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von Scarvia Ny-Mand » 10. April 2014, 15:11
Das ganze läuft nun natürlich auf die Grundsatzfrage hinaus, wie viel ein "Insektenleben" wert ist und wie leidensfähig die Tiere sind.
Natürlich kann man nun der Ansicht sein, dass bei Insekten, als scheinbar einfache Lebensform (die wir auch gerne loswerden, wenn wir sie als lästig empfinden) 5 Ameisenarbeiterinnen mehr oder weniger, die "leiden" müssen keine große Sache sind. Genauso müssten wir wie gesagt erstmal darüber streiten, in wie weit Insekten überhaupt leidensfähig sind und in wie weit der Stress, plötzlich einsam in einer neuen Umgebung ausgesetzt zu werden, fern vom eigenen Nest und ohne Königin, wirklich als Leiden betrachtet werden kann.
Trotzdem denke ich, dominikvie hat Recht wenn er sagt, man hat die Verantwortung für die Kolonie übernommen, als man die Königin damals einsammelte und die Kolonie pflegte.
Letztlich hat man nun den Resten dieser Kolonie, zumindest dem Teil, den man nicht durch Abgabe an eine andere Kolonie "retten" konnte (wobei ja nicht ganz klar ist, ob die Brut als Futter oder als Brut anerkannt wurde), unnötigen Stress und, je nach Ansicht, auch Leid zugefügt.
Sicherlich wäre da das einfache Überbrühen... "schonender" (mir fehlt hier das passende Wort) gewesen, dann hätten die Tiere es hinter sich gehabt, ohne noch lange verzweifelt umherzurennen. Ich denke schon, dass es zu der übernommenen Verantwortung gehört, für das Ende (wie auch immer es aussehen mag) den richtigen Weg zu finden, ohne die Tiere unnötig etwas auszusetzen, was eben Stress oder Leid auslösen könnte. Gerade, weil wir noch nicht sicher wissen, wie Insekten so "ticken" würde ich auch immer dazu tendieren, schon so zu entscheiden, das jegliches, eventuelles Leid auch verhindert wird. Daher wäre bei einer Kolonie ohne Königin "Aussetzen, mit ziemlich sicheren Tod nach einer unbestimmten Phase des Umherirrens" für mich keine Option, wenn "überbrühen und es ist beendet" oder eben "Weiterpflegen" zur Wahl stünde.