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Bestandsaufnahme - Ameisenfallen

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Karlo
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#1 Bestandsaufnahme - Ameisenfallen

Beitrag von Karlo » 15. Februar 2014, 17:16

Ich möchte in einem Garten, auf einer Wiese oder an einem Waldrand eine Bestandsaufnahme von ortsansässigen (hiesigen) Ameisenarten durchführen. Dazu benötige ich kleine Fallen, in denen Ameisen für kurze Zeit lebend eingefangen werden können.
In der Suchfunktion habe ich dazu leider nichts Passendes gefunden.
Kann mir jemand evtl. einige Ratschläge geben?
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Karlo



Alimato
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#2 AW: Bestandsaufnahme - Ameisenfallen

Beitrag von Alimato » 15. Februar 2014, 18:10

Hi Karlo

kenne zwar keine bestimmten Ameisenfallen, aber wenn du einfach an verschiedenen Orten kleine Mengen Honig anbietest, wirst auch recht schnell einen groben Überblick über den Ameisenbestand erhalten. Und an einem Honigtropfen halten sie auch meist schön still(für Fotos oder fürs Einsammeln.)

lg Alimato



Gast
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#3 AW: Bestandsaufnahme - Ameisenfallen

Beitrag von Gast » 15. Februar 2014, 18:11

Hallo Karlo,

Das würde mich ernsthaft(!) auch interessieren!
Ich kenne bisher nur die sog. Barberfallen, mit Konservierungsflüssigkeit.
Aber auch die liefern keine guten Ergebnisse.
Teilweise lustig zu lesen:
http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/EntBer_34_0021-0027.pdf (anklicken!)
B. Seifert: "Wie wissenschaftlichwertlose Fangzahlen entstehen".

Aber lebende Ameisen vieler Arten sind ohnehin nicht zu bestimmen.

MfG,
Merkur



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Boro
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#4 AW: Bestandsaufnahme - Ameisenfallen

Beitrag von Boro » 16. Februar 2014, 08:46

Ja, mit Barberfallen kann man zwar einiges fangen, aber die Ergebnisse spiegeln kaum jemals die reale Artenvielfalt in einem Areal wider. Ich überlege schon, ob ich sie überhaupt noch zum Einsatz bringen soll.
Seit 2 Jahren untersuche ich die Artenzusammensetzung in einer Heißlände in Südkärnten. In zwei Bechern entdeckte ich 2013 jeweils über 100, im anderen Fall über 300 (!) Camponotus ligniperdus, die dort selbst keine Nester besitzen. Sie furagieren "durch die Gegend", entdecken die Lockflüssigkeit, rekrutieren zahllose Nestgenossen, die dann in einer Langen "Straße" die für sie tödliche Flüssigkeit aufsuchen. Sie halten dabei andere, kleinere Arten von der "Tränke" ab. Die paar Individuen anderer Arten waren kaum der Rede wert.
So gesehen, war die Aktion in diesen Fällen wertlos, ganz abgesehen v. sinnlosen Tod der zahlreichen Camponotus-Arbeiterinnen. Da könnten die guten, alten Methoden eher zum Ergebnis führen: Untersuchungsfläche abstecken, genaues Absuchen des Bodens, Handfang, Exhaustor, Bodensieb etc.
L.G.Boro



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Karlo
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#5 AW: Bestandsaufnahme - Ameisenfallen

Beitrag von Karlo » 16. Februar 2014, 11:12

Hallo,
ganz herzlichen Dank für Eure Bemühungen.
Mechanische Fallen scheiden grundsätzlich aus, denn da, wo Ameisen hineingekommen sind, finden sie auch wieder den Weg nach draußen.
Der Gedanke mit den Barberfallen zu arbeiten, scheint mir der einzig mögliche Weg zu sein. Ich hätte hier an das Prinzip der Kannenpflanzen gedacht.
Gefäße (wie auch immer gestaltet) könnten mit einem Lockstoff versehen sein und der obere Innenrand mit Paraffinöl oder dergleichen bestrichen werden.
Danke Merkur, für die Abhandlung von B. Seifert. Werde mir den Text gleich mal ausdrucken.
Boro, Dein Vorschlag nach den guten alten Methoden (s. Ameisenkunde von Dr. Anton Krauße) vorzugehen, habe ich schon durchgearbeitet. Ist mit Sicherheit die beste Methode; aber der Zeitaufwand ist enorm.
Dein Vorschlag, Alimato, ist sicher sehr gut geeignet zum Fotografieren; müsste im Freien gut funktionieren. Werde ich sehr bald ausprobieren.
Danke schon mal,
LG Karlo



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Attafive
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#6 AW: Bestandsaufnahme - Ameisenfallen

Beitrag von Attafive » 16. Februar 2014, 12:24

Hallo zusammen!

Dass die Barberfallen in Sachen Ameisenfang ungeeignet sind, kann ich nur bestätigen, zumal ich mich ja während über 24 Jahren mit dem Thema Myrmekochore Pflanzen beschäftigte. Anfänglich glaubte ich auch, in der Barberfalle das ""Mass aller Dinge"" gefunden zu haben, musste aber schon wenige Wochen später davon wieder Abstand nehmen !

Gruss Ryk



Krabbeltierfan
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#7 AW: Bestandsaufnahme - Ameisenfallen

Beitrag von Krabbeltierfan » 16. Februar 2014, 13:09

Hey,

Barberfallen habe ich selbst in meinem bisherigen Studium 1-2 mal erlebt und empfinde diese generell als blöde Lösung. Eine spontaner Gedanke von mir, bei dem ich mich über eine Rückmeldung freuen würde (vor allem, warum das niemand macht):

Wenn ich eine Übersicht über die vorhandenen Tiere haben möchte, könnte ich doch theoretisch mit Talkum oder ähnliches präparierte Gefäße wählen, in die Tiere hinein fallen. (Ohne Lockmittel)

Die Anzahl der Tiere fällt sicherlich geringer aus, das keines gelockt wird. Aber eine Massenrekrutierung bei Ameisen findet auch nicht statt. So werden nur einzelne, fouragierende Ameisen gefangen. Sicherlich repräsentativer, oder nicht?

Da Talkum ja relativ Empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert, wäre der Einsatz in der Nacht nur bedingt geeignet. Aber vielleicht könnte man mit Eisenpulver ähnliche Erfolge erzielen.

Grüße
Krabbel (der verzeiht mir, mit sowas wenig Erfahrung hat)



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Boro
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#8 AW: Bestandsaufnahme - Ameisenfallen

Beitrag von Boro » 16. Februar 2014, 14:52

Das mag viell. bei Arthropoden funktionieren, die auf kein Lockmittel angewiesen sind und sozusagen nach dem Zufallsprinzip in die Falle gehen. In den Barberfallen konnte ich auch immer verschiedene Spinnentiere oder ein paar Käfer finden, die kaum von Süßstoffen angezogen werden. Ameisen sind in der Regel aber geschickte Kletterer und es stellt sich die Frage, warum sie einem leeren Becher Aufmerksamkeit schenken sollten. Das eine od. andere Individuum könnte schon einmal hineinfallen. Da wäre zu überlegen, ob man nicht nur am Boden einen Süßstoff als Lockmittel aufstreichen könnte?
Bleibt noch das Problem mit dem Talkum: Ich vermute, dass bereits nächtlicher Tau die Wirkung herabsetzten würde. Das könnte tägliche Kontrolle bedeuten!
L.G.Boro



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