Das Formicarium und was ich mir so dabei gedacht habe Das Formicarium sollte prinzipiell schon stehen, bevor man seine heiß ersehnten Ameisen überhaupt erst bestellt. Wiedersteht unbedingt der Verlockung, beides gleichzeitig zu bestellen in der Vorstellung, man baue das Ganze schnell zusammen und lasse dann sofort die Ameisen ein! Schließlich kann es durchaus sein, dass auch bei der sorgfältigsten Planung doch noch ein Teil fehlt (ist mir zum Beispiel passiert, ich musste zwei Mal bestellen). Wenn man Pech hat, ist es genau so ein Teil, was eine sofortige Inbetriebnahme des Formicariums kategorisch ausschließt. Und dann müssen die armen Ameisen unnötig lange im Reagenzglas ausharren oder werden erst einmal in ein Notbehältnis gesetzt und ein paar Tage später wieder umgesiedelt, was unnötiger Stress für die Tiere ist. Im ungünstigsten Fall verliert man durch solche Aktionen die gesamte Brut! Also übt euch in Geduld, liebe Freunde Also merke: ERST muss das Fomricarium vollständig stehen, DANN bestellt man die Bewohner. Ich habe mich bei meinem Formicarium für eine Kombination aus Glasarena mit Abdeckung und Ytong-Nest entschieden, da ich diese Anlage für am praktischsten befinde. Wenn das Nest z. B. schimmelt, ist ein externes Nest viel einfacher zu entfernen und zu ersetzen, als wenn man dafür die komplette Anlage auseinander reißen muss, wie das einem z. B. bei einem Apartment-Formicarium passieren kann. Außerdem bilden die Schläuche schöne lange Laufwege für die Krabbler und man kann die Anlage beliebig ohne großen Aufwand erweitern. Das Ytong-Nest Hier möchte ich eine Besonderheit ausprobieren, von der ich bisher noch nie irgendwo gelesen habe: Ich werde den vorbereiteten Ytong in eine passende Glasfarm einsetzen. Jawohl, ich werde es tun! Dieses Vorgehen hat mehrere Gründe:- Messor sind dafür bekannt, dass sie sich durch Ytong nagen können. Das Glas soll einen Ausbruch verhindern.
- Das Glas dient als Verdunstungsschutz, so dass ich das Formicarium auch mal ein paar Tage aus den Augen lassen kann, ohne befürchten zu müssen, dass mir das Nest austrocknet.
- Eine Ummantellung des Ytongs mit Zement wäre eine günstigere Alternative, gefällt mir aber optisch überhaupt nicht. Mit dem Glas sieht das Ganze viel edler aus.
- Die Farm hat einen Sockel, so dass ich keine Angst haben muss, dass mir der Ytong versehentlich umkippt.
Das Nest ist noch nicht gebaut, aber das Zubehör ist schon komplett vorhanden. Die Arena ... besteht es aus einem 30 x 20 x 20 cm Glasbecken, das ich einen halben Zentimeter dick mit einem Sand-Lehm-Gemisch und mit Kieselsteinen unterschiedlicher Größe gefült habe. Ich habe mich für diese Art der Dekoration entschieden, um die gebirgige Heimat meiner auserwählten Ameisenart nachzubilden.
Um eine möglichst natürliche Anordnung zu erzielen, habe ich einfach alles vorsichtig in die Arena gekippt und diese dann geschüttelt, bis sich die Materialien schön gleichmäßig verteilt hatten. Das Ergebnis ist sehr überzeugend, ich ordnete nur wenige Steine um, damit den Ameisen bessere Wege zum Futter- und Trinknapf zur Verfügung stehen.
Das Ytong-Nest ist, wie gesagt, noch nicht fertig und darum sind beide 27 mm Borhlöcher mit einem Stopfen verschlossen. Später wird einer der Schläuche zum Ytong-Nest führen, der andere, wenn die Kolonie größer wird, in ein weiteres Becken, dass sie z. B. Als Müllhalde nutzen können. So kann ich das ganze Formicarium beliebig erweitern, ohne mir allzu viel Mühe machen zu müssen.
Als Ausbruchsschutz dient eine auf das Becken passende Abdeckung mit Glas und feinmaschigem Metallgitter sowie ein 2 cm breiter Streifen Paraffinöl, den ich mit einem Stück Klopapier extra dünn aufgetragen habe, damit sich keine Arbeiterin in einem Tropfen verfängt.
Außer dem Sand und den Steinen befindet sich noch ein Futternapf und eine mit einem passenden Schaumgummi gefüllte Vogeltränke in der Arena, damit ich nicht täglich das Wasser erneuern muss. Als Futter biete ich Körner, teils aus einer gekauften Körnermischung, teils selbst gesammelt, an sowie im Hausflur verendete Insekten, die ich wegen eventueller Milben noch einmal überbrühe.
P.S. Zur Diskussion geht es hier.
"Die Frage ist nicht, welches Tier für dich geeignet ist - sondern für welches Tier du geeignet bist."
Ich halte: Messor cf. capitatus im 2. Jahr