

Ameisenhaltung 1960er Jahre - Diskussionsthread
#1 Ameisenhaltung 1960er Jahre - Diskussionsthread
Hier ist der Diskussionsthread zum o. g. Thema:
http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/51387-ameisenhaltung-den-1960er-jahren.html
MfG,
Merkur
http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/51387-ameisenhaltung-den-1960er-jahren.html
MfG,
Merkur
- Reber
- Halter
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#2
Hallo Merkur,
vielen Dank für den bebilderten Bericht!
60er Jahre! Da war ich noch nicht mal geboren...
vielen Dank für den bebilderten Bericht!
60er Jahre! Da war ich noch nicht mal geboren...
Trotzdem lassen mich solche Beiträge unweigerlich in Erinnerungen schwelgen. Auch wenn ich da nicht so lange zurückschauen kann wie Merkur und von der Erkenntnis her nicht viel rausschaut: Ich werde wohl mal die alten Fotoalben meiner Eltern durchforsten müssen, um herauszufinden, ob sich noch Zeitzeugen von meiner Hobby-Haltung in den 80er und 90er finden lassen... Ein altes Gipsnest ist mir gerade heute beim Durchsuchen meiner alten Sachen dort begegnet - keine Ahnung, warum ich es nicht weggeschmissen habe...
Die Kammern hatte ich damals mit kleinen „Eternit“-Stückchen (Asbestzement!) ausgespart, die ich aus zertrümmerten Platten gewonnen hatte. Das Asbest schädlich ist, war damals noch nicht (bis zu mir) durchgedrungen...
- Octicto
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#3 AW: Ameisenhaltung 1960er Jahre - Diskussionsthread
Großartig, vielen Dank für diese Einblicke!
Toll, zu sehen, unter welcher Aufmachung Ameisenforschung damals betrieben wurde. Ich nehme mal an, diese "Sterilität" war nicht nur am günstigsten, sondern bietet auch einfach kontrollierbare Parameter ohne verfälschende Einflüsse?
Ich persönlich würde mich über noch mehr Fotos freuen, solltest du noch welche finden.
LG

Toll, zu sehen, unter welcher Aufmachung Ameisenforschung damals betrieben wurde. Ich nehme mal an, diese "Sterilität" war nicht nur am günstigsten, sondern bietet auch einfach kontrollierbare Parameter ohne verfälschende Einflüsse?
Ich persönlich würde mich über noch mehr Fotos freuen, solltest du noch welche finden.
LG
#4 AW: Ameisenhaltung 1960er Jahre - Diskussionsthread
Hallo Octicto,
Nachdem der 1. Beitrag auf ein positives Echo gestoßen ist ("Bewertungen", die ich als Rückmeldungen dankbar zur Kenntnis nehme
), werde ich noch ein paar weitere Folgen verfassen.
Natürlich ist es für die Forschung wichtiger, stets Einblick in die Nester zu haben, als ein (für den Zuschauer) ansprechendes Ambiente zu schaffen. Aber manchmal lässt sich beides recht mühelos vereinen. So kann man die im 2. Beitrag gezeigte potthässliche "auslaufsichere Tränke" gut hinter einem Stück Borke oder einer Steinplatte verstecken.
Ebenso müssen Reagenzgläser nicht mit roter Folie *) "umwickelt" oder gar beklebt (:verrueckt:) werden: Ein Stück Folie, schwarzes, oder Silberpapier geknickt und lose aufgelegt tut's ebenso, und auch darüber lässt sich ein dürres Blatt oder ein Rindenstück drapieren. Mit einer Pinzette ist das leicht weggenommen, ohne dass man das RG aufnehmen, die Verdunkelung abwickeln und die Ameisen in den Herzinfarkt treiben muss.
MfG,
Merkur
*) Selbstklebende rote Folie ist einer der dämlichsten unter den vielen Irrwegen in der kommerziell empfohlenen Ameisenhaltung.
Nachdem der 1. Beitrag auf ein positives Echo gestoßen ist ("Bewertungen", die ich als Rückmeldungen dankbar zur Kenntnis nehme

Natürlich ist es für die Forschung wichtiger, stets Einblick in die Nester zu haben, als ein (für den Zuschauer) ansprechendes Ambiente zu schaffen. Aber manchmal lässt sich beides recht mühelos vereinen. So kann man die im 2. Beitrag gezeigte potthässliche "auslaufsichere Tränke" gut hinter einem Stück Borke oder einer Steinplatte verstecken.
Ebenso müssen Reagenzgläser nicht mit roter Folie *) "umwickelt" oder gar beklebt (:verrueckt:) werden: Ein Stück Folie, schwarzes, oder Silberpapier geknickt und lose aufgelegt tut's ebenso, und auch darüber lässt sich ein dürres Blatt oder ein Rindenstück drapieren. Mit einer Pinzette ist das leicht weggenommen, ohne dass man das RG aufnehmen, die Verdunkelung abwickeln und die Ameisen in den Herzinfarkt treiben muss.

MfG,
Merkur
*) Selbstklebende rote Folie ist einer der dämlichsten unter den vielen Irrwegen in der kommerziell empfohlenen Ameisenhaltung.

- hormigas
- Halter
- Beiträge: 403
- Registriert: 11. April 2012, 13:52
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#5 AW: Ameisenhaltung 1960er Jahre - Diskussionsthread
Hallo Merkur,
Diese Beiträge sind ja super interessant !!!
Ich hoffe, dass du weiterhin in deinen Schubladen kramst und uns
Material aus deiner Forscherzeit im Institut zeigst.
Die Tränke hat mich so begeistert
, einfach und überzeugend!
Ich werde sie Nachbauen! Gute Sachen darf man klauen - oder?
LG
Diese Beiträge sind ja super interessant !!!
Ich hoffe, dass du weiterhin in deinen Schubladen kramst und uns
Material aus deiner Forscherzeit im Institut zeigst.
Die Tränke hat mich so begeistert

Ich werde sie Nachbauen! Gute Sachen darf man klauen - oder?
LG
arriba hormigas 

#6 AW: Ameisenhaltung 1960er Jahre - Diskussionsthread
Hallo hormigas,
Zur Tränke: Was heißt hier "klauen"?
Ich schreibe das doch eigens, damit jeder Leser sich davon anregen lassen kann. Hab' kein Patent darauf, das Ding wurde schon vor Jahrzehnten publiziert, und wenn ich mich recht erinnere, wurden ähnliche Konstruktionen auch andernorts als Tränken z. B. in Terrarien für Schaben und andere Insekten eingesetzt.
Man kann die Tränke auch beliebig klein machen; ich habe dafür z.B. Kaviar-Gläschen mit Schraubdeckel benutzt (es reicht "falscher Kaviar", aus Seehasenrogen
), oder Filmdöschen (da gab es auch transparente, so dass man den Wasserstand von außen sehen konnte). Wichtig ist eigentlich nur, dass der Docht gut saugt. Verbandmull hat sich gut bewährt (steril, ohne Chemikalien usw.).
Man muss eben nicht immer auf teure Fertigware zurückgreifen; besonders wenn die gar nicht so ideal geeignet ist, lohnt es sich oft nach Alternativen zu suchen.
MfG,
Merkur
Zur Tränke: Was heißt hier "klauen"?

Ich schreibe das doch eigens, damit jeder Leser sich davon anregen lassen kann. Hab' kein Patent darauf, das Ding wurde schon vor Jahrzehnten publiziert, und wenn ich mich recht erinnere, wurden ähnliche Konstruktionen auch andernorts als Tränken z. B. in Terrarien für Schaben und andere Insekten eingesetzt.
Man kann die Tränke auch beliebig klein machen; ich habe dafür z.B. Kaviar-Gläschen mit Schraubdeckel benutzt (es reicht "falscher Kaviar", aus Seehasenrogen

Man muss eben nicht immer auf teure Fertigware zurückgreifen; besonders wenn die gar nicht so ideal geeignet ist, lohnt es sich oft nach Alternativen zu suchen.

MfG,
Merkur
-
- Einsteiger
- Beiträge: 24
- Registriert: 23. Januar 2014, 12:30
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- Danksagung erhalten: 0
#7 AW: Ameisenhaltung 1960er Jahre - Diskussionsthread
Wirklich sehr erhellende Beiträge. Die Tränke ist ein Highlight! Tatsächlich bin ich auch schon auf die Idee mit dem Kaviargläschen gekommen. Ich werde das für meine Ameisen so nutzen, habe ich mir vorgenommen.
Danke für dein Engagement.
Danke für dein Engagement.
Armeisen!!!
- Attafive
- Experte der Haltung
- Beiträge: 556
- Registriert: 14. Dezember 2003, 21:48
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- Danksagung erhalten: 3 Mal
#8 AW: Ameisenhaltung 1960er Jahre - Diskussionsthread
Grüezi lieber Merkur !
Vielen Dank für Ihre interessante Rückschau auf die Zeit von damals !:clap:
Ich habe mich natürlich sehr intensiv mit Ihren Darstellungen beschäftigt und konnte gelegentlich ein Schmunzeln nicht verkneifen, weil ich mich ja an die damaligen Möglichkeiten auch noch sehr gut erinneren kann !
Meinen ersten Ameisen-Kontakt hatte ich ja als 10jähriger, als eine ""grosse Ameise mit einem linken Flügel"" auf der Terrasse meines Elternhauses vor meinen Füssen landete . . . unser Nachbar, ein Biolehrer, hatte mich dann aufgeklärt und mir das Büchlen ""Gehe hin zur Ameise . . ."" (verfasst von wem wohl ??) zum Lesen ausgeliehen. Das war der Anfang für mich in Sachen Ameisen!
Zwar hatte ich ja in jungen Jaren insofern quasi ein Privileg, als in unserer Familie zwei Namen bzw. deren Werke in den Buchregalen standen: ""Der Huber" in der Neuauflage von 1861 (Genf) und die beiden Titel von Forel (Les Fourmis. . . ), die ich natürlich heute noch sehr in Ehren halte, auch wenn vieles darin heute längst überholt sein dürfte.
Der "Stitz" (Jena, 1939) war dann mein erstes Buch, das ich damals kaufte - mühsam vom Taschengeld abgespart ! - und das darin vorgestellte senkrecht gestellte "Beobachtungsnest nach Eidmann" (1926) war damals mein erstes Formikarium, das ich als etwa 14-jähriger gebaut hatte. - Über die hinterlassenen Gipsspuren auf dem Küchentisch klagte meine Mutter noch lange !! - Diese Form hatte ich gewählt, weil ich als ""Bildmensch"" die Viecher auch fotografieren wollte mit meiner ersten Kamera, einer "Exakta-Spiegelreflex" aus Dresden (Baujahr 1936), die übrigens auch heute noch im Regal steht !
Ja, lieber Merkur, mit Ihrem Beitrag haben Sie auch mich wieder begeistert und - wie zu lesen - auch manche Erinnerung damit geweckt!!
Haben Sie nochmals vielen Dank für Ihre grosse Arbeit ! Ich höffe nur, dass sich vor allem auch die jungen Users hier im Forum von Ihrem Beitrag "anstecken lassen".
Mit freundlichen Grüssen
Ihr Ryk
Vielen Dank für Ihre interessante Rückschau auf die Zeit von damals !:clap:
Ich habe mich natürlich sehr intensiv mit Ihren Darstellungen beschäftigt und konnte gelegentlich ein Schmunzeln nicht verkneifen, weil ich mich ja an die damaligen Möglichkeiten auch noch sehr gut erinneren kann !
Meinen ersten Ameisen-Kontakt hatte ich ja als 10jähriger, als eine ""grosse Ameise mit einem linken Flügel"" auf der Terrasse meines Elternhauses vor meinen Füssen landete . . . unser Nachbar, ein Biolehrer, hatte mich dann aufgeklärt und mir das Büchlen ""Gehe hin zur Ameise . . ."" (verfasst von wem wohl ??) zum Lesen ausgeliehen. Das war der Anfang für mich in Sachen Ameisen!
Zwar hatte ich ja in jungen Jaren insofern quasi ein Privileg, als in unserer Familie zwei Namen bzw. deren Werke in den Buchregalen standen: ""Der Huber" in der Neuauflage von 1861 (Genf) und die beiden Titel von Forel (Les Fourmis. . . ), die ich natürlich heute noch sehr in Ehren halte, auch wenn vieles darin heute längst überholt sein dürfte.
Der "Stitz" (Jena, 1939) war dann mein erstes Buch, das ich damals kaufte - mühsam vom Taschengeld abgespart ! - und das darin vorgestellte senkrecht gestellte "Beobachtungsnest nach Eidmann" (1926) war damals mein erstes Formikarium, das ich als etwa 14-jähriger gebaut hatte. - Über die hinterlassenen Gipsspuren auf dem Küchentisch klagte meine Mutter noch lange !! - Diese Form hatte ich gewählt, weil ich als ""Bildmensch"" die Viecher auch fotografieren wollte mit meiner ersten Kamera, einer "Exakta-Spiegelreflex" aus Dresden (Baujahr 1936), die übrigens auch heute noch im Regal steht !
Ja, lieber Merkur, mit Ihrem Beitrag haben Sie auch mich wieder begeistert und - wie zu lesen - auch manche Erinnerung damit geweckt!!
Haben Sie nochmals vielen Dank für Ihre grosse Arbeit ! Ich höffe nur, dass sich vor allem auch die jungen Users hier im Forum von Ihrem Beitrag "anstecken lassen".
Mit freundlichen Grüssen
Ihr Ryk