichtig passieren muss), denn die Königin dürfte entsprechend auf "Input" von außen vertrauen.
Dazu gibt's eine (noch) recht kleine Liste mit Arten, bei denen eine Mehrfachgründung un/möglich ist, und wie es der Zufall will ist deine Serviformica dabei - sieh selbst. :)

Also ein RG ist gar nicht geeignet, da die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist?

An was knüpft diese Frage an? Oder von einer anderen Seite angegangen: Warum gründen dann so viele Arten, inkl. den Serviformica, bereitwillig in einem Reagenzglas? Wahrscheinlich weil die Luftfeuchtigkeit so hoch ist. ;) Sie können sich dort selbst aussuchen wie hoch sie sie haben möchten, indem sie näher zum feuchten oder trockenen Stopfen rücken.

Bitte berichte, wie es mit der (Fast)Kolonie weitergeht!



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